Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Weish12
Liber primus Sapientiæ. Caput XII.
Das Buch der Weisheit Kap. 12
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1. O quam bonus et suavis est Domine spiritus tuus in omnibus! 3. Illos enim antiquos inhabitatores terræ sanctæ tuæ, quos exhorruisti, 4. Quoniam odibilia opera tibi faciebant per medicamina, et sacrificia injusta,
12. Quis enim dicet tibi: Quid fecisti? aut quis stabit contra judicium tuum? aut quis in conspectu tuo veniet vindex iniquorum hominum? aut quis tibi imputabit, si perierint nationes, quas tu fecisti? 13. Non enim est alius Deus quam tu, cui cura est de omnibus, ut ostendas quoniam non injuste judicas judicium. 14. Neque rex, neque tyrannus in conspectu tuo inquirent de his, quos perdidisti. 17. Virtutem enim ostendis tu, qui non crederis esse in virtute consummatus, et horum, qui te nesciunt, audaciam traducis. 20. Si enim inimicos servorum tuorum, et debitos mortis, cum tanta cruciasti attentione, dans tempus et locum, per quæ possent mutari a malitia; 21. Cum quanta diligentia judicasti filios tuos, quorum parentibus juramenta et conventiones dedisti bonarum promissionum? 24. Etenim in erroris via diutius erraverunt, deos æstimantes hæc, quæ in animalibus sunt supervacua, infantium insensatorum more viventes. 25. Propter hoc tamquam pueris insensatis judicium in derisum dedisti. 26. Qui autem ludibriis et increpationibus non sunt correcti, dignum Dei judicium experti sunt.
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1. O Herr, wie gut und lieblich ist dein Geist in allem!1
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Fußnote
Kap. 12 (1) Wie gütig und nachsichtig also bist du mit allen Geschöpfen! – Griech.: Denn dein unvergänglicher Geist ist in allem, d.i. Gott durchdringt vermöge seiner Unermesslichkeit alles. Unvergänglich ist der Hauch (Geist) Gottes in allen, weil durch ihn die symbolisierte Seele teilhat an der Unvergänglichkeit Gottes. – Die Übersetzung der Vulgata ist eine freiere. - (2) Nicht nach aller Strenge, sondern nach deiner Liebe, die nur soviel Strafe auferlegt als notwendig ist, um den Sünder zurückzuführen. Gott straft nicht so lange, nicht so viel, nicht so schnell, als die Sünde es an sich verdient. - (3) In liebetätigem Glauben. – Die dargelegte Wahrheit bezieht sich auch auf die Kananiter, wie der Übergang V. 3 zeigt. - (4) Die eigentlichen Kananäer. - (5) Vergl. [3Mos 18,21]. - (6) Hinweis auf den Molochsdienst. - (7) Der Genuss von Menschenfleisch und Menschenblut, namentlich zu magischen Zwecken, war im heidnischen Aberglauben nicht selten. - (8) Menschenblut. - (9) Die Verschiedenheit der griechischen Lesarten lässt keine sichere Auslegung des Textes zu. Nach einigen: fernab von deinem Heiligtum, von deinem Gesetze. Nach anderen: mitten aus dem Opfer weg. – In der Tat war das Blut Gott vorbehalten: [1Mos 9,3ff] und [3Mos 17,14]. Ist nun das Blut des Menschen so heilig, dass für dasselbe Tierblut Gott geopfert werden soll, wie groß war da der Frevel jener, die nicht nur den Ersatz, sondern Menschenblut selbst genossen und vergossen? - (10) Griech.: geehrt. Dorthin hatte Gott die Patriarchen geführt. - (11) Wespen. Siehe [2Mos 23,28, 5Mos 7,20]. - (12) Vergl. V. 2. - (13) [Jos 24,12] - (14) Sie bereiteten sich selbst eine Unmöglichkeit zur Bekehrung, während sie, wenn sie gewollt, sich hätten zum Guten wenden können (wie Rahab und zum Teil die Gabaoniter). - (15) [1Mos 9,25] - (16) Ähnlich der Heiland über die Juden [Lk 13,34]. - (17) Das Folgende lautet im Griech.: Oder wer wird dich anklagen wegen Vernichtung von Völkern, die du geschaffen hast? Oder wer wird dir entgegentreten als Rächer ungerechter Völker? – Vier Gründe, die beweisen, dass Gott nicht aus Furcht vor jemanden sein Urteil gemildert. - (18) Oder: Es ist kein Gott außer dir, der du ja Sorge trägst für alles, um (durch die liebreichen Erweise deiner Sorge) zu zeigen, dass dein Gericht kein zu strenges, kein ungerechtes ist. - (19) Unumschränkter, mächtiger Herr. Nach anderen: Weder ein rechtmäßiger König noch ein Gewaltherrscher. - (20) Nur eine Schranke hat Gottes Strafgewalt und diese ist keine äußere, sondern innere, seine Heiligkeit und Gerechtigkeit selbst. - (21) Grund der Gerechtigkeit: Gott ist von jedem Geschöpfe unabhängig; von seiner Allmacht stammt jedes Geschöpf und jede Kraft des Geschöpfes, so ist weder in ihm noch im Geschöpfe ein Grund, eines dem anderen auf Kosten der Gerechtigkeit zu bevorzugen; er kennt als Schöpfer aller Dinge alle Kräfte. - (22) Gott hat alles erschaffen und liebt sein Werk. Andere Gründe siehe [Weish 11,24ff]. - (23) V. 17 enthält die Lösung einer Schwierigkeit, V. 8 den Hauptgrund. - (24) Vergl. [Weish 1,3]. - (25) Der du Herr deiner Macht bist, oder: Mächtiger Herrscher. - (26) Gott hat bei einer Handlung viele Ziele. - (27) Vergl. [Mt 6,44ff]. - (28) Fehlt im Griech. - (29) Oder: Deiner Kinder. (V. 19) - (30) Die griechischen Lesarten sind verschiedenartig. Am besten: Mit Aufmerksamkeit (mildernde Umstände suchend) und mit Nachsicht. - (31) Dass du ja nicht zu hart strafest. - (32) Griech.: tausendfältigen. - (33) Ist dies nicht ein Widerspruch gegen V. 20? Durchaus nicht. Die Schonung zeigte sich in seiner Langmut, die Strenge, als die Zeit der Langmut verstrichen war. Ferner ist die Strenge nur relativ zu nehmen: im Verhältnis zu ihren Sünden und im Vergleich zur liebevollen Behandlung der Kinder. - (34) Weil du deine und unsere Feinde so vielfach züchtigtest, hatten die Strafen derselben noch besondere verschärfende Umstände. - (35) Griech.: in Torheit des Lebens dahinlebende (verharrende) Ungerechte. - (36) Sind die Kananiter oder die Ägypter gemeint? Der Ausdruck: unsere Feinde (V. 24) weist in der Zeit der Abfassung dieses Buches auf die Letzteren. Zudem passt die Beschreibung der Verehrung heiliger Tiere nur auf sie, wie auch V. 27 auf [2Mos 5,2] hinweist und mit [Weish 11,4] parallel ist. - (37) Nach anderen: allzu weit; ihr Irrtum ging über den größten Irrtum der Menschen hinaus. - (38) Griech.: was selbst unter den Tieren der Feinde das Verächtlichste ist. - (39) Sie ließen sich wie Kinder in törichter Weise betrügen. - (40) In der [Weish 11,14] bezeichneten und [Weish 10,19] angegebenen, hier auch am Schlusse wiederholten Weise: Sie erkannten ihn, aber diese Erkenntnis war für sie ohne Frucht, deshalb kam die Vollendung des Gerichtes über sie. Griech.: Denn an denselben, über die sie sich betrübten, als sie dadurch litten, nämlich an denselben, die sie für Götter hielten, sahen sie, als sie durch sie gestraft wurden, den, welchen sie vorher nicht zu kennen behauptet und erkannten ihn als wahren Gott.
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