Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg11
Actus Apostolorum
Die Apostelgeschichte - Kap. 11
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1. Audierunt autem Apostoli, et fratres, qui erant in Judæa: quoniam et gentes receperunt verbum Dei. 6. In quod intuens considerabam, et vidi quadrupedia terræ, et bestias, et reptilia, et volatilia cœli. 7. Audivi autem et vocem dicentem mihi: Surge Petre, occide, et manduca. 11. Et ecce viri tres confestim adstiterunt in domo, in qua eram, missi a Cæsarea ad me. 15. Cum autem cœpissem loqui, cecidit Spiritus sanctus super eos, sicut et in nos in initio. 17. Si ergo eamdem gratiam dedit illis Deus, sicut et nobis, qui credidimus in Dominum Jesum Christum: ego quis eram, qui possem prohibere Deum? 18. His auditis, tacuerunt: et glorificaverunt Deum, dicentes: Ergo et gentibus pœnitentiam dedit Deus ad vitam. 19. Et illi quidem, qui dispersi fuerant a tribulatione, quæ facta fuerat sub Stephano, perambulaverunt usque Phœnicen, et Cyprum, et Antiochiam, nemini loquentes verbum, nisi solis Judæis. 21. Et erat manus Domini cum eis: multusque numerus credentium conversus est ad Dominum. 25. Profectus est autem Barnabas Tarsum, ut quæreret Saulum: quem cum invenisset, perduxit Antiochiam. 28. Et surgens unus ex eis nomine Agabus, significabat per spiritum famem magnam futuram in universo orbe terrarum, quæ facta est sub Claudio. 29. Discipuli autem, prout quis habebat, proposuerunt singuli in ministerium mittere habitantibus in Judæa fratribus: 30. Quod et fecerunt, mittentes ad seniores per manus Barnabæ, et Sauli. |
1. Es hörten aber die Apostel und die Brüder, die in Judäa waren, dass auch die Heiden das Wort Gottes angenommen hätten. 14. Dieser wird Worte zu dir sprechen, durch welche du Heil erlangen wirst, du und dein ganzes Haus. 23. Als dieser nun hinkam, und die Gnade Gottes12 sah, freute er sich, und ermahnte alle, mit dem Vorsatze ihres Herzens auszuharren im Herrn; |
Fußnote
Kap. 11 (1) Von Petrus hatten die Brüder aus der Beschneidung (V. 2), d. i. die jüdisch geborenen Christen, die sorgfältigste Einhaltung des gesetzlichen Standpunktes und eine Bevorzugung Israels erwartet. Dieser Erwartung entsprach das Verhalten des Apostels zu Cäsarea nicht, da er mit Heiden Tisch und Wohnung geteilt hatte. Der Apostel musste, um Ärgernis zu vermeiden, die Gründe seines Verhaltens darlegen (V. 4). - (2) Der heil. Lukas hält die Sache für wichtig genug, einen zweiten Bericht über die Ereignisse mit den Worten des Apostelfürsten selbst zu geben. Der heil. Petrus legt die geschichtlichen Tatsachen dar (V. 5 – 15), deren Ergebnis ist: Gott selbst hat es unmittelbar so gewollt und getan (V. 17); von ihm durch Zeichen und Wunder geleitet hatte Petrus nur zu gehorchen. - (3) Petrus hatte seine Rede [Apg 10,34ff] erst begonnen, als der heil. Geist über die anwesenden Heiden kam. Doch hatte seine Rede einen gewissen Abschluss gefunden in der Verkündigung, dass jeder, der glaubt, der Seligkeit teilhaftig wird. - (4) Hiermit antwortet Petrus auf den zweiten Vorwurf (den ersten siehe V. 3), welcher nicht ausdrücklich erwähnt ist, aber sicher gemacht wurde: Warum hast du Heiden, ohne sie zuerst zum Judentum übertreten zu lassen, zu taufen befohlen? Seine Antwort ist sehr fachgemäß: Gott hat auf sie, obwohl sie Heiden waren, den heil. Geist gesendet, so gut wie auf uns Juden, also konnte ich ihnen den förmlichen Eintritt in die christliche Kirche nicht verwehren. - (5) Buße: christliche Sinnesänderung. - (6) Zur Erlangung des Heiles in Christus. Vergl. [Apg 5,31]. Es wird hier die Tatsache anerkannt, dass Gott auch die Heiden ohne vorherigen Durchgang durch das Judentum, berufe. Später [Apg 15] wurde einem judenchristlichen Teile gegenüber noch ausdrücklich erklärt, dass angesichts solcher Berufung für die Heiden keine Verpflichtung bestehe, das Judentum anzunehmen, bevor sie Christen würden. - (7) Wegen der ob des eifrigen Auftretens des heil. Stephanus ausgebrochenen Bedrängnis. - (8) Vergl. [Apg 13,1] wo Lucius von Cyrene unter den Propheten genannt wird. - (9) Antiochia vermittelte damals den Handel zwischen dem Westen und Mesopotamien, Arabien und dem Innern von Asien. Die Stadt war die Residenz des römischen Statthalters von Syrien und genoss alle Vorrechte einer freien Stadt. - (10) Die Griechen sind Heiden. - (11) Die Gründung der Kirche zu Antiochia, welche vorerst nur aus bekehrten Juden bestand, wird in der ältesten Überlieferung auf den Apostelfürsten zurückgeführt. So lange nun Petrus ausschließlich in Palästina weilte, betrachte ich die antiochenische Kirche als ihren Bischof. Hiernach hat die Überlieferung ein siebenjähriges Episkopat des heil. Petrus (37 – 43) in Antiochia festgestellt. Durch Petrus nimmt dann auch die Kirche zu Jerusalem innigsten Anteil an den Interessen der antiochenischen. [Apg 15,1.2] Die neue Gemeinde (V. 20), welche sich aus Gläubigen, welche vom Heidentume übergetreten waren, gebildet hatte, bedurfte der kirchlichen Prüfung und Leitung. Zu dieser wird Barnabas, vergl. [Apg 4,36ff], abgeordnet, der selbst Hellenist, sich am leichtesten, und ohne den Juden Anstoß zu geben, mit jener Gemeinde verständigen konnte, wie die Lauterkeit und Heiligkeit seines Charakters für sein rechtes Urteil und Wirken bürgten. - (12) Die Gnade Gottes zeigte sich besonders darin, dass so viele Heiden den Glauben annahmen und nach demselben ihr Leben einrichteten. - (13) Es traten so viele Heiden zum Christentum über, dass die christliche Gemeinde auch äußerlich nicht als Sekte des Judentums, sondern als eine besondere Gemeinschaft erschien. Der Name Christen ging nicht von diesen selbst aus, die sich Brüder, Gläubige, Heilige nannten. Er kommt außer an dieser Stelle nur noch zwei Mal im Neuen Testamente vor: [Apg 26,28] und [1Petr 4,16]. Indes auch von den Juden ging diese Namensgebung nicht aus, da der Name Christus, Messias, ihnen zu geheiligt war, um die verhassten Nazarener [Apg 24,5] nach demselben zu nennen. Mithin entstand er zuerst unter den Heiden, und zwar, wie die lateinische Form des Namens und die seltene Erwähnung desselben im Neuen Testamente es wahrscheinlich macht, durch die Römer, welche Christus als Haupt einer Partei betrachtete und deshalb die Christen als Anhänger des „Christus“ bezeichnen wollten. Der dritte Bischof von Antiochia, der heil. Ignatius, ist der erste, welcher das Wort Christentum im Gegensatze zum Judentum braucht und von der Kirche als der katholischen spricht. Die Christen nahmen also später diesen Namen als einen ehrenvollen und für sie höchst bedeutungsvollen an. - (14) Propheten sind gottbegeisterte Lehrer, welche im Heil. Geiste zu den Gläubigen redeten. Vergl. [1Kor 14,1]. Einer derselben ist der auch [Apg 21,10] genannte Agabus. - (15) Während der ganzen Regierung des Kaisers Claudius entstand vielfach Misswachs und Hungersnot. Palästina wurde davon besonders im vierten Jahre dieses Kaisers, im Jahre 44 n. Chr. G. heimgesucht. - (16) Von jeher behaupteten die Greise einen gewissen Vorrang vor jüngeren Männern (Vergl. [1Mos 50,7, 2Mos 3,16.18]), und wurden vorzugsweise zu Ämtern ausersehen, weswegen man die Würdenträger den einfach „Ältere“ nannte. (Vergl. das deutsche: Die Graven, d. i. die Grauen, die Alten, neuhochd. die Grafen). Die Apostel, welche mehrere jüdische Gewohnheiten auf die Kirche übertrugen, nannten deshalb jene Männer, die sie zu Vorstehern der einzelnen Gemeinden bestimmten, ebenfalls – Älteste, d. i. Presbyteri, welches das griechische Wort dafür ist, und im Deutschen zusammengezogen Priester heißt. Vergl. [Apg 20,17, Tit 1,5, Jak 5,14, 1Tim 5,17]. Sie selbst waren die obersten Priester und behielten die oberste Leitung der Kirchen [Apg 15,2] für sich, oder sie bestellten, wo sie selbst nicht gegenwärtig sein konnten, andere Oberälteste, wie Timotheus und Titus [1Tim 5,19, Tit 1,5], die sie Bischöfe (presbyteros episcopos) nannten. Auf seiner letzten Reise nach Jerusalem rief Paulus die Presbyter der Kirchen zu sich und erinnerte sie, dass der Geist Gottes sie eingesetzt, die Kirche Gottes zu leiten. Da den Presbytern die Spendung des Sakramentes der letzten Ölung empfohlen wird, sie das heil. Opfer darbringen und ihre Einsetzung durch Weihe erhalten, ist ihr Amt göttlichen Ursprungs. Die Aufgabe dieser Presbyter oder Bischöfe genannten Personen ist es, auf die ihnen anvertraute Herde acht zu haben und sie zu weihen [Apg 20,28.31, 1Petr 5,2-5], besonders auch sie in der christlichen Lehre zu unterrichten [1Tim 5,17, Tit 1,9] und allen ein Vorbild zu sein. [1Tim 4,12.15, 2Tim 2,15, Tit 2,7ff, 1Petr 5,3] Der Ausdruck Presbyter ist ein sehr allgemeiner, weshalb auch die Apostel mit demselben bezeichnet werden, [1Petr 5,1, 2Joh 1, 3Joh 1] indes diejenigen „Presbyter“, von denen feststeht, dass sie nur Priester waren, werden nie Bischöfe genannt. Vergl. [Apg 20,28] mit [Apg 20,17] und [Tit 1,7] mit [Tit 1,5]. In manchen Kirchen gab es damals keine Priester, sondern nur Bischöfe und Diakone. - Weitere Kapitel:
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