Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Petr03

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Epistola beati Petri Apostoli prima.

Erster Brief des heiligen Apostels Petrus Kap. 3


c. Pflichten der Eheleute gegeneinander: 1. Die Frauen sollen ihren Männern untergeben sein, um diese, wenn sie etwa noch nicht bekehrt sind, durch ihren guten Wandel zum Glauben zu führen. (V. 2) Den Leib sollen sie nicht mit kostbaren Kleidern, sondern nach dem Vorbilde Saras, deren Töchter sie geworden, das Herz mit Tugenden schmücken. (V. 6) 2. Die Männer sollen ihrerseits ihre Frauen als Miterben der Himmelsgnade ehren. (V. 7) d. Alle Gläubigen endlich sollen wahre Liebe üben und niemals Böses mit Bösem vergelten, sondern im Gegenteile segnen, damit auch sie Segen erlangen (V. 9), wie die heil. Schrift schon bezeugt. (V. 12) 2. Verhalten der Gläubigen bei der gegenwärtigen Verfolgung. (3,13 – 4,19) a. Vor allem sollen die Leser sich bemühen ein gutes Gewissen zu haben und vor den Obrigkeiten ohne alle Furcht den Grund ihrer Hoffnung so vorlegen, dass ihre Verleumder beschämt werden (V. 16), denn besser ist es unschuldig als schuldig zu leiden und so Christus ähnlich zu werden, der gerecht, dennoch für die Ungerechten sterbend uns allen unschätzbare Güter verdiente.

1. Similiter et mulieres subditæ sint viris suis: ut et si qui non credunt verbo, per mulierum conversationem sine verbo lucrifiant,

2. Considerantes in timore castam conversationem vestram.
3. Quarum non sit extrinsecus capillatura, aut circumdatio auri, aut indumenti vestimentorum cultus:
4. Sed qui absconditus est cordis homo, in incorruptibilitate quieti, et modesti spiritus, qui est in conspectu Dei locuples.
5. Sic enim aliquando et sanctæ mulieres, sperantes in Deo, ornabant se, subjectæ propriis viris.
6. Sicut Sara obediebat Abrahæ, dominum eum vocans: cujus estis filiæ benefacientes, et non pertimentes ullam perturbationem.
7. Viri similiter cohabitantes secundum scientiam, quasi infirmiori vasculo muliebri impertientes honorem, tamquam et cohæredibus gratiæ vitæ: ut non impediantur orationes vestræ.

8. In fine autem omnes unanimes, compatientes, fraternitatis amatores, misericordes, modesti, humiles:
9. Non reddentes malum pro malo, nec maledictum pro maledicto, sed e contrario benedicentes: quia in hoc vocati estis, ut benedictionem hæreditate possideatis.
10. Qui enim vult vitam diligere, et dies videre bonos, coerceat linguam suam a malo: et labia ejus ne loquantur dolum.
11. Declinet a malo, et faciat bonum: inquirat pacem, et sequatur eam:
12. Quia oculi Domini super justos, et aures ejus in preces eorum: vultus autem Domini super facientes mala.

13. Et quis est qui vobis noceat, si boni æmulatores fueritis?
14. Sed et si quid patimini propter justitiam, beati. Timorem autem eorum ne timueritis, et non conturbemini.


15. Dominum autem Christum sanctificate in cordibus vestris, parati semper ad satisfactionem omni poscenti vos rationem de ea, quæ in vobis est, spe.

16. Sed cum modestia, et timore, conscientiam habentes bonam: ut in eo, quod detrahunt vobis, confundantur, qui calumniantur vestram bonam in Christo conversationem.
17. Melius est enim benefacientes (si voluntas Dei velit) pati, quam malefacientes.
18. Quia et Christus semel pro peccatis nostris mortuus est, justus pro injustis, ut nos offerret Deo, mortificatus quidem carne, vivificatus autem spiritu.


19. In quo et his, qui in carcere erant, spiritibus veniens prædicavit:

20. Qui increduli fuerant aliquando, quando exspectabant Dei patientiam in diebus Noe, cum fabricaretur arca: in qua pauci, id est octo animæ salvæ factæ sunt per aquam.
21. Quod et vos nunc similis formæ salvos facit baptisma: non carnis depositio sordium, sed conscientiæ bonæ interrogatio in Deum per resurrectionem Jesu Christi,

22. Qui est in dextera Dei, deglutiens mortem ut vitæ æternæ hæredes efficeremur: profectus in cœlum subjectis sibi angelis, et potestatibus, et virtutibus.


1. Gleicherweise1 sollen auch die Frauen ihren Männern untergeben sein, damit auch diejenigen, die etwa dem Worte2 nicht glauben, durch den Wandel der Frauen ohne Wort3 gewonnen werden,4
2. wenn sie euern in Furcht reinen Wandel vor Augen haben. [1Kor 7,16, Eph 5,22]
3. Der Schmuck der Frauen sei nicht der äußerliche in Haargeflechten, oder Anlegen goldenen Geschmeides, oder in gesuchtem Anzuge,
4. sondern der verborgene Herzensmensch5 in der Unvergänglichkeit des stillen und sanften Geistes, der vor Gott kostbar ist.6

5. Denn so schmückten sich einst7 auch die heiligen8 Frauen, die auf Gott hofften, indem sie ihren Männern untertan waren.9
6. So gehorchte,10 ihn Gebieter11 nennend, Sara dem Abraham, deren Töchter ihr seid,12 wenn ihr Gutes tut und bei keiner Widerwärtigkeit den Mut verliert.
7. Ihr Männer gleicherweise, lebet in Einsicht13 mit dem weiblichen Gebilde,14 als dem schwächeren, zusammen,15 indem ihr ihnen Achtung erweiset als solchen, die auch Miterben16 der Gnade des Lebens17 sind, damit euere Gebete18 nicht behindert werden.
8. Endlich aber seid alle gleichgesinnt,19 mitleidig, bruderliebend, barmherzig, sittsam, demütig;
9. vergeltet nicht Böses mit Bösem,20 nicht Schmähwort mit Schmähwort, sondern im Gegenteile segnet, weil ihr dazu berufen seid, Segen zu ererben.21
10. Denn wer das Leben lieben22 und gute23 Tage sehen will, halte seine Zunge zurück vom Bösen, und seine Lippen, dass sie nicht Trug reden.24
11. Er wende sich ab vom Bösen, und tue Gutes;25 er suche Frieden, und jage ihm nach.
12. Denn die Augen des Herrn sind auf die Gerechten gerichtet, und seine Ohren merken auf ihr Flehen;26 das Angesicht des Herrn aber ist wider die, welche Böses tun.
13. Und wer wird euch schaden, wenn ihr eifrig dem Guten nachtrachtet?27
14. Jedoch wenn ihr auch etwas leiden solltet um der Gerechtigkeit willen,28 selig seid ihr! Lasset euch nicht von Furcht vor ihnen einnehmen, noch euch beunruhigen.29 [Mt 5,10]
15. Den Herrn Christus aber heiliget in euern Herzen,30 allezeit31 bereit zur Verantwortung gegen jeden, der von euch Rechenschaft32 über die Hoffnung fordert, die ihr in euch habt;33
16. doch mit Sanftmut und Furcht,34 indem ihr ein gutes Gewissen habt, damit die, welche euern guten Wandel in Christus35 verleumden, darin zu Schanden werden,36 worin sie euch übel nachreden.
17. Denn besser37 ist es, ihr leidet (wenn es Gottes Wille38 sein sollte), um guter als um böser Taten willen;39
18. ist ja40 auch Christus einmal41 für unsere Sünden42 gestorben, als Gerechter für Ungerechte, auf dass er uns Gott darbrächte,43 getötet zwar dem Fleische nach, aber lebendig gemacht dem Geiste nach.44 [Roem 5,6]
19. In diesem45 ist er auch hingegangen und hat46 den Geistern, die im Gefängnisse waren, gepredigt,47
20. die einst ungläubig waren, als sie in den Tagen Noes sich auf Gottes Langmut verließen,48 während die Arche gebaut ward, in welcher wenige, nämlich acht Seelen,49 gerettet wurden durch das Wasser,
21. wie50 dies auch euch im Gegenbilde51 nun errettet als Taufe,52 die nicht eine Ablegung körperlicher Unreinigkeit53 ist, sondern an Gott gerichtete Begehrung eines guten Gewissens,54 durch die Auferstehung Jesu Christi,55
22. welcher zur Rechten Gottes ist, nachdem er den Tod verschlungen,56 damit wir Erben des ewigen Lebens würden, und in den Himmel gegangen ist, wo ihm Engel, Gewalten und Kräfte57 untertan wurden.

Fußnote

Kap. 3 (1) Anknüpfend an [1Petr 2,17]. - (2) Wie der natürlichen Anlage nach, so ist auf Grund des positiven göttlichen Gesetzes im A. und im N. B. [1Mos 3,16, Eph 5,22-24] der Mann das Haupt des Weibes. (2) Des Evangeliums. Wenn das Wort des Evangeliums nichts fruchtet, wird das Wort der Frau, das die Männer belehren oder ermahnen soll, noch weniger ausrichten. Das einzig wirksame Mittel bleibt da die praktische Predigt eines echt christlichen Wandels. - (3) Nicht so Worte, wie Beispiele sind notwendig und erfolgreich. - (4) Eigentlich ist der Gewinn auf Seite derer, welche sich bekehren. In den Worten des Apostels spiegelt sich indes der hohe Wert der Menschenseele. [Mt 16,26] - (5) Mit demütiger und ehrfurchtsvoller Scheu vor jeder Pflichtverletzung, die in der Furcht Gottes wurzelt. - (6) Vergl. [1Thes 4,11, 2Thes 3,12]. - (7) Ein scheinbarer Widerspruch, dass das, was verborgen ist vor den Augen der Menschen, ihr Schmuck sein soll, doch wird derselbe im Relativsatze gelöst. - (8) So werden sie wegen ihrer Stellung und Bedeutung in der heiligen Geschichte, wie wegen ihrer persönlichen Tugend und Gottesfurcht genannt. - (9) Um der Hoffnung willen auf Gott. - (10) Beständig. - (11) [1Mos 18,12] nach der Septuag in Erfüllung des [1Mos 3,16] gegebenen Gebotes. Sara, das Weib Abrahams und die Mutter Isaaks, aus dessen Stamme der verheißene Erlöser der Welt kam, ward als die geistige Stammmutter aller Gläubigen vergl. [Gal 4,22-28], besonders der gläubig gewordenen Frauen, verehrt. - (12) Griech.: geworden seid. Der heil. Petrus schreibt also nicht nur an Judenchristen. - (13) Was diese ist, beschreibt der Apostel alsbald: Mit Berücksichtigung ihrer Schwäche, mit dem Bewusstsein, dass auch sie Anteil an der Gnade des ewigen Lebens hat. - (14) Das latein. und griech. Wort bedeutet an sich Gefäß. Dieser Ausdruck steht vom Menschen als Geschöpf Gottes und seiner dadurch bedingten Abhängigkeit von Gott [Roem 9,22.23], oder als einem Werkzeug Gottes [Apg 9,15] vom menschlichen Leibe in seiner Schwäche und Gebrechlichkeit. [2Kor 4,7] Der Komparativ zeigt hier, dass die Bezeichnung auch dem Manne zukommt, soweit dessen Beziehung zu Gott berücksichtigt wird. - (15) Im ehelichen Leben. - (16) Mann und Frau stehen darin gleich. In diesem Verse ist die Stellung der Frau nach der Offenbarung beschrieben. - (17) Des ewigen Lebens, das um Gnade um Christi willen verliehen wird. - (18) Die gemeinsamen Gebete. Wie soll ich das Glück des Ehebundes beschreiben, den die Kirche segnet? Fragt Tertullian. Zusammen beten sie…. Das gemeinsame Gebet gehört also zu den Segnungen des Ehestandes. - (19) Um diese Einheit hat der Heiland noch kurz vor seinem Tode für seine Jünger gebetet [Joh 17,21], zu ihr ermahnt der Völkerapostel oftmals, und von den ersten Christen heißt es, dass sie ein Herz und eine Seele waren. [Apg 4,32] - (20) Dem Apostel stehen bestimmte Aussprüche des Herrn vor Augen. [Lk 6,28, Mt 5,44] - (21) Der Gedanke an diesen herrlichen Beruf erweitere euer Herz. Es wäre euer unwürdig und stände im Widerspruche mit jenem ewigen Segen, zu dem ihr berufen seid, lasst ihr euch zu dem Gegenteile des Segens hinreißen. - (22) Ein Leben, das man christlich lieben kann, ist nur dies, welches unter Gottes Augen geführt und von ihm gesegnet wird. Die Worte sind dem [Ps 33,13ff] nach der Septuag entnommen, mit einer kleinen Abänderung. - (23) Nicht durch selbstverschuldete Leiden getrübte. - (24) Der hebr. und griech. Ausdruck setzen der Zunge Böses zu reden voraus. - (25) Wie in Worten, so soll sich der Christ in Taten beherrschen. - (26) Auge und Ohr drücken besonders die innige Teilnahme des Herrn, das Antlitz die Gewalt seines Zornes aus, obwohl des letztere sonst auch für das gnädige Anschauen Gottes gesetzt wird. - (27) Gott ist der Schutzherr der gerechten, also kann niemand ihnen schaden. - (28) Wenn auch ein Leiden euch treffen sollte, wird es doch keine Schädigung sein. Diese Wahrheit hat der heil. Petrus aus dem Munde des Herrn selbst gehört [Mt 5,10] und genugsam in seinen eigenen Verfolgungen erfahren. Vergl. [1Petr 2,21]. So stellt er in diesem Verse die höchste christliche Anschauung vom wahren Glücke des Menschen dar. - (29) Wohl Erinnerung an [Jes 8,12.13] nach der Septuag. - (30) Ohne das Herz keine wahre Heilighaltung. Den Heiland in Liebe, Furcht und Anbetung als den höchsten Herrn anerkennen und dem gemäß nichts tun, was seinem Willen zuwider ist, wohl aber jedes Opfer bringen, um in Gemeinschaft mit ihm zu bleiben. Der Text ist aus [Jes 8,13] genommen. An Stelle Jahves der Heerscharen ist Christus der Herr gesetzt, ein deutliches Zeugnis für seine Gottheit. - (31) Keine Zeit, noch Person ist ausgenommen. - (32) Jede Antwort, welche der Christ für seinen Glauben und seine Hoffnung auf Christus und das ewige Leben gibt, soweit es notwendig erscheint und er es vermag. Die Frage, ob die Christen, wenn sei in diesem Leben geduldig leiden und sich vieles versagen, die Hoffnung auf einen Ersatz im anderen Leben haben, lag nahe. - (33) Die christliche Hoffnung durchdringt und erfüllt das Herz. - (34) In Milde und im Bewusstsein der Wahrheit und mit dem Wunsche zu überzeugen, nicht mit hochmütigem Selbstvertrauen und in trotziger Weise, sondern mit Scheu vor Gott, dessen Sache sie vertreten und der alles aus Gnaden geschenkt, und mit Achtung vor den Menschen. - (35) Euer Wandel muss in Christus gegründet sein. - (36) Haltloser kann die Beschuldigung der Feinde nicht sein, als wenn sie in eben der Sache, welche sie zum Vorwurfe machen, ihre Beschämung finden. Wenn euer gewissen euch bezeugt, dass ihr die Lehen Christi zur Richtschnur des Lebens nehmt, werdet ihr das Christentum mit überzeugender Kraft gegen die Gegner verteidigen können, ohne fürchten zu müssen, dass euer Wandel eure Worte Lügen strafe. - (37) Der Seele zuträglicher. [2Petr 2,26, 1Kor 7,9.38] - (38) So hebt der heil. Petrus nachdrücklich hervor, dass ohne Gottes Willen kein Leiden uns treffen kann. - (39) Unschuldiges Leiden wird umso heilsamer wirken, je mehr die Christen auch zur Zeit desselben ihren Feindes Gutes erweisen, um deren Heil zu vermitteln. - (40) Diese Stelle hat große Ähnlichkeit mit [1Petr 2,21]; nur dass dort die Leiden Christi als Vorbild hingestellt werden, hier mehr die erlösende Bedeutung derselben betont wird. - (41) Hervorhebung der Kürze und der Kraft des Leidens. - (42) Das Leiden war durch die Sünde veranlasst und sollte diese tilgen. Die besonderen Umstände, unter denen Christus litt, und das Ziel seines Leidens müssen mit der Leidenslage der Leser und dem von dem Apostel geforderten Verhalten im Leiden Ähnlichkeit haben. - (43) Dies Wort bezeichnet in der rituellen Sprache der Septuag die Darbringung fleckenloser Opfertiere vor dem Herrn. [3Mos 3,12, 3Mos 4,4] In gleichem Sinne steht es, wo Priester und Leviten zum Heiligtume hingeführt wurden, waren doch auch diese selbst gleichsam Opfer. Er weist also auf das Priestertum hin. Wie kann ein Toter aber solche Wirksamkeit üben? Das beantworten die beiden Partizipien. - (44) Der menschlichen Natur nach im Stande seiner Erniedrigung getötet, während seine Seele von seiner Gottheit und der von dieser mitgeteilten Gnadenfülle verklärt war. Hiernach war Christus dem Tode nicht zugänglich, sondern erweckte den Leib und gab ihm Anteil an den Eigenschaften der verklärten Seele. - (45) In diesem Geiste, der Seele, die mit der Gottheit vereint war. - (46) Sogar. Dies entspricht der Hervorhebung ihres Unglaubens. V. 19. Die Juden hielten die Zeitgenossen Noes für unfähig allen Heiles. - (47) Die meisten Ausleger älterer und neuerer Zeit verstehen diesen Vers von dem Hinabsteigen Christi in die Unterwelt und seiner Predigt an die Seelen der in der Sündflut untergegangenen Zeitgenossen Noes. Sollten diese sich etwa noch in der Unterwelt bekehren? Dies anzunehmen würde geoffenbarten Wahrheiten widersprechen. Sofort nach dem Tode ist das Gericht [Hebr 9,27] und am Tage des Todes vergilt Gott einem jeden nach seinen Wegen. [JSir 11,21, Koh 11,3] Sofort nach seinem Tode ward der reiche Prasser auf ewig in die Hölle gestürzt [2Kor 5,10], wie Lazarus des Trostes teilhaftig ward. [Lk 16,22ff] Bald nach dem Tode hofft Paulus bei Christus [Phil 1,21ff] zu sein. [2Kor 5,1] Eine Bekehrungspredigt ist also nicht anzunehmen, ebenso wenig aber, dem gewählten Ausdrucke nach, eine Bestätigung der Verdammung. Der Text bezeichnet die, an welche die Predigt gerichtet war, als die, welche einst, in den Tagen Noes, ungläubig waren. Christus verkündete wohl allen Seelen in der Unterwelt sein Erscheinen und die Vollbringung der Erlösung, doch werden jene Zeitgenossen Noes besonders hervorgehoben, weil einige davon selig werden sollten. Es ist nämlich wahrscheinlich, dass viele derselben beim Hereinbrechen der Sündflut in Reue und Buße sich zu Gott wendeten und bekehrten. Diese also erfüllt die an alle, welche einst ungläubig gewesen waren, gerichtet Predigt, mit Trost und Freude, wie die, welche verdammt waren, wohl von Schmerz und Verzweiflung gepackt wurden. Im Totenreiche unterscheidet Christus selbst in der Geschichte von dem reichen Manne und dem armen Lazarus den Aufenthalt der Gerechten, den Schoß Abrahams, später die Vorhölle der Väter genannt, von dem Straforte der Verdammten; doch ist weiter zu unterscheiden zwischen der eigentlichen Vorhölle, dem Aufenthaltsorte der Väter, und dem Reinigungsorte derer, welche zwar zeitweilig ungläubig waren, doch noch vor dem Tode zur wahren Bekehrung gelangt waren oder eine fides implicita hatten. Die Zeit, wo der Herr diese Predigt vollbrachte, sind die zwischen dem Tode und der Auferstehung liegenden Stunden. (Iren., Tert.) Das Herabsteigen des Herrn in die Unterwelt war die letzte Stufe seiner Erniedrigung, aber damit auch der Wendepunkt und der Anfang der Erhöhung. Da er selbst nicht gesündigt, kam er indes in die Unterwelt nicht als ein ihrer Macht Unterworfener, sondern als Sieger. - (48) Nach den besten Handschriften der Vulgata und dem Messbuche (Fer. VI. Pasch.): quando exspectabat Dei patientia. So auch im Griech. - (49) Gegensatz zu den vielen Ungläubigen. - (50) Der Apostel will auf die Macht und Herrlichkeit des siegreich auferstandenen Heilandes hinweisen und zeigen, wie seine Wirksamkeit sich nicht nur über die Erde, sondern auch bis in die Tiefe der Unterwelt und in die Höhe des Himmels erstreckt. Als Beweis für diese umfassende Wirksamkeit wählt er das größte Strafgericht der alten Welt. Der Gedanke an die Sündflut lag umso näher, als sie ein Abbild der großen Katastrophe des zukünftigen Gerichtes ist. [Mt 24,37ff, Lk 17,26ff, 2Petr 3,5ff] Zugleich ward dem Apostel so Gelegenheit gegeben, einen tröstlichen Hinweis auf die Zahl der einst Geretteten zu geben und jenen schönen Vergleich zwischen den Wassern der Sündflut, durch welche die Gläubigen der damaligen Zeit, und dem Wasser der Taufe zu bieten, durch welches jetzt die Gläubigen gerettet werden. (V. 21) - (51) Im A. B. wurde der N. nicht nur durch Worte vorausverkündet, sondern auch in Tatsachen Vorbilder desselben gegeben. So waren Sara und Hagar mit ihren Kindern [Gal 4,22], der Durchgang durch das rote Meer [1Kor 10,1], die Rettung Noes durch das Wasser, das alle Ungläubigen tötete, und die Entstehung eines neuen Geschlechtes ein Vorbild der Taufe, die ebenfalls begräbt und neu belebt. Noch mehr, Noes Errettung war keine bloße leibliche. Er glaubte der göttlichen Drohung und baute im Glauben, ohne zu sehen, die Arche, welche ihn retten sollte. Seine Errettung war also eine Glaubenstat, eine Wiedergeburt für ihn. - (52) Die heil. Väter sahen in der Arche das Vorbild des Kreuzes Christi oder der Kirche. Dass sie eine solche Bedeutung hat, ist unzweifelhaft (Chrys.), indes zieht der Apostel an dieser Stelle im ewigen Leben. - (53) Gegensatz zwischen einer rein äußerlichen und einer auf das Innere abzielenden Handlung. - (54) Die an Gott gerichtete Bitte um ein gutes Gewissen, die Bitte, dass Gott das gute Gewissen, nach welchem die Christen in der Taufe verlangt und das sie erhalten, ihnen jederzeit bewahre, Kraft und Stärke spendend. - (55) Errettet durch die Auferstehung. Die Auferstehung ist die Krone und Vollendung des Erlösungswerkes. Als Auferstandener kann Christus die rettende Wirkung der Taufe sicherstellen, hat er doch nun Teil an der Herrschaft Gottes, dem alle Gewalten unterworfen sind, und kann alle Kraft geben zum Gutestun und alle Hindernisse beseitigen. - (56) Die Worte „Nachdem er“ bis „Lebens würden“ fehlen im Griech. und in einigen lateinischen Handschriften. Durch seine Auferstehung und Erhöhung zur Rechten Gottes hat Christus dem leiblichen Tode sowie dem Tode der Sünde und des ewigen Verderbens, dem wir verfallen waren, seine Gewalt genommen, damit wir des ewigen Lebens teilhaftig würden. - (57) Alle himmlischen Mächte, welches auch ihr Name ist. Über die besonderen Aufgaben der einzelnen Engelchöre sind nur Vermutungen möglich, da die Offenbarung uns keine sicheren Anhaltspunkte gewährt. (Aug.) Diese Macht des Herrn gibt uns die feste Zuversicht und Freudigkeit des Glaubens, dass nichts uns schaden kann, sondern alle Dinge mitwirken müssen zum Heile, da das Leiden um der Gerechtigkeit willen uns ihm ähnlich macht und selbst der Tod nur zum Leben führen kann.

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