Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes37: Unterschied zwischen den Versionen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
(6 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 19: | Zeile 19: | ||
7. Ecce ego dabo ei spiritum, et audiet nuntium, et revertetur ad terram suam, et corruere eum faciam gladio in terra sua. <br/> | 7. Ecce ego dabo ei spiritum, et audiet nuntium, et revertetur ad terram suam, et corruere eum faciam gladio in terra sua. <br/> | ||
8. | 8. Reversus est autem Rabsaces, et invenit regem Assyriorum prœliantem adversus Lobnam. Audierat enim quia profectus esset de Lachis. <br/> | ||
9. Et audivit de Tharaca rege Æthiopiæ, dicentes: Egressus est ut pugnet contra te. Quod cum audisset, misit nuntios ad Ezechiam, dicens: <br/> | 9. Et audivit de Tharaca rege Æthiopiæ, dicentes: Egressus est ut pugnet contra te. Quod cum audisset, misit nuntios ad Ezechiam, dicens: <br/> | ||
Zeile 50: | Zeile 50: | ||
29. Cum fureres adversum me, superbia tua ascendit in aures meas: ponam ergo circulum in naribus tuis, et frenum in labiis tuis, et reducam te in viam, per quam venisti. <br/> | 29. Cum fureres adversum me, superbia tua ascendit in aures meas: ponam ergo circulum in naribus tuis, et frenum in labiis tuis, et reducam te in viam, per quam venisti. <br/> | ||
30. Tibi autem hoc erit signum: Comede hoc anno | 30. Tibi autem hoc erit signum: Comede hoc anno quæ sponte nascuntur, et in anno secundo pomis vescere: in anno autem tertio seminate, et metite, et plantate vineas, et comedite fructum earum. <br/> | ||
31. Et mittet id, quod salvatum fuerit de domo Juda, et quod reliquum est, radicem deorsum, et faciet fructum sursum: <br/> | 31. Et mittet id, quod salvatum fuerit de domo Juda, et quod reliquum est, radicem deorsum, et faciet fructum sursum: <br/> | ||
32. Quia de Jerusalem exibunt reliquiæ, et salvatio de monte Sion: zelus Domini exercituum faciet istud. <br/> | 32. Quia de Jerusalem exibunt reliquiæ, et salvatio de monte Sion: zelus Domini exercituum faciet istud. <br/> | ||
Zeile 62: | Zeile 62: | ||
37. Et egressus est, et abiit, et reversus est Sennacherib rex Assyriorum, et habitavit in Ninive. <br/> | 37. Et egressus est, et abiit, et reversus est Sennacherib rex Assyriorum, et habitavit in Ninive. <br/> | ||
38. Et factum | 38. Et factum est, cum adoraret in templo Nesroch deum suum, Adramelech, et Sarasar filii ejus percusserunt eum gladio: fugeruntque in terram Ararat, et regnavit Asarhaddon filius ejus pro eo. <br/> | ||
Zeile 69: | Zeile 69: | ||
1. Und es begab sich, als der König Ezechias dies gehört hatte, zerriss er seine Kleider, hüllte sich in ein Bußgewand und ging in das Haus des Herrn.<sup>1</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Koe19|2Koe 19,1]]''] <br/> | 1. Und es begab sich, als der König Ezechias dies gehört hatte, zerriss er seine Kleider, hüllte sich in ein Bußgewand und ging in das Haus des Herrn.<sup>1</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Koe19|2Koe 19,1]]''] <br/> | ||
2. Und er sandte Eliakim, der über das königliche Haus gesetzt war, und Sobna, den Schreiber, und die Ältesten aus den Priestern in Bußgewändern zu Isaias, dem Sohne des Amos, dem Propheten<sup>2</sup> <br/> | 2. Und er sandte Eliakim, der über das königliche Haus gesetzt war, und Sobna, den Schreiber, und die Ältesten aus den Priestern in Bußgewändern zu Isaias, dem Sohne des Amos, dem Propheten<sup>2</sup> <br/> | ||
3. und sie sprachen zu ihm: Also spricht Ezechias: Ein Tag der Bedrängnis und Züchtigung und Lästerung ist dieser Tag, denn die Kinder sind bis zur Geburt gekommen und es ist keine Kraft da, | 3. und sie sprachen zu ihm: Also spricht Ezechias: Ein Tag der Bedrängnis und Züchtigung und Lästerung ist dieser Tag, denn die Kinder sind bis zur Geburt gekommen und es ist keine Kraft da, zu gebären! <br/> | ||
4. Dass doch der Herr, dein Gott,<sup>3</sup> auf die Worte Rabsakes hörte,<sup>4</sup> welchen der König von Assyrien, sein Herr, gesandt, um den lebendigen Gott zu lästern und mit den Reden zu schmähen, die der Herr, | 4. Dass doch der Herr, dein Gott,<sup>3</sup> auf die Worte Rabsakes hörte,<sup>4</sup> welchen der König von Assyrien, sein Herr, gesandt, um den lebendigen Gott zu lästern und mit den Reden zu schmähen, die der Herr, dein Gott, vernommen hat; lass also dein Gebet aufsteigen für den Rest, der noch vorhanden. <br/> | ||
5. Und die Diener des Königs Ezechias kamen zu Isaias. <br/> | 5. Und die Diener des Königs Ezechias kamen zu Isaias. <br/> | ||
6. Isaias aber antwortete ihnen: Saget eurem Herrn dies: So spricht der Herr: Fürchte dich nicht vor den Worten, welche du gehört, mit denen mich die Diener des Königs von Assyrien gelästert haben.<sup>5</sup> <br/> | 6. Isaias aber antwortete ihnen: Saget eurem Herrn dies: So spricht der Herr: Fürchte dich nicht vor den Worten, welche du gehört, mit denen mich die Diener des Königs von Assyrien gelästert haben.<sup>5</sup> <br/> | ||
Zeile 82: | Zeile 82: | ||
14. Und Ezechias nahm das Schreiben aus der Hand der Boten und las es und ging in das Haus des Herrn hinauf und breitete es vor dem Herrn aus.<sup>13</sup> <br/> | 14. Und Ezechias nahm das Schreiben aus der Hand der Boten und las es und ging in das Haus des Herrn hinauf und breitete es vor dem Herrn aus.<sup>13</sup> <br/> | ||
15. Und Ezechias betete zu dem Herrn und sprach: <br/> | 15. Und Ezechias betete zu dem Herrn und sprach: <br/> | ||
16. Herr der Heerscharen, Gott Israels der du | 16. Herr der Heerscharen, Gott Israels der du über den Cherubim thronst,<sup>14</sup> du allein bist der Gott über alle Reiche der Erde, du hast Himmel und Erde erschaffen. <br/> | ||
17. Neige dein Ohr, o Herr! und höre; öffne Herr! deine Augen und siehe; merke auf alle Worte Sennacheribs, die er überbringen ließ, um den lebendigen Gott zu lästern. <br/> | 17. Neige dein Ohr, o Herr! und höre; öffne, Herr! deine Augen und siehe; merke auf alle Worte Sennacheribs, die er überbringen ließ, um den lebendigen Gott zu lästern. <br/> | ||
18. Freilich, o Herr!<sup>15</sup> haben die Könige von Assyrien die Länder und deren Gebiete<sup>16</sup> wüste gemacht <br/> | 18. Freilich, o Herr!<sup>15</sup> haben die Könige von Assyrien die Länder und deren Gebiete<sup>16</sup> wüste gemacht <br/> | ||
19. und deren Götter ins Feuer geworfen;<sup>17</sup> denn es waren keine Götter, sondern Werke von Menschenhand, Holz und Stein, und diese haben sie vertilgt. <br/> | 19. und deren Götter ins Feuer geworfen;<sup>17</sup> denn es waren keine Götter, sondern Werke von Menschenhand, Holz und Stein, und diese haben sie vertilgt. <br/> | ||
20. Jetzt aber, Herr unser Gott! | 20. Jetzt aber, Herr, unser Gott! rette uns aus seiner Hand, und alle Reiche der Erde mögen erkennen, dass du allein der Herr bist! <br/> | ||
21. Und Isaias, der Sohn des Amos, sandte zu Ezechias und ließ ihm sagen: Also spricht der Herr, der Gott Israels: Um was du mich gebeten hast gegen Sennacherib, den König von Assyrien, <br/> | 21. Und Isaias, der Sohn des Amos, sandte zu Ezechias und ließ ihm sagen: Also spricht der Herr, der Gott Israels: Um was du mich gebeten hast gegen Sennacherib, den König von Assyrien, <br/> | ||
22. ist dies der Ausspruch, welchen der Herr über ihn getan hat: | 22. ist dies der Ausspruch, welchen der Herr über ihn getan hat: Es verachtet dich und spottet deiner die Jungfrau, die Tochter Sion; hinter dir her schüttelt das Haupt die Tochter Jerusalem.<sup>18</sup> <br/> | ||
23. Wen hast du gehöhnt und wen hast du gelästert, gegen wen deine Stimme erhoben und deiner Augen Stolz emporgerichtet? Gegen den Heiligen Israels! <br/> | 23. Wen hast du gehöhnt und wen hast du gelästert, gegen wen deine Stimme erhoben und deiner Augen Stolz emporgerichtet? Gegen den Heiligen Israels! <br/> | ||
24. Durch deine Diener<sup>19</sup> hast du den Herrn gehöhnt und gesprochen: Mit der Menge meiner Wagen habe ich die Höhen der Berge erstiegen, des Libanon Gipfel,<sup>20</sup> und ich will seine höchsten Zedern und seine erlesenen Tannen umhauen und bis zu seinem höchsten Gipfel vordringen, bis zu der Waldung seines Karmel.<sup>21</sup> <br/> | 24. Durch deine Diener<sup>19</sup> hast du den Herrn gehöhnt und gesprochen: Mit der Menge meiner Wagen habe ich die Höhen der Berge erstiegen, des Libanon Gipfel,<sup>20</sup> und ich will seine höchsten Zedern und seine erlesenen Tannen umhauen und bis zu seinem höchsten Gipfel vordringen, bis zu der Waldung seines Karmel.<sup>21</sup> <br/> | ||
25. Ich habe nach Wasser gegraben und es getrunken und ausgetrocknet mit meiner Füße Spur alle Bäche der Dämme.<sup>22</sup> <br/> | 25. Ich habe nach Wasser gegraben und es getrunken und ausgetrocknet mit meiner Füße Spur alle Bäche der Dämme.<sup>22</sup> <br/> | ||
26. Hast du nicht gehört, was ich von | 26. Hast du nicht gehört, was ich von ferne her hierin getan?<sup>23</sup> Von alters her habe ich es bereitet und jetzt herbeigeführt, indem die kampfesgerüsteten Hügel und die befestigten Städte vernichtet wurden. <br/> | ||
27. Ihre Bewohner zagten mit gelähmter Hand, erschraken und wurden zuschanden; sie wurden wie Heu auf dem Felde, wie Gras auf der Weide, wie Gewächs auf dem Dache, das verdorrt, ehe es zur Reife kommt.<sup>24</sup> <br/> | 27. Ihre Bewohner zagten mit gelähmter Hand, erschraken und wurden zuschanden; sie wurden wie Heu auf dem Felde, wie Gras auf der Weide, wie Gewächs auf dem Dache, das verdorrt, ehe es zur Reife kommt.<sup>24</sup> <br/> | ||
28. Dein Wohnen, dein Ausgehen und Eingehen<sup>25</sup> kenne ich und auch dein Rasen wider mich!<sup>26</sup> <br/> | 28. Dein Wohnen, dein Ausgehen und Eingehen<sup>25</sup> kenne ich und auch dein Rasen wider mich!<sup>26</sup> <br/> | ||
Zeile 99: | Zeile 99: | ||
31. Und was gerettet und übrig ist aus dem Hause Juda, wird Wurzel treiben nach unten und Frucht tragen nach oben.<sup>30</sup> <br/> | 31. Und was gerettet und übrig ist aus dem Hause Juda, wird Wurzel treiben nach unten und Frucht tragen nach oben.<sup>30</sup> <br/> | ||
32. Denn von Jerusalem wird ein Überrest ausgehen und Erlösung vom Berge Sion, der Eifer des Herrn der Heerscharen wird dies vollbringen.<sup>31</sup> <br/> | 32. Denn von Jerusalem wird ein Überrest ausgehen und Erlösung vom Berge Sion, der Eifer des Herrn der Heerscharen wird dies vollbringen.<sup>31</sup> <br/> | ||
33. Darum spricht der Herr also von dem Könige von Assyrien: Er wird nicht in diese Stadt hineinkommen und | 33. Darum spricht der Herr also von dem Könige von Assyrien: Er wird nicht in diese Stadt hineinkommen und keinen Pfeil hineinschießen und kein Schild wird davor kommen und keinen Wall wird er in ihrem Umkreise aufwerfen. <br/> | ||
34. Auf dem Wege, auf dem er gekommen ist, wird er zurückkehren und in diese Stadt nicht kommen, spricht der Herr. <br/> | 34. Auf dem Wege, auf dem er gekommen ist, wird er zurückkehren und in diese Stadt nicht kommen, spricht der Herr. <br/> | ||
35. Ich werde diese Stadt beschützen und sie retten um meinetwillen und um Davids, meines Dieners, willen.<sup>32</sup> <br/> | 35. Ich werde diese Stadt beschützen und sie retten um meinetwillen und um Davids, meines Dieners, willen.<sup>32</sup> <br/> | ||
36. Ein Engel des Herrn<sup>33</sup> aber ging aus und erschlug im Lager der Assyrier hundertfünfundachtzigtausend Mann. Und als man des Morgens aufstand, siehe, da waren diese alle entseelte Leichen. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes31|Jes 31,8]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Koe19|2Koe 19,35]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Tob01|Tob 1,21]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:JSir48|JSir 48,24]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mak07|1Mak 7,41]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mak08|2Mak 8,19]]''] <br/> | 36. Ein Engel des Herrn<sup>33</sup> aber ging aus und erschlug im Lager der Assyrier hundertfünfundachtzigtausend Mann. Und als man des Morgens aufstand, siehe, da waren diese alle entseelte Leichen. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes31|Jes 31,8]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Koe19|2Koe 19,35]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Tob01|Tob 1,21]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:JSir48|JSir 48,24]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mak07|1Mak 7,41]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mak08|2Mak 8,19]]''] <br/> | ||
37. Da brach Sennacherib,<sup>34</sup> der König von Assyrien, auf und zog ab und kehrte zurück und wohnte in Ninive. <br/> | 37. Da brach Sennacherib,<sup>34</sup> der König von Assyrien, auf und zog ab und kehrte zurück und wohnte in Ninive. <br/> | ||
38. Und es begab sich, als er im Tempel Nesroch, seinen Gott, anbetete, erschlugen ihn Adramelech und Sarasar, | 38. Und es begab sich, als er im Tempel Nesroch, seinen Gott, anbetete, erschlugen ihn Adramelech und Sarasar, seine Söhne, mit dem Schwerte, und sie flohen in das Land Ararat. Sein Sohn Asarhaddon aber herrschte an seiner Statt.<sup>35</sup> <br/> | ||
Zeile 110: | Zeile 110: | ||
===Fußnote=== | ===Fußnote=== | ||
Kap. 37 ('''1''') Die Verheißung Gottes, dass er retten werde, machte das demütige Flehen und die Bußgesinnung des Königs so wenig überflüssig (erheischte sie vielmehr nach dem Willen Gottes) als im Neuen Bunde die Zusage des Sieges der Kirche das Gebet um denselben ausschließt. Gott fordert, dass der Mensch sich für den Empfang der verheißenen Gnade disponiere und seinerseits auch dem Herrn entgegenkomme. - ('''2''') Die von diesem so oft angedrohte Bedrängnis ist da, offenkundig auch die menschliche Ohnmacht. - ('''3''') Die Stellung des Propheten als Fürbitters bei Gott und sein bevorzugtes Verhältnis zu Gott ist hier, wo Königtum und Priestertum sich flehend zu ihm hinwenden, besonders kenntlich. - ('''4''') Als Richter und Rächer. - ('''5''') Die Worte des Sehers erhalten die volle Zusage auf Erhörung und Gewährung der Bitten des Königs. - ('''6''') Der Ausdruck bezeichnet einen in besonderer Weise das menschliche Denken und Handeln beeinflussenden inneren Drang von Gott, hier also Frucht und Verwirrung. - ('''7''') Von dem Tode der 185000 Mann. (V. 36) - ('''8''') Früher kanaanitische Königsstadt, dann Priester- und Freistadt. - ('''9''') Dieses war wohl unterlegen. - ('''10''') Damals hatte Tharaka seine Herrschaft noch nicht unbestritten über Ägypten ausgedehnt. - ('''11''') Stadt im nordwestlichen Teile Mesopotamiens. - ('''12''') Ana und Ava sind Namen babylonischer Orte und Landschaften am persischen Meerbusen. - ('''13''') Das Ausbreiten vor dem Herrn ist ein kräftiger Appell an Gott. - ('''14''') Wenn die Glanzwolke, das Zeichen der besonderen Gnadengegenwart Gottes, erschien, ruhte sie auf den ausgebreiteten Flügeln der Cherube, zum Symbol der Wahrheit, dass Gott, von Engeln umgeben, die Dienste derselben zu seinen Heil- und Gerichtszwecken gebraucht. - ('''15''') Die Namen Gottes, die Ezechias anruft, sind ebensoviele Titel, um deretwillen er Erhörung hoffen darf. - ('''16''') [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Koe19|2Koe 19,17]]'']: Die Völker und alle ihre Länder. - ('''17''') Die Vernichtung der Götter hängt mit der Vorstellung zusammen, dass Dasein und Wirken einer Nation Werk des Nationalgottes sei, deshalb zerstörten die Assyrier die nationalen Kulte. - ('''18''') Das Hauptschütteln ist gebärde des Hohnes, der Verachtung und der Schadenfreude. Der erste Satz der Weissagung eröffnet alsbald die froheste Siegesgewissheit. Die Antwort Gottes aus Sennacheribs Prahlen ist, dass die heilige Stadt seiner Machtentfaltung spottet, ja sie verhöhnt. So vertauscht der Herr die Rollen. - ('''19''') Durch Rabsakes, Thartan, Rabsaris. - ('''20''') Der Feldzug gegen Palästina ist bildlich als ein Ersteigen des Libanon gedacht. Der Grund des Vergleiches liegt ebenso in der Lage des Libanon selbst als in seiner Pracht. - ('''21''') Hinweisungen auf die hochragende Königsburg, vielleicht auch auf seinen Tempel. Der Hohn gegen den Herrn besteht darin, dass er Jerusalem aus der Hand des Herrn reißen will. Um sich in dem Gedanken, dass er dies vermöge, zu befestigen, wirft Sennacherib Seitenblick auf das bereits Vollbrachte. - ('''22''') Hebr.: und ich werde austrocknen mit der Sohle meiner Füße alle Ströme (Nilarme) von Mazor (Ägypten). Vulg.: das Bewässerungssystem, die künstlichen Dämme und Kanäle. – Entsprechend der Rede Rabsakes [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes36|Jes 36,6]]''] wird die leichte und sofortige Bezwingung Ägyptens ausgesprochen. Die Natur selbst war mir zu Diensten, keine wasserlose Wüste vermochte meinen Siegeslauf aufzuhalten, ich grub und die Öde selbst spendete Wasser. Also werde ich auch Ägyptens Lebensadern unterbinden können, seine Kanäle verschwinden machen. - ('''23''') Gott hat seinen Plan betreffs Assurs, den er zur Völkergeißel bestimmt hat, von jeher gefasst, ihn auch schon verkündet und jetzt ihn ausgeführt. Er hat dem Assyrier die Macht gegeben und so sind die Dinge gekommen, wie sie jetzt liegen. - ('''24''') Ihre Widerstandsunfähigkeit und das Hinschwinden nationaler Selbständigkeit und Bedeutung wird durch dreifachen Vergleich hervorgehoben. Hebr. eigentlich: Wie ein Feld vor dem Halm (eine zarte Saat, die noch nicht zu Halmen geworden)… wie Brandkorn vor dem Halm (das schon brandig ist und zugrunde geht, ehe es zu Halmen aufgeschossen ist). - ('''25''') Sprichwörtlich: deine ganze Denk- und Handlungsweise. - ('''26''') Wie der Herr die Völker vor Assur demütigte, so hat er auch auf ihn selbst sein Auge gerichtet und kennt und straft seinen frevlen Übermut. - ('''27''') Der stolze Assyrier soll wie eine wütende Bestie durch Nasenring und Gebiss gebändigt und unverrichteter Dinge heimgeführt werden. Eine gebührende Strafe für den ungemessenen Stolz und zugleich ein die Gottesmacht eindringlich versinnbildender Verglich. So ist auch Vers 22 erklärt. - ('''28''') Das Wahrzeichen, das dem Könige als Unterpfand der Rettung gegeben wird, besteht in der bestimmten Vorhersagung dessen, was ihm die nächste Zukunft bis zur vollen Säuberung des Landes von dem Assyrier bringen werde. Es liegt zugleich darin, dass es zu einer Belagerung von Jerusalem nicht kommen wird. - ('''29''') Im letzten Herbes konnte des Krieges wegen keine Aussaat geschehen, in der nun folgenden Erntezeit aber soll das flache Land insoweit von den Assyriern frei sein als nötig ist, um diese Ernte einzubringen. Die Rede ist im Frühjahr gehalten. Warum in den nun folgenden Spätherbst keine Aussaat möglich war, ist nicht gesagt; in jedem Falle soll erst im dritten Jahre Aussaat und Vollernte wieder frei und ungestört sein. - ('''30''') Rekapitulation des schon öfter über den nach der Katastrophe eintretenden Aufschwung Gesagten, z.B. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes29|Jes 29,19]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes30|Jes 30,23]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes32|Jes 32,1]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes33|Jes 33,16]]''] - ('''31''') Durch Assyrien ist also wirklich ein großes Scheidungs- und Vernichtungsgericht über Juda herbeigeführt und die Drohungen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes28|Jes 28,17]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes29|Jes 29,30]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes30|Jes 30,13]]''] sind in Erfüllung gegangen. - ('''32''') David ist ewiges Königtum verheißen, d.h. aus seinen Nachkommen soll der Messias erstehen, daher wird Stadt und Haus Davids vor dem Untergang gerettet. - ('''33''') Ein Engel des Herrn erschlug Ägyptens Erstgeburt [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos12|2Mos 12,33]]''], ein Engel streckte seien Hand über Jerusalem aus und es sterben von Dan bis Bersabee 70000 Mann an der Pest. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Koe24|2Koe 24,15.16]]''] So raffte auch in jener Nacht, als Sennacherib nahe bei Jerusalem stand, eine plötzliche Seuche seien Krieger dahin. Jedenfalls war die Katastrophe derart, dass selbst die Äthiopier deutlich die Hand des in Sion herrschenden Gottes erkannten. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes18|Jes 18]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Chr32|2Chr 32,23]]'']. - ('''34''') Unternahm keinen weiteren Feldzug gegen Juda. - ('''35''') Geschichtlich weit auseinanderliegende Ereignisse werden, je nach dem Zwecke des Schriftstellers, unmittelbar aneinander gereiht. Nach den assyrischen Berichten herrschte Sennacherib bis 680, lebte also noch lange nach seiner Niederlage. Diese abschließende Notiz kann an dieser Stelle leicht aus [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Koe19|2Koe 19]]''] eingeschaltet sein, um so mehr, da sie die vorhergehende Prophezeiung passend bestätigt und die Geschichte selbst abrundet. | |||
- Weitere Kapitel: | - Weitere Kapitel: | ||
[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes01|01]] | | [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes01|01]] | |
Aktuelle Version vom 4. April 2023, 16:03 Uhr
Prophetia Isaiiæ. Caput XXXVII.
Prophezeiung des Isaias Kap. 37
| |
1. Et factum est, cum audisset rex Ezechias, scidit vestimenta sua, et obvolutus est sacco, et intravit in domum Domini. 3. Et dixerunt ad eum: Hæc dicit Ezechias: Dies tribulationis, et correptionis, et blasphemiæ dies hæc: quia venerunt filii usque ad partum, et virtus non est pariendi. 8. Reversus est autem Rabsaces, et invenit regem Assyriorum prœliantem adversus Lobnam. Audierat enim quia profectus esset de Lachis. 10. Hæc dicetis Ezechiæ regi Judæ, loquentes: Non te decipiat Deus tuus, in quo tu confidis, dicens: Non dabitur Jerusalem in manu regis Assyriorum. 11. Ecce tu audisti omnia, quæ fecerunt reges Assyriorum omnibus terris, quas subverterunt, et tu poteris liberari? 13. Ubi est rex Emath, et rex Arphad, et rex urbis Sepharvaim, Ana, et Ava?
22. Hoc est verbum, quod locutus est Dominus super eum: Despexit te, et subsannavit te virgo filia Sion: post te caput movit filia Jerusalem. 23. Cui exprobrasti, et quem blasphemasti, et super quem exaltasti vocem, et levasti altitudinem oculorum tuorum? Ad sanctum Israel. 25. Ego fodi, et bibi aquam, et exsiccavi vestigio pedis mei omnes rivos aggerum. 30. Tibi autem hoc erit signum: Comede hoc anno quæ sponte nascuntur, et in anno secundo pomis vescere: in anno autem tertio seminate, et metite, et plantate vineas, et comedite fructum earum. 33. Propterea hæc dicit Dominus de rege Assyriorum: Non intrabit civitatem hanc, et non jaciet ibi sagittam, et non occupabit eam clypeus, et non mittet in circuitu ejus aggerem. 34. In via, qua venit, per eam revertetur, et civitatem hanc non ingredietur, dicit Dominus:
|
1. Und es begab sich, als der König Ezechias dies gehört hatte, zerriss er seine Kleider, hüllte sich in ein Bußgewand und ging in das Haus des Herrn.1 [2Koe 19,1]
|
Fußnote
Kap. 37 (1) Die Verheißung Gottes, dass er retten werde, machte das demütige Flehen und die Bußgesinnung des Königs so wenig überflüssig (erheischte sie vielmehr nach dem Willen Gottes) als im Neuen Bunde die Zusage des Sieges der Kirche das Gebet um denselben ausschließt. Gott fordert, dass der Mensch sich für den Empfang der verheißenen Gnade disponiere und seinerseits auch dem Herrn entgegenkomme. - (2) Die von diesem so oft angedrohte Bedrängnis ist da, offenkundig auch die menschliche Ohnmacht. - (3) Die Stellung des Propheten als Fürbitters bei Gott und sein bevorzugtes Verhältnis zu Gott ist hier, wo Königtum und Priestertum sich flehend zu ihm hinwenden, besonders kenntlich. - (4) Als Richter und Rächer. - (5) Die Worte des Sehers erhalten die volle Zusage auf Erhörung und Gewährung der Bitten des Königs. - (6) Der Ausdruck bezeichnet einen in besonderer Weise das menschliche Denken und Handeln beeinflussenden inneren Drang von Gott, hier also Frucht und Verwirrung. - (7) Von dem Tode der 185000 Mann. (V. 36) - (8) Früher kanaanitische Königsstadt, dann Priester- und Freistadt. - (9) Dieses war wohl unterlegen. - (10) Damals hatte Tharaka seine Herrschaft noch nicht unbestritten über Ägypten ausgedehnt. - (11) Stadt im nordwestlichen Teile Mesopotamiens. - (12) Ana und Ava sind Namen babylonischer Orte und Landschaften am persischen Meerbusen. - (13) Das Ausbreiten vor dem Herrn ist ein kräftiger Appell an Gott. - (14) Wenn die Glanzwolke, das Zeichen der besonderen Gnadengegenwart Gottes, erschien, ruhte sie auf den ausgebreiteten Flügeln der Cherube, zum Symbol der Wahrheit, dass Gott, von Engeln umgeben, die Dienste derselben zu seinen Heil- und Gerichtszwecken gebraucht. - (15) Die Namen Gottes, die Ezechias anruft, sind ebensoviele Titel, um deretwillen er Erhörung hoffen darf. - (16) [2Koe 19,17]: Die Völker und alle ihre Länder. - (17) Die Vernichtung der Götter hängt mit der Vorstellung zusammen, dass Dasein und Wirken einer Nation Werk des Nationalgottes sei, deshalb zerstörten die Assyrier die nationalen Kulte. - (18) Das Hauptschütteln ist gebärde des Hohnes, der Verachtung und der Schadenfreude. Der erste Satz der Weissagung eröffnet alsbald die froheste Siegesgewissheit. Die Antwort Gottes aus Sennacheribs Prahlen ist, dass die heilige Stadt seiner Machtentfaltung spottet, ja sie verhöhnt. So vertauscht der Herr die Rollen. - (19) Durch Rabsakes, Thartan, Rabsaris. - (20) Der Feldzug gegen Palästina ist bildlich als ein Ersteigen des Libanon gedacht. Der Grund des Vergleiches liegt ebenso in der Lage des Libanon selbst als in seiner Pracht. - (21) Hinweisungen auf die hochragende Königsburg, vielleicht auch auf seinen Tempel. Der Hohn gegen den Herrn besteht darin, dass er Jerusalem aus der Hand des Herrn reißen will. Um sich in dem Gedanken, dass er dies vermöge, zu befestigen, wirft Sennacherib Seitenblick auf das bereits Vollbrachte. - (22) Hebr.: und ich werde austrocknen mit der Sohle meiner Füße alle Ströme (Nilarme) von Mazor (Ägypten). Vulg.: das Bewässerungssystem, die künstlichen Dämme und Kanäle. – Entsprechend der Rede Rabsakes [Jes 36,6] wird die leichte und sofortige Bezwingung Ägyptens ausgesprochen. Die Natur selbst war mir zu Diensten, keine wasserlose Wüste vermochte meinen Siegeslauf aufzuhalten, ich grub und die Öde selbst spendete Wasser. Also werde ich auch Ägyptens Lebensadern unterbinden können, seine Kanäle verschwinden machen. - (23) Gott hat seinen Plan betreffs Assurs, den er zur Völkergeißel bestimmt hat, von jeher gefasst, ihn auch schon verkündet und jetzt ihn ausgeführt. Er hat dem Assyrier die Macht gegeben und so sind die Dinge gekommen, wie sie jetzt liegen. - (24) Ihre Widerstandsunfähigkeit und das Hinschwinden nationaler Selbständigkeit und Bedeutung wird durch dreifachen Vergleich hervorgehoben. Hebr. eigentlich: Wie ein Feld vor dem Halm (eine zarte Saat, die noch nicht zu Halmen geworden)… wie Brandkorn vor dem Halm (das schon brandig ist und zugrunde geht, ehe es zu Halmen aufgeschossen ist). - (25) Sprichwörtlich: deine ganze Denk- und Handlungsweise. - (26) Wie der Herr die Völker vor Assur demütigte, so hat er auch auf ihn selbst sein Auge gerichtet und kennt und straft seinen frevlen Übermut. - (27) Der stolze Assyrier soll wie eine wütende Bestie durch Nasenring und Gebiss gebändigt und unverrichteter Dinge heimgeführt werden. Eine gebührende Strafe für den ungemessenen Stolz und zugleich ein die Gottesmacht eindringlich versinnbildender Verglich. So ist auch Vers 22 erklärt. - (28) Das Wahrzeichen, das dem Könige als Unterpfand der Rettung gegeben wird, besteht in der bestimmten Vorhersagung dessen, was ihm die nächste Zukunft bis zur vollen Säuberung des Landes von dem Assyrier bringen werde. Es liegt zugleich darin, dass es zu einer Belagerung von Jerusalem nicht kommen wird. - (29) Im letzten Herbes konnte des Krieges wegen keine Aussaat geschehen, in der nun folgenden Erntezeit aber soll das flache Land insoweit von den Assyriern frei sein als nötig ist, um diese Ernte einzubringen. Die Rede ist im Frühjahr gehalten. Warum in den nun folgenden Spätherbst keine Aussaat möglich war, ist nicht gesagt; in jedem Falle soll erst im dritten Jahre Aussaat und Vollernte wieder frei und ungestört sein. - (30) Rekapitulation des schon öfter über den nach der Katastrophe eintretenden Aufschwung Gesagten, z.B. [Jes 29,19; Jes 30,23; Jes 32,1; Jes 33,16] - (31) Durch Assyrien ist also wirklich ein großes Scheidungs- und Vernichtungsgericht über Juda herbeigeführt und die Drohungen [Jes 28,17; Jes 29,30; Jes 30,13] sind in Erfüllung gegangen. - (32) David ist ewiges Königtum verheißen, d.h. aus seinen Nachkommen soll der Messias erstehen, daher wird Stadt und Haus Davids vor dem Untergang gerettet. - (33) Ein Engel des Herrn erschlug Ägyptens Erstgeburt [2Mos 12,33], ein Engel streckte seien Hand über Jerusalem aus und es sterben von Dan bis Bersabee 70000 Mann an der Pest. [2Koe 24,15.16] So raffte auch in jener Nacht, als Sennacherib nahe bei Jerusalem stand, eine plötzliche Seuche seien Krieger dahin. Jedenfalls war die Katastrophe derart, dass selbst die Äthiopier deutlich die Hand des in Sion herrschenden Gottes erkannten. Vergl. [Jes 18] und [2Chr 32,23]. - (34) Unternahm keinen weiteren Feldzug gegen Juda. - (35) Geschichtlich weit auseinanderliegende Ereignisse werden, je nach dem Zwecke des Schriftstellers, unmittelbar aneinander gereiht. Nach den assyrischen Berichten herrschte Sennacherib bis 680, lebte also noch lange nach seiner Niederlage. Diese abschließende Notiz kann an dieser Stelle leicht aus [2Koe 19] eingeschaltet sein, um so mehr, da sie die vorhergehende Prophezeiung passend bestätigt und die Geschichte selbst abrundet. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 32 | 33 | 34 | 35 | 36 | 38 | 39 | 40 | 41 | 42 | 43 | 44 | 45 | 46 | 47 | 48 | 49 | 50 | 51 | 52 | 53 | 54 | 55 | 56 | 57 | 58 | 59 | 60 | 61 | 62 | 63 | 64 | 65 | 66 |
Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.