Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes09

Aus Vulgata
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Prophetia Isaiiæ. Caput IX.

Prophezeiung des Isaias Kap. 9


c. Das Licht des Messias. (V. 5) d. Der Emanuel und seine Herrschaft. C. Dritter Abschnitt. (9,8 – 12,6) a. Die Hand ist noch ausgestreckt (9,8 – 10,4): 1. Ephraims Übermut und Strafen. (V. 12) 2. Die allgemeine Verderbtheit und ihre Strafe. (V. 17) 3. Innere Zwistigkeiten.

1.Primo tempore alleviata est terra Zabulon, et terra Nephthali: et novissimo aggravata est via maris trans Jordanem Galilææ gentium.

2. Populus, qui ambulabat in tenebris, vidit lucem magnam: habitantibus in regione umbræ mortis, lux orta est eis.
3. Multiplicasti gentem, et non magnificasti lætitiam. Lætabuntur coram te, sicut qui lætantur in messe, sicut exsultant victores capta præda, quando dividunt spolia.
4. Jugum enim oneris ejus, et virgam humeri ejus, et sceptrum exactoris ejus superasti sicut in die Madian.

5. Quia omnis violenta prædatio cum tumultu, et vestimentum mistum sanguine, erit in combustionem, et cibus ignis.

6. PARVULUS enim NATUS est nobis, et filius datus est nobis, et factus est principatus super humerum ejus: et vocabitur nomen ejus, Admirabilis, consiliarius, Deus, fortis, pater futuri sæculi, princeps pacis.
7. Multiplicabitur ejus imperium, et pacis non erit finis: super solium David et super regnum ejus sedebit: ut confirmet illud, et corroboret in judicio et justitia, amodo et usque in sempiternum: zelus Domini exercituum faciet hoc.

8. Verbum misit Dominus in Jacob, et cecidit in Israel.
9. Et sciet omnis populus Ephraim, et habitantes Samariam in superbia et magnitudine cordis dicentes:
10. Lateres ceciderunt, sed quadris lapidibus ædificabimus: sycomoros succiderunt, sed cedros immutabimus.

11. Et elevabit Dominus hostes Rasin super eum, et inimicos ejus in tumultum vertet:
12. Syriam ab oriente, et Philisthiim ab occidente: et devorabunt Israel toto ore. In omnibus his non est aversus furor ejus, sed adhuc ejus extenta:
13. Et populus non est reversus ad percutientem se, et Dominum eercituum non inquisierunt.
14. Et disperdet Dominus ab Israel caput et caudam, incurvantem et refrenantem die una.
15. Longævus et honorabilis, ipse est caput: et propheta docens mendacium, ipse est cauda.
16. Et erunt, qui beatificant populum istum, seducentes: et qui beatificantur, præcipitati.
17. Propter hoc super adolescentulis ejus non lætabitur Dominus: et pupillorum ejus, et viduarum non miserebitur: quia omnis hypocrita est et nequam, et universum os locutum est stultitiam. In omnibus his non est aversus furor ejus, sed adhuc manus ejus extenta.
18. Succensa est enim quasi ignis impietas, veprem et spinam vorabit: et succendetur in densitate saltus, et convolvetur superbia fumi.
19. In ira Domini exercituum conturbata est terra, et erit populus quasi esca ignis: vir fratri suo non parcet.

20. Et declinabit ad dexteram, et esuriet: et comedet ad sinistram, et non saturabitur: unusquisque carnem brachii sui vorabit: Manasses Ephraim, et Ephraim Manassen, simul ipsi contra Judam.

21. In omnibus his non est aversus furor ejus, sed adhuc manus ejus extenta.


1.In der früheren Zeit1 war das Land Zabulon und das Land Nephthali verachtet, in der letzten Zeit aber ist der Weg am Meere2 jenseits des Jordans3 in Galiläa der Heiden hochgeehrt.4 [Mt 4,15]
2. Das Volk, das in Finsternis wandelte, sah ein großes Licht; über den Bewohnern der Landschaft des Todesschattens strahlte ein Licht auf.5
3. Du hast das Volk vermehrt und nicht6 die Freude erhöht, aber jetzt werden sie sich vor dir7 freuen, wie man sich in der Ernte freut, wie Sieger frohlocken über die gewonnene Beute, wenn sie die Beute austeilen.8
4. Denn das Joch seiner Würde und die Rute seines Rückens und den Herrscherstab seines Bedrängers zerbrichst du wie am Tage Madians.9
5. Denn jede gewaltsame und im Getümmel eroberte Beute und jedes blutgetränkte Gewand wird dann verbrannt und dem Feuer als Speise überliefert.10
6. Denn11 ein Kind ist uns geboren,12 ein Sohn ist uns gegeben und die Herrschaft ist auf seine Schulter gelegt;13 sein Name wird genannt werden: Wunderbarer, Ratgeber, starker Gott, Vater der Zukunft, Friedensfürst.14
7. Seine Herrschaft wir sich mehren15 und Friede wird ohne Ende sein; auf dem Throne Davids und über dessen Reih wir er herrschen, dass er es festige und stütze durch Recht und Gerechtigkeit,16 von nun an bis in Ewigkeit!17 Der Eifer des Herrn der Heerscharen wird dies vollbringen.18
8. Der Herr hat ein Wort19 wider Jakob20 ausgesandt und es fällt nieder auf Israel.
9. Das ganze Volk Ephraim wird es erfahren und die Bewohner von Samaria, welche in Stolz und Hochmut des Herzens sprachen:
10. Ziegelbauten sind eingestürzt, aber mit Quadersteinen werden wir wieder aufbauen; wilde Feigenbäume haben sie umgehauen, aber Zedern werden wir an ihre Stelle setzen.21
11. Der Herr wird über dasselbe die Feinde Rasins erheben und ihre Feinde wird er aufreizen:22
12. die Syrer im Osten und die Philister im Westen, und sie werden Israel mit vollem Rachen verschlingen.23 Bei alledem wendet sich sein Zorn nicht ab, sondern seine Hand bleibt noch ausgestreckt.
13. Und das Volk bekehrte sich nicht zu dem, der es schlug, und fragte nicht nach dem Herrn der Heerscharen.24
14. Darum wird der Herr von Israel Haupt und Schweif abhauen, den sich Beugenden und Gebietenden25 an einem Tag.
15. Die Betagten und Angesehenen sind das Haupt und die Propheten, welche Lügen lehren, sind der Schweif.
16. Und die, welche dieses Volk glücklich preisen, sind Verführer;26 und die glücklich gepriesen werden, fallen dem Verderben anheim.
17. Darum27 wird der Herr an des Volkes Jünglingen keine Freude haben28 und seiner Waisen und Witwen29 sich nicht erbarmen; denn alle sind Heuchler und Nichtswürdige und jeder Mund redet Torheit.30 Bei alledem wendet sich sein Zorn nicht ab, sondern seine Hand bleibt noch ausgestreckt.
18. Denn wie Feuer lodert die Bosheit auf und verzehrt Dornen und Disteln,31 es lodert auf im Dickicht des Waldes und es wirbelt hoch empor die Säule des Rauches.32
19. Durch den Zorn des Herrn der Heerscharen ist das Land verstört und das Volk ist die Speise des Feuers geworden,33 keiner schont seines Bruders.34
20. Man wendet sich zur Rechten35 und hungert, man isst zur Linken und wird doch nicht satt, ein jeder verschlingt das Fleisch seines Armes,36 Manasses den Ephraim, Ephraim den Manasses,37 beide zugleich wider Juda.38
21. Bei alledem wendet sich sein Zorn nicht ab, sondern seine Hand bleibt noch ausgestreckt.39


Fußnote

Kapitel 9 (1) Im Gegensatz zur letzten, der messianischen Zeit, die vormessianische Zeit, insbesondere hier die Zeit des Propheten. - (2) An der Westseite des See Genesareth. - (3) Das Land jenseits, im Osten des Jordans, der Bezirk der Heiden. - (4) Das Hebr. lautet entsprechend der Mahnung [Jes 8,12]: Er (Jahve) hat in Schmach gebracht das Land Zabulon… und in der letzten Zeit bringt er zu Ehren. - (5) Wie Gott dereinst aus der Finsternis das Licht hervorstrahlen ließ, so soll in der dichten Finsternis des Elendes, zu dem sich der Todesschatten des geistigen und moralischen Jammers gesellt, das messianische Licht aufleuchten. Das große Licht ist die volle Entfaltung des Morgenlichtes, das der Seher [Jes 8,20] den Gläubigen als Hoffnung vorgehalten, der Zustand, den Emanuel herbeiführen wird. Emanuel selbst ist dieses Licht [Jes 42,6, Jes 49,6, Jes 60,1-3] die Sonne der Gerechtigkeit [Mal 4,2], das Licht der Welt [Joh 1,9, Joh 8,12]. Das gläubige Israel versteht diese Sprache, denn in lichter Wolke zog Gott einst seinem Volke voraus. Die folgenden Verse 3-7 entwickeln den Begriff dieses großen Lichtes und schildern seine Wirkungen. Das Licht strahlt auf in Galiläa: Parallelismus zu [Jes 7,15.16]. Vergl. [Mt 4,14-16]. - (6) Hebr.: Keri: und ihm, was besser in den Zusammenhang passt. In der Vulgata ist der Gegensatz zwischen der früheren und der messianischen Zeit betont, das Mangelhafte der ersteren dem vollen Jubel der messianischen Zeit entgegengestellt: Einst waren auch die herrlichsten Siege nicht frei von Trauer, anders das Reich, das Christus empfangen soll. - (7) Die Freude wird als heilig charakterisiert. - (8) Beide Bilder kennzeichnen die vorangegangene Not und Bedrängnis und den jetzigen Überfluss an Gütern. Wie wahr ist dies auch, wenn wir es weiter ausdenken! Wir ernten, was der Heiland in Tränen und Blut gesät; wir teilen Beute, nachdem er einen so schweren Kampf der Leiden gefochten und den Sieg errungen. - (9) Das Joch, das wie eine schwere Last auf dem Volke lag, die Rute und den Stab, mit denen fremde Dränger das Volk züchtigten, hat der Herr plötzlich zerbrochen, wie in Gedeons Zeit. [Rich 7] Da die Sünde dieses Joch über sie gebracht, sehen die heiligen Väter hier mit Recht die Herrschaft Satans über die sündige Welt abgebildet (Cyr. U., Hier., Theod.), bis Christus den Fürsten dieser Welt hinauswarf. - (10) Das messianische Läuterungsfeuer wird die Feinde und ihre Trophäen und die Zeugen ihrer Tyrannei vertilgen. Hebr.. denn jegliche Rüstung des sich Rüstenden im Getümmel und das im Blut gewälzte Gewand… - (11) Realparallelismus mit [Jes 8,9.10]. - (12) Es herrscht Jubel, weil das Joch gebrochen, der Sieg ist herrlich, und all dies, weil Emanuel dem Volke geboren wird. Vers 6 gibt den tiefsten Grund und die Quelle aller geschilderten Güter. - (13) [2Sam 7] ist die ewige Herrschaft verheißen. Vergl. [Ps 88,38]. Wem also diese Herrschaft zugesprochen wird, der ist als der große Nachkomme Davids bezeichnet. Die Herrschaft ruht auf seiner Schulter, entweder weil man die Herrschaft einer Bürde gleich trägt, oder weil die Insignien der Herrschaft, Königsmantel, Zepter, auf der Schulter ruhen. Tatsächlich gründete sich die Herrschaft des Herrn auf sein Kreuz, auf dieses also ist der Gedanke gleichfalls anzuwenden. (Basil., Cyr. U., Hier.) - (14) Wie viele Namen sind? Fünf. Wunderbarer: (hebr.: Wunder) Emanuel ist der Sammelpunkt aller Großtaten Gottes, Wunder ganz und gar, besonders in seinem Eintritt in das Menschengeschlecht. Vergl. [Jes 7,14]. Ratgeber: der die besten Ratschläge erteilt, weil alle Schätze der Weisheit in ihm vereint sind. Starker Gott: So heißt Jahve [5Mos 10,17] und so nennt ihn Jeremia im Gebet [Jes 32,18]. Und Isaias selbst nennt [Jes 10,21] Jahve so. Vater der Zukunft: Er ist seinem Volke Vater und dies in Ewigkeit. Friedensfürst: Er breitet sein Reich in Frieden aus und bringt überallhin Frieden. Vergl. [Lk 2,14; Joh 14,27]. - (15) Alle sonst zerstreuten messianischen Merkmale sind hier wie in einem Brennpunkte vereinigt. Hebr. zu Mehrung der Herrschaft und des Friedens ist kein Ende, auf Davids Thron und über sein Reich. - (16) Recht und Gerechtigkeit sind die Grundpfeiler dieses Reiches. Das Recht, die Idee Gottes von der Menschheit in ihren vielfachen Beziehungen, soll und wird sich im Reiche des Messias verwirklichen und in der Gerechtigkeit konkrete Gestalt gewinnen, in den Mitgliedern des Reiches Wahrheit werden. - (17) Das Volk des alten Gottesreiches ward seiner Sünden wegen in die Verbannung verstoßen und der Bund aufgehoben, für das Messiasreich ist solches nicht möglich. Daher wird von der Zeit an, wo der Messias in das Menschengeschlecht eintritt, bis in die Ewigkeit, wo die Krone und Vollendung hinterlegt ist, des Friedens kein Ende sein. (18) Dieser Zusatz weist auf die Machtfülle, die Gott zu Gebote steht und durch die er zur Verwirklichung durchdringt. Dieser Eifer ist deren Ursache, nicht das Verdienst des Volkes. - (19) Eine Prophezeiung, eine Drohung, die sich verwirklichen wird. - (20) Das Zehnstämmereich. Das Gleiche wird Juda, das sich der gleichen Sünde wie jenes schuldig gemacht, als Warnung und Tadel vorgeworfen. - (21) Die Assyrier haben Häuser aus Backsteinen zerstört, wir sind reich und mächtig genug, dafür mit Quadern zu bauen und sind dann jedem Angriff gewachsen. Ebenso wollen sie an die Stelle des Sykomorengebälkes Zederngebälk setzen. Das Hebräische kann noch nachdrucksvoller gefasst werden: Sykomoren sind umgehauen worden und Zedern lassen wir dafür wachsen. Diese trotzige Gesinnung mag sich wohl während der [2Koe 15,29] berichteten Ereignisse kundgetan haben. - (22) Die Assyrier werden als Feinde Rasins, des Königs von Damaskus, und Verbündeten Ephraims, bezeichnet, um damit Ephraim anzudeuten, dass diese Bundesgenossenschaft nicht zu seinem Heile dienen werde. Die Assyrier eroberten Damaskus, verwüsteten das Land und führten einen Teil der Bewohner in die Gefangenschaft. Diese Feinde und schließlichen Besieger Rasins wird der Herr erhöhen auch über Israel. - (23) Gott stachelt Rasins Feinde, die Assyrier, auf, infolge dessen sie Aram, Philisthäa und zuletzt Israel schädigen. - (24) In hilfesuchendem Gebete als dem Anfange er Bekehrung. - (25) Hebr.: Kopf und Zweig, Palmzweig und Binse, d.i. Vornehme und Geringe. - (26) Hebr.: Die Leiter dieses Volkes sind zu Verführern geworden: Geistliche und weltliche Obrigkeit und Asterpropheten. Die Vulgata spricht nur von diesen. - (27) Hinweisend auf das folgende denn. - (28) Wie sonst, wenn sie auszogen, die Schlachten des Herrn zu schlagen. - (29) Die er sonst so nachdrücklich in Schutz nimmt. - (30) So heißen in der heiligen Schrift Schandtaten und Laster, besonders die Unzucht. - (31) Die Sünde ist ein Feuer; in Israel macht sich die Sünde breit, daher müssen sie, die selbst dies ungestüme Element entfesselt haben, an der eigenen Bosheit zugrunde gehen. Wie das Eisen den Rost erzeugt und von ihm verzehrt wird, so bringt der gesetzwidrig Lebende die Sünde hervor, von der er aufgerieben wird. (Theod.) - (32) Das Dorngestrüpp sind wohl (vergl. V. 14, 15) das gemeine Volk, das Dickicht die Führer. Hebr.: Das Feuer zündet in den Dickichten des Waldes und sie qualmen empor als eine Erhebung des Rauches (gehen in Rauch auf). - (33) Oben ist die Sünde, hier der Zorn des Herrn als Ursache des verzehrenden Brandes bezeichnet. - (34) Bruders im eigentlichen Sinne. - (35) Hebr.: Man beißt zur Rechten. Die unruhige, planlose Parteilandschaft wird charakterisiert. - (36) Der Arm ist die natürliche Stütze, die Familiengenossen. Indem sie ihre Brüder schädigen, kämpfen sie gegen ihren eigenen Vorteil und nehmen sich selbst Kraft und Wehr. - (37) Die Namen bezeichnen innige Verwandtschaft; es sind die beiden Söhne des Lieblingssohnes Jakobs, Joseph. - (38) Die Feindschaft gegen Juda und das rechtmäßige Herrscherhaus ist die Grundsünde. - (39) Dieses Parteigetriebe im Reiche Israel war zweifelsohne in besonderer Weise tätig, als Osee auf dieselbe Weise den Phakee tötete und sich des Thrones bemächtigte, wie Phakee es seinem Vorgänger Phakeia getan hatte. [2Koe 15,30] - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 32 | 33 | 34 | 35 | 36 | 37 | 38 | 39 | 40 | 41 | 42 | 43 | 44 | 45 | 46 | 47 | 48 | 49 | 50 | 51 | 52 | 53 | 54 | 55 | 56 | 57 | 58 | 59 | 60 | 61 | 62 | 63 | 64 | 65 | 66 |

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