Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jonas02: Unterschied zwischen den Versionen
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Kap. 2 ('''1''') Die Septuag nennt den Fisch Walfisch, wie er auch [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt12|Mt 12,40]]''] genannt wird. Die Neueren vermuten in dem Fische einen Hai (canis carcharia). - ('''2''') Dieses Verweilen im Bauche des Fisches durch drei Tage und drei Nächte lässt sich ohne ein Wunder nicht erklären. Wahrlich, tausend Mittel standen Gott zu Gebote, durch welche er den Propheten zum Gehorsam bringen konnte, doch er wählt dieses als Vorbedeutung auf ein noch größeres Wunder. Der dem Kinde im Mutterleibe das Leben gibt und erhält (Cyr.), kann er auch gegen die Gesetze der Natur bewahren und erhalten. - Die Redeweise „drei Tage und drei Nächte“ bedeutet nicht einen Zeitraum von zweiundsiebzig Stunden, sondern besagt nur, dass, wenn Jonas z.B. am Freitage ins Meer geworfen ward, er den noch übrigen Teil dieses Tages im Bauche des Fisches verblieb, alsdann den ganzen Samstag, und dass er erst am Sonntage befreit sei. Dies ist die gewöhnliche Redeweise der Hebräer, dass sie jeden Teil eines Nacht-Tages als einen Nacht- (und einen) Tag zählten. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Est04|Est 4,16]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Est05|Es 5,1]]'']. - ('''3''') Zwei Dinge erfüllen sein Herz: der Schrecken über die Gefahr und seinen Aufenthaltsort und die Sehnsucht nach Rettung und die Hoffnung auf dieselbe. Beides stellt er zuerst zusammen Gott vor (V. 3), dann beschreibt er beides einzeln in doppelter Stufenfolge (V. 4, V. 5, V. 6-8), endlich schließt er das Gebet mit Danksagung. (V. 9, V. 10) Das Gebet enthält viele Anklänge aus den Psalmen. Auch uns drängen sich ja die gewohnten Gebetsformeln auf, ohne das wir es wollen und suchen. Doch auch jene an die Psalmen anklingenden Wendungen erhalten ihre besondere Bedeutung durch die Umstände. - ('''4''') Er sieht darin, dass Gott ihn am Leben erhalten, ein sicheres Unterpfand dafür, dass Gott sein Gebet erhört. - ('''5''') Des Todes, dem er im Meere und im Rachen des Fisches preisgegeben war. - ('''6''') Hebr.: der Meere: fern von aller menschlichen Hilfe. - ('''7''') Die Häufung der Worte zeigt gleichsam die unermessliche Fülle der Wasserfluten. - ('''8''') | Kap. 2 ('''1''') Die Septuag nennt den Fisch Walfisch, wie er auch [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt12|Mt 12,40]]''] genannt wird. Die Neueren vermuten in dem Fische einen Hai (canis carcharia). - ('''2''') Dieses Verweilen im Bauche des Fisches durch drei Tage und drei Nächte lässt sich ohne ein Wunder nicht erklären. Wahrlich, tausend Mittel standen Gott zu Gebote, durch welche er den Propheten zum Gehorsam bringen konnte, doch er wählt dieses als Vorbedeutung auf ein noch größeres Wunder. Der dem Kinde im Mutterleibe das Leben gibt und erhält (Cyr.), kann er auch gegen die Gesetze der Natur bewahren und erhalten. - Die Redeweise „drei Tage und drei Nächte“ bedeutet nicht einen Zeitraum von zweiundsiebzig Stunden, sondern besagt nur, dass, wenn Jonas z.B. am Freitage ins Meer geworfen ward, er den noch übrigen Teil dieses Tages im Bauche des Fisches verblieb, alsdann den ganzen Samstag, und dass er erst am Sonntage befreit sei. Dies ist die gewöhnliche Redeweise der Hebräer, dass sie jeden Teil eines Nacht-Tages als einen Nacht- (und einen) Tag zählten. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Est04|Est 4,16]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Est05|Es 5,1]]'']. - ('''3''') Zwei Dinge erfüllen sein Herz: der Schrecken über die Gefahr und seinen Aufenthaltsort und die Sehnsucht nach Rettung und die Hoffnung auf dieselbe. Beides stellt er zuerst zusammen Gott vor (V. 3), dann beschreibt er beides einzeln in doppelter Stufenfolge (V. 4, V. 5, V. 6-8), endlich schließt er das Gebet mit Danksagung. (V. 9, V. 10) Das Gebet enthält viele Anklänge aus den Psalmen. Auch uns drängen sich ja die gewohnten Gebetsformeln auf, ohne das wir es wollen und suchen. Doch auch jene an die Psalmen anklingenden Wendungen erhalten ihre besondere Bedeutung durch die Umstände. - ('''4''') Er sieht darin, dass Gott ihn am Leben erhalten, ein sicheres Unterpfand dafür, dass Gott sein Gebet erhört. - ('''5''') Des Todes, dem er im Meere und im Rachen des Fisches preisgegeben war. - ('''6''') Hebr.: der Meere: fern von aller menschlichen Hilfe. - ('''7''') Die Häufung der Worte zeigt gleichsam die unermessliche Fülle der Wasserfluten. - ('''8''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps41|Ps 41,8]]'']. - ('''9''') Um dort Dank zu sagen. - ('''10''') Sie würden mir das Leben selbst rauben, wenn deine Macht, o Herr, sie nicht zurückhielte. - ('''11''') Hebr.: Schilfgras ist gewunden um mein Haupt. - ('''12''') Die Wurzeln der Berge reichen gleichsam bis in die Tiefe des Meeres, also bis in die tiefste Tiefe des Meeres. - ('''13''') Wenigstens im Herzen wendet Jonas sich dem Tempel zu, wie Daniel in der Richtung gegen denselben betet [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Dan06|Dan 6,10]]''] und schon David auf der Flucht sich nach demselben sehnt. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps62|Ps 62,2.3]]''] Dort sollten ja Gottes Herz und seine Augen sein immerdar. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Koe09|1Koe 9,3]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Chr07|2Chr 7,15.16]]''] Zudem ist es durchaus angemessen, dass wir Gott da anbeten, wo er seine Gegenwart auf besondere Weise kundgibt. - ('''14''') Den Götzen. - ('''15''') Gott, den Urquell aller Güte und alles Erbarmens, vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps143|Ps 143,2]]''], und sind deshalb elend. - ('''16''') Ein ähnliches Gelöbnis legte Ezechias vor [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Koe20|1Koe 20,5]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes38|Jes 38,20]]'']. Im Hebr. Schließt das Gebet: Von Jahve kommt die Hilfe. - ('''17''') Ein zweites Wunder. (Cyr.) Der Prophet hat nicht umsonst so Schweres erduldet. - ('''18''') Jedenfalls Palästina. | ||
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Version vom 28. August 2019, 10:33 Uhr
Prophetia Jonæ. Caput II.
Prophezeiung des Jonas Kap. 2
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1. Et præparavit Dominus piscem grandem ut deglutiret Jonam: et erat Jonas in ventre piscis tribus diebus, et tribus noctibus. 4. Et projecisti me in profundum in corde maris, et flumen circumdedit me: omnes gurgites tui, et fluctus tui super me transierunt. 8. Cum angustiaretur in me anima mea, Domini recordatus sum: ut veniat ad te oratio mea ad templum sanctum tuum. 10. Ego autem in voce laudis immolabo tibi: quæcumque vovi, reddam pro salute Domino. |
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Fußnote
Kap. 2 (1) Die Septuag nennt den Fisch Walfisch, wie er auch [Mt 12,40] genannt wird. Die Neueren vermuten in dem Fische einen Hai (canis carcharia). - (2) Dieses Verweilen im Bauche des Fisches durch drei Tage und drei Nächte lässt sich ohne ein Wunder nicht erklären. Wahrlich, tausend Mittel standen Gott zu Gebote, durch welche er den Propheten zum Gehorsam bringen konnte, doch er wählt dieses als Vorbedeutung auf ein noch größeres Wunder. Der dem Kinde im Mutterleibe das Leben gibt und erhält (Cyr.), kann er auch gegen die Gesetze der Natur bewahren und erhalten. - Die Redeweise „drei Tage und drei Nächte“ bedeutet nicht einen Zeitraum von zweiundsiebzig Stunden, sondern besagt nur, dass, wenn Jonas z.B. am Freitage ins Meer geworfen ward, er den noch übrigen Teil dieses Tages im Bauche des Fisches verblieb, alsdann den ganzen Samstag, und dass er erst am Sonntage befreit sei. Dies ist die gewöhnliche Redeweise der Hebräer, dass sie jeden Teil eines Nacht-Tages als einen Nacht- (und einen) Tag zählten. Vergl. [Est 4,16] und [Es 5,1]. - (3) Zwei Dinge erfüllen sein Herz: der Schrecken über die Gefahr und seinen Aufenthaltsort und die Sehnsucht nach Rettung und die Hoffnung auf dieselbe. Beides stellt er zuerst zusammen Gott vor (V. 3), dann beschreibt er beides einzeln in doppelter Stufenfolge (V. 4, V. 5, V. 6-8), endlich schließt er das Gebet mit Danksagung. (V. 9, V. 10) Das Gebet enthält viele Anklänge aus den Psalmen. Auch uns drängen sich ja die gewohnten Gebetsformeln auf, ohne das wir es wollen und suchen. Doch auch jene an die Psalmen anklingenden Wendungen erhalten ihre besondere Bedeutung durch die Umstände. - (4) Er sieht darin, dass Gott ihn am Leben erhalten, ein sicheres Unterpfand dafür, dass Gott sein Gebet erhört. - (5) Des Todes, dem er im Meere und im Rachen des Fisches preisgegeben war. - (6) Hebr.: der Meere: fern von aller menschlichen Hilfe. - (7) Die Häufung der Worte zeigt gleichsam die unermessliche Fülle der Wasserfluten. - (8) Vergl. [Ps 41,8]. - (9) Um dort Dank zu sagen. - (10) Sie würden mir das Leben selbst rauben, wenn deine Macht, o Herr, sie nicht zurückhielte. - (11) Hebr.: Schilfgras ist gewunden um mein Haupt. - (12) Die Wurzeln der Berge reichen gleichsam bis in die Tiefe des Meeres, also bis in die tiefste Tiefe des Meeres. - (13) Wenigstens im Herzen wendet Jonas sich dem Tempel zu, wie Daniel in der Richtung gegen denselben betet [Dan 6,10] und schon David auf der Flucht sich nach demselben sehnt. [Ps 62,2.3] Dort sollten ja Gottes Herz und seine Augen sein immerdar. [1Koe 9,3, 2Chr 7,15.16] Zudem ist es durchaus angemessen, dass wir Gott da anbeten, wo er seine Gegenwart auf besondere Weise kundgibt. - (14) Den Götzen. - (15) Gott, den Urquell aller Güte und alles Erbarmens, vergl. [Ps 143,2], und sind deshalb elend. - (16) Ein ähnliches Gelöbnis legte Ezechias vor [1Koe 20,5, Jes 38,20]. Im Hebr. Schließt das Gebet: Von Jahve kommt die Hilfe. - (17) Ein zweites Wunder. (Cyr.) Der Prophet hat nicht umsonst so Schweres erduldet. - (18) Jedenfalls Palästina.
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