Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk17

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Sanctum Jesu Christi Evangelium secundum Lucam

Das heilige Evangelium Jesu Christi nach Lukas - Kap. 17

Ärgernis und Demut. (V. 15) 4. Dritte Reise des Herrn nach Jerusalem. (17,11 – 19,27) Heilung von zehn Aussätzigen. (V. 19) Die Ankunft des Reiches und des Tages des Menschensohnes.

1. Et ait ad discipulos suos: Impossibile est ut non veniant scandala: væ autem illi, per quem veniunt.
2. Utilius est illi si lapis molaris imponatur circa collum ejus, et projiciatur in mare, quam ut scandalizet unum de pusillis istis.
3. Attendite vobis. Si peccaverit in te frater tuus, increpa illum: et si pœnitentiam egerit, dimitte illi.
4. Et si septies in die peccaverit in te, et septies in die conversus fuerit ad te, dicens: Pœnitet me, dimitte illi.

5. Et dixerunt Apostoli Domino: Adauge nobis fidem.
6. Dixit autem Dominus: Si habueritis fidem, sicut granum sinapis, dicetis huic arbori moro: Eradicare, et transplantare in mare: et obediet vobis.

7. Quis autem vestrum habens servum arantem aut pascentem, qui regresso de agro dicat illi: Statim transi, recumbe:
8. Et non dicat ei: Para quod cœnem, et præcinge te, et ministra mihi donec manducem, et bibam, et post hæc tu manducabis, et bibes?

9. Numquid gratiam habet servo illi, quia fecit quæ ei imperaverat?
10. Non puto. Sic et vos cum feceritis omnia, quæ præcepta sunt vobis, dicite: Servi inutiles sumus: quod debuimus facere, fecimus.

11. Et factum est, dum iret in Jerusalem, transibat per mediam Samariam, et Galilæam.
12. Et cum ingrederetur quoddam castellum, occurrerunt ei decem viri leprosi, qui steterunt a longe:
13. Et levaverunt vocem, dicentes: Jesu præceptor, miserere nostri.

14. Quos ut vidit, dixit: Ite, ostendite vos sacerdotibus. Et factum est, dum irent, mundati sunt.

15. Unus autem ex illis, ut vidit quia mundatus est, regressus est, cum magna voce magnificans Deum,
16. Et cecidit in faciem ante pedes ejus, gratias agens: et hic erat Samaritanus.
17. Respondens autem Jesus, dixit: Nonne decem mundati sunt? et novem ubi sunt?
18. Non est inventus qui rediret, et daret gloriam Deo, nisi hic alienigena.
19. Et ait illi: Surge, vade: quia fides tua te salvum fecit.
20. Interrogatus autem a Pharisæis: Quando venit regnum Dei? respondens eis, dixit: Non venit regnum Dei cum observatione:

21. Neque dicent: Ecce hic, aut ecce illic. Ecce enim regnum Dei intra vos est.
22. Et ait ad discipulos suos: Venient dies quando desideretis videre unum diem Filii hominis, et non videbitis.

23. Et dicent vobis: Ecce hic, et ecce illic. Nolite ire, neque sectemini.

24. Nam sicut fulgur coruscans de sub cœlo in ea, quæ sub cœlo sunt, fulget: ita erit Filius hominis in die sua.

25. Primum autem oportet illum multa pati, et reprobari a generatione hac.
26. Et sicut factum est in diebus Noe, ita erit et in diebus Filii hominis.

27. Edebant, et bibebant: uxores ducebant, et dabantur ad nuptias, usque in diem, qua intravit Noe in arcam: et venit diluvium, et perdidit omnes.

28. Similiter sicut factum est in diebus Lot: Edebant, et bibebant: emebant, et vendebant: plantabant, et ædificabant:
29. Qua die autem exiit Lot a Sodomis, pluit ignem, et sulphur de cœlo, et omnes perdidit:
30. Secundum hæc erit, qua die Filius hominis revelabitur.

31. In illa hora qui fuerit in tecto, et vasa ejus in domo, ne descendat tollere illa: et qui in agro, similiter non redeat retro.
32. Memores estote uxoris Lot.
33. Quicumque quæsierit animam suam salvam facere, perdet illam: et quicumque perdiderit illam, vivificabit eam.

34. Dico vobis: In illa nocte erunt duo in lecto uno: unus assumetur, et alter relinquetur:

35. Duæ erunt molentes in unum: una assumetur, et altera relinquetur: duo in agro: unus assumetur, et alter relinquetur.
36. Respondentes dicunt illi: Ubi Domine?
37. Qui dixit illis: Ubicumque fuerit corpus, illuc congregabuntur et aquilæ.

1. Und er sprach zu seinen Jüngern: Es ist unmöglich,1 dass keine Ärgernisse kommen; wehe aber jenem, durch welchen sie kommen! [Mt 18,7, Mk 9,41]
2. Es wäre ihm nützer, wenn ihm ein Mühlstein an den Hals gehängt, und er in das Meer versenket würde, als dass er einen von diesen Kleinen ärgerte.
3. Habet acht auf euch selbst! Wenn dein Bruder wider dich sündiget, so verweise es ihm; und wenn es ihn reut, so vergib ihm.2 [3Mos 19,17, JSir 19,13, Mt 18,15]
4. Und wenn er siebenmal des Tages3 wider dich sündiget, und siebenmal des Tages wieder zu dir kommt, und spricht: Es reuet mich! so vergib ihm.
5. Und die Apostel sprachen zu dem Herrn: Mehre uns den Glauben!4
6. Der Herr aber sprach: Wenn ihr einen Glauben wie ein Senfkorn habet, so werdet ihr zu diesem Maulbeerbaume sagen: Entwurzle dich, und verpflanze dich in das Meer!5 und er wird euch gehorchen. [Mt 17,19]
7. Wer von euch, der einen Knecht hat als Ackerer oder Hirten, wird zu ihm, wenn er vom Felde zurückkommt, sagen: Gehe sogleich her, und setze dich zu Tische?6
8. Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Richte mein Abendessen zu, umgürte dich, und warte mir auf, bis ich gegessen und getrunken habe, und darnach wirst auch du essen und trinken?
9. Weiß er wohl diesem Knechte Dank, dass er getan, was er ihm befohlen hatte?
10. Ich meine nicht. Also auch ihr, wenn ihr alles getan habet, was euch geboten worden ist, so sprechet: Wir sind unnütze Knechte; wir haben nur getan, was wir schuldig waren zu tun.7
11. Und es geschah, als er auf dem Wege nach Jerusalem war,8 zog er mitten durch Samaria und Galiläa.9
12. Und als er in einen Flecken kam, begegneten ihm zehn aussätzige Männer,10 welche von ferne stehen blieben.11 [3Mos 13,46]
13. Und sie erhoben ihre Stimme, und sprachen: Jesus, Meister, erbarme dich unser!12
14. Und da er sie sah, sprach er: Gehet hin, zeiget euch den Priestern!13 Und es geschah, indem sie hingingen, wurden sie rein. [3Mos 14,2].
15. Ein einziger aber von ihnen kehrte, als er sah, dass er rein sei, um, Gott14 mit lauter Stimme preisend.
16. Und er fiel auf sein Angesicht ihm zu Füßen, und sagte ihm Dank. Und dieser war ein Samaritan.
17. Da antwortete Jesus, und sprach: Sind nicht zehn rein geworden? Wo sind denn die neun?15
18. Keiner fand sich, der zurückkäme, und Gott die Ehre gäbe, als dieser Fremdling.16
19. Und er sprach zu ihm: Stehe auf, gehe hin; dein Glaube hat dir geholfen!17
20. Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes?18 antwortete er ihnen, und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichem Gepränge;
21. auch wird man nicht sagen: Siehe, hier ist es, oder, siehe dort;19 denn siehe, das Reich Gottes ist unter euch.20
22. Und er sprach zu seinen Jüngern: Es werden Tage kommen, da ihr wünschen werdet, einen einzigen Tag21 des Menschensohnes zu sehen, und ihr werdet ihn nicht sehen.22
23. Und man wird zu euch sagen: Siehe, hier ist er, oder, siehe dort! Gehet nicht dahin, und folget nicht nach!23 [Mt 24,23]
24. Denn gleichwie der unter dem Himmel hervorstrahlende Blitz alles beleuchtet, was unter dem Himmel ist,24 so wird es auch mit dem Menschensohne an seinem25 Tage sein.
25. Zuvor aber muss er vieles leiden, und von diesem Geschlechte verworfen werden.26
26. Und gleichwie es zuging in den Tagen des Noe, so wird es auch in den Tagen des Menschensohnes sein.27
27. Sie aßen und tranken, sie nahmen Frauen, und wurden zur Ehe gegeben bis auf den Tag, an welchem Noe in die Arche ging; und es kam die Flut, und vertilgte alle. [1Mos 7,7, Mt 24,37]
28. Desgleichen wie es in den Tagen des Lot geschah: Sie aßen und tranken, sie kauften und verkauften, sie pflanzten und bauten; [1Mos 19,25]
29. an dem Tage aber, da Lot aus Sodoma ging, regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel, und vertilgte alle.28
30. Auf gleiche Weise wird es zugehen an dem Tage, an welchem der Menschensohn sich offenbaren wird.29
31. Wer in jener Stunde auf dem Dache ist, und sein Hausgerät im Hause hat, steige nicht hinab, um es zu holen; und wer auf dem Felde ist, kehre ebenfalls nicht zurück!
32. Gedenket an Lots Weib!30
33. Wer immer sein Leben zu retten sucht, wird es verlieren; und wer immer es verliert, der wird es lebendig erhalten. [Mk 8,35, Lk 9,24, Joh 12,25]
34. Ich sage euch: In jener Nacht31 werden zwei auf einem Lager sein; der eine wird angenommen,32 der andere zurückgelassen werden. [Mt 24,40]
35. Zwei werden miteinander beim Mahlen sein;33 die eine wird angenommen, die andere zurückgelassen werden. Zwei werden auf dem Felde sein; der eine wird angenommen, der andere zurückgelassen werden.
36. Sie antworteten, und sprachen zu ihm: Wo, Herr?34
37. Und er sprach zu ihnen: Wo der Leichnam ist, dort werden sich auch die Adler versammeln.

Fußnote

Kap. 17 (1) Nach der Beschaffenheit der Menschen. - (2) Lukas berichtet hier wohl Worte, die der Heiland öfter gesprochen. Vergl. [Mt 18,18]. - (3) Siebenmal wird dies kaum jemand tun, so steht die Zahl für: jedesmal. - (4) Christus fordert Großes. - (5) So dass er dort Wurzel fasst und Frucht trägt. - (6) Je mehr der Glaube Wunder wirkt, desto demütiger muss der Jünger Christi werden (Beda.). - (7) Des Dieners Geschäft ist es, zu dienen. Der Heiland sagt, was wir fühlen sollen, nicht, was er urteilt. [Mt 25,21.23]. Tust du etwas über die Gebote hinaus, so bist du kein unnützer Knecht mehr (Orig.). Vergleiche z.B. [1Kor 7,25]. - (8) Die letzte Reise. - (9) Wohl in der Mitte zwischen Samaria und Galiläa, so dass jenes zur Rechten, dieses zur Linken blieb. - (10) Neun Juden, ein Samaritaner. Ihre Bitte ist das Zeichen ihres Glaubens. – (11) Sie durften nicht nahe herankommen. [3Mos 13,46] – (12) Jeder bittet für alle, so hoffen sie leichter das Mitleid des Herrn zu erwecken. – (13) Der Heiland prüft ihren Glauben, ehe er sie heilt. Durch den Befehl verheißt er stillschweigend die Heilung, die ihrem Gehorsam folgt. - (14) Gott und dem Heilande dankbar. - (15) Der Heiland fragt mit Vorwurf (wie Gott [1Mos 3,9]). - (16) Zehn hatten Glauben, nur einer war dankbar. - (17) Der Heiland zeigt den Jüngern an einem Beispiele, was er V. 6 gelehrt. Gleichzeitig sehen sie, wie große Fortschritte die Predigt des Heiles bei anderen Völkern machen wird. - (18) Der Heiland sprach oft von dem Reiche Gottes. Die Pharisäer fragen dieses Mal wohl aufrichtig, da der Heiland ihnen die gewünschte Belehrung gibt. Freilich gibt Jesus die Zeit seines Erscheinens nicht an, sondern die Weise. - (19) Wie man von einem in eine Stadt einziehenden Sieger sagt. - (20) Wie er ihnen [Lk 11,20, Mt 12,28] gesagt. Andere erklären den Sinn: In eurer Gewalt, wenn ihr meine Lehren annehmt (Cyr., Tert.). - (21) Der Tag, an dem er sich als Richter zeigt, also der Tag seiner zweiten Ankunft. Ihr werdet wegen des Glaubens an mich und meiner Predigt so viel zu dulden haben, dass ihr den Tag des Gerichtes herbeiwünschen werdet. - (22) Die ältesten Erklärer: Ihr werdet wünschen, nur einen Tag meine tröstliche Gegenwart zu genießen. - (23) Christus wird so offenbar kommen, dass jede Mahnung unnötig und lügenhaft ist. - (24) Vergl. [Mt 24,27]. - (25) Wo seine Herrlichkeit der ganzen Welt offenbar wird. - (26) Zur Herrlichkeit führt nur Leiden: Ich gebe euch das Vorbild. - (27) In irdische Dinge versenkt, blieben jene ungläubig, trotz der Predigt Noe's, so werden auch diese die Kirche nicht hören. - (28) Die Sündflut und Sodoma zeigen, dass den Bösen an jenem Tage der Untergang bevorsteht. So müssen wir also bereit sein, dem Heilande so entgegenzutreten, wie jener Tag uns findet. - (29) Wird in seiner jetzt verborgenen Herrlichkeit offenbar werden. - (30) Sie war gezwungen, leiblich zu verlassen, was ihr Herz nicht verlassen wollte. - (31) So nennt der Heiland die Zeit wegen der Schrecknisse, die seine Ankunft mit sich bringt (Ambr., Bed.) - (32) Zur Herrlichkeit. - (33) Der Heiland wählt Beispiele aus jedem Stande. Niemand überhebe sich, niemand verzweifle. Das Beispiel V. 34 bezeichnet die Reichen, V. 35 die Armen. - (34) Der Heiland antwortet durch ein Gleichnis: Es bedarf keines Mahners, so wenig die Adler eines solchen bedürfen. Vergl. [Mt 24,28].

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