Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh08
Sanctum Jesu Christi Evangelium secundum Joannem
Das heilige Evangelium Jesu Christi nach Johannes - Kap. 8
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1. Jesus autem perrexit in montem Oliveti: 13. Dixerunt ergo ei Pharisæi: Tu de teipso testimonium perhibes: testimonium tuum non est verum. 15. Vos secundum carnem judicatis: ego non judico quemquam: 20. Hæc verba locutus est Jesus in gazophylacio, docens in templo: et nemo apprehendit eum, quia necdum venerat hora ejus. 29. Et qui me misit, mecum est, et non reliquit me solum: quia ego quæ placita sunt ei, facio semper. 34. Respondit eis Jesus: Amen, amen dico vobis: quia omnis, qui facit peccatum, servus est peccati: 43. Quare loquelam meam non cognoscitis? Quia non potestis audire sermonem meum. 45. Ego autem si veritatem dico, non creditis mihi. 47. Qui ex Deo est, verba Dei audit. Propterea vos non auditis, quia ex Deo non estis. 56. Abraham pater vester exsultavit ut videret diem meum: vidit, et gavisus est.
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1. Jesus aber1 ging fort auf den Ölberg; 12. Wiederum nun redete Jesus zu ihnen, und sprach:13 Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolget, wandelt nicht in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.14 |
Fußnote
Kap. 8 (1) Gegensatz zu [Joh 7,53]. - (2) Das Volk, welches nach dem Feste gegenwärtig und zum Morgenopfer in den Tempel gekommen war. - (3) Die Entscheidung gehörte vor den hohen Rat, sie benutzen indes die Gelegenheit, den Heiland zu versuchen. [3Mos 20,10] ist auf den Ehebruch für beide Teile der Tod gesetzt. Vergl. auch [5Mos 22,20]. - (4) Für was wird Jesus sich entscheiden? Für die Gerechtigkeit oder für die Milde? Entschied er sich für die Anwendung des Gesetzes, so nahm er die Gehässigkeit eines Todesurteils aus privater Autorität auf sich, übte er Milde, so konnte man ihn vor dem hohen Rate als Gesetzesverächter anklagen (Ambr., Aug., Greg. Nyss.) - (5) Jesus deutet an, dass er mit diesem Falle nichts zu tun haben will und die Sache der Obrigkeit überlässt. Vielleicht schrieb er das, was er V. 7 sagt (Thom.). - (6) Der Herr gibt zu, dass das Gesetz besteht, deutet aber zugleich an, dass, wer die Strafe vollziehen will, geziemender Weise selbst von (größeren) Vergehen frei sein muss, was bei den Pharisäern nicht zutrifft (Aug.). - (7) Nach dem Gesetze [5Mos 17,7]. Vergl. [Apg 7,58] hatten die Zeugen des ersten Stein zu werfen. - (8) Der Grund ist derselbe wie V. 6. - (9) Die Ältesten gingen zuerst davon, entweder ob größeren Schuldbewusstseins (sie hatten ein langes Leben hinter sich) oder weil sie die Klügeren waren und daher zuerst einsahen: Sich entfernen ist das Beste (Ambr., Thom.). - (10) Zwei blieben (außer dem nur zuschauenden Volke) zurück: Das Elend und die Barmherzigkeit. – (11) Hat niemand dich vor Gericht zu schleppen und deine Verurteilung erwirken zu wollen erklärt? – (12) Jesus weist zwar jedes richterliche Amt zurück, zugleich aber deutet er an, dass er zwar den sündigen Menschen jetzt bei seiner ersten Ankunft nicht verurteile, wohl aber die Sünde verabscheue (Aug.). – (13) Na demselben oder einen anderen Tage. Sachlich ist die Rede des Herrn mit [Joh 7,37-44] zu verbinden. - (14) Der Weibervorhof war wenigstens in der Nacht vom ersten auf den zweiten Tag des Festes mit vier goldenen Leuchtern derart erhellt, dass das Licht in die Höfe der Häuser strahlte. Außerdem fand eine Prozession mit Fackeln statt, an welcher die angesehensten Männer mit den Priestern teilnahmen. Dies musste den Zuhörern vor Augen stehen. Andererseits ist das Bild Licht der Welt geläufig. Vergl. [Mt 4,15], nach [Jes 9,1] und [Lk 2,32]. Die Finsternis ist Unwissenheit und Sünde. Der Heiland ist der Quell des übernatürlichen Lichtes, des Lichtes des Lebens. - (15) Die Pharisäer bedienen sich eines Grundes, den der Heiland selbst, freilich in anderem Zusammenhange [Joh 5,31] angewendet. Dein Zeugnis ist juristisch nicht wahr, hat keine Geltung. - (16) Der Grundsatz (V. 13) trifft bei mir nicht zu, denn ich komme von Gott und gehe zu Gott, also bin ich in der Verbindung mit der absoluten Wahrheit und kann mit vollster Gewissheit ein Selbstzeugnis ablegen. - (17) Ich weiß, dass ich Gottes Sohn bin, von dem ich durch die Menschwerdung ausgegangen und zu dem ich durch die Himmelfahrt zurückkehre; deshalb sage ich, dass ich das Licht der Welt bin. - (18) Darum glaubet ihr, ich sei nichts als ein Mensch, dessen Zeugnis man nicht anzunehmen brauche, wenn es nicht durch andere unterstützt wird. - (19) Dem äußeren Anschein nach. - (20) Ich richte als Messias überhaupt nicht, viel weniger nach dem äußeren Scheine. Vergl. [Joh 3,17] (Cyr., Aug.). - (21) Ausnahme von der V. 15 aufgestellten Regel, d. h. wenn ich in einem besonderen Falle, aus ganz besonderem Grunde richte. - (22) Der Heiland antwortet auf den (V. 13) gemachten Vorwurf. Er verneint die Voraussetzung, als ob er jemals allein, nur als Mensch, Zeugnis gäbe oder richtete. - (23) In „eurem“ Gesetze: damit wird der göttliche Ursprung desselben nicht in Frage gezogen (Aug.). Die Stelle ist nur ihrem wesentlichen Inhalte nach angegeben. Was Christus als Mensch bezeugt hat, dafür treten als Zeugen Gott der Vater und der Sohn ein (Chrys., Thom.). Der Vater hat den Heiland durch die Prophezeiungen und durch die Wunder bezeugt [Joh 5,36.37], der Sohn, indem er seine göttliche Natur in Jesus offenbarte, durch Wunder, Prophezeiungen, Kenntnis der Herzen. Wenn die Juden diese Worte nicht verstehen, so ist das ihre Schuld, da selbst die geheimnisvollen Worte Christi ein neuer Antrieb sind, die Wahrheit zu suchen. - (24) Die Frage ist eine unnötige, denn trotz [Joh 7,15-41] konnten sie wenigstens wissen, wen Jesus meinte, da die Worte: der mich ausgesandt hat – besonders darauf hinweisen. - (25) Richtiger wird das Griechische wiedergegeben: sicherlich. - (26) Der Sohn ist der Abglanz des Vaters [Hebr 1,3] allerdings gilt letzteres zunächst von Christus als göttlicher Person, aber er zeigt sich doch auch als Gottmensch als besonderes Ebenbild Gottes. - (27) Eigentlich: Schatzbehälter. Derselbe befand sich im Vorhofe der Frauen, in der Nähe befanden sich Räume für die Zusammenkünfte der Schriftgelehrten. - (28) Denn schon [Joh 7,34] hatte er ähnlich gesprochen. - (29) Siehe [Joh 7,Anm. 45]. - (30) Der Grund ist in V. 23 enthalten. - (31) Der Selbstmord galt als ein Eingriff in das Recht Gottes und als ein verdammniswürdiges Verbrechen. Die Feinde des Herrn zeigen ihre Kurzsichtigkeit und Torheit. Sie dachten nicht an das ewige Leben, in das Christus übergehen will, in den Tod freilich könnten sie an sich folgen (Aug.). - (32) Der Heiland antwortet zunächst auf die unmittelbar vorherstehenden Reden, aber so, dass er zugleich das, was er V. 21 gesagt hat, begründet und erklärt. - (33) Es ist kein Wunder, dass ihr so niedrig von mir denkt, denn ihr seid fleischlich gesinnt und versteht nichts Göttliches (Aug.). - (34) Da ihr zur Welt gehört. - (35) Ihr müsst verloren gehen, denn weil ihr so gesinnt seid, kommt ihr nicht zum Glauben. Der einzige Rettungsanker ist der Glaube, dass ich der Messias und Sohn Gottes bin, der allein Rettung bringen kann (Cyr., Euth.). - (36) Diese Frage ist veranlasst durch die Worte des Herrn: dass ich es bin (V. 14). Es lag nahe zu sagen: Was bist du, dass der Glaube an dich notwendig ist, um nicht in Sünden zu sterben? - (37) Die bessere Lesart ist: der Anfang, weil ich auch zu euch rede. Also: Gerade das bin ich, was ich euch auch sage, d. h. jener bin ich, als den ich mich so oft erkläre. - (38) Ich habe vieles von euch zu sagen (die ihr mich fragt, wer ich bin) und zu verdammen, aber ich will dies jetzt nicht tun; nur eines sei euch kund: Ihr seid der Sünde des Unglaubens schuldig, denn der mich gesandt hat usw. - (39) Zwar gebt ihr in eurem Unglauben nichts auf das, was ich sage, aber ihr täuscht euch, denn der mich gesandt hat, ist wahrhaft. - (40) Da sie seine Berufung auf den Vater nicht erkannt haben, verweist Jesus sie auf eine spätere Zeit, auf die Zeit nach der Kreuzigung. [Joh 3,14, Joh 6,62]. - (41) Viele Juden bekehrten sich nach dem Leiden und Sterben des Heilandes und beim Anblicke der Wunder bei seinem Tode und nach seiner Auferstehung. Machten diese Tatsachen großen Eindruck, so hatte der Tod des Heilandes auch reiche Gnaden für die Juden erlangt (Chrys., Aug.). Die Nichtbekehrten aber müssen, ob auch wider Willen, die Macht des Herrn erkennen (Cyr.). - (42) Ich könnte sogleich um Beistand bitten. Vergl. [Mt 26,53]. Nur nach dem Willen des Vaters übergebe ich mich der Gewalt meiner Feinde. Dies versteht sich zwar von selbst, musste aber gegenüber den Zuhörern betont werden. - (43) Da ich meinerseits stets Gottes Willen tue, wird er mir seinerseits den Schutz nie versagen. - (44) Also auch die Heilungen am Sabbat gefallen ihm. - (45) Die Rede des Herrn war so kraftvoll und erschütternd, (z. B. V. 21, V. 24), so überzeugend und beweiskräftig, (V. 28, V. 29) dass es nicht zu verwundern ist, wenn in einigen der Glaube begann (Chrys., Euth.). - (46) Leider besteht ihr Glaube die Probe nicht. - (47) Jünger im weiteren Sinne: Alle, die mit Jesus in Glaube und Liebe vereint sind. [Joh 6,60.66]. Die Folge wird die Erkenntnis der Wahrheit sein, die in Christus erschienen ist (Chrys., Cyr.). - (48) Die Wahrheit befreit zunächst vom Irrtum, dann aber auch von der Sünde. - (49) Ungläubige, welche sich unter den Zuhörern befinden (Aug.), fühlen sich durch die Verheißung Christi, welche sie im politischen Sinne fassen, in ihrer Nationalehre verletzt. Nach anderen Auslegern sind es solche, welche noch kurz zuvor gläubig waren (V. 30), bei denen aber infolge der Äußerung des Herrn (V. 32) der alte jüdische Charakter wieder zum Durchbruch kommt. Der Heiland hatte klar gesprochen: die Wahrheit wird euch frei machen, doch sie denken an politische Freiheit. - (50) Nach der Anschauung der Juden sind die Nachkommen Chams [1Mos 9,27] und die des Stammes Esau geborene Knechte [1Mos 27,29], Abrahams Söhne aber edel- und freigeborene. [Jes 51,1ff]. Nur Gott ist ihr Herr, und sein Wille und seine Verheißung stellen die fremden Völker und Könige, welche etwa tatsächlich und vorübergehend über Israel geboten, alle unter das auserwählte Volk. Dem Rechte und der Bestimmung nach sind jene alle Knechte, dereinst werden sie es tatsächlich sein. Und die Israeliten, die Nachkommen Abrahams, sollen sich als Unfreie bekennen? - (51) Der Heiland weist ihre Anmaßung zurück und zeigt, dass jeder, auch ein Nachkomme Abrahams, [Roem 6,19]. - (52) Diese Knechtschaft ist umso drückender, als sie dem Menschen überallhin folgt. Es gibt nur einen Weg zur Freiheit: sich dem Herrn anschließen. - (53) Der Knecht wird auf eine Zeit in´s Haus aufgenommen; wird er nicht an Kindes statt angenommen, so ist er stets in Gefahr entlassen zu werden. So wird auch der Sünder eine Zeit lang im Gottesreiche geduldet; ringt er sich aber nicht rechtzeitig zur Kindschaft Gottes empor [Joh 1,12], so wird er ausgestoßen (Cyr.). - (54) Der Sohn hat das Recht, auf immer im Hause des Vaters zu weilen und ist so der Erbe des Hauses. Vielleicht liegt hierin eine Anspielung auf Agar und Ismael, die das Haus Abrahams verlassen mussten, während Isaak in demselben verblieb. – Unter dem Sohne versteht der Heiland zunächst sich selbst (Chrys., Aug., Euth.). Es liegt aber auch der Gedanke in diesen Worten: Suchet Söhne zu werden. - (55) Vergl. V. 32: Ihr werdet wahrhaft frei sein, im Gegensatze zu der scheinbaren Freiheit, welche ihr zu besitzen glaubt. Die sittliche Freiheit erhebt den Menschen wahrhaft. - (56) Vor Gott gilt vor allem geistige Verwandtschaft mit Abraham. Besitzt ihr diese? Nein, denn ihr wollt mich töten, was ganz gegen Abrahams Gesinnung ist. Vergl. [Mt 23,29-35]. - (57) Die Lehre des Herrn ist von Gott, die Juden lassen sich von dem Teufel leiten, beide Gegensätze sind unvereinbar. - (58) Wenn wir tun, was wir bei unserem Vater Abraham gesehen, steht es um uns nicht schlecht, denn unser Vater ist ein gottgefälliger Patriarch. - (59) Wären sie Abrahams Söhne, so müssten sie ihn nachahmen, besonders in seinem Glauben, seinem Gehorsam und seiner Milde. Nun aber wollen sie den Herrn töten. - (60) Der Gegensatz ist: Abraham glaubte an die von Gott geoffenbarte Wahrheit, ihr wollt dem Verkünder der Offenbarung nicht glauben, sondern ihn sogar töten. - (61) Die Juden erkennen, dass der Herr von einer geistigen Knechtschaft spreche. Der Götzendienst wird häufig bei den Propheten Ehebruch und Unzucht genannt. - (62) Vergl. [Jer 3,1-14, Ez 16,15ff, Hos 2,4.5] - (63) Ich bin von Gott ausgegangen, der Sohn Gottes, und bin Mensch geworden (Orig., Chrys.) und als Mensch zu euch gesendet. - (64) Da die Leidenschaften in euch herrschen, besteht eine gewisse Unmöglichkeit hören zu wollen und zu verstehen (Cyr.). In diese aber würdet ihr nicht gefallen sein, wäret ihr wahre Kinder Gottes. - (65) Was der Heiland bisher andeutend und ausschließlich gesagt (V. 38 und 41), verkündet er jetzt offen. Die Quelle eurer feindseligen, ungläubigen Gesinnung ist der Teufel, dessen Einfluss ihr euch unterwerfet. - (66) An den Begierden (Orig.), besonders den aus Neid entspringenden Mordgelüsten (Chrys.) wird die Vaterschaft des Teufels erkannt. Ihr seid seine Söhne durch Nachahmung (Aug.). - (67) Zwei Vergleichungspunkte: der Teufel ist ein Menschenmörder, und: Er besteht nicht in der Wahrheit. Der Teufel ein Menschenmörder: [1Joh 3,15], vom Anfang an: [1Joh 3,8], seitdem es Menschen gibt (Greg., Isid.). - (68) Alle seine Taten sind gegen die Wahrheit gerichtet, weil seine böse Natur vor derselben Abscheu hat. - (69) Griech.: Weil. Scharfe Gegenüberstellung: Dem Lügner glaubet und folget ihr, mir, dem Verkünder der Wahrheit, nicht. - (70) Die Juden konnten dem Heilande wohl Verletzung des Sabbats und Lästerung vorwerfen, aber beides schwand, wenn Christus der Sohn Gottes war. Es war also eine solche Handlung des Heilandes aufzuweisen, welche mit seinem Anspruch auf diese Würde in Widerspruch stand. Dem Sündlosen ist unbedingt zu glauben, denn er kann weder sich irren noch andere täuschen. - (71) Ihr, die ihr vorgebt, für die Wahrheit einzutreten. - (72) Da die Juden keine Antwort geben, führt der Heiland den letzten Grund des Unglaubens an: Ihr seid nicht aus Gott, durch eigene Schuld (Aug.). Wer Gott liebt, hört gerne Gottes Wort; da ihr aber nicht hört, seid ihr offenbar nicht aus Gott, d. i. nicht mit ihm durch Glaube und Liebe verbunden. - (73) Die Wut der Juden macht sich Luft. - (74) Du bist ein Feind der Juden und des Heiligtumes, von dir ist nichts Besseres zu erwarten (Orig., Cyr.). - (75) Es ist die Antwort auf den Vorwurf des Heilandes, dass sie den Teufel zum Vater haben. Nur ein vom bösen Geiste Besessener kann dem auserwählten Volke einen solchen Vorwurf machen und für sich einen solchen Anspruch auf Wahrheit erheben, wie er Gott allein zugehört. - (76) Die Beschimpfung Gottes straft der Heiland, auf persönliche Vorwürfe antwortet er mit Ruhe (Cyr., Chrys., Aug.). - (77) Ich im Gegensatze zu euch. Den Vorwurf, dass er ein Samariter sei, lässt der Heiland unberücksichtigt, weil derselbe mit der Widerlegung des anderen hinfällig wurde (Orig.), denn wenn der Herr nicht unter dem Einflusse des bösen Geistes spricht, ist er ein wahrer Gottesverehrer, kein Samariter. Vielleicht auch übergeht er diesen Vorwurf, weil er selbst der barmherzige Samariter ist [Lk 10,30] (Orig., Hier., Aug.), oder auf nationale Gegensätze nicht eingehen will. Jesus ist für die Ehre Gottes tätig. Wer nicht blind ist und sein will, muss ihn als Messias anerkennen. - (78) Ihr verunehret mich: Dies sage ich euch nicht aus Ehrsucht, denn ich habe nicht nötig meine Ehre zu suchen, der Vater sucht dieselbe und wird diejenigen richten, welche mich verunehren. Jesus weist indes noch im folgenden Verse auf den Weg der Rettung hin. - (79) Vergl. [Joh 5,24]. Unter dem Tode ist der Verlust der Gnade und der ewigen Herrlichkeit verstanden. Nach der Drohung wendet sich der Heiland wieder zur Verheißung, alle Mittel anwendend, um die Zuhörer zu gewinnen. Er hatte V. 31, V. 32 denen, die an ihn glauben würden, bereits zwei Güter verheißen: dass sie wahrhaft seine Jünger und dass sie von der Knechtschaft der Sünde frei sein würden. Jetzt fügt er ein drittes Gut hinzu. - (80) Die Juden legen die Worte Jesu von dem natürlichen Tode aus und finden dieselben unbegreiflich. Um so mehr halten sie an dem gemachten Vorwurfe fest. - (81) Mit Abraham kann sich niemand vergleichen, und du willst es tun? Auch über die Propheten stellst du dich? - (82) Die Juden beziehen das „nicht sterben“ böswillig auf den Heiland selbst. Insofern mit Recht, als der, welcher andere vor dem Tode bewahrt, auch sich selbst Unsterblichkeit zuschreiben muss. - (83) Es ist die Antwort auf die Frage: Zu wem machest du dich selbst? (V. 53) Nicht ich, sondern der Vater macht mich zu etwas, und er wird zeigen, dass ich der bin, für den ich mich erkläre. - (84) Ihr hättet Gott aus dem Alten Testamente wenigstens so weit erkennen können, dass ihr den Messias als Gottgesandten aufnahmt. - (85) Mit Bezug auf V. 44. - (86) Im Gegenteile. Jesus vollbringt den Willen des Vaters auf Erden, weil er ihn kennt, und darum sind auch die Worte des Herrn wahr, weil es Gottes Worte sind. - (87) Antwort auf V. 53. Abraham frohlockte, als ihm die Prophezeiung zuteil wurde [1Mos 18,18, 1Mos 22,18] - (88) Die Menschwerdung erfahren (Ir., Orig., Cyr., Aug.). - (89) Geistig an dem Orte, wo die Seelen der Väter weilten. - (90) Die Juden fassen die Worte wie immer äußerlich, vom sinnlichen Erkennen. - (91) 50 Jahre sind der Höhepunkt des Mannesalters. - (92) Abraham „ward“ d. h. ist in der Zeit erschaffen worden, Jesus „ist“, ist nicht geworden. Im göttlichen Sein gibt es kein früher oder später (Chrys., Aug., Greg.). - (93) Die Juden geraten über diese vermeintliche Gotteslästerung derart in Wut, dass sie die Strafe für dieselbe [3Mos 24,16] sofort vollstrecken wollen (Chrys., Euth., Aug.). - (94) Er wurde für die Juden unsichtbar (Cyr., Euth., Theoph., Thom.). Andere denken nicht an ein Wunder (Chrys.). So zeigt Jesus seine Macht und die Ohnmacht der Juden. Jesus geht aus dem Tempel und lässt diesen ohne Messias, ohne Gott zurück. So weicht Jesus auch aus der Seele des Sünders und nimmt den Frieden mit sich, jenen der Qual des Gewissens und, kehrt er nicht um, dem ewigen Verderben überlassend.
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