Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes40: Unterschied zwischen den Versionen
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Kap. 40 ('''1''') Da die Darstellung der letzten Unterwerfung des jüdischen Landes und der Einnahme von Jerusalem selbst Erwähnung tat, bringt der Prophet jetzt passend und notwendig den nach dem Unglück von Gott gespendeten Trost: Israels Erlösung. (Cyr. U.) – Nach dem Hebräischen ergeht die Anrede an die Propheten: Tröstet, tröstet mein Volk, spricht der Herr. - ('''2''') Malitia: So aus der alten lateinischen Übersetzung. Es ist in dem Sinne von Mühsal, Trübsal, Leidenszeit zu nehmen. - ('''3''') Der Zorn der göttlichen Gerechtigkeit ist gesühnt. - ('''4''') Überreichliche Gnade. – Vor Gott, denn er ist der Sprechende, steht bereits das ideelle Jerusalem in all den Schmuck gekleidet, den der dritte Abschnitt zeigt. Und da er dieses Strahlenbild dem geistigen Auge des Sehers bereits gezeigt hat, so kann er ihm zurufen, dass er sein bedrängtes Volk tröste, weil ja das Heil schon als ein überreichliches von Gott bestimmt ist. - ('''5''') Die Häufung soll den Boten Gottes die Mahnung einschärfen, eindringlich, oft und mächtig den Heilsplan des Herrn zur Stärkung der Gläubigen zu verkünden. Der Inhalt der Trostbotschaft wird in drei Satzgliedern gegeben, die gleichsam das Thema der drei Abschnitte des zweiten Teiles bezeichnen. - ('''6''') Es ist, als ob der Prophet auf die stillschweigende Frage antwortet: Woher weißt du, dass die Zeit der Vergebung da ist? - ('''7''') Nach orientalischer Herrschersitte sollen die Wege für den königlichen Zug vorbereitet werden. - ('''8''') Die erste Erlösung aus Ägypten war eine Führung durch die Wüste und eine Einführung in das verheißene Land; die Erlösung aus Babel wird mit jener in Vergleich gebracht. Der Ruf ergeht an das zu erlösende Volk. Es muss sich selbst für den Empfang der ihm zugedachten Erlösung vorbereiten, muss selbst arbeiten, um die Hindernisse für den Befreiungszug wegzunehmen, das Unwegsame beschreitbar zu machen. - ('''9''') Das letzte Glied nach dem Hebr.: die felsenrisse sollen zur Fläche werden. – Höhen und Taleinschnitte sind dem Reisenden hinderlich. - ('''10''') Der Ausdruck lehnt sich an den Auszug aus Ägypten an, in dem Gottes Herrlichkeit von der wunderbaren Führung an bis zum Besitze der verheißenen Ruhe sich erwies. Doch der Zusatz: und alles Fleisch usw. zeigt, dass der Seher eine Offenbarung vor Augen hat, deren beseligende Wirkungen allen Menschen zufließen werden, und zwar nach einem längst gefassten göttlichen Gnadenratschluß. Im Folgenden wird eine doppelte Befreiung vor Augen gestellt, die erste eine Vorstufe zu der allereigentlichsten im Messias. - ('''11''') Während der Seher der Verheißung jener Stimme lauscht (V. 3-5) und vor ihrer Größe fast zagen möchte, ertönt plötzlich für ihn selbst eines Sprechenden, eines, der in der Seele des Propheten den aufsteigenden Zweifel gelesen hat, Wort: Stimme ein in den Verheißungsruf und beteilige dich an dessen Verkündigung. Damit er es aber wage und könne ungeachtet des fast unermesslichen Abstandes zwischen Wirklichkeit und Verheißung, wird ihm für ihn selbst und für die zu Beehrenden der Menschen Ohnmacht. - ('''12''') Hinfälligste Vergänglichkeit des Menschen – ewig feste Dauer des Gotteswortes; wie also zweifeln ob der Größe der Verheißungen? - ('''13''') Wind, speziell der Ostwind. - ('''14''') Die Menschen. - ('''15''') Die gegebene Verheißung, der festgesetzte Heilsplan Gottes, hier speziell die in V. 2 gegebene Zusage. Mit dem Hinweis auf Gottes Wesen ist sein Heilsbeschluss aller irdischen Anfechtbarkeit oder Wandelbarkeit entrückt und damit dem Verkündiger desselben das freudigste Vertrauen eingeflößt. - ('''16''') Die Gesamtheit der Propheten. - ('''17''') Sion und Jerusalem trauerte und seufzte über den Zusammenbruch der Theokratie, über die Verlassenheit seitens des Herrn. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes49|Jes 49,14]]''] Diesen Klagen kommt nun der Trost entgegen. Der zeitlichen Erlösung folgt eine zeitliche Wiederherstellung, die messianische Erlösung bringt den verkündeten messianischen Glanz. Von hohem Berge aus soll die beseligende Botschaft ergehen, damit sie weit und breit vernommen werde. - ('''18''') Der Herr wird seine Macht zeigen und die Heilstat vollbringen. Der Arm Gottes ist Symbol seiner Macht. - ('''19''') Gnadenlohn - ('''20''') Bild der liebevollsten und zärtlichsten Hirtensorgfalt. Der theokratische König ist wie David [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Sam05|2Sam 5,2]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Sam07|2Sam 7,7]]''] als Hirte seines Volkes gedacht. - ('''21''') Gottes Macht und Weisheit wird der Ohnmacht der Götzen gegenübergestellt. - ('''22''') Die Fragen sind so gestellt, dass die Macht Gottes anschaulich wird, die mit den größten Körpern und Entfernungen spielt, aber auch zugleich die Weisheit in der gegenseitigen Anordnung und bedachten Abwägung. - ('''23''') Hebr.: Wer fasste in das Drittelmaß den Staub der Erde und wog mit der Waage die Berge und die Hügel mit Waagschalen? Die kleinen Maße besagen, wie gering und nichtig Gott gegenüber die ungeheuren Verhältnisse des Meeres, des Firmamentes und der Gebirgsmassen sind, aber auch wie ins Kleinste hinein er alles geregelt und abgemessen hat. Ferner hat Gott die Idee der Dinge und den Plan des All aus sich und in sich, so dass ihm von keiner Seite ein Zuwachs, ein Wissen irgend welcher Art zuteil werden kann. - ('''24''') Die eindringlichen und gehäuften Fragen sollen den Menschen auffordern, sich die ganze Macht und Weisheit Gottes nach besten Kräften vorzuführen, hebr.: 13a: Wer hat den Geist Gottes gelenkt (nach anderen: durchforscht)? - ('''25''') Wie fällt Gott gegenüber das Menschengeschlecht und ihr Wohnsitz in die Waagschale? Antwort: Was liegt daran, ob draußen am Eimer ein Tropfen mehr oder weniger hängt? Ändert ein Stäubchen an dem Gewicht? Und die Länder und Völkermassen? „Wie ein Stäubchen, das emporschwebt.“ (Hebr.) Wie könnte nun für einen solchen Gott ein würdiges Opfer gefunden werden? (V. 16) - ('''26''') Allgemeiner: Mit nichts können wir ihn gebührend ehren. - ('''27''') Vor der Seinsfülle in Gott ist alles Sein zusammengenommen wie ein Nichts. - ('''28''') Aus der Lehre von Gottes Erhabenheit werden zwei Folgerungen gezogen. - ('''29''') Frage, nicht so an den Verstand wie an das Gewissen gerichtet. Wie tief ziehen sie die Majestät Gottes herab! Dies soll das Folgende recht drastisch vor Augen stellen. - ('''30''') Sinn der Frage: Ist es nicht sinnlos, ein gemachtes Bild anzubeten? Hebr.: Das Bildwerk gießt der Schmied, der Schmelzer beschlägt es mit Gold, silberne Ketten schmelzt er daran (damit es befestigt werden könne). Der Arme macht es einfacher: V. 20. - ('''31''') Hebr.: der Arme. - ('''32''') Und so handeln Menschen, die gesunden Verstand und den positiven Unterricht haben? Der Verstand zeigt ihnen aus der sichtbaren Schöpfung das Dasein Gottes und dass der Weltenbau nicht das Werk eines toten Götzen ist. Israel hat zudem seit Anfang seines Daseins die positive Verkündigung der Wahrheit. Das Hebr. hat denselben Sinn. - ('''33''') D.i. erkannt, wie es sich mit ihnen verhält, wer sie gelegt? - ('''34''') Nun wird den Götzen gegenüber Gottes Erhabenheit, Macht und Weisheit geschildert. - ('''35''') Die Erde ist der Schemel seines Thrones, und wie erscheint ihm auf seinem erhabenen Thron das Getriebe der stolzen, eingebildeten Menschen? Dem erhabenen Thronsitze entspricht die Macht, er spannt das unermessliche Himmelszelt wie ein Nichts aus, wie ein Mensch sein Wanderzelt. Und die Wissensfülle? (V. 23) - ('''36''') Fürsten. - ('''37''') Gott lässt die Fürsten derart zu nichts werden, dass sie weder gepflanzt noch gesät noch überhaupt dagewesen zu sein scheinen und kein Rest oder Wurzel von ihnen bleibt. Nach dem Hebr.: Bevor die Pflanzung eigentlich angelegt ist und gedeihen kann, hat sie der Herr schon vernichtet. - ('''38''') Hebr.: Wem wollt ihr mich vergleichen und wem soll ich gleichen? - ('''39''') Neuer Hinweis auf Gottes Macht, der zur Tröstung der Kleinmütigen überleitet. Der „Heilige“ ist ja Israels Retter. - ('''40''') Wie sein Kriegsheer oder glänzendes Gefolge führt der Herr allmählich das unermessliche für Menschen unzählbare Sternenheer heraus, jeden einzelnen kennend. Freudig gehorchen sie, nicht einer wird vermisst, da er sie aufruft. - ('''41''') Da dein Gott so groß, so mächtig und so weise ist. - ('''42''') Gedanken der Verzagten. - ('''43''') Die doppelte Anrede besagt, dass sie mit Unrecht zagen, die Namen selbst sollen von dem Ungebührlichem ihrer Klagen Zeugnis geben und die Kleinmütigen zur Nacheiferung des Vertrauens Israels [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos32|1Mos 32,28]]''] anspornen. - ('''44''') Dreierlei: Der Herr ist ewig, dem Schöpfer des Alls gebricht es nicht an Kraft und er wird seines Werkes nicht überdrüssig, sein Weisheitsplan ist nicht mit menschlichem Maße zu messen, seine Weisheit ist unerforschlich. Schmachtet also Israel noch im Elend, ist der Zeitpunkt der Rettung noch nicht erschienen, so ist auch dies in das Programm der unendlichen Weisheit aufgenommen. - ('''45''') Gott ist die einzige Quelle der Kraft, wer also könnte eher dem zagenden Volke (V. 27) Mut und Kraft einflößen? - ('''46''') Die natürliche Kraft, die in ihnen dargestellt wird. - ('''47''') Ehe das Ziel erreicht ist. Anders, die auf den Herrn vertrauen! - ('''48''') Im Texte ist von der Hebung der Schwingen die Rede (doch denken einige Ausleger auch an die Verjüngung, weil der Adler seine Federn jährlich wechselt.) | |||
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Version vom 2. September 2019, 10:58 Uhr
Prophetia Isaiiæ. Caput XL.
Prophezeiung des Isaias Kap. 40
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1. Consolamini, consolamini popule meus, dicit Deus vester.
8. Exsiccatum est fœnum, et cecidit flos: Verbum autem Domini nostri manet in æternum. 10. Ecce Dominus Deus in fortitudine veniet, et brachium ejus dominabitur: ecce merces ejus cum eo, et opus illius coram illo.
13. Quis adjuvit spiritum Domini? aut quis consiliarius ejus fuit, et ostendit illi? 14. Cum quo iniit consilium, et instruxit eum, et docuit eum semitam justitiæ: et erudivit eum scientiam, et viam prudentiæ ostendit illi? 16. Et Libanus non sufficiet ad succendendum, et animalia ejus non sufficient ad holocaustum. 19. Numquid sculptile conflavit faber? aut aurifex auro figuravit illud, et laminis argenteis argentarius? 20. Forte lignum, et imputribile elegit: artifex sapiens quærit quomodo statuat simulacrum, quod non moveatur. 21. Numquid non scitis? numquid non audistis? numquid non annuntiatum est vobis ab initio? numquid non intellexistis fundamenta terræ? 31. Qui autem sperant in Domino, mutabunt fortitudinem, assument pennas sicut aquilæ, current et non laborabunt, ambulabunt et non deficient.
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1. Tröstet euch, tröstet euch, mein Volk!1 spricht euer Gott.
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Fußnote
Kap. 40 (1) Da die Darstellung der letzten Unterwerfung des jüdischen Landes und der Einnahme von Jerusalem selbst Erwähnung tat, bringt der Prophet jetzt passend und notwendig den nach dem Unglück von Gott gespendeten Trost: Israels Erlösung. (Cyr. U.) – Nach dem Hebräischen ergeht die Anrede an die Propheten: Tröstet, tröstet mein Volk, spricht der Herr. - (2) Malitia: So aus der alten lateinischen Übersetzung. Es ist in dem Sinne von Mühsal, Trübsal, Leidenszeit zu nehmen. - (3) Der Zorn der göttlichen Gerechtigkeit ist gesühnt. - (4) Überreichliche Gnade. – Vor Gott, denn er ist der Sprechende, steht bereits das ideelle Jerusalem in all den Schmuck gekleidet, den der dritte Abschnitt zeigt. Und da er dieses Strahlenbild dem geistigen Auge des Sehers bereits gezeigt hat, so kann er ihm zurufen, dass er sein bedrängtes Volk tröste, weil ja das Heil schon als ein überreichliches von Gott bestimmt ist. - (5) Die Häufung soll den Boten Gottes die Mahnung einschärfen, eindringlich, oft und mächtig den Heilsplan des Herrn zur Stärkung der Gläubigen zu verkünden. Der Inhalt der Trostbotschaft wird in drei Satzgliedern gegeben, die gleichsam das Thema der drei Abschnitte des zweiten Teiles bezeichnen. - (6) Es ist, als ob der Prophet auf die stillschweigende Frage antwortet: Woher weißt du, dass die Zeit der Vergebung da ist? - (7) Nach orientalischer Herrschersitte sollen die Wege für den königlichen Zug vorbereitet werden. - (8) Die erste Erlösung aus Ägypten war eine Führung durch die Wüste und eine Einführung in das verheißene Land; die Erlösung aus Babel wird mit jener in Vergleich gebracht. Der Ruf ergeht an das zu erlösende Volk. Es muss sich selbst für den Empfang der ihm zugedachten Erlösung vorbereiten, muss selbst arbeiten, um die Hindernisse für den Befreiungszug wegzunehmen, das Unwegsame beschreitbar zu machen. - (9) Das letzte Glied nach dem Hebr.: die felsenrisse sollen zur Fläche werden. – Höhen und Taleinschnitte sind dem Reisenden hinderlich. - (10) Der Ausdruck lehnt sich an den Auszug aus Ägypten an, in dem Gottes Herrlichkeit von der wunderbaren Führung an bis zum Besitze der verheißenen Ruhe sich erwies. Doch der Zusatz: und alles Fleisch usw. zeigt, dass der Seher eine Offenbarung vor Augen hat, deren beseligende Wirkungen allen Menschen zufließen werden, und zwar nach einem längst gefassten göttlichen Gnadenratschluß. Im Folgenden wird eine doppelte Befreiung vor Augen gestellt, die erste eine Vorstufe zu der allereigentlichsten im Messias. - (11) Während der Seher der Verheißung jener Stimme lauscht (V. 3-5) und vor ihrer Größe fast zagen möchte, ertönt plötzlich für ihn selbst eines Sprechenden, eines, der in der Seele des Propheten den aufsteigenden Zweifel gelesen hat, Wort: Stimme ein in den Verheißungsruf und beteilige dich an dessen Verkündigung. Damit er es aber wage und könne ungeachtet des fast unermesslichen Abstandes zwischen Wirklichkeit und Verheißung, wird ihm für ihn selbst und für die zu Beehrenden der Menschen Ohnmacht. - (12) Hinfälligste Vergänglichkeit des Menschen – ewig feste Dauer des Gotteswortes; wie also zweifeln ob der Größe der Verheißungen? - (13) Wind, speziell der Ostwind. - (14) Die Menschen. - (15) Die gegebene Verheißung, der festgesetzte Heilsplan Gottes, hier speziell die in V. 2 gegebene Zusage. Mit dem Hinweis auf Gottes Wesen ist sein Heilsbeschluss aller irdischen Anfechtbarkeit oder Wandelbarkeit entrückt und damit dem Verkündiger desselben das freudigste Vertrauen eingeflößt. - (16) Die Gesamtheit der Propheten. - (17) Sion und Jerusalem trauerte und seufzte über den Zusammenbruch der Theokratie, über die Verlassenheit seitens des Herrn. [Jes 49,14] Diesen Klagen kommt nun der Trost entgegen. Der zeitlichen Erlösung folgt eine zeitliche Wiederherstellung, die messianische Erlösung bringt den verkündeten messianischen Glanz. Von hohem Berge aus soll die beseligende Botschaft ergehen, damit sie weit und breit vernommen werde. - (18) Der Herr wird seine Macht zeigen und die Heilstat vollbringen. Der Arm Gottes ist Symbol seiner Macht. - (19) Gnadenlohn - (20) Bild der liebevollsten und zärtlichsten Hirtensorgfalt. Der theokratische König ist wie David [2Sam 5,2; 2Sam 7,7] als Hirte seines Volkes gedacht. - (21) Gottes Macht und Weisheit wird der Ohnmacht der Götzen gegenübergestellt. - (22) Die Fragen sind so gestellt, dass die Macht Gottes anschaulich wird, die mit den größten Körpern und Entfernungen spielt, aber auch zugleich die Weisheit in der gegenseitigen Anordnung und bedachten Abwägung. - (23) Hebr.: Wer fasste in das Drittelmaß den Staub der Erde und wog mit der Waage die Berge und die Hügel mit Waagschalen? Die kleinen Maße besagen, wie gering und nichtig Gott gegenüber die ungeheuren Verhältnisse des Meeres, des Firmamentes und der Gebirgsmassen sind, aber auch wie ins Kleinste hinein er alles geregelt und abgemessen hat. Ferner hat Gott die Idee der Dinge und den Plan des All aus sich und in sich, so dass ihm von keiner Seite ein Zuwachs, ein Wissen irgend welcher Art zuteil werden kann. - (24) Die eindringlichen und gehäuften Fragen sollen den Menschen auffordern, sich die ganze Macht und Weisheit Gottes nach besten Kräften vorzuführen, hebr.: 13a: Wer hat den Geist Gottes gelenkt (nach anderen: durchforscht)? - (25) Wie fällt Gott gegenüber das Menschengeschlecht und ihr Wohnsitz in die Waagschale? Antwort: Was liegt daran, ob draußen am Eimer ein Tropfen mehr oder weniger hängt? Ändert ein Stäubchen an dem Gewicht? Und die Länder und Völkermassen? „Wie ein Stäubchen, das emporschwebt.“ (Hebr.) Wie könnte nun für einen solchen Gott ein würdiges Opfer gefunden werden? (V. 16) - (26) Allgemeiner: Mit nichts können wir ihn gebührend ehren. - (27) Vor der Seinsfülle in Gott ist alles Sein zusammengenommen wie ein Nichts. - (28) Aus der Lehre von Gottes Erhabenheit werden zwei Folgerungen gezogen. - (29) Frage, nicht so an den Verstand wie an das Gewissen gerichtet. Wie tief ziehen sie die Majestät Gottes herab! Dies soll das Folgende recht drastisch vor Augen stellen. - (30) Sinn der Frage: Ist es nicht sinnlos, ein gemachtes Bild anzubeten? Hebr.: Das Bildwerk gießt der Schmied, der Schmelzer beschlägt es mit Gold, silberne Ketten schmelzt er daran (damit es befestigt werden könne). Der Arme macht es einfacher: V. 20. - (31) Hebr.: der Arme. - (32) Und so handeln Menschen, die gesunden Verstand und den positiven Unterricht haben? Der Verstand zeigt ihnen aus der sichtbaren Schöpfung das Dasein Gottes und dass der Weltenbau nicht das Werk eines toten Götzen ist. Israel hat zudem seit Anfang seines Daseins die positive Verkündigung der Wahrheit. Das Hebr. hat denselben Sinn. - (33) D.i. erkannt, wie es sich mit ihnen verhält, wer sie gelegt? - (34) Nun wird den Götzen gegenüber Gottes Erhabenheit, Macht und Weisheit geschildert. - (35) Die Erde ist der Schemel seines Thrones, und wie erscheint ihm auf seinem erhabenen Thron das Getriebe der stolzen, eingebildeten Menschen? Dem erhabenen Thronsitze entspricht die Macht, er spannt das unermessliche Himmelszelt wie ein Nichts aus, wie ein Mensch sein Wanderzelt. Und die Wissensfülle? (V. 23) - (36) Fürsten. - (37) Gott lässt die Fürsten derart zu nichts werden, dass sie weder gepflanzt noch gesät noch überhaupt dagewesen zu sein scheinen und kein Rest oder Wurzel von ihnen bleibt. Nach dem Hebr.: Bevor die Pflanzung eigentlich angelegt ist und gedeihen kann, hat sie der Herr schon vernichtet. - (38) Hebr.: Wem wollt ihr mich vergleichen und wem soll ich gleichen? - (39) Neuer Hinweis auf Gottes Macht, der zur Tröstung der Kleinmütigen überleitet. Der „Heilige“ ist ja Israels Retter. - (40) Wie sein Kriegsheer oder glänzendes Gefolge führt der Herr allmählich das unermessliche für Menschen unzählbare Sternenheer heraus, jeden einzelnen kennend. Freudig gehorchen sie, nicht einer wird vermisst, da er sie aufruft. - (41) Da dein Gott so groß, so mächtig und so weise ist. - (42) Gedanken der Verzagten. - (43) Die doppelte Anrede besagt, dass sie mit Unrecht zagen, die Namen selbst sollen von dem Ungebührlichem ihrer Klagen Zeugnis geben und die Kleinmütigen zur Nacheiferung des Vertrauens Israels [1Mos 32,28] anspornen. - (44) Dreierlei: Der Herr ist ewig, dem Schöpfer des Alls gebricht es nicht an Kraft und er wird seines Werkes nicht überdrüssig, sein Weisheitsplan ist nicht mit menschlichem Maße zu messen, seine Weisheit ist unerforschlich. Schmachtet also Israel noch im Elend, ist der Zeitpunkt der Rettung noch nicht erschienen, so ist auch dies in das Programm der unendlichen Weisheit aufgenommen. - (45) Gott ist die einzige Quelle der Kraft, wer also könnte eher dem zagenden Volke (V. 27) Mut und Kraft einflößen? - (46) Die natürliche Kraft, die in ihnen dargestellt wird. - (47) Ehe das Ziel erreicht ist. Anders, die auf den Herrn vertrauen! - (48) Im Texte ist von der Hebung der Schwingen die Rede (doch denken einige Ausleger auch an die Verjüngung, weil der Adler seine Federn jährlich wechselt.) - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 32 | 33 | 34 | 35 | 36 | 37 | 38 | 39 | 41 | 42 | 43 | 44 | 45 | 46 | 47 | 48 | 49 | 50 | 51 | 52 | 53 | 54 | 55 | 56 | 57 | 58 | 59 | 60 | 61 | 62 | 63 | 64 | 65 | 66 |
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