Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:3Mos06

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Liber Leviticus, Hebraice Vaicra. Caput VI.

Das dritte Buch Moses Leviticus Kap. 6


c. Vorschriften über das besondere Sündopfer, welches der darzubringen hat, der mit Verachtung des Herrn seinem Nächsten Schaden zugefügt oder ein anderes Gebot übertreten hat. (V. 7) C. Pflichten und Rechte der Priester bei der Darbringung der Opfer (6,8 – 7,37): Verhalten der Priester und Rechte derselben a. bei Brandopfern. (V. 13) b. Bei Speiseopfern, die das Volk oder der Priester selbst darbringt. (V. 23) c. Bei Sündopfern.

1. Locutus est Dominus ad Moysen, dicens:
2. Anima quæ peccaverit, et contempto Domino, negaverit proximo suo depositum quod fidei ejus creditum fuerat, vel vi aliquid extorserit, aut calumniam fecerit,
3. Sive rem perditam invenerit, et inficians insuper pejeraverit, et quodlibet aliud ex pluribus fecerit, in quibus solent peccare homines,

4. Convicta delicti, reddet
5. Omnia quæ per fraudem voluit obtinere, integra, et quintam insuper partem domino cui damnum intulerat.

6. Pro peccato autem suo offeret arietem immaculatum de grege, et dabit eum sacerdoti, juxta æstimationem, mensuramque delicti:
7. Qui rogabit pro eo coram Domino, et dimittetur illi pro singulis quæ faciendo peccavit.
8. Locutusque est Dominus ad Moysen, dicens:
9. Præcipe Aaron et filiis ejus: Hæc est lex holocausti: Cremabitur in altari tota nocte usque mane: ignis ex eodem altari erit.

10. Vestietur tunica sacerdos et feminalibus lineis: tolletque cineres, quos vorans ignis exussit, et ponens juxta altare,

11. Spoliabitur prioribus vestimentis, indutusque aliis, efferet eos extra castra, et in loco mundissimo usque ad favillam consumi faciet.
12. Ignis autem in altari semper ardebit, quem nutriet sacerdos subjiciens ligna mane per singulos dies, et imposito holocausto, desuper adolebit adipes pacificorum.

13. Ignis est iste perpetuus, qui nunquam deficiet in altari.
14. Hæc est lex sacrificii et libamentorum, quæ offerent filii Aaron coram Domino, et coram altari.

15. Tollet sacerdos pugillum similæ, quæ conspersa est oleo, et totum thus, quod super similam positum est: adolebitque illud in altari in monimentum odoris suavissimi Domino:

16. Reliquam autem Partem similæ comedet Aaron cum filiis suis, absque fermento: et comedet in loco sancto atrii tabernaculi.
17. Ideo autem non fermentabitur, quia pars ejus in Domini offertur incensum. Sanctum sanctorum erit, sicut pro peccato atque delicto.

18. Mares tantum stirpis Aaron comedent illud. Legitimum ac sempiternum erit in generationibus vestris de sacrificiis Domini: omnis, qui tetigerit illa, sanctificabitur.

19. Locutusque est Dominus ad Moysen, dicens:
20. Hæc est oblatio Aaron, et filiorum ejus, quam offerre debent Domino in die unctionis suæ. Decimam partem ephi offerent similæ in sacrificio sempiterno, medium ejus mane, et medium ejus vespere:

21. Quæ in sartagine oleo conspersa frigetur. Offeret autem eam calidam in odorem suavissimum Domino,
22. Sacerdos, qui jure patri successerit, et tota cremabitur in altari.

23. Omne enim sacrificium sacerdotum igne consumetur, nec quisquam comedet ex eo.
24. Locutus est autem Dominus ad Moysen, dicens:
25. Loquere Aaron et filiis ejus: Ista est lex hostiæ pro peccato: In loco ubi offertur holocaustum, immolabitur coram Domino. Sanctum sanctorum est.

26. Sacerdos qui offert, comedet eam in loco sancto, in atrio tabernaculi.

27. Quidquid tetigerit carnes ejus, sanctificabitur. Si de sanguine illius vestis fuerit aspersa, lavabitur in loco sancto.

28. Vas autem fictile, in quo cocta est, confringetur: quod si vas aeneum fuerit, defricabitur, et lavabitur aqua.

29. Omnis masculus de genere sacerdotali vescetur de carnibus ejus, quia Sanctum sanctorum est.
30. Hostia enim quæ cæditur pro peccato, cujus sanguis infertur in tabernaculum testimonii ad expiandum in Sanctuario, non comedetur, sed comburetur igni.


1. Der Herr redete zu Moses und sprach:

2. Jemand, der sündigt und mit Verachtung des Herrn1 seinem Nächsten2 etwas bei ihm Hinterlegtes und seiner Treue Anvertrautes ableugnet, oder mit Gewalt etwas erpresst, oder ein Unrecht antut,
3. oder etwas Verlornes findet, und es ableugnet, und überdies einen falschen Eid schwört, oder welche Handlung immer von den vielen begeht, durch welche die Menschen zu sündigen pflegen,3
4. soll, seiner Schuld bewusst,
5. alles, was er betrügerisch behalten wollte, vollständig, und dazu den fünften Teil dem Eigentümer, dem er den Schaden zugefügt hat,4 zurückerstatten. [4Mos 5,7]
6. Und als Sündopfer soll er einen fehlerfreien Widder aus seiner Herde darbringen und ihn dem Priester geben, nach Schätzung und Größe des Vergehens; [3Mos 5,18]
7. und dieser soll für ihn vor dem Herrn beten,5 und es wird ihm jede Tat vergeben werden, durch welche er sich versündigt hat.
8. Weiter redete der Herr zu Moses und sprach:
9. Gebiete Aaron und seinen Söhnen: Dies sind die Vorschriften für das Brandopfer:6 Es soll auf dem Altare die ganze Nacht bis zum Morgen brennen;7 und das Feuer soll von demselben8 Altare sein.
10. Der Priester soll das Obergewand und die linnenen Hüftkleider anziehen, und soll die Asche entfernen, zu welcher das Feuer das Opfer ausgebrannt hat, und neben den Altar tun.
11. Hierauf soll er die genannten Kleider ablegen, und andere anziehen, und die Asche außerhalb des Lagers schaffen, und an einem ganz reinen Orte zu Staub werden lassen.9
12. Das Feuer aber auf dem Altare soll immerdar brennen, und der Priester soll es nähren, indem er jeden Morgen Holz dazu legt, und soll das Brandopfer darauflegen,10 und über diesem das Fett des Friedopfers verbrennen.
13. Dies ist das ewige Feuer, das nimmer auf dem Altare erlöschen soll.11
14. Das sind die Bestimmungen über das Speiseopfer12 und die Trankopfer,13 welche die Söhne Aarons vor dem Herrn und vor dem Altare darbringen sollen.
15. Der Priester soll eine Handvoll mit Öl angemachten feinen Mehles nehmen und allen Weihrauch, der auf das Mehl gelegt ist, und es auf dem Altare verbrennen als Gedächtnis zum süßen Geruche für den Herrn. [3Mos 2,2]
16. Den übrigen Teil des feinen Mehles soll Aaron samt seinen Söhnen ungesäuert essen; am heiligen Orte, im Vorhofe des Zeltes soll er es essen.14
17. Darum aber soll es nicht gesäuert werden, weil ein Teil davon als Feueropfer des Herrn15 dargebracht wird.16 Es soll hochheilig sein, wie das Sündopfer und das Schuldopfer.
18. Nur17 die männlichen Nachkommen Aarons18 sollen es essen. Dies sei ein ewig geltendes Gesetz für euch von Geschlecht zu Geschlecht, über die Speiseopfer19 des Herrn: jeder, der sie berührt, wird geheiligt sein.20
19. Und der Herr redete zu Moses und sprach:
20. Dies ist die Gabe, welche Aaron und seine Söhne dem Herrn am Tage ihrer21 Salbung darbringen sollen. Den zehnten Teil eines Epha feinen Mehls sollen sie als stets dauerndes22 Speiseopfer darbringen, die eine Hälfte davon am Morgen, die andere am Abend.
21. In der Pfanne soll es, mit Öl angemacht, gebacken werden. Noch warm soll es dem Herrn zum süßen Geruche
22. der Priester23 darbringen, welcher rechtmäßig dem Vater nachfolgt, und ganz soll es auf dem Altare verbrannt werden;
23. denn jedes Speiseopfer der Priester soll vom Feuer verzehrt werden, und es soll niemand davon essen.
24. Der Herr aber redete zu Moses und sprach:
25. Sage zu Aaron und seinen Söhnen: Dies sind die Vorschriften über das Sündopfer: An dem Orte, wo das Brandopfer dargebracht wird, soll es vor dem Herrn geschlachtet werden; es ist hochheilig.24
26. Der Priester, welcher es darbringt, soll es an heiligem Orte, im Vorhofe des Zeltes verzehren.25
27. Was immer26 mit seinem27 Fleische in Berührung kommt, wird geheiligt werden. Wenn ein Kleid mit seinem Blute bespritzt wird, so soll es am heiligen Orte gewaschen werden.
28. Ein irdenes Gefäß, in dem es gekocht wurde, soll zerbrochen werden; wurde es aber in einem ehernen Gefäße gekocht, so soll dieses abgerieben und mit Wasser ausgespült werden.
29. Jeder männliche Abkömmling aus priesterlichem Geschlechte soll von seinem Fleische essen, weil es hochheilig ist.
30. Das für die Sünde geschlachtete Opfer aber, dessen Blut in das Zelt des Zeugnisses zur Vornahme der Versöhnung im Heiligtume gebracht wird,28 soll nicht gegessen, sondern mit Feuer verbrannt werden.29 [3Mos 5,5, Hebr 13,11]


Fußnote

Kap. 6 (1) Jede Sünde gegen den Nächsten ist auch zugleich Sünde gegen Gott. Die hier benannten Sünden sind nicht solche der Unwissenheit. - (2) Vorzüglich seinen Volksgenossen. - (3) Das falsche Schwören bezieht sich auf die genannten Handlungen. - (4) Hebr.: Demjenigen, dem es gehört, soll er es zurückerstatten am Tage, an dem er sein Schuldopfer darbringt – also ohne Verschub. - (5) Hebr.: Und so schaffe der Priester Sühnung für ihn vor Jahve. - (6) Des täglichen Abendopfers. [2Mos 29, 2Mos 38ff] - (7) Wie [2Mos 24,39] wird V. 20 das Morgenopfer dem Abendopfer vorangestellt, denn für das letztere konnte ein Zweifel sein, ob stets ein Teil des Opfertieres auf dem Altare brennen sollte. Bei Tage wurden viele Opfer dargebracht, deshalb wird bestimmt, dass das Brandopfer langsam verbrannt werde. - (8) Überflüssig. Der Sinn ist, wie die Sept. zeigt: Es soll nicht ausgehen. - (9) Kennzeichnung der Würde des Brandopfers. - (10) So sinnbildete es den immerwährenden Dank und die stete Hingabe an Gott, zu der wir verpflichtet sind, und war zugleich ein schönes Vorbild der immerwährenden versöhnenden Fürbitte Jesu Christi. - (11) Hebr.: Ein beständiges Feuer soll immer auf dem Altare in Brand erhalten werden, nie verlöschen. - (12) V. 14 – 18 handeln von der Mincha, dem Speiseopfer. [4Mos 28,3-8] - (13) Fehlt im Hebr. - (14) Ergänzung zu [3Mos 2]. - (15) Hebr.: Als ihren Anteil habe ich es von meinen Brandopfern gegeben. - (16) Das Brandopfer darf nicht gesäuert sein, darum auch nicht das Brot der Priester. - (17) Hebr.: Alle. - (18) Sept.: der Priester. - (19) Hebr.: Feueropfer, ein Ausdruck, der alle Opfer umfasst. Die täglichen Morgen- und Abendopfer, von denen nichts zum Genusse zurückbehalten werden durfte. - (20) Und muss sich waschen, ehe er davon isst (18a). - (21) D. i. jeweilig desjenigen seiner Nachkommen, der sein Nachfolger sein soll. Am Tage: Zuerst und ferner; die Weihe dauerte ja sieben Tage. [2Mos 29,35, 3Mos 8,33] - (22) Es ist vom täglichen Morgen- und Abendopfer die Rede. (Vergl. V. 22.) - (23) Der Hohepriester. - (24) Die Heiligkeit des Sündopfers zeigt sich auch aus dem Orte der Schlachtung, der der gleiche war wie für die Brandopfer; aus dem Orte, wo das Fleisch zu verzehren ist, aus der Heiligung derer, die es berühren und der notwendigen Waschung am heiligen Orte; der Bestimmung über die Gefäße, den Ausschluss aller vom Genusse, außer den Priestern. - (25) Weil Gott die Sünde wegnimmt, und insofern das Sündopfer eine besondere Beziehung auf Gott hat, gehört alles, was sonst den Opfernden zuzufallen pflegte, Gott und seinen Stellvertretern, den Priestern. Der Sinn ist wie [3Mos 7,7]. Wen der Priester zum Genusse zulassen darf, sagt V. 29. - (26) Richtiger: wer immer. - (27) Des Sündopfers. - (28) Es handelt sich um ein Sündopfer für die Sünden des Hohenpriesters oder des ganzen Volkes, bei dem das Blut in das Heiligtum getragen ward. Vergl. [3Mos 4,12.21]. - (29) Weil der Hohepriester hierbei nicht so als Stellvertreter Gottes wie vorzugsweise als Sünder erschien. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 |

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