Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:3Mos01

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Liber Leviticus, Hebraice Vaicra. Caput I.

Das dritte Buch Moses Leviticus Kap. 1


I. Pflichten der Israeliten gegen den in ihrer Mitte wohnenden Herrn: Die Gott gebührenden Opfer und die zur Darbringung verpflichteten Personen. (1,1 – 10,20) 1. Die Opfer nach ihren hauptsächlichsten Arten. (1,1 – 7,38) A. Die Brandopfer, Speiseopfer, Friedopfer. (1,1 – 3,17) a. Vorschriften über die Brandopfer nach der Verschiedenheit der Opfertiere: Rinder (V. 9) Kleinvieh (V. 13) Vögel.

1. Vocavit autem Moysen, et locutus est ei Dominus de tabernaculo testimonii, dicens:
2. Loquere filiis Israel, et dices ad eos: Homo, qui obtulerit ex vobis hostiam Domino de pecoribus, id est, de bobus et ovibus offerens victimas,

3. Si holocaustum fuerit ejus oblatio, ac de armento; masculum immaculatum offered ad ostium tabernaculi testimonii, ad placandum sibi Dominum:
4. Ponetque manum super caput hostiæ, et acceptabilis erit, atque in expiationem ejus proficiens:
5. Immolabitque vitulum coram Domino, et offerent filii Aaron sacerdotes sanguinem ejus, fundentes per altaris circuitum, quod est ante ostium tabernaculi:

6. Detractaque pelle hostiæ, artus in frusta concident,

7. Et subjicient in altari ignem, strue lignorum ante composita:
8. Et membra quæ sunt cæsa, desuper ordinantes, caput videlicet, et cuncta quæ adhærent jecori,

9. Intestinis et pedibus lotis aqua: adolebique ea sacerdos super altare in holocaustum et suavem odorem Domino.


10. Quod si de pecoribus oblatio est, de ovibus sive de capris holocaustum, masculum absque macula offered:

11. Immolabitque ad latus altaris, quod respicit ad aquilonem, coram Domino: sanguinem vero illius fundent super altare filii Aaron per circuitum:

12. Dividentque membra, caput, et omnia quæ adhærent jecori: et ponent super ligna, quibus subjiciendus est ignis:
13. Intestina vero et pedes lavabunt aqua. Et oblata omnia adolebit sacerdos super altare in holocaustum et odorem suavissimum Domino.

14. Si autem de avibus holocausti oblatio fuerit Domino, de turturibus, aut pullis columbæ,
15. Offeret eam sacerdos ad altare, et retorta ad collum capite, ac rupto vulneris loco, decurrere faciet sanguinem super crepidinem altaris:

16. Vesiculam vero gutturis, et plumas projiciet prope altare ad orientalem plagam, in loco in quo cineris effundi solent,
17. Confringetque ascellas ejus, et non secabit, neque ferro dividet eam, et adolebit super altare, lignis igne supposito. Holocaustum est et oblatio suavissimi odoris Domino.


1. Wieder berief der Herr den Moses und redete zu ihm von dem Zelte des Zeugnisses aus, und sprach:1
2. Rede zu den Söhnen Israels und sprich zu ihnen:2 Wenn jemand von euch den Herrn ein Opfer darbringen will an Vieh, das ist ein Schlachtopfer von Rindern oder Schafen,3
3. und seine Gabe ist4 ein Brandopfer von Rindern,5 so bringe er ein fehlerloses männliches Tier an dem Eingange des Zeltes des Zeugnisses dar,6 um sich den Herrn zu versöhnen. [2Mos 29,10]
4. Sodann lege er seine Hand auf den Kopf des Opfers,7 so wird es wohlgefällig und ihm zur Sühne förderlich sein.
5. Hierauf soll er das junge Rind8 vor dem Herrn schlachten und die Söhne Aarons, die Priester, sollen dessen Blut darbringen,9 indem sie es rings um den Altar gießen, welcher vor dem Eingange des Zeltes steht.
6. Alsdann sollen sie10 dem Opfertiere die Haut abziehen, und es in kleine Stücke zerlegen,
7. und Feuer auf dem Altare machen und Holzstöße aufschichten,11
8. und sollen die abgehauenen Glieder der Ordnung nach darüber legen, den Kopf nämlich12 und alles, was mit der Leber zusammenhängt,
9. nachdem sie die Eingeweide und die Füße mit Wasser gereinigt; und der Priester soll alles zusammen auf dem Altare zum Brandopfer und zu einem lieblichen Geruche13 für den Herrn verbrennen.
10. Ist aber das Opfer, das er darbringt, dem Kleinvieh entnommen, ein Brandopfer von Schafen oder Ziegen, so soll er ein fehlerloses männliches Tier darbringen.
11. Dieses soll er auf der Seite des Altars, die nach Mitternacht14 gerichtet ist, vor dem Herrn schlachten; die Söhne Aarons aber sollen sein Blut ringsum auf den Altar gießen.
12. Sodann sollen sie15 die Glieder, den Kopf, und alles, was mit der Leber zusammenhängt, ablösen und auf das Holz legen, und dieses anzünden;
13. die Eingeweide und die Füße aber sollen sie16 mit Wasser waschen. Und alles Geopferte soll der Priester auf dem Altare zum Brandopfer und zu einem lieblichen Geruche für den Herrn verbrennen.
14. Besteht aber das Brandopfer für den Herrn in Vögeln, Turteltauben oder jungen Tauben,17
15. so bringe sie der Priester an den Altar, und drehe ihr den Kopf um den Hals, und reiße eine Stelle wund,18 und lasse das Blut über den Rand des Altars19 herabfließen;
16. den Kropf am Halse20 aber samt den Federn soll er neben den Altar gegen Morgen, an den Ort hinwerfen, wohin man die Asche zu schütten pflegt,
17. alsdann soll er die Flügel brechen,21 aber nicht abtrennen,22 noch die Taube mit einem Messer teilen, und sie, indem er das Holz in Brand setzt, auf dem Altare verbrennen. Es ist ein Brandopfer23 und eine Opfergabe süßen Geruches für den Herrn.

Fußnote

Kap. 1 (1) Die Worte 1,1 gehören zu den folgenden sieben Kapiteln wie [3Mos 7,38] zeigt. Die Anfänge der Kap. 1 7 getroffenen Einrichtungen sind älter als Moses. Von den folgenden 9 Reden des Herrn sind vier an die Kinder Israels, zwei an Aaron und seine Söhne [3Mos 6,8-18, 3Mos 6,24-7,21], drei sind ohne nähere Bezeichnung, jedenfalls an die vorher genannten Personen zusammen gerichtet. Demnach sind vier für das Volk (1,1 – 6,7), drei für die Priester bestimmt, zusammen die heilige Zahl sieben ergebend; zwei weitere Vorschriften für das Volk treten hinzu. [3Mos 7,22-36] Wie zwei Reihen von Reden, so sind also zwei verschiedene Reihen von Gesetzen. Die erste Rede enthält drei unterschiedliche Gesetze, die fünfte zwei, die siebente drei, die Anhänge [3Mos 7,22-36] haben keine einleitenden Formeln. Die Opfer sind in beiden Reihen in bestimmter Reihenfolge geboten: Brandopfer, Speiseopfer, Sündopfer, Schuldopfer. Nur die Friedopfer stehen in der ersten Reihe in der Mitte, in der zweiten am Ende. Auch die Schlussformeln sind überall gleich. Die Hauptteile sind vielleicht zu verschiedenen Zeiten von Moses erweitert und in ihre jetzige Gestalt gebracht worden. Zelt des Zeugnisses: Wahrscheinlich von der Gnadenstätte aus nach der Verheißung [2Mos 25,22] - (2) Die Opfertiere waren Vieh V. 2, Vögel B. 4. Wenn Vieh: Rinder (V. 3 – 9), Schafe oder Ziegen (V. 10 – 13). Wenn Vögel: Tauben oder Turteltauben. (V. 14 – 17) Die einzelnen Teile V. 9, 13, 17 schließen mit der Formel: Zu einem lieblichen Geruche. – Alle Israeliten müssen wissen, was Opfer, Zeit, Ursache usw. angeht, auch wenn einzelnes die Priester im Besonderen betrifft. Der Zweck der Opfer war vor allem, den Israeliten stets die Gott gebührende unbegrenzte Ehrfurcht und Anbetung, das Gefühl der Dankbarkeit und der unbedingten Abhängigkeit von Gott, insbesondere aber das Bewusstsein der Sündhaftigkeit lebendig zu erhalten. Sodann aber wurden sie auch zur Vergebung der Sünden gefordert. Zu bemerken ist indes, dass die Opfertiere und die unblutigen Opfergaben aus sich diese Kraft nicht hatten. Das Gesetz konnte durch dieselben nimmermehr die Opfernden zur Vollkommenheit bringen; denn „es ist unmöglich, dass durch das Blut von Rindern und Böcken Sünden getilgt werden ([Hebr 10,4] vergl. V. 2), aber sie waren Bedingung der Gnade als Ausdruck des Glaubens an den künftigen Erlöser, mit dessen Opfer sie in geistiger Vereinigung als dessen Vorbilder dargebracht wurden. Denn ohne die unbedingte Hingabe des Opferlammes, das die Sünde der Menschen auf sich nahm, konnten weder die Erbschuld der ganzen Menschheit, noch die zahlreichen und schweren Sünden der einzelnen Menschen getilgt werden. - (3) Das hebr. Wort schließt Ziegen ein. Die Konstr. lautet besser nach der Septuag: dem Herrn ein Opfer an Vieh, so bringe er ein Schlachtopfer von den Rindern. - (4) Vergl. die Bestimmung über das Friedopfer [3Mos 3,1]. - (5) Andere Bedingungen. V. 10, V. 14. - (6) Herbeiführen. - (7) So wurde das Opfertier als stellvertretend übergeben. - (8) Ein männliches Tier. Die Tötung gehört hiernach dem Opfernden zu. Später war auch die Sache der Priester [2Chr 29,22.24-35]. - (9) Die Handlungen der Priester stehen im Plural. Das Blut wird nicht erhoben, sondern zum Altare gebracht. - (10) Nach dem Hebr. sollte die Einzahl stehen: Der Darbringende. Vergl. [2Chr 29,34]. - (11) Das heilige Feuer durfte nie erlöschen. Hebr.: Die Priester sollen Feuer auf dem Altar tun und Holz auf das Feuer schichten. - (12) Besser: auch. - (13) Dieses Wort ist vom Weihrauch auf die übrigen Opfer übertragen, welche verbrannt werden. - (14) So wurden Brand- und Sündopfer vor dem Herrn dargebracht. Betreffs der Friedopfer siehe [3Mos 3,2]. - (15) Hebr.: Singul.: der Darbringende. - (16) Hebr. Sing. Fast das Gleiche ist V. 3 – 9 von den Rindern gesagt. - (17) Hebr.: Sohn, um das männliche Geschlecht derselben als erfordert zu zeigen. - (18) Erklärung der Rabbiner, nicht Übersetzung. - (19) Hebr.: Seite. - (20) Wohl die Speiseröhre mit Einschluss des Magens; daher das Wegwerfen - (21) Einreißen. Das Einreißen entspricht wohl der Zerstückelung des Rindes und des Kleinviehes. - (22) Vergl. [1Mos 15,10]. - (23) Das Brandopfer ist Opfer der höchsten Verehrung, der Gedanke der Hingabe an Gott kommt in ihm am vollsten zum Ausdruck. Deshalb dürfen auch nur männliche Tiere zu demselben gebraucht werden. - Weitere Kapitel: 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 |

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