Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Spr23

Aus Vulgata
Version vom 31. März 2023, 14:20 Uhr von Sr.theresia (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Liber Proverbiorum.
Quem Hebræi Misle appellant. Caput XXIII.

Die Sprüche Salomons. Kap. 23


c. Mit Fürsten verkehre vorsichtig und suche keine Reichtümer. (V. 5) d. Meide den verkehr mit Neidischen und Toren. (V. 9) e. Trage für Waise und deine Söhne Sorge. (V. 14) 3. Meide die Trunkenheit. (V. 15 – 35) a. Wohin führt die Weisheit und wohin die Trunkenheit? (V. 21) b. Lob der Weisheit. (V. 28) c. Mahnung, die Trunkenheit zu fliehen.

1. Quando sederis ut comedas cum principe, diligenter attende quæ apposita sunt ante faciem tuam:
2. Et statue cultrum in gutture tuo, si tamen habes in potestate animam tuam.
3. Ne desideres de cibis ejus, in quo est panis mendacii.
4. Noli laborare ut diteris: sed prudentiæ tuæ pone modum.
5. Ne erigas oculos tuos ad opes, quas non potes habere: quia facient sibi pennas quasi aquilæ, et volabunt in cœlum.

6. Ne comedas cum homine invido, et ne desideres cibos ejus:
7. Quoniam in similitudinem arioli, et conjectoris, æstimat quod ignorat.
Comede et bibe, dicet tibi: et mens ejus non est tecum.

8. Cibos, quos comederas, evomes: et perdes pulchros sermones tuos.

9. In auribus insipientium ne loquaris: quia despicient doctrinam eloquii tui.

10. Ne attingas parvulorum terminos: et agrum pupillorum ne introeas:

11. Propinquus enim illorum fortis est: et ipse judicabit contra te causam illorum.
12. Ingrediatur ad doctrinam cor tuum: et aures tuæ ad verba scientiæ.
13. Noli subtrahere a puero disciplinam: si enim percusseris eum virga, non morietur.

14. Tu virga percuties eum: et animam ejus de inferno liberabis.
15. Fili mi, si sapiens fuerit animus tuus, gaudebit tecum cor meum:
16. Et exsultabunt renes mei, cum locuta fuerint rectum labia tua.
17. Non æmuletur cor tuum peccatores: sed in timore Domini esto tota die:

18. Quia habebis spem in novissimo, et præstolatio tua non auferetur.

19. Audi fili mi, et esto sapiens: et dirige in via animum tuum.
20. Noli esse in conviviis potatorum, nec in comessationibus eorum, qui carnes ad vescendum conferunt:
21. Quia vacantes potibus, et dantes symbola consumentur, et vestietur pannis dormitatio.

22. Audi patrem tuum, qui genuit te: et ne contemnas cum senuerit mater tua.
23. Veritatem eme, et noli vendere sapientiam, et doctrinam, et intelligentiam.
24. Exsultat gaudio pater justi: qui sapientem genuit, lætabitur in eo.

25. Gaudeat pater tuus, et mater tua, et exsultet quæ genuit te.
26. Præbe fili mi cor tuum mihi: et oculi tui vias meas custodiant.
27. Fovea enim profunda est meretrix: et puteus angustus, aliena.
28. Insidiatur in via quasi latro, et quos incautos viderit, interficiet.

29. Cui væ? Cujus patri væ? cui rixæ? cui foveæ? cui sine causa vulnera? cui suffusio oculorum?

30. Nonne his, qui commorantur in vino, et student calicibus epotandis?
31. Ne intuearis vinum quando flavescit, cum splenduerit in vitro color ejus: ingreditur blande,
32. Sed in novissimo mordebit ut coluber, et sicut regulus venena diffundet.
33. Oculi tui videbunt extraneas, et cor tuum loquetur perversa.

34. Et eris sicut dormiens in medio mari, et quasi sopitus gubernator, amisso clavo:

35. Et dices: Verberaverunt me, sed non dolui: traxerunt me, et ego non sensi: quando evigilabo, et rursus vina reperiam?


1. Wenn du dich niedersetzest, mit einem Herrscher zu speisen,1 so gib sorgsam acht, was vor dir aufgesetzt ist,2
2. und setze das Messer an deine Kehle,3 wenn du anders deine Seele in deiner Gewalt hast,4
3. damit dich nicht nach dessen Speise5 gelüste, denn es ist trügerische Speise.6
4. Mühe dich nicht ab, reich zu werden, sondern setze deiner Klugheit Grenzen.7
5. Erhebe deine Augen nicht zu Reichtümern, die du nicht haben kannst;8 denn sie machen sich Flügel wie die Adler und fliegen himmelwärts.
6. Iss nicht mit einem neidischen Menschen und sei nicht lüstern nach seinen Speisen;9
7. denn wie ein Zeichendeuter und Wahrsager beurteilt er das, wovon er nichts weiß.10
Iss und trink! wird er dir sagen: aber sein Herz ist nicht bei dir.
8. Die Speisen, welche du gegessen, musst du wieder von dir geben11 und deine schönen Reden12 werden verloren sein.
9. Rede nicht zu den Ohren der Unverständigen,13 denn sie verachten den klugen Sinn deiner Worte.
10. Rühre nicht an die Marksteine der Kleinen14 und brich nicht in den Acker der Waisen ein,15
11. denn ihr Verwandter16 ist mächtig,17 er wird ihre Sache wider dich führen.

12. Wende dein Herz zur Zucht und deine Ohren zu den Worten der Erkenntnis.
13. Enthalte einem Knaben die Züchtigung nicht vor; denn wenn du ihn mit der Rute schlägst, wird er nicht sterben.18 [Spr 13,24, Spr 29,15, JSir 30,1]
14. Schlägst du ihn mit der Rute, so wirst du seine Seele von der Hölle retten.
15. Mein Sohn! wenn dein Sinn weise ist,19 wird sich mein Herz mit dir freuen
16. und mein Inneres wird frohlocken, wenn deine Lippen reden, was recht ist.
17. Dein Herz eifere nicht den Sündern nach,20 sondern allezeit lebe in der Furcht des Herrn;21 [Spr 24,1]
18. denn so wirst du am Ende Hoffnung haben22 und deine Erwartung wird nicht getäuscht werden.23
19. Höre, mein Sohn! und sei weise und lass deine Seele den rechten Weg24 wandeln.
20. Sei nicht bei den Gelagen der Trinker noch bei den Gastmählern derer, die Fleisch zum Schmausen zusammentragen;25
21. denn die sich dem Trinken ergeben und die Gastereien halten, werden arm, und Schlaftrunkenheit26 bringt Lumpen als Kleidung.
22. Höre auf deinen Vater, der dich gezeugt hat, und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt geworden.27
23. Erwirb Wahrheit und verkaufe nicht28 Weisheit und Belehrung und Einsicht.
24. In Freuden frohlockt der Vater des Gerechten; wer einen Weisen gezeugt hat, darf sich seiner freuen.
25. Es möge sich dein Vater und deine Mutter freuen und frohlocken, die dich gebar!
26. Gib mir,29 mein Sohn! dein Herz30 und lass deine Augen meine Wege bewahren.
27. Eine tiefe Grube ist ja31 die Buhldirne und ein enger Brunnen das fremde Weib.32
28. Sie lauert am Wege auf wie ein Räuber und tötet die, welche sie als unbehutsam erkennt.33
29. Wer hat Weh? Wessen Vater hat Weh? Wer hat Händel? Wer fällt in Fallgruben? Wer hat Wunden um nichts?34 Wer trübe Augen?
30. Nicht die, welche beim Weine sitzen und fleißig die Becher leeren?35
31. Siehe den Wein nicht an, wenn er so gelblich funkelt, wenn seine Farbe im Glase glänzt; er geht angenehm hinein,
32. aber zuletzt beißt er wie eine Schlange36 und spritzt Gift aus wie ein Basilisk.
33. Deine Augen werden nach fremden Frauen sehen37 und dein Herz wird Verkehrtes reden.38
34. Und du wirst sein wie einer, der mitten auf dem Meere schläft, und wie ein Steuermann, der eingeschlafen und dem das Steuerruder entfallen ist,39
35. und wirst sagen:40 Sie haben mich geschlagen, aber es41 hat mir nicht weh getan; sie haben mich umhergeschleift, aber ich habe es nicht empfunden!42 Wann werde ich aufwachen? Werde ich auch wieder Wein finden?43


Fußnote

Kap. 23 (1) Man speiste gern mit anderen zusammen, daher war es eine hohe Ehre, Tischgenosse von Vornehmen zu sein. - (2) Iss nicht zu viel. - (3) Hebr.: Du wirst setzen. Sinn: du bringst dich durch deine Gier in Lebensgefahr. - (4) Hebr.: Wenn du ein Gieriger bist. Die Vulg. trifft den Sinn nicht ganz, besser: Wenn du Besitzer einer Begierlichkeit, ihr unterworfen bist. - (5) Hebr.: Leckerbissen. - (6) Die Enttäuschung folgt. Nicht nur dich zu sättigen, sondern dich auch für andere Zwecke zu benutzen, wird dir die Speise geboten. - (7) Hebr.: Lass ab von deiner Klugheit (zu diesem Zwecke Gebrauch zu machen). - (8) Hebr.: Sollen deine Augen darauf hinfliegen – und es ist nicht mehr da? Solcher Reichtum hat kurzen Bestand. - (9) Leckerbissen. - (10) Hebr.: Denn wie er bei sich berechnet – nicht so wie er dir erscheint, uneigennützig. Die Vulgata bietet eine Erklärung, nicht Übersetzung. Wie ein Wahrsager, der etwas ihm Unbekanntes ermitteln soll, nachdenkt, so überlegt der Geizhals ängstlich, wie viel wohl an der Tafel aufgeht. - (11) Unter dem Eindrucke, den der Neid und das falsche Herz deines Gastgebers auf dich machen. - (12) Die dankenden Worte, mit denen du dich als Gast verabschiedest. - (13) Nicht: der Einfältigen, sondern derer, die der Wahrheit widerstreben. - (14) Der Armen. Hebr.: Verrücke nicht die alten Grenzen. - (15) Die Grenzen verrückend oder gewalttätig. - (16) Der nächste Verwandte musste im Falle eines Mordes die Blutrache üben. [4Mos 35,19] Allgemeiner: Erlöser, Rächer. Vergl. [Job 19,Anm.26]. - (17) Jahve. - (18) Verderben, denn die Strafe hält ihn vom Bösen fern. (V. 14) - (19) Infolge heilsamer Zucht weise wird. - (20) Hebr.: Nicht ereifere sich dein Herz um die Sünder. - (21) Hebr.: Sondern um die Furcht Jahves allezeit. - (22) Hebr.: Denn fürwahr, es gibt eine Zukunft. - (23) Zum mindesten im anderen Leben. - (24) Der Weg des Herrn, der Tugend. - (25) Hebr.: Sei nicht unter denen, die im Fleischverprassen sich gütlich tun. Vergl. [Mt 11,19]. Es ist von Menschen die Rede, welche gemeinsame Gastereien mitmachten, zu denen jeder seinen Anteil beisteuerte. - (26) Wie sie nach dem Trinken eintritt und zur Arbeit unlustig macht. - (27) Vergl. [JSir 3,1ff]. - (28) Gib sie um keinen Preis wieder, als wäre sie etwas Geringes, vergl. [Mt 13,45], ab. Dieser Vers fehlt in der Septuag. - (29) Die personifizierte Weisheit redet hier wie [Spr 8,4.5]. - (30) Schenke mir aufmerksames Gehör. - (31) Also ist die Aufmerksamkeit sehr notwendig. - (32) Vergl. [Spr 22,14]. Die Zisternen des Orients, in denen man das Regenwasser aufbewahrt, sind tiefe weite Gruben, die oben in eine so enge Mündung zusammenlaufen, dass man sie mit einem Steine zudecken kann. [1Mos 29,10, 2Mos 21,33] Wer in eine solche fiel, konnte nicht leicht ohne fremde Hilfe herauskommen. So ist der so gut wie verloren, der sich mit einer Ehebrecherin einlässt. - (33) Hebr.: Und die Treulosen unter den Menschen mehrt sie. – Wenigstens Gott sind jene untreu. - (34) Hebr.: Bei wem ist Wehe? Bei wem ist Ach? Wer hat Gezänk, wer Jammer von Wunden um nichts? - (35) Hebr.: die kommen, den Würzwein zu ergründen. - (36) Giftschlange. - (37) Das Hebr. besser. Werden fremdartige Dinge schauen. - (38) Der Mund redet nur, was aus dem Herzen kommt, der Wein aber erzeugt verkehrte Gedanken und sündhafte Begierden. - (39) Das Laster der Trunkenheit ist der Schiffbruch der Gesundheit, des Lebens, der Keuschheit und aller Tugend. – Das Hebr. wird verschiedenartig erklärt. - (40) Der Trunkenbold wird redend eingeführt. - (41) Oder er? Der Wein? - (42) Infolge der Trunkenheit hatte er kein Bewusstsein von den Schmerzen, anderseits erscheint das Trinken samt dem folgenden Rausch als etwas Angenehmes. - (43) Hebr.: Wenn ich aufwache, will ich ihn wieder aufsuchen. – Unverbesserlichkeit des Trinkers.

- Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 |

Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.