Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps143

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Liber Psalmorum. Psalmus CXLIII.

Das Buch der Psalmen. Psalm 143 (144)


Preis Gottes, der David alle Stämme unterworfen. (V. 2) Des Menschen Ohnmacht und Gottes Macht einander gegenüberstellend, fleht der Dichter, Gott wolle seine Macht gegen die Sünder offenbaren, seinem Erlöser neuen Lobpreis versprechend. (V. 10) Wiederholung der gleichen Bitte mit Hinweis auf die Wohlfahrt der Feinde. (V. 14) Wohl mögen andere diese Wohlfahrt für Glück erachten, er kann nur das Volk glücklich preisen, dessen Herr Gott ist.

1. Psalmus David, Adversus Goliath.
Benedictus Dominus Deus meus, qui docet manus meas ad prœlium, et digitos meos ad bellum.
2. Misericordia mea, et refugium meum: susceptor meus, et liberator meus:
Protector meus, et in ipso speravi: qui subdit populum meum sub me.
3. Domine quid est homo, quia innotuisti ei? aut filius hominis, quia reputas eum?
4. Homo vanitati similis factus est: dies ejus sicut umbra prætereunt.

5. Domine inclina cœlos tuos, et descende: tange montes, et fumigabunt.

6. Fulgura coruscationem, et dissipabis eos: emitte sagittas tuas, et conturbabis eos:
7. Emitte manum tuam de alto, eripe me, et libera me de aquis multis: de manu filiorum alienorum.

8. Quorum os locutum est vanitatem: et dextera eorum, dextera iniquitatis.
9. Deus canticum novum cantabo tibi: in psalterio decachordo psallam tibi.
10. Qui das salutem regibus: qui redemisti David servum tuum de gladio maligno:
11. Eripe me.
Et erue me de manu filiorum alienorum, quorum os locutum est vanitatem: et dextera eorum, dextera iniquitatis:
12. Quorum filii, sicut novellæ plantationes in juventute sua.
Filiæ eorum compositæ: circumornatæ ut similitudo templi.
13. Promptuaria eorum plena, eructantia ex hoc in illud.
Oves eorum fœtosæ, abundantes in egressibus suis:
14. Boves eorum crassæ.
Non est ruina maceriæ, neque transitus: neque clamor in plateis eorum.
15. Beatum dixerunt populum, cui hæc sunt: beatus populus, cujus Dominus Deus ejus.


1. Psalm Davids wider Goliath.1 Gepriesen sei der Herr, mein Gott, der meine Hände zum Kampfe unterwies2 und meine Finger zum Streite.
2. Er ist mein Erbarmer und meine Zuflucht, mein Helfer und mein Befreier, mein Schützer, auf ihn vertraue ich; er ist's, der mir mein Volk unterwirft.3
3. Herr! was ist der Mensch, dass du dich ihm zu erkennen gibst,4 oder der Menschensohn, dass du seiner achtest?
4. Der Mensch ist gleich der Nichtigkeit, seine Tage gehen vorüber wie ein Schatten.5 [Job 8,9, Job 14,2]
5. Neige, Herr! deine Himmel und steige hernieder; rühre die Berge6 an, dass sie rauchen.
6. Lass Blitze leuchten und zerstreue sie, entsende deine Pfeile und verwirre sie!

7. Strecke deine Hand aus der Höhe, entreiße mich und errette mich aus mächtigen Wassern, aus der Hand der Söhne der Fremde!7
8. Ihr Mund redet Trug, ihre Rechte ist eine Rechte des Unrechtes.8
9. O Gott! ein neues Lied will ich dir singen, auf zehnsaitiger Harfe dir lobsingen.
10. Der du den Königen Heil9 gewährst, der du David, deinen Diener, dem Schwerte des Unheils entrissen hast;
11. entreiße mich und errette mich aus der Hand der Söhne der Fremde, deren Mund Trug redet und deren Rechte eine Rechte des Unrechtes10 ist.
12. Ihre11 Söhne sind wie junge Pflanzen in ihrer Jugendfülle, ihre Töchter geputzt, ringsum in Schmuck gehüllt, gleich einem Tempel.12
13. Ihre Speicher sind gefüllt, von einem strömt Überfluss in den anderen, ihre Schafe sind fruchtbar und zahllos auf ihren Triften,
14. ihre Rinder sind fett, kein Einsturz, kein Mauerriss noch Klagegeschrei ist auf ihren Gassen.
15. Glückselig preist man ein Volk, dem solches zuteil wird, doch glückselig nur das Volk, dessen Gott der Herr ist!


Fußnote

Psalm. 143 (1) Der Zusatz: „wider Goliath“, der sich in einigen Manuskripten der Septuag und in der Vulg. findet, ist unecht und wohl durch das V. 10 erwähnte „Schwert des Unheils“ veranlasst. Der erste Teil des Psalmes bis V. 11 besteht fast ganz aus Bruchstücken anderer Psalmen (besonders V. 18), der zweite Teil scheint ein Bruchstück eines anderen Psalmes zu sein. - (2) Durch den Beistand, durch welchen er David zum starken Kriegshelden machte. - (3) Alle Stämme. - (4) Durch Gnadenoffenbarungen. Hebr.: was ist der Mensch, dass du ihn kennst. - (5) Hebr.: Ein Mensch, dem Hauche (des Windes, der schnell vorbeigeht) gleicht er, seine Tage sind wie ein Schatten, der hinschwindet. - (6) Bild feindlicher Weltmächte. Zu V. 5-8 vergleiche [Ps 17,10ff]. - (7) Heidnischer Feinde? - (8) Die Rechte, die sich zu falschem Eide erhebt, zu Treubruch. - (9) Im Kampfe. Hebr.: Sieg. - (10) Hebr.: Lügenrechte. - (11) Nach der Vulg. bezieht sich die folgende Schilderung äußeren Glückes auf die Feinde. Indes hat die Septuag. die alle Pronomina der ersten Person in die dritte umgewandelt hat, den Psalm so umgestaltet, dass die folgende Schilderung die Furchtbarkeit der Feinde vor Augen stellt, so die Notwendigkeit göttlicher Hilfe zeigend. Hebr.: (Weil? Auf dass?) Unsere Söhne sind wie Pflanzen, groß gezogen in ihrer Jugend, unsere Töchter wie Ecksäulen; geschnitzt (nach anderen: buntgeschmückt) nach Bauart eines Palastes (wie die Ecksäulen von Palästen), unsere Speicher sind voll, spendend von jeglicher Art, unsere Schafe sind tausendfach sich mehrend, ja zehntausendfach auf unseren Triften. Unsere Rinder sind belastet (trächtig), kein Riss, kein Auszug (Ergebung an den Feind), kein Klagegeschrei auf unseren Straßen. - (12) Dieser Psalm wird nur in der Vesper des Samstags gebetet: Bitte um Hilfe im Kampfe gegen die Feinde des Heiles, Verachtung der Welt, Seligkeit in Gott.

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