Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Spr08
Liber Proverbiorum.
Quem Hebræi Misle appellant. Caput VIII.
Die Sprüche Salomons. Kap. 8
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1. Numquid non sapientia clamitat, et prudentia dat vocem suam? 5. Intelligite parvuli astutiam, et insipientes animadvertite. 22. Dominus possedit me in initio viarum suarum, antequam quidquam faceret a principio. 26. Adhuc terram non fecerat, et flumina, et cardines orbis terræ. 32. Nunc ergo filii audite me: Beati, qui custodiunt vias meas. 33. Audite disciplinam, et estote sapientes, et nolite abjicere eam. 35. Qui me invenerit, inveniet vitam, et hauriet salute a Domino:
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1. Ruft nicht1 die Weisheit und lässt nicht die Klugheit ihre Stimme vernehmen?2
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Fußnote
Kap. 8 (1) Die Weisheit wird hier in menschlicher Gestalt eingeführt; ähnlich wie [Spr 1] und [JSir 24, Weish 7]. Im Übrigen abstrahiert hier der Verfasser den dem Unterschiede der geschaffenen und unerschaffenen Weisheit, wie auch sonst an manchen Stellen. Demgemäß passen im Folgenden manche Worte mehr für die erschaffene Weisheit, andere können nur der unerschaffenen zuerteilt werden. Vergl. Auch [JSir 24]. - (2) Vergl. [Spr 1,20]. Die Septuag. hat einen hiervon ziemlich abweichenden Text. - (3) Hebr.: Am Zusammenstoß der Wege. - (4) So kann man nicht umhin, sie zu sehen und zu hören, man schlösse denn Augen und Ohren absichtlich. - (5) Zur Seite, auf der Innenseite. - (6) Am Ausgange aus der Stadt. Am Tore wurden Gerichts- und öffentliche Versammlungen gehalten. - (7) Hebr. Gewinnet Verstand. - (8) Denn es ist der Mühe wert. - (9) Weitere Begründung (deren Beginn 6a). - (10) Hebr.: aufrichtig, führen nicht irre durch Doppelsinn. - (11) Silber. - (12) Hebr.: Auserlesenes Gold. - (13) Hebr.: Ich, die Weisheit, habe die Klugheit inne. Weisheit ist ein höheres, sittliches Gut. - (14) Hebr.: Die Furcht Jahves besteht im Hassen des Bösen. Vergl. [Spr 1,29, Spr 2,5]. - (15) Das Hebräische häuft gerne Worte desselben Stammes und gleicher Bedeutung, um anzuzeigen, dass der ganze Begriff gemeint ist. - (16) Richtiges Erkennen und Tun. - (17) Hebr.: Ich bin. Vergl. [Job 12,13.16]. - (18) Diese ist Wirkung der Klugheit. - (19) Hebr.: Durch mich herrschen Fürsten und die Hochgestellten, alle Richter der Erde. – Die Annahme, dass diese Aussage nur von den gerechten Herrschern gelten könne, schuf die der Vulgata entsprechende Variante. Nur durch die von Gott stammende Weisheit, nicht aus sich, vermögen sie etwas. - (20) Mit Eifer. - (21) Samt ihrer Folge, dauerndem Glücke. - (22) Vergl. die Schilderung der Weisheit als Lebensbaum [Spr 3,18]. - (23) Hebr.: als Gold und Feingold. - (24) Wo die Weisheit wandelt, müssen auch die wandeln, die sie lieb haben. Wer aber auf ihrer Bahn wandelt, wird glücklich. - (25) Die Septuag. hat hier einen Zusatz, der auf die folgende Mitteilung über das vorweltliche Dasein der Weisheit vorbereiten soll. - (26) Hebr.: Jahve hat mich erworben, vergl. [1Mos 4,1], - d.i. gegründet, geschaffen – als Erstling seines Weges, vor seinen Werken, von jeher. Septuag.: hat mich erschaffen als Anfang. – Das Wort Schaffen im hebr. und griech. Texte macht keine Schwierigkeit. Es drückt erstens rein göttlichen Akt aus, zweitens eine Hervorbringung durch göttliches Sprechen, weiter eine Hervorbringung des ganzen Subjektes (nicht nur eine Veränderung an demselben). Auf die zweite Person der Gottheit angewendet, schließt es die Unvollkommenheiten kreatürlichen Zeugens aus, namentlich Materialität, Passivität, Teilung und Emanation. Zudem ist die göttliche Zeugung das eminente Vorbild der Schöpfung und diese ein endliches Nachbild jener. Inadäquat aber ist der Ausdruck, insofern das Erschaffen ein endliches Wesen ins Dasein setzt, während die göttliche Zeugung das göttliche Wesen mitteilt. Dass hier von dem Worte, der zweiten Person der Gottheit, die Rede ist, erkannten die Arianer ebenso wie die Väter. „Der Herr besaß mich“ bedeutet, dass der Vater stets im Sohne und der Sohn stets im Vater war. (Hier.) Epiph. und Beda sind der Ansicht, dass der hl. Johannes diese Stelle für den Anfang seines Evangeliums vor Augen gehabt habe. Demgemäß erklären Basil., Epiphan., Hieron. das hebräische: er zeugte und besaß durch die Zeugung. Hilarius weist darauf hin, dass die Weisheit, die hier geschaffen heißt, bald gezeugt genannt wird. – Weiter spricht die Weisheit V. 32 als Lehrerin und Gnadenspenderin, wird V. 9, 1. das Reich der Weisheit, die Kirche des Alten und Neuen Bundes mit ihren Wahrheiten, Gnaden und Wirksamkeiten als ein von der Weisheit erbauter Tempel und ein von ihr gefeiertes Opfer- und Freudenmahl dargestellt, wie sie 8. V. 18, 19 als Wurzel, Quelle und Spenderin aller natürlichen Güter bezeichnet wird. (Mehr siehe im Buche der Weisheit und im Ekklesiastikus.) – Auf diese Stelle bezieht sich wohl [Mt 11,19] und [Lk 11,49] zurück und [1Kor 1,24.30] hat dieselbe wohl als Grundlage, ebenso wie [Hebr 1,2ff, Offenb 3,14] - (27) Die Wassertiefen. - (28) Hebr.: geboren. - (29) Hebr.: Die Quellen, die wasserschweren. - (30) Hebr.: Noch waren die Berge nicht eingesenkt (in das Meer, in dem ihre Wurzeln ruhen.) - (31) Hebr.: als er noch nicht geschaffen hatte Erde und Fluren und die ersten Schollen des Erdkreises. - (32) Vergl. [Weish 9,4]. - (33) Hebr.: Als er den Himmel feststellte, war ich dabei, als er die Wölbung über den Ozean festsetzte. - (34) Hebr.: und die Quellen des Ozeans mächtig wurden. (?) - (35) Hebr.: als Werkmeisterin. - (36) Hebr.: Ich war (ganz) Entzücken – über die mir zugewiesene Tätigkeit. Ich erfüllte meine Aufgabe mit Freude und Jubel. Nach der Septuag. war die Weisheit Jahves Freude. - (37) Die Weisheit ward sogar Mensch. Vergl. [5Mos 33,3, Hebr 2,16, Tit 3,4]. - (38) Hebr. Plural, also hier das Leben der Gnade, dort das der Herrlichkeit. - (39) Indem er das Gute hasst, das Böse liebt. - (40) Lieben, was zum Tode führt.
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