Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh04: Unterschied zwischen den Versionen

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10. Respondit Jesus, et dixit ei: Si scires donum Dei, et quis est, qui dicit tibi: Da mihi bibere: tu forsitan petisses ab eo, et dedisset tibi aquam vivam. <br/>
10. Respondit Jesus, et dixit ei: Si scires donum Dei, et quis est, qui dicit tibi: Da mihi bibere: tu forsitan petisses ab eo, et dedisset tibi aquam vivam. <br/>
11. Dicit ei mulier: Domine, neque in quo haurias habes, et puteus altus est: unde ergo habes aquam vivam? <br/>
11. Dicit ei mulier: Domine, neque in quo haurias habes, et puteus altus est: unde ergo habes aquam vivam? <br/>
12. Numquid tu major es patre nostro Jacob, qui dedit nobis puteum, et ipse ex eo bibit, et filii ejus, et pecora ejus? <br>/
12. Numquid tu major es patre nostro Jacob, qui dedit nobis puteum, et ipse ex eo bibit, et filii ejus, et pecora ejus? <br/>
13. Respondit Jesus, et dixit ei: Omnis, qui bibit ex aqua hac, sitiet iterum: qui autem biberit ex aqua, quam ego dabo ei, non sitiet in æternum:
13. Respondit Jesus, et dixit ei: Omnis, qui bibit ex aqua hac, sitiet iterum: qui autem biberit ex aqua, quam ego dabo ei, non sitiet in æternum: <br/>


14. Sed aqua, quam ego dabo ei, fiet in eo fons aquæ salientis in vitam æternam. <br/>
14. Sed aqua, quam ego dabo ei, fiet in eo fons aquæ salientis in vitam æternam. <br/>
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3. so verließ er Judäa, und ging wieder nach Galiläa.<sup>5</sup> <br/>
3. so verließ er Judäa, und ging wieder nach Galiläa.<sup>5</sup> <br/>
4. Er musste<sup>6</sup> aber seinen Weg durch Samaria nehmen. <br/>
4. Er musste<sup>6</sup> aber seinen Weg durch Samaria nehmen. <br/>
5. Da kam er zu einer Stadt von Samaria, welche Sichar<sup>7</sup> heißt, in der Nähe des Feldes, welches Jakob seinem Sohne Joseph gegeben hatte.<sup>8</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos48|1Mos 48,22]],  [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos33|5Mos 33,19]]''] <br/>
5. Da kam er zu einer Stadt von Samaria, welche Sichar<sup>7</sup> heißt, in der Nähe des Feldes, welches Jakob seinem Sohne Joseph gegeben hatte.<sup>8</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos48|1Mos 48,22]],  [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos33|1Mos 33,19]]''] <br/>
6. Es war aber daselbst der Jakobsbrunnen.<sup>9</sup> Da nun Jesus von der Reise ermüdet war, setzte er sich so<sup>10</sup> an den Brunnen nieder. Es war um die sechste Stunde.<sup>11</sup> <br/>
6. Es war aber daselbst der Jakobsbrunnen.<sup>9</sup> Da nun Jesus von der Reise ermüdet war, setzte er sich so<sup>10</sup> an dem Brunnen nieder. Es war um die sechste Stunde.<sup>11</sup> <br/>
7. Da kam ein Weib, eine Samariterin,<sup>12</sup> um Wasser zu schöpfen. Jesus sprach zu ihr: Gib mir zu trinken!<sup>13</sup> <br/>
7. Da kam ein Weib, eine Samariterin,<sup>12</sup> um Wasser zu schöpfen. Jesus sprach zu ihr: Gib mir zu trinken!<sup>13</sup> <br/>
8. (Seine Jünger waren nämlich in die Stadt gegangen, um Speise zu kaufen.)<sup>14</sup> <br/>
8. (Seine Jünger waren nämlich in die Stadt gegangen, um Speise zu kaufen.)<sup>14</sup> <br/>
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25. Das Weib sagte zu ihm: Ich weiß,<sup>45</sup> dass der Messias kommt, (der Christus heißt); wenn nun dieser kommen wird, wird er uns alles verkünden.<sup>46</sup> <br/>
25. Das Weib sagte zu ihm: Ich weiß,<sup>45</sup> dass der Messias kommt, (der Christus heißt); wenn nun dieser kommen wird, wird er uns alles verkünden.<sup>46</sup> <br/>
26. Da sprach Jesus zu ihr: Ich bin es, der ich mit dir rede!<sup>47</sup> <br/>
26. Da sprach Jesus zu ihr: Ich bin es, der ich mit dir rede!<sup>47</sup> <br/>
27. Während dessen kamen seine Jünger, und sie verwunderten sich, dass er mit einem Weib redete;<sup>48</sup> keiner jedoch sagte: Was wünschest du, oder<sup>49</sup> was redest du mit ihr? <br/>
27. Während dessen kamen seine Jünger, und sie verwunderten sich, dass er mit einem Weibe redete;<sup>48</sup> keiner jedoch sagte: Was wünschest du, oder<sup>49</sup> was redest du mit ihr? <br/>
28. Das Weib ließ nun ihren Wasserkrug zurück<sup>50</sup> und ging in die Stadt, und sagte zu den Leuten: <br/>
28. Das Weib ließ nun ihren Wasserkrug zurück<sup>50</sup> und ging in die Stadt, und sagte zu den Leuten: <br/>
29. Kommet, und sehet einen Mann, der mir alles gesagt hat, was ich je getan habe.<sup>51</sup> Ist er nicht etwa Christus?<sup>52</sup> <br/>
29. Kommet, und sehet einen Mann, der mir alles gesagt hat, was ich je getan habe.<sup>51</sup> Ist er nicht etwa Christus?<sup>52</sup> <br/>
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33. Da sagten die Jünger untereinander: Hat ihm etwa jemand zu essen gebracht?<sup>55</sup> <br/>
33. Da sagten die Jünger untereinander: Hat ihm etwa jemand zu essen gebracht?<sup>55</sup> <br/>
34. Jesus sprach zu ihnen: Meine Speise ist, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat,<sup>56</sup> damit ich sein Werk vollbringe.<sup>57</sup> <br/>
34. Jesus sprach zu ihnen: Meine Speise ist, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat,<sup>56</sup> damit ich sein Werk vollbringe.<sup>57</sup> <br/>
35. Saget ihr nicht!<sup>58</sup> Noch<sup>59</sup> vier Monate, und die Ernte kommt? Siehe, ich sage euch: Erhebet eure Augen,<sup>60</sup> und betrachtet die Felder,<sup>61</sup> die bereits zur Ernte reif sind! [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt09|Mt 9,37]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk10|Lk 10,2]]''] <br/>
35. Saget ihr nicht:<sup>58</sup> Noch<sup>59</sup> vier Monate, und die Ernte kommt? Siehe, ich sage euch: Erhebet eure Augen,<sup>60</sup> und betrachtet die Felder,<sup>61</sup> die bereits zur Ernte reif sind! [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt09|Mt 9,37]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk10|Lk 10,2]]''] <br/>
36. Und wer erntet, empfängt Lohn, und sammelt Frucht für´s ewige Leben, dass sowohl der Säende sich freuet wie der Erntende.<sup>62</sup> <br/>
36. Und wer erntet, empfängt Lohn, und sammelt Frucht für's ewige Leben, dass sowohl der Säende sich freuet wie der Erntende.<sup>62</sup> <br/>
37. Denn hierin ist das Wort bewahrheitet: Ein anderer ist, der säet, und ein anderer, der erntet.<sup>63</sup> <br/>
37. Denn hierin ist das Wort bewahrheitet: Ein anderer ist, der säet, und ein anderer, der erntet.<sup>63</sup> <br/>
38. Ich<sup>64</sup> habe euch gesandt,<sup>65</sup> zu ernten, was ihr nicht gearbeitet habet; andere<sup>66</sup> haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeiten eingetreten.<sup>67</sup> <br/>
38. Ich<sup>64</sup> habe euch gesandt,<sup>65</sup> zu ernten, was ihr nicht gearbeitet habet; andere<sup>66</sup> haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeiten eingetreten.<sup>67</sup> <br/>
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===Fußnote===
===Fußnote===
Kap. 4 ('''1''') Vor diesem Ereignisse liegt das [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt04|Mt 4,12]]''] Erzählte. Der Heiland hat von dem Osterfeste bis zum Spätherbste seiner Lehre in Judäa Eingang zu verschaffen gesucht. Dem Unglauben und Halbglauben der Juden tritt jetzt der Glaube der Samariter entgegen, der einem Abkömmlinge des gehassten Judenvolkes entgegengebracht wird und ohne Wunder zu Stande kommt (Chrys.). Mit diesem Anfange ist die Ausdehnung des Reiches auf die Heiden angedeutet. (V. 35) Wenngleich die Pharisäer die Taufe des heil. Johannes nicht anerkannten, beobachteten sie ihn jedenfalls genau. Da Jesus nun in ähnlicher Weise wirkt, wächst die Aufregung, und sie suchen vorderhand den bereits mehr bekannten Täufer unschädlich zu machen. - ('''2''') Sie haben das Auftreten des Herrn im Tempel nicht vergessen. - ('''3''') Jesu Tauftätigkeit hatte Aufsehen erregt. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh03|Joh 3,25.26]]'']. - ('''4''') Der Apostel berichtigt das den Pharisäern zu Ohren gekommene Gerücht (Chrys., Hier). Hiernach ist [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh03|Joh 3,22.26]]''] zu erklären: durch andere (Tert.). - ('''5''') Der Herr will nicht jetzt vorzeitig in seinem Werke gestört werden (Cyr., Chrys.). Ein Beispiel für die Gläubigen, dass sie bei großen Verfolgungen fliehen dürfen (Cypr., Athan.). - ('''6''') Der nächste Weg führte durch Samaria. - ('''7''') Am Fuße des Berges Ebal, 2 Kilometer von Sichem. - ('''8''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jos24|Jos 24,32]]'']. - ('''9''') Der Weg von Jerusalem betrug etwa 60 Kilometer. Der Brunnen bot den Pilgern einen bequemen Ruheort. - ('''10''') Ohne weiteres, ohne erst nach einem bequemen Platze zu suchen (Chrys., Euth.). – ('''11''') Etwa 12 Uhr Mittags. – ('''12''') Dies wird wegen des religiösen Gegensatzes zwischen Juden und Samaritern besonders hinzugesetzt. – ('''13''') Jesus kommt als guter Hirte zuvor, und beginnt das Gespräch, um sie auf passende Weise zum Heile zu führen (Aug., Cyr.). - ('''14''') Dies erklärt, warum nicht seine Jünger ihm zu trinken gaben. - ('''15''') Sie hat ihn an Haltung, Kleidung und Sprache erkannt. Sie fühlt sich geschmeichelt, dass ein Angehöriger des jüdischen Volkes sie bittet. - ('''16''') Wohl Worte des Evangelisten. - ('''17''') Dass Gott sie gerade jetzt zum Brunnen geführt. Der Heiland gibt zu erkennen, dass er ihr empfängliches Herz kennt. - ('''18''') Lebendiges Wasser ist fließendes Wasser, im Gegensatz zum stehenden Zisternenwasser. Hier weist es wohl auf die Lehre Jesu hin (Basil., Theod., Euth.), jedenfalls im Vereine mit der [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh01|Joh 1,14]]''] neben der Wahrheit genannten Gnade. - ('''19''') Weder Schöpfeimer noch Strick, was beides bei der Tiefe des Brunnens notwendig ist. Zur Zeit ist der Brunnen noch 23 Meter tief bei 2,3 Meter Durchmesser. - ('''20''') Etwa aus einem anderen Brunnen? - ('''21''') Zwar bleibt die Frau noch am Äußeren hängen (Aug., Cyr. wie Nikodemus [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh03|Joh 3,4]]''] ), aber sie fühlt bereits, dass der, der vor ihr steht, mehr ist als ein gewöhnlicher Jude, und redet ihn ehrerbietig „Herr“ an (Chrys.). - ('''22''') Wenn du das könntest, müsstest du größer sein als Jakob, denn dieser grub diesen gewöhnlichen Brunnen und benützte ihn auf gewöhnliche Weise, du aber willst ohne die gewöhnlichen Mittel lebendiges Wasser geben. Sie nennt Jakob ihren Vater, weil die Samariter sich für Abkömmlinge Josephs hielten und jedenfalls keine reinen Heiden waren. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Chr30|2Chr 30,6.10]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Chr34|2Chr 34,9]]''] - ('''23''') Der Brunnen stammt von Jakob her, und er hat daraus getrunken; diese beiden Punkte begründen ihren Zweifel, zeigen aber auch, dass sie die Tragweite der Worte des Heilandes ahnt (Chrys., Cyr.) - ('''24''') Gnade und Wahrheit, die Christus verleiht, sättigen die Seele vollständig, den Besitz Gottes gewährend, hier im Glauben, dort im Genusse. - ('''25''') Jesus zieht die Folgerung aus der Frage der Frau. - ('''26''') Das Wasser, welches der Mensch trinkt, wird vom Organismus aufgesogen; das Wasser das Christus gibt, gestaltet sich im Menschen zu einer Quelle von solcher Kraft, dass es für das ewige Leben entscheidet. - ('''27''') Die Frau erkennt den Sinn der Rede noch nicht, aber sie beginnt zu glauben, dass der Heiland ein wunderbares Wasser hat (Cyr., Aug., Thom.). - ('''28''') Die Aufforderung des Heilandes zielt auf die weitere Belehrung ab. Die Frau hat guten Willen, deshalb will der Heiland in ihr die Erkenntnis ihrer eigenen Unwürdigkeit und den Glauben an sein höheres Wissen erwecken. - ('''29''') Es ist dies eine Ausflucht. Sie will den Betreffenden nicht als rechtmäßigen Mann hinstellen, aber auch nicht die verbotene Verbindung eingestehen. - ('''30''') Der Heiland gibt zu, dass die Antwort nicht unrichtig war, aber zeigt, dass sie das tatsächliche Verhältnis nicht klar legt: Du hast keinen rechtmäßigen Mann. - ('''31''') Zweifaches Bekenntnis: der eigenen Sünde und der Würde Christi. - ('''32''') Ein von Gott erleuchteter Mann. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Sam09|1Sam 9,6]]'']. - ('''33''') Da sie den Heiland als Propheten erkannt hat, legt die Frau die Streitfrage von ihrem Nationalstandpunkte aus dar, indem sie den gegenwärtig lebenden Juden die Väter gegenüberstellt: Abraham, der hier seinen Sohn opfern sollte, [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos22|1Mos 22,7.8]]''] (Chrys., Euth., Theoph) oder Jakob und seine Söhne, die hier einen Altar errichteten, [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos33|1Mos 33,20]]''] (Euth.), Moses, der hier den Segen über die treuen Beobachter des Gesetzes sprach, [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos27|5Mos 27,11ff]]''] oder alle zusammen (Thom.). Die Trennung in Bezug auf die Gottesverehrung wurde aber erst nach der babylonischen Gefangenschaft eingeführt, seitdem die vom Nationalheiligtum ausgeschlossenen Samariter zur Zeit Alexander des Gr. Oder früher auf dem Berge Garizim einen Tempel gebaut. Derselbe war freilich von Hirkanus 129 v. Chr. Zerstört worden, die Stelle desselben blieb aber für die Samariter heilig. - ('''34''') Die Prophezeiung fordert Glauben. Weder der eine noch der andere Ort ist für die zukünftige Gottesverehrung erfordert. - ('''35''') Die von Gott bestimmte Zeit, nach der Auferstehung des Herrn. - ('''36''') Die Bekehrung der Frau und anderer Samariter stand unmittelbar bevor. - ('''37''') Vom Standpunkte Christi und des Neuen Bundes wird Gott Vater genannt. - ('''38''') Da die Samariter die Propheten verwarfen, durch welche Gott den Messias versprach und sich offenbarte, kannten sie Gottes Heilsplan nicht, also auch ihn selbst nicht voll und klar (dennoch erwarteten auch sie einen Messias). - ('''39''') Das messianische Heil. (Orig., Tert., Chrys.) Da das Heil, die rechte Gotteserkenntnis und die Kenntnis des Messias von den Juden kommt, mussten sie selbst die Erkenntnis haben. - ('''40''') Solche sind bereits seine Jünger, die den Vater wahrhaft, d. i. vollkommen anbeten. - ('''41''') In ist hebräisch: durch den Geist, vermittelt der wahren Erkenntnis. - ('''42''') Da der Heiland dasselbe Zeitwort braucht, das V. 21 steht, redet auch er von dem öffentlichen Gottesdienste. Im Gegensatze zu dem samaritischen und jüdischen Kulte ist der christliche nicht an eine ausschließliche Kultstätte gebunden. Gott ist als Geist überall, also muss auch der vollendete Gottesdienst ihm überall dargebracht werden. Ferner muss der christliche Kult seinem innersten Wesen nach Geist sein, d. h. aus dem Innern hervorgehen, aus Glaube, Hoffnung, Liebe Hingabe an Gott. Der äußere Gottesdienst ist nicht ausgeschlossen und kann nicht ausgeschlossen sein. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Eph03|Eph 3,14]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Roem12|Roem 12,13]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg09|Apg 9,40]]''], aber derselbe soll der Ausdruck der geistigen, inneren Gesinnung sein, welche vor Allem erfordert wird (Aug.). Die äußeren Zeichen sind der durch die menschliche Natur bedingte Ausdruck der inneren Gesinnung, dessen keine Religion entraten kann (Aug.). - ('''43''') In Wahrheit war freilich die Anbetung der Juden, aber sehr unvollkommen, da weder die ganze Wahrheit geoffenbart, noch die geoffenbarte klar dargestellt, sondern in vielen Bildern eingeschlossen war. In der vollkommensten und erhabensten Weise wird diese Anbetung in Geist und Wahrheit durch das heilige Messopfer dargebracht, in welchem der verklärte Heiland, das Haupt der Kirche, sich selbst seinem himmlischen Vater aufopfert und von den Gläubigen durch den Priester aufgeopfert wird. - ('''44''') Der Heiland sagt Gott, nicht der Vater, weil er uns aus dem Wesen Gottes zeigen will, dass man geistig anbeten müsse. - ('''45''') Vielleicht aus [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos49|1Mos 49,10]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos18|5Mos 18,15.18]]'']. Die Hoffnung der Samariter war freier von irdischen Vorstellungen als die der Juden. Sie dachten sich den Messias freilich zunächst als hochgestellten Lehrer (er wird uns alles verkünden), den sie Wiederhersteller nannten. - ('''46''') Die Frau glaubt jetzt, dass ein höherer Kult notwendig ist, aber sie erwartet weitere Aufschlüsse vom Messias. - ('''47''') Dies war das Ziel des Gespräches, dies auch die Ursache, weshalb der Evangelist dieses Ereignis erzählt. Der Heiland gibt von sich das Zeugnis, das der Evangelist zuvor in seinem und des Täufers Namen gegeben. Jesus hat in Samaria kein Missverständnis zu befürchten [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh06|Joh 6,15]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh10|Joh 10,24]]''], sondern darf demütigen Glauben und gehorsame Unterwerfung erwarten (Chrys.). - ('''48''') Man sprach öffentlich nicht zu einer Frau, am wenigsten aber ließ ein Lehrer sich dazu herab. Der Heiland zeigt auch hier seine Barmherzigkeit. - ('''49''') Wenn du nichts wünschest. Sie wussten, dass nur Jesus das Gespräch angefangen haben konnte. - ('''50''') Sie vergisst vor Freude, wozu sie gekommen ist. - ('''51''') Ein offenes Schuldbekenntnis. - ('''52''') Wie [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Phil01|Phil 1,47]]''] eilt die Frau, andere für den Glauben zu gewinnen. Die Überlieferung gibt ihr den Namen Photina. - ('''53''') Das Erscheinen der Jünger in der Stadt hat die Einwohner auf fremden Besuch vorbereitet. - ('''54''') In der Zwischenzeit zwischen dem Weggange der Frau und der Ankunft der Leute. - ('''55''') Wie Jesus in der Unterredung mit der Samariterin von dem natürlichen Wasser Veranlassung nahm, um von dem geistigen zu reden, so lenkt er hier die Rede von der natürlichen Speise auf die geistige. Die Jünger verstehen ihn ebenso sinnlich wie die Samariterin. - ('''56''') Gottes ewiger Heilswillen, hier im Besonderen betreffs der Sichemiten. - ('''57''') Das Erlösungswerk. - ('''58''') Unter den gegenwärtigen Umständen. - ('''59''') Von jetzt an. Es ist Dezember oder Anfang Januar. Es sind also seit dem Osterfeste [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh02|Joh 2,13]]''] etwa neun Monate verflossen. - ('''60''') Der Herr will sagen: Auf die geistige Ernte ist nicht mehr zu warten, sie ist bereits reif. - ('''61''') Der Heiland sieht die Sichemiten nahen, die Erstlinge des großen Ährenfeldes, das die Menschheit darstellt. - ('''62''') Wer tätig ist in der geistigen Ernte, empfängt für seine Mühen Lohn, und erzielt einen herrlichen Erfolg, indem er Seelen für das Himmelreich gewinnt. Christus ist der Sämann, die Apostel die Erntenden. - ('''63''') Was in der Welt Zufall ist, dass ein anderer die Früchte der Mühen des Vorgängers erntet, ist im Reiche Gottes Ordnung (V. 38). Der Heiland übernimmt den schwersten, leidvollen Anteil des Erlösungswerkes. Er bringt die Lehre, gibt das Beispiel, verdient die Gnade, setzt die Sakramente ein; seine Apostel und Priester wirken nur mit dem, was er so reich gegeben. - ('''64''') Des Heilandes Lehre und Leiden ist die Grundlage der Bekehrung der ganzen Menschheit. - ('''65''') Der Heiland schaut die erst in der Zukunft erfolgende Sendung als schon jetzt erfolgt. - ('''66''') Die Propheten und Christus. Die Arbeit ist die Aussaat. - ('''67''') Ihr seid an ihre Stelle getreten, um durch die Ernte ihre Arbeit zu Ende zu führen. - ('''68''') Mit anfangendem Glauben. (V. 42) - ('''69''') Hier und V. 41 ist das Wort das Motiv des Glaubens, anders als bei den wundersüchtigen Juden (V. 48). Später geschahen auch in Samaria Wunder zur Kräftigung des Glaubens. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg08|Apg 8,6]]'']. - ('''70''') Welch Gegensatz gegen das Verhalten der Juden! Aus der Mitte der Juden musste Christus, obwohl er sie aufsuchte und sich ihnen durch so viele Wunder bezeugte, oft fliehen; die Bewohner von Sichem haben kaum Kunde von ihm erhalten, so suchen sie ihn auf und rechnen es sich zur Ehre, ihn in ihrer Mitte zu haben. - ('''71''') Sie heben es hervor, weil sie ein Bekenntnis ablegen, das formell und sachlich über die Worte der Frau V. 29 hinausgeht. - ('''72''') Mit Bezug auf V. 29 oder auf etwa vorhandene Zweifel. - ('''73''') Ihre Vorstellung ist umfassender als die der Juden. - ('''74''') Die Unterredung mit der Samariterin und der Aufenthalt in Sichem war nur eine Reisebegebenheit. Nach [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt04|Mt 4,13]]''] ging der Herr an Nazareth vorüber weiter. - ('''75''') Nur eine Tat Jesu in Galiläa wird berichtet, welche zeigt, dass er dort eine bessere Aufnahme fand als in Judäa. - ('''76''') Dieser Vers wird sehr verschieden erklärt. Am meisten empfiehlt es sich, den Ausdruck mit Vaterstadt zu erklären und dann ist der Sinn: Jesus ging nicht nach Nazareth, seiner Vaterstadt, weil dort seiner keine gute Aufnahme harrte, sondern in die Landschaft Galiläa. - ('''77''') Das nächste Ziel der Reise ist Kana, wo der Boden für die Wirksamkeit bereits vorbereitet ist (Chrys., Cyr). - ('''78''') Der König ist der Vierfürst Herodes Antipas. - ('''79''') Das Hören genügt euch nicht. Der Beamte soll gemahnt werden, dass es ihm selbst am rechten, vollkommenen Glauben fehlt. - ('''80''') Der Beamte lässt sich durch den Tadel nicht abschrecken. Seine Beharrlichkeit wird belohnt. - ('''81''') Der Befehl: Gehe hinab, ist eine Glaubensprüfung. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Koe01|2Koe 1,2]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Koe08|2Koe 8,8]]'']; das Wort: Dein Sohn lebt, Lohn der bestandenen Prüfung (Cyr.). - ('''82''') Die Knechte sind wohl selbst erstaunt. Dein Sohn lebt, d. i. er ist gesund. - ('''83''') Der Beamte will die Wirkung des Wortes Jesu feststellen. Die siebente Stunde ist 1 Uhr Nachmittags. Da die Entfernung zwischen Kana und Kapharnaum etwa 22 – 29 Kilometer betrug, musste der Vater wohl unterwegs übernachten, hatte er doch bereits an demselben Tage die Herreise gemacht. - ('''84''') Sie glaubten, dass Christus der Messias ist. - ('''85''') Der heil. Johannes zählt die von den Bericht der Synoptiker fallenden Wunder auf.
Kap. 4 ('''1''') Vor diesem Ereignisse liegt das [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt04|Mt 4,12]]''] Erzählte. Der Heiland hat von dem Osterfeste bis zum Spätherbste seiner Lehre in Judäa Eingang zu verschaffen gesucht. Dem Unglauben und Halbglauben der Juden tritt jetzt der Glaube der Samariter entgegen, der einem Abkömmlinge des gehassten Judenvolkes entgegengebracht wird und ohne Wunder zu Stande kommt (Chrys.). Mit diesem Anfange ist die Ausdehnung des Reiches auf die Heiden angedeutet. (V. 35) Wenngleich die Pharisäer die Taufe des heil. Johannes nicht anerkannten, beobachteten sie ihn jedenfalls genau. Da Jesus nun in ähnlicher Weise wirkt, wächst die Aufregung, und sie suchen vorderhand den bereits mehr bekannten Täufer unschädlich zu machen. - ('''2''') Sie haben das Auftreten des Herrn im Tempel nicht vergessen. - ('''3''') Jesu Tauftätigkeit hatte Aufsehen erregt. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh03|Joh 3,25.26]]'']. - ('''4''') Der Apostel berichtigt das den Pharisäern zu Ohren gekommene Gerücht (Chrys., Hier.). Hiernach ist [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh03|Joh 3,22.26]]''] zu erklären: durch andere (Tert.). - ('''5''') Der Herr will nicht jetzt vorzeitig in seinem Werke gestört werden (Cyr., Chrys.). Ein Beispiel für die Gläubigen, dass sie bei großen Verfolgungen fliehen dürfen (Cypr., Athan.). - ('''6''') Der nächste Weg führte durch Samaria. - ('''7''') Am Fuße des Berges Ebal, 2 Kilometer von Sichem. - ('''8''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jos24|Jos 24,32]]'']. - ('''9''') Der Weg von Jerusalem betrug etwa 60 Kilometer. Der Brunnen bot den Pilgern einen bequemen Ruheort. - ('''10''') Ohne weiteres, ohne erst nach einem bequemen Platze zu suchen (Chrys., Euth.). – ('''11''') Etwa 12 Uhr Mittags. – ('''12''') Dies wird wegen des religiösen Gegensatzes zwischen Juden und Samaritern besonders hinzugesetzt. – ('''13''') Jesus kommt als guter Hirte zuvor, und beginnt das Gespräch, um sie auf passende Weise zum Heile zu führen (Aug., Cyr.). - ('''14''') Dies erklärt, warum nicht seine Jünger ihm zu trinken gaben. - ('''15''') Sie hat ihn an Haltung, Kleidung und Sprache erkannt. Sie fühlt sich geschmeichelt, dass ein Angehöriger des jüdischen Volkes sie bittet. - ('''16''') Wohl Worte des Evangelisten. - ('''17''') Dass Gott sie gerade jetzt zum Brunnen geführt. Der Heiland gibt zu erkennen, dass er ihr empfängliches Herz kennt. - ('''18''') Lebendiges Wasser ist fließendes Wasser, im Gegensatz zum stehenden Zisternenwasser. Hier weist es wohl auf die Lehre Jesu hin (Basil., Theod., Euth.), jedenfalls im Vereine mit der [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh01|Joh 1,14]]''] neben der Wahrheit genannten Gnade. - ('''19''') Weder Schöpfeimer noch Strick, was beides bei der Tiefe des Brunnens notwendig ist. Zur Zeit ist der Brunnen noch 23 Meter tief bei 2,3 Meter Durchmesser. - ('''20''') Etwa aus einem anderen Brunnen? - ('''21''') Zwar bleibt die Frau noch am Äußeren hängen (Aug., Cyr. wie Nikodemus [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh03|Joh 3,4]]'']), aber sie fühlt bereits, dass der, der vor ihr steht, mehr ist als ein gewöhnlicher Jude, und redet ihn ehrerbietig „Herr“ an (Chrys.). - ('''22''') Wenn du das könntest, müsstest du größer sein als Jakob, denn dieser grub diesen gewöhnlichen Brunnen und benützte ihn auf gewöhnliche Weise, du aber willst ohne die gewöhnlichen Mittel lebendiges Wasser geben. Sie nennt Jakob ihren Vater, weil die Samariter sich für Abkömmlinge Josephs hielten und jedenfalls keine reinen Heiden waren. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Chr30|2Chr 30,6.10]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Chr34|2Chr 34,9]]''] - ('''23''') Der Brunnen stammt von Jakob her, und er hat daraus getrunken; diese beiden Punkte begründen ihren Zweifel, zeigen aber auch, dass sie die Tragweite der Worte des Heilandes ahnt (Chrys., Cyr.) - ('''24''') Gnade und Wahrheit, die Christus verleiht, sättigen die Seele vollständig, den Besitz Gottes gewährend, hier im Glauben, dort im Genusse. - ('''25''') Jesus zieht die Folgerung aus der Frage der Frau. - ('''26''') Das Wasser, welches der Mensch trinkt, wird vom Organismus aufgesogen; das Wasser das Christus gibt, gestaltet sich im Menschen zu einer Quelle von solcher Kraft, dass es für das ewige Leben entscheidet. - ('''27''') Die Frau erkennt den Sinn der Rede noch nicht, aber sie beginnt zu glauben, dass der Heiland ein wunderbares Wasser hat (Cyr., Aug., Thom.). - ('''28''') Die Aufforderung des Heilandes zielt auf die weitere Belehrung ab. Die Frau hat guten Willen, deshalb will der Heiland in ihr die Erkenntnis ihrer eigenen Unwürdigkeit und den Glauben an sein höheres Wissen erwecken. - ('''29''') Es ist dies eine Ausflucht. Sie will den Betreffenden nicht als rechtmäßigen Mann hinstellen, aber auch nicht die verbotene Verbindung eingestehen. - ('''30''') Der Heiland gibt zu, dass die Antwort nicht unrichtig war, aber zeigt, dass sie das tatsächliche Verhältnis nicht klar legt: Du hast keinen rechtmäßigen Mann. - ('''31''') Zweifaches Bekenntnis: der eigenen Sünde und der Würde Christi. - ('''32''') Ein von Gott erleuchteter Mann. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Sam09|1Sam 9,6]]'']. - ('''33''') Da sie den Heiland als Propheten erkannt hat, legt die Frau die Streitfrage von ihrem Nationalstandpunkte aus dar, indem sie den gegenwärtig lebenden Juden die Väter gegenüberstellt: Abraham, der hier seinen Sohn opfern sollte, [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos22|1Mos 22,7.8]]''] (Chrys., Euth., Theoph.) oder Jakob und seine Söhne, die hier einen Altar errichteten, [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos33|1Mos 33,20]]''] (Euth.), Moses, der hier den Segen über die treuen Beobachter des Gesetzes sprach, [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos27|5Mos 27,11ff]]''] oder alle zusammen (Thom.). Die Trennung in Bezug auf die Gottesverehrung wurde aber erst nach der babylonischen Gefangenschaft eingeführt, seitdem die vom Nationalheiligtum ausgeschlossenen Samariter zur Zeit Alexander des Gr. oder früher auf dem Berge Garizim einen Tempel gebaut. Derselbe war freilich von Hirkanus 129 v. Chr. Zerstört worden, die Stelle desselben blieb aber für die Samariter heilig. - ('''34''') Die Prophezeiung fordert Glauben. Weder der eine noch der andere Ort ist für die zukünftige Gottesverehrung erfordert. - ('''35''') Die von Gott bestimmte Zeit, nach der Auferstehung des Herrn. - ('''36''') Die Bekehrung der Frau und anderer Samariter stand unmittelbar bevor. - ('''37''') Vom Standpunkte Christi und des Neuen Bundes wird Gott Vater genannt. - ('''38''') Da die Samariter die Propheten verwarfen, durch welche Gott den Messias versprach und sich offenbarte, kannten sie Gottes Heilsplan nicht, also auch ihn selbst nicht voll und klar (dennoch erwarteten auch sie einen Messias). - ('''39''') Das messianische Heil. (Orig., Tert., Chrys.) Da das Heil, die rechte Gotteserkenntnis und die Kenntnis des Messias von den Juden kommt, mussten sie selbst die Erkenntnis haben. - ('''40''') Solche sind bereits seine Jünger, die den Vater wahrhaft, d. i. vollkommen anbeten. - ('''41''') In ist hebräisch: durch den Geist, vermittelt der wahren Erkenntnis. - ('''42''') Da der Heiland dasselbe Zeitwort braucht, das V. 21 steht, redet auch er von dem öffentlichen Gottesdienste. Im Gegensatze zu dem samaritischen und jüdischen Kulte ist der christliche nicht an eine ausschließliche Kultstätte gebunden. Gott ist als Geist überall, also muss auch der vollendete Gottesdienst ihm überall dargebracht werden. Ferner muss der christliche Kult seinem innersten Wesen nach Geist sein, d. h. aus dem Innern hervorgehen, aus Glaube, Hoffnung, Liebe Hingabe an Gott. Der äußere Gottesdienst ist nicht ausgeschlossen und kann nicht ausgeschlossen sein. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Eph03|Eph 3,14]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Roem12|Roem 12,13]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg09|Apg 9,40]]''], aber derselbe soll der Ausdruck der geistigen, inneren Gesinnung sein, welche vor Allem erfordert wird (Aug.). Die äußeren Zeichen sind der durch die menschliche Natur bedingte Ausdruck der inneren Gesinnung, dessen keine Religion entraten kann (Aug.). - ('''43''') In Wahrheit war freilich die Anbetung der Juden, aber sehr unvollkommen, da weder die ganze Wahrheit geoffenbart, noch die geoffenbarte klar dargestellt, sondern in vielen Bildern eingeschlossen war. In der vollkommensten und erhabensten Weise wird diese Anbetung in Geist und Wahrheit durch das heilige Messopfer dargebracht, in welchem der verklärte Heiland, das Haupt der Kirche, sich selbst seinem himmlischen Vater aufopfert und von den Gläubigen durch den Priester aufgeopfert wird. - ('''44''') Der Heiland sagt Gott, nicht der Vater, weil er uns aus dem Wesen Gottes zeigen will, dass man geistig anbeten müsse. - ('''45''') Vielleicht aus [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos49|1Mos 49,10]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos18|5Mos 18,15.18]]'']. Die Hoffnung der Samariter war freier von irdischen Vorstellungen als die der Juden. Sie dachten sich den Messias freilich zunächst als hochgestellten Lehrer (er wird uns alles verkünden), den sie Wiederhersteller nannten. - ('''46''') Die Frau glaubt jetzt, dass ein höherer Kult notwendig ist, aber sie erwartet weitere Aufschlüsse vom Messias. - ('''47''') Dies war das Ziel des Gespräches, dies auch die Ursache, weshalb der Evangelist dieses Ereignis erzählt. Der Heiland gibt von sich das Zeugnis, das der Evangelist zuvor in seinem und des Täufers Namen gegeben. Jesus hat in Samaria kein Missverständnis zu befürchten [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh06|Joh 6,15]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh10|Joh 10,24]]''], sondern darf demütigen Glauben und gehorsame Unterwerfung erwarten (Chrys.). - ('''48''') Man sprach öffentlich nicht zu einer Frau, am wenigsten aber ließ ein Lehrer sich dazu herab. Der Heiland zeigt auch hier seine Barmherzigkeit. - ('''49''') Wenn du nichts wünschest. Sie wussten, dass nur Jesus das Gespräch angefangen haben konnte. - ('''50''') Sie vergisst vor Freude, wozu sie gekommen ist. - ('''51''') Ein offenes Schuldbekenntnis. - ('''52''') Wie [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh01|Joh 1,47]]''] eilt die Frau, andere für den Glauben zu gewinnen. Die Überlieferung gibt ihr den Namen Photina. - ('''53''') Das Erscheinen der Jünger in der Stadt hat die Einwohner auf fremden Besuch vorbereitet. - ('''54''') In der Zwischenzeit zwischen dem Weggange der Frau und der Ankunft der Leute. - ('''55''') Wie Jesus in der Unterredung mit der Samariterin von dem natürlichen Wasser Veranlassung nahm, um von dem geistigen zu reden, so lenkt er hier die Rede von der natürlichen Speise auf die geistige. Die Jünger verstehen ihn ebenso sinnlich wie die Samariterin. - ('''56''') Gottes ewiger Heilswillen, hier im Besonderen betreffs der Sichemiten. - ('''57''') Das Erlösungswerk. - ('''58''') Unter den gegenwärtigen Umständen. - ('''59''') Von jetzt an. Es ist Dezember oder Anfang Januar. Es sind also seit dem Osterfeste [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh02|Joh 2,13]]''] etwa neun Monate verflossen. - ('''60''') Der Herr will sagen: Auf die geistige Ernte ist nicht mehr zu warten, sie ist bereits reif. - ('''61''') Der Heiland sieht die Sichemiten nahen, die Erstlinge des großen Ährenfeldes, das die Menschheit darstellt. - ('''62''') Wer tätig ist in der geistigen Ernte, empfängt für seine Mühen Lohn, und erzielt einen herrlichen Erfolg, indem er Seelen für das Himmelreich gewinnt. Christus ist der Sämann, die Apostel die Erntenden. - ('''63''') Was in der Welt Zufall ist, dass ein anderer die Früchte der Mühen des Vorgängers erntet, ist im Reiche Gottes Ordnung (V. 38). Der Heiland übernimmt den schwersten, leidvollen Anteil des Erlösungswerkes. Er bringt die Lehre, gibt das Beispiel, verdient die Gnade, setzt die Sakramente ein; seine Apostel und Priester wirken nur mit dem, was er so reich gegeben. - ('''64''') Des Heilandes Lehre und Leiden ist die Grundlage der Bekehrung der ganzen Menschheit. - ('''65''') Der Heiland schaut die erst in der Zukunft erfolgende Sendung als schon jetzt erfolgt. - ('''66''') Die Propheten und Christus. Die Arbeit ist die Aussaat. - ('''67''') Ihr seid an ihre Stelle getreten, um durch die Ernte ihre Arbeit zu Ende zu führen. - ('''68''') Mit anfangendem Glauben. (V. 42) - ('''69''') Hier und V. 41 ist das Wort das Motiv des Glaubens, anders als bei den wundersüchtigen Juden (V. 48). Später geschahen auch in Samaria Wunder zur Kräftigung des Glaubens. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg08|Apg 8,6]]'']. - ('''70''') Welch Gegensatz gegen das Verhalten der Juden! Aus der Mitte der Juden musste Christus, obwohl er sie aufsuchte und sich ihnen durch so viele Wunder bezeugte, oft fliehen; die Bewohner von Sichem haben kaum Kunde von ihm erhalten, so suchen sie ihn auf und rechnen es sich zur Ehre, ihn in ihrer Mitte zu haben. - ('''71''') Sie heben es hervor, weil sie ein Bekenntnis ablegen, das formell und sachlich über die Worte der Frau V. 29 hinausgeht. - ('''72''') Mit Bezug auf V. 29 oder auf etwa vorhandene Zweifel. - ('''73''') Ihre Vorstellung ist umfassender als die der Juden. - ('''74''') Die Unterredung mit der Samariterin und der Aufenthalt in Sichem war nur eine Reisebegebenheit. Nach [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt04|Mt 4,13]]''] ging der Herr an Nazareth vorüber weiter. - ('''75''') Nur eine Tat Jesu in Galiläa wird berichtet, welche zeigt, dass er dort eine bessere Aufnahme fand als in Judäa. - ('''76''') Dieser Vers wird sehr verschieden erklärt. Am meisten empfiehlt es sich, den Ausdruck mit Vaterstadt zu erklären und dann ist der Sinn: Jesus ging nicht nach Nazareth, seiner Vaterstadt, weil dort seiner keine gute Aufnahme harrte, sondern in die Landschaft Galiläa. - ('''77''') Das nächste Ziel der Reise ist Kana, wo der Boden für die Wirksamkeit bereits vorbereitet ist (Chrys., Cyr.). - ('''78''') Der König ist der Vierfürst Herodes Antipas. - ('''79''') Das Hören genügt euch nicht. Der Beamte soll gemahnt werden, dass es ihm selbst am rechten, vollkommenen Glauben fehlt. - ('''80''') Der Beamte lässt sich durch den Tadel nicht abschrecken. Seine Beharrlichkeit wird belohnt. - ('''81''') Der Befehl: Gehe hinab, ist eine Glaubensprüfung. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Koe01|2Koe 1,2]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Koe08|2Koe 8,8]]'']; das Wort: Dein Sohn lebt, Lohn der bestandenen Prüfung (Cyr.). - ('''82''') Die Knechte sind wohl selbst erstaunt. Dein Sohn lebt, d. i. er ist gesund. - ('''83''') Der Beamte will die Wirkung des Wortes Jesu feststellen. Die siebente Stunde ist 1 Uhr Nachmittags. Da die Entfernung zwischen Kana und Kapharnaum etwa 22 – 29 Kilometer betrug, musste der Vater wohl unterwegs übernachten, hatte er doch bereits an demselben Tage die Herreise gemacht. - ('''84''') Sie glaubten, dass Christus der Messias ist. - ('''85''') Der heil. Johannes zählt die von den Bericht der Synoptiker fallenden Wunder auf.
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Aktuelle Version vom 19. März 2023, 08:59 Uhr

Sanctum Jesu Christi Evangelium secundum Joannem

Das heilige Evangelium Jesu Christi nach Johannes - Kap. 4

c. Der Heiland findet vollkommenen Glauben in Samaria: Reise durch Samaria. (V. 4) Jesus offenbart sich der Samariterin als Messias. (V. 26) Der Heiland sagt den Jüngern eine große Ernte unter den Heiden voraus. (V. 38) Viele Samariter glauben an ihn. (V. 42) Einen gleich vollkommenen Glauben findet Jesus bei den Galiläern. Heilung des Sohnes eines königlichen Beamten in Kana.

1. Ut ergo cognovit Jesus quia audierunt Pharisæi quod Jesus plures discipulos facit, et baptizat, quam Joannes,
2. (Quamquam Jesus non baptizaret, sed discipuli ejus)
3. Reliquit Judæam, et abiit iterum in Galilæam.
4. Oportebat autem eum transire per Samariam.
5. Venit ergo in civitatem Samariæ, quæ dicitur Sichar, juxta prædium, quod dedit Jacob Joseph filio suo.

6. Erat autem ibi fons Jacob. Jesus ergo fatigatus ex itinere, sedebat sic supra fontem. Hora erat quasi sexta.

7. Venit mulier de Samaria haurire aquam. Dicit ei Jesus: Da mihi bibere.

8. (Discipuli enim ejus abierant in civitatem ut cibos emerent.)
9. Dicit ergo ei mulier illa Samaritana: Quomodo tu Judæus cum sis, bibere a me poscis, quæ sum mulier Samaritana? non enim coutuntur Judæi Samaritanis.
10. Respondit Jesus, et dixit ei: Si scires donum Dei, et quis est, qui dicit tibi: Da mihi bibere: tu forsitan petisses ab eo, et dedisset tibi aquam vivam.
11. Dicit ei mulier: Domine, neque in quo haurias habes, et puteus altus est: unde ergo habes aquam vivam?
12. Numquid tu major es patre nostro Jacob, qui dedit nobis puteum, et ipse ex eo bibit, et filii ejus, et pecora ejus?
13. Respondit Jesus, et dixit ei: Omnis, qui bibit ex aqua hac, sitiet iterum: qui autem biberit ex aqua, quam ego dabo ei, non sitiet in æternum:

14. Sed aqua, quam ego dabo ei, fiet in eo fons aquæ salientis in vitam æternam.

15. Dicit ad eum mulier: Domine, da mihi hanc aquam, ut non sitiam: neque veniam huc haurire.

16. Dicit ei Jesus: Vade, voca virum tuum, et veni huc.
17. Respondit mulier, et dixit: Non habeo virum. Dicit ei Jesus: Bene dixisti, quia non habeo virum:
18. Quinque enim viros habuisti, et nunc, quem habes, non est tuus vir: hoc vere dixisti.
19. Dicit ei mulier: Domine, video quia propheta es tu.
20. Patres nostri in monte hoc adoraverunt, et vos dicitis, quia Jerosolymis est locus, ubi adorare oportet.
21. Dicit ei Jesus: Mulier crede mihi, quia venit hora, quando neque in monte hoc, neque in Jerosolymis adorabitis Patrem.
22. Vos adoratis quod nescitis: nos adoramus quod scimus, quia salus ex Judæis est.
23. Sed venit hora, et nunc est, quando veri adoratores adorabunt Patrem in spiritu et veritate. Nam et Pater tales quærit, qui adorent eum.

24. Spiritus est Deus: et eos, qui adorant eum, in spiritu et veritate oportet adorare.
25. Dicit ei mulier: Scio quia Messias venit, (qui dicitur Christus): cum ergo venerit ille, nobis annuntiabit omnia.

26. Dicit ei Jesus: Ego sum, qui loquor tecum.
27. Et continuo venerunt discipuli ejus: et mirabantur quia cum muliere loquebatur. Nemo tamen dixit: Quid quæris, aut quid loqueris cum ea?

28. Reliquit ergo hydriam suam mulier, et abiit in civitatem, et dicit illis hominibus:
29. Venite, et videte hominem, qui dixit mihi omnia quæcumque feci: numquid ipse est Christus?
30. Exierunt ergo de civitate, et veniebant ad eum.
31. Interea rogabant eum discipuli, dicentes: Rabbi, manduca.
32. Ille autem dicit eis: Ego cibum habeo manducare, quem vos nescitis.
33. Dicebant ergo discipuli ad invicem: Numquid aliquis attulit ei manducare?
34. Dicit eis Jesus: Meus cibus est ut faciam voluntatem ejus, qui misit me, ut perficiam opus ejus.
35. Nonne vos dicitis, quod adhuc quatuor menses sunt, et messis venit? Ecce dico vobis: Levate oculos vestros, et videte regiones, quia albæ sunt jam ad messem.
36. Et qui metit, mercedem accipit, et congregat fructum in vitam æternam: ut, et qui seminat, simul gaudeat, et qui metit.
37. In hoc enim est verbum verum: quia alius est qui seminat, et alius est qui metit.
38. Ego misi vos metere quod vos non laborastis: alii laboraverunt, et vos in labores eorum introistis.

39. Ex civitate autem illa multi crediderunt in eum Samaritanorum, propter verbum mulieris testimonium perhibentis: Quia dixit mihi omnia quæcumque feci.
40. Cum venissent ergo ad illum Samaritani, rogaverunt eum ut ibi maneret. Et mansit ibi duos dies.
41. Et multo plures crediderunt in eum propter sermonem ejus.
42. Et mulieri dicebant: Quia jam non propter tuam loquelam credimus: ipsi enim audivimus, et scimus quia hic est vere Salvator mundi.

43. Post duos autem dies exiit inde: et abiit in Galilæam.
44. Ipse enim Jesus testimonium perhibuit quia propheta in sua patria honorem non habet.
45. Cum ergo venisset in Galilæam, exceperunt eum Galilæi, cum omnia vidissent quæ fecerat Jerosolymis in die festo: et ipsi enim venerant ad diem festum.
46. Venit ergo iterum in Cana Galilææ, ubi fecit aquam vinum. Et erat quidam regulus, cujus filius infirmabatur Capharnaum.
47. Hic cum audisset quia Jesus adveniret a Judæa in Galilæam, abiit ad eum, et rogabat eum ut descenderet, et sanaret filium ejus: incipiebat enim mori.
48. Dixit ergo Jesus ad eum: Nisi signa, et prodigia videritis, non creditis.
49. Dicit ad eum regulus: Domine, descende prius quam moriatur filius meus.
50. Dicit ei Jesus: Vade, filius tuus vivit. Credidit homo sermoni, quem dixit ei Jesus, et ibat.

51. Jam autem eo descendente, servi occurrerunt ei, et nuntiaverunt dicentes, quia filius ejus viveret.
52. Interrogabat ergo horam ab eis, in qua melius habuerit. Et dixerunt ei: Quia heri hora septima reliquit eum febris.
53. Cognovit ergo pater, quia illa hora erat, in qua dixit ei Jesus: Filius tuus vivit: et credidit ipse, et domus ejus tota.
54. Hoc iterum secundum signum fecit Jesus, cum venisset a Judæa in Galilæam.

1. Als nun Jesus erfuhr,1 dass die Pharisäer gehört hatten, Jesus2 gewinne mehr Jünger, und taufe mehr als Johannes,3 [Joh 3,22]
2. (obwohl Jesus selbst nicht taufte, sondern seine Jünger)4
3. so verließ er Judäa, und ging wieder nach Galiläa.5
4. Er musste6 aber seinen Weg durch Samaria nehmen.
5. Da kam er zu einer Stadt von Samaria, welche Sichar7 heißt, in der Nähe des Feldes, welches Jakob seinem Sohne Joseph gegeben hatte.8 [1Mos 48,22, 1Mos 33,19]
6. Es war aber daselbst der Jakobsbrunnen.9 Da nun Jesus von der Reise ermüdet war, setzte er sich so10 an dem Brunnen nieder. Es war um die sechste Stunde.11
7. Da kam ein Weib, eine Samariterin,12 um Wasser zu schöpfen. Jesus sprach zu ihr: Gib mir zu trinken!13
8. (Seine Jünger waren nämlich in die Stadt gegangen, um Speise zu kaufen.)14
9. Das samaritische Weib sagte zu ihm: Wie begehrest du, da du ein Jude bist,15 von mir zu trinken, da ich ein samaritisches Weib bin? denn16 die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern.
10. Jesus antwortete, und sprach zu ihr: Wenn du die Gabe Gottes17 erkenntest, und wer der ist, der zu dir spricht: Gib mir zu trinken; so würdest du ihn wohl gebeten haben, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.18
11. Das Weib sprach zu ihm: Herr! du hast doch nichts, womit du schöpfest,19 und der Brunnen ist tief; woher also20 hast du denn das lebendige Wasser?21
12. Bist du etwa größer als unser Vater Jakob,22 der uns den Brunnen gegeben hat? Er selbst trank daraus, auch seine Kinder und sein Vieh.23
13. Jesus antwortete, und sprach zu ihr: Jeder, der von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird nicht dürsten24 in Ewigkeit;25
14. sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm Quelle eines Wassers werden, das fortströmt26 in das ewige Leben.
15. Das Weib sprach zu ihm: Herr! gib mir dieses Wasser, damit ich nicht mehr dürste, und nicht mehr hierher kommen darf, um zu schöpfen.27
16. Jesus sprach zu ihr: Gehe hin, rufe deinen Mann, und komm hierher!28
17. Das Weib antwortete, und sagte: Ich habe keinen Mann!29 Jesus sprach zu ihr: Du hast mit Recht gesagt: Ich habe keinen Mann!30
18. Denn fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann; das hast du der Wahrheit gemäß gesagt.
19. Da sprach das Weib zu ihm: Herr! ich sehe,31 dass du ein Prophet bist.32
20. Unsere Väter haben auf diesem Berge angebetet, und ihr saget, dass zu Jerusalem der Ort sei, wo man anbeten muss.33
21. Jesus sprach zu ihr: Weib! glaube mir,34 es kommt eine Stunde,35 da ihr36 weder auf diesem Berge, noch zu Jerusalem den Vater37 anbeten werdet.
22. Ihr betet an, was ihr nicht kennet;38 wir beten an, was wir wissen; denn das Heil39 kommt von den Juden.
23. Aber es kommt eine Stunde, und jetzt ist sie da, wo die wahren Anbeter40 den Vater in41 Geist42 und Wahrheit43 anbeten werden; denn auch der Vater verlangt solche Anbeter.
24. Gott44 ist ein Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn in Geist und Wahrheit anbeten. [2Kor 3,17]
25. Das Weib sagte zu ihm: Ich weiß,45 dass der Messias kommt, (der Christus heißt); wenn nun dieser kommen wird, wird er uns alles verkünden.46
26. Da sprach Jesus zu ihr: Ich bin es, der ich mit dir rede!47
27. Während dessen kamen seine Jünger, und sie verwunderten sich, dass er mit einem Weibe redete;48 keiner jedoch sagte: Was wünschest du, oder49 was redest du mit ihr?
28. Das Weib ließ nun ihren Wasserkrug zurück50 und ging in die Stadt, und sagte zu den Leuten:
29. Kommet, und sehet einen Mann, der mir alles gesagt hat, was ich je getan habe.51 Ist er nicht etwa Christus?52
30. Sie gingen also aus der Stadt, und kamen zu ihm.53
31. Unterdessen54 baten ihn seine Jünger, und sprachen: Rabbi, iss!
32. Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht kennet.
33. Da sagten die Jünger untereinander: Hat ihm etwa jemand zu essen gebracht?55
34. Jesus sprach zu ihnen: Meine Speise ist, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat,56 damit ich sein Werk vollbringe.57
35. Saget ihr nicht:58 Noch59 vier Monate, und die Ernte kommt? Siehe, ich sage euch: Erhebet eure Augen,60 und betrachtet die Felder,61 die bereits zur Ernte reif sind! [Mt 9,37, Lk 10,2]
36. Und wer erntet, empfängt Lohn, und sammelt Frucht für's ewige Leben, dass sowohl der Säende sich freuet wie der Erntende.62
37. Denn hierin ist das Wort bewahrheitet: Ein anderer ist, der säet, und ein anderer, der erntet.63
38. Ich64 habe euch gesandt,65 zu ernten, was ihr nicht gearbeitet habet; andere66 haben gearbeitet, und ihr seid in ihre Arbeiten eingetreten.67
39. Aus jener Stadt aber glaubten68 viele der Samariter an ihn wegen der Rede des Weibes,69 welches bezeugte: Er hat mir alles gesagt, was ich je getan habe.
40. Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, er möchte70 dort bleiben. Und er blieb daselbst zwei Tage.
41. Und viel mehrere glaubten an ihn seiner Lehre wegen.71
42. Und sie sprachen zu dem Weibe: Wir glauben nun nicht mehr um deiner Rede willen; denn wir haben ihn selbst gehört, und wissen, dass dieser wahrhaftig72 der Heiland der Welt ist.73
43. Nach zwei Tagen74 aber zog er von da weg, und begab sich nach Galiläa;75
44. denn76 Jesus selbst bezeugte, dass ein Prophet in seinem Vaterlande nicht geehrt wird. [Mk 6,4, Lk 4,24]
45. Als er nun nach Galiläa77 kam, nahmen ihn die Galiläer auf, weil sie alles gesehen hatten, was er zu Jerusalem an dem Feste getan; denn auch sie waren zu dem Feste gekommen.
46. Er kam nun wieder nach Kana in Galiläa, wo er das Wasser in Wein verwandelt hatte. Und es war da ein königlicher Beamter,78 dessen Sohn zu Kapharnaum krank lag.
47. Da dieser gehört hatte, dass Jesus von Judäa nach Galiläa gekommen sei, begab er sich zu ihm, und bat ihn, dass er hinabgehe, und seinen Sohn heile; denn er war nahe am Sterben.
48. Da sprach Jesus zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder sehet, glaubet ihr nicht.79
49. Der königliche Beamte sprach zu ihm: Herr! gehe hinab, ehe mein Sohn stirbt.80
50. Jesus sprach zu ihm: Gehe hin,81 dein Sohn lebt! Und der Mann glaubte dem Worte, welches ihm Jesus gesagt hatte, und ging.
51. Während er aber bereits hinabging, begegneten ihm seine Knechte, und meldeten ihm, und sagten, dass sein Sohn lebe.82
52. Er erforschte also von ihnen die Stunde, in welcher es mit ihm besser geworden war.83 Sie sprachen zu ihm: Gestern um die siebente Stunde verließ ihn das Fieber.
53. Da erkannte der Vater, dass es in jener Stunde war, in welcher Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt! Und er selbst ward gläubig und sein ganzes Haus.84
54. Dieses war das zweite Zeichen, das Jesus tat, als er von Judäa nach Galiläa gekommen war.85

Fußnote

Kap. 4 (1) Vor diesem Ereignisse liegt das [Mt 4,12] Erzählte. Der Heiland hat von dem Osterfeste bis zum Spätherbste seiner Lehre in Judäa Eingang zu verschaffen gesucht. Dem Unglauben und Halbglauben der Juden tritt jetzt der Glaube der Samariter entgegen, der einem Abkömmlinge des gehassten Judenvolkes entgegengebracht wird und ohne Wunder zu Stande kommt (Chrys.). Mit diesem Anfange ist die Ausdehnung des Reiches auf die Heiden angedeutet. (V. 35) Wenngleich die Pharisäer die Taufe des heil. Johannes nicht anerkannten, beobachteten sie ihn jedenfalls genau. Da Jesus nun in ähnlicher Weise wirkt, wächst die Aufregung, und sie suchen vorderhand den bereits mehr bekannten Täufer unschädlich zu machen. - (2) Sie haben das Auftreten des Herrn im Tempel nicht vergessen. - (3) Jesu Tauftätigkeit hatte Aufsehen erregt. Vergl. [Joh 3,25.26]. - (4) Der Apostel berichtigt das den Pharisäern zu Ohren gekommene Gerücht (Chrys., Hier.). Hiernach ist [Joh 3,22.26] zu erklären: durch andere (Tert.). - (5) Der Herr will nicht jetzt vorzeitig in seinem Werke gestört werden (Cyr., Chrys.). Ein Beispiel für die Gläubigen, dass sie bei großen Verfolgungen fliehen dürfen (Cypr., Athan.). - (6) Der nächste Weg führte durch Samaria. - (7) Am Fuße des Berges Ebal, 2 Kilometer von Sichem. - (8) Vergl. [Jos 24,32]. - (9) Der Weg von Jerusalem betrug etwa 60 Kilometer. Der Brunnen bot den Pilgern einen bequemen Ruheort. - (10) Ohne weiteres, ohne erst nach einem bequemen Platze zu suchen (Chrys., Euth.). – (11) Etwa 12 Uhr Mittags. – (12) Dies wird wegen des religiösen Gegensatzes zwischen Juden und Samaritern besonders hinzugesetzt. – (13) Jesus kommt als guter Hirte zuvor, und beginnt das Gespräch, um sie auf passende Weise zum Heile zu führen (Aug., Cyr.). - (14) Dies erklärt, warum nicht seine Jünger ihm zu trinken gaben. - (15) Sie hat ihn an Haltung, Kleidung und Sprache erkannt. Sie fühlt sich geschmeichelt, dass ein Angehöriger des jüdischen Volkes sie bittet. - (16) Wohl Worte des Evangelisten. - (17) Dass Gott sie gerade jetzt zum Brunnen geführt. Der Heiland gibt zu erkennen, dass er ihr empfängliches Herz kennt. - (18) Lebendiges Wasser ist fließendes Wasser, im Gegensatz zum stehenden Zisternenwasser. Hier weist es wohl auf die Lehre Jesu hin (Basil., Theod., Euth.), jedenfalls im Vereine mit der [Joh 1,14] neben der Wahrheit genannten Gnade. - (19) Weder Schöpfeimer noch Strick, was beides bei der Tiefe des Brunnens notwendig ist. Zur Zeit ist der Brunnen noch 23 Meter tief bei 2,3 Meter Durchmesser. - (20) Etwa aus einem anderen Brunnen? - (21) Zwar bleibt die Frau noch am Äußeren hängen (Aug., Cyr. wie Nikodemus [Joh 3,4]), aber sie fühlt bereits, dass der, der vor ihr steht, mehr ist als ein gewöhnlicher Jude, und redet ihn ehrerbietig „Herr“ an (Chrys.). - (22) Wenn du das könntest, müsstest du größer sein als Jakob, denn dieser grub diesen gewöhnlichen Brunnen und benützte ihn auf gewöhnliche Weise, du aber willst ohne die gewöhnlichen Mittel lebendiges Wasser geben. Sie nennt Jakob ihren Vater, weil die Samariter sich für Abkömmlinge Josephs hielten und jedenfalls keine reinen Heiden waren. [2Chr 30,6.10, 2Chr 34,9] - (23) Der Brunnen stammt von Jakob her, und er hat daraus getrunken; diese beiden Punkte begründen ihren Zweifel, zeigen aber auch, dass sie die Tragweite der Worte des Heilandes ahnt (Chrys., Cyr.) - (24) Gnade und Wahrheit, die Christus verleiht, sättigen die Seele vollständig, den Besitz Gottes gewährend, hier im Glauben, dort im Genusse. - (25) Jesus zieht die Folgerung aus der Frage der Frau. - (26) Das Wasser, welches der Mensch trinkt, wird vom Organismus aufgesogen; das Wasser das Christus gibt, gestaltet sich im Menschen zu einer Quelle von solcher Kraft, dass es für das ewige Leben entscheidet. - (27) Die Frau erkennt den Sinn der Rede noch nicht, aber sie beginnt zu glauben, dass der Heiland ein wunderbares Wasser hat (Cyr., Aug., Thom.). - (28) Die Aufforderung des Heilandes zielt auf die weitere Belehrung ab. Die Frau hat guten Willen, deshalb will der Heiland in ihr die Erkenntnis ihrer eigenen Unwürdigkeit und den Glauben an sein höheres Wissen erwecken. - (29) Es ist dies eine Ausflucht. Sie will den Betreffenden nicht als rechtmäßigen Mann hinstellen, aber auch nicht die verbotene Verbindung eingestehen. - (30) Der Heiland gibt zu, dass die Antwort nicht unrichtig war, aber zeigt, dass sie das tatsächliche Verhältnis nicht klar legt: Du hast keinen rechtmäßigen Mann. - (31) Zweifaches Bekenntnis: der eigenen Sünde und der Würde Christi. - (32) Ein von Gott erleuchteter Mann. [1Sam 9,6]. - (33) Da sie den Heiland als Propheten erkannt hat, legt die Frau die Streitfrage von ihrem Nationalstandpunkte aus dar, indem sie den gegenwärtig lebenden Juden die Väter gegenüberstellt: Abraham, der hier seinen Sohn opfern sollte, [1Mos 22,7.8] (Chrys., Euth., Theoph.) oder Jakob und seine Söhne, die hier einen Altar errichteten, [1Mos 33,20] (Euth.), Moses, der hier den Segen über die treuen Beobachter des Gesetzes sprach, [5Mos 27,11ff] oder alle zusammen (Thom.). Die Trennung in Bezug auf die Gottesverehrung wurde aber erst nach der babylonischen Gefangenschaft eingeführt, seitdem die vom Nationalheiligtum ausgeschlossenen Samariter zur Zeit Alexander des Gr. oder früher auf dem Berge Garizim einen Tempel gebaut. Derselbe war freilich von Hirkanus 129 v. Chr. Zerstört worden, die Stelle desselben blieb aber für die Samariter heilig. - (34) Die Prophezeiung fordert Glauben. Weder der eine noch der andere Ort ist für die zukünftige Gottesverehrung erfordert. - (35) Die von Gott bestimmte Zeit, nach der Auferstehung des Herrn. - (36) Die Bekehrung der Frau und anderer Samariter stand unmittelbar bevor. - (37) Vom Standpunkte Christi und des Neuen Bundes wird Gott Vater genannt. - (38) Da die Samariter die Propheten verwarfen, durch welche Gott den Messias versprach und sich offenbarte, kannten sie Gottes Heilsplan nicht, also auch ihn selbst nicht voll und klar (dennoch erwarteten auch sie einen Messias). - (39) Das messianische Heil. (Orig., Tert., Chrys.) Da das Heil, die rechte Gotteserkenntnis und die Kenntnis des Messias von den Juden kommt, mussten sie selbst die Erkenntnis haben. - (40) Solche sind bereits seine Jünger, die den Vater wahrhaft, d. i. vollkommen anbeten. - (41) In ist hebräisch: durch den Geist, vermittelt der wahren Erkenntnis. - (42) Da der Heiland dasselbe Zeitwort braucht, das V. 21 steht, redet auch er von dem öffentlichen Gottesdienste. Im Gegensatze zu dem samaritischen und jüdischen Kulte ist der christliche nicht an eine ausschließliche Kultstätte gebunden. Gott ist als Geist überall, also muss auch der vollendete Gottesdienst ihm überall dargebracht werden. Ferner muss der christliche Kult seinem innersten Wesen nach Geist sein, d. h. aus dem Innern hervorgehen, aus Glaube, Hoffnung, Liebe Hingabe an Gott. Der äußere Gottesdienst ist nicht ausgeschlossen und kann nicht ausgeschlossen sein. Vergl. [Eph 3,14, Roem 12,13, Apg 9,40], aber derselbe soll der Ausdruck der geistigen, inneren Gesinnung sein, welche vor Allem erfordert wird (Aug.). Die äußeren Zeichen sind der durch die menschliche Natur bedingte Ausdruck der inneren Gesinnung, dessen keine Religion entraten kann (Aug.). - (43) In Wahrheit war freilich die Anbetung der Juden, aber sehr unvollkommen, da weder die ganze Wahrheit geoffenbart, noch die geoffenbarte klar dargestellt, sondern in vielen Bildern eingeschlossen war. In der vollkommensten und erhabensten Weise wird diese Anbetung in Geist und Wahrheit durch das heilige Messopfer dargebracht, in welchem der verklärte Heiland, das Haupt der Kirche, sich selbst seinem himmlischen Vater aufopfert und von den Gläubigen durch den Priester aufgeopfert wird. - (44) Der Heiland sagt Gott, nicht der Vater, weil er uns aus dem Wesen Gottes zeigen will, dass man geistig anbeten müsse. - (45) Vielleicht aus [1Mos 49,10, 5Mos 18,15.18]. Die Hoffnung der Samariter war freier von irdischen Vorstellungen als die der Juden. Sie dachten sich den Messias freilich zunächst als hochgestellten Lehrer (er wird uns alles verkünden), den sie Wiederhersteller nannten. - (46) Die Frau glaubt jetzt, dass ein höherer Kult notwendig ist, aber sie erwartet weitere Aufschlüsse vom Messias. - (47) Dies war das Ziel des Gespräches, dies auch die Ursache, weshalb der Evangelist dieses Ereignis erzählt. Der Heiland gibt von sich das Zeugnis, das der Evangelist zuvor in seinem und des Täufers Namen gegeben. Jesus hat in Samaria kein Missverständnis zu befürchten [Joh 6,15, Joh 10,24], sondern darf demütigen Glauben und gehorsame Unterwerfung erwarten (Chrys.). - (48) Man sprach öffentlich nicht zu einer Frau, am wenigsten aber ließ ein Lehrer sich dazu herab. Der Heiland zeigt auch hier seine Barmherzigkeit. - (49) Wenn du nichts wünschest. Sie wussten, dass nur Jesus das Gespräch angefangen haben konnte. - (50) Sie vergisst vor Freude, wozu sie gekommen ist. - (51) Ein offenes Schuldbekenntnis. - (52) Wie [Joh 1,47] eilt die Frau, andere für den Glauben zu gewinnen. Die Überlieferung gibt ihr den Namen Photina. - (53) Das Erscheinen der Jünger in der Stadt hat die Einwohner auf fremden Besuch vorbereitet. - (54) In der Zwischenzeit zwischen dem Weggange der Frau und der Ankunft der Leute. - (55) Wie Jesus in der Unterredung mit der Samariterin von dem natürlichen Wasser Veranlassung nahm, um von dem geistigen zu reden, so lenkt er hier die Rede von der natürlichen Speise auf die geistige. Die Jünger verstehen ihn ebenso sinnlich wie die Samariterin. - (56) Gottes ewiger Heilswillen, hier im Besonderen betreffs der Sichemiten. - (57) Das Erlösungswerk. - (58) Unter den gegenwärtigen Umständen. - (59) Von jetzt an. Es ist Dezember oder Anfang Januar. Es sind also seit dem Osterfeste [Joh 2,13] etwa neun Monate verflossen. - (60) Der Herr will sagen: Auf die geistige Ernte ist nicht mehr zu warten, sie ist bereits reif. - (61) Der Heiland sieht die Sichemiten nahen, die Erstlinge des großen Ährenfeldes, das die Menschheit darstellt. - (62) Wer tätig ist in der geistigen Ernte, empfängt für seine Mühen Lohn, und erzielt einen herrlichen Erfolg, indem er Seelen für das Himmelreich gewinnt. Christus ist der Sämann, die Apostel die Erntenden. - (63) Was in der Welt Zufall ist, dass ein anderer die Früchte der Mühen des Vorgängers erntet, ist im Reiche Gottes Ordnung (V. 38). Der Heiland übernimmt den schwersten, leidvollen Anteil des Erlösungswerkes. Er bringt die Lehre, gibt das Beispiel, verdient die Gnade, setzt die Sakramente ein; seine Apostel und Priester wirken nur mit dem, was er so reich gegeben. - (64) Des Heilandes Lehre und Leiden ist die Grundlage der Bekehrung der ganzen Menschheit. - (65) Der Heiland schaut die erst in der Zukunft erfolgende Sendung als schon jetzt erfolgt. - (66) Die Propheten und Christus. Die Arbeit ist die Aussaat. - (67) Ihr seid an ihre Stelle getreten, um durch die Ernte ihre Arbeit zu Ende zu führen. - (68) Mit anfangendem Glauben. (V. 42) - (69) Hier und V. 41 ist das Wort das Motiv des Glaubens, anders als bei den wundersüchtigen Juden (V. 48). Später geschahen auch in Samaria Wunder zur Kräftigung des Glaubens. [Apg 8,6]. - (70) Welch Gegensatz gegen das Verhalten der Juden! Aus der Mitte der Juden musste Christus, obwohl er sie aufsuchte und sich ihnen durch so viele Wunder bezeugte, oft fliehen; die Bewohner von Sichem haben kaum Kunde von ihm erhalten, so suchen sie ihn auf und rechnen es sich zur Ehre, ihn in ihrer Mitte zu haben. - (71) Sie heben es hervor, weil sie ein Bekenntnis ablegen, das formell und sachlich über die Worte der Frau V. 29 hinausgeht. - (72) Mit Bezug auf V. 29 oder auf etwa vorhandene Zweifel. - (73) Ihre Vorstellung ist umfassender als die der Juden. - (74) Die Unterredung mit der Samariterin und der Aufenthalt in Sichem war nur eine Reisebegebenheit. Nach [Mt 4,13] ging der Herr an Nazareth vorüber weiter. - (75) Nur eine Tat Jesu in Galiläa wird berichtet, welche zeigt, dass er dort eine bessere Aufnahme fand als in Judäa. - (76) Dieser Vers wird sehr verschieden erklärt. Am meisten empfiehlt es sich, den Ausdruck mit Vaterstadt zu erklären und dann ist der Sinn: Jesus ging nicht nach Nazareth, seiner Vaterstadt, weil dort seiner keine gute Aufnahme harrte, sondern in die Landschaft Galiläa. - (77) Das nächste Ziel der Reise ist Kana, wo der Boden für die Wirksamkeit bereits vorbereitet ist (Chrys., Cyr.). - (78) Der König ist der Vierfürst Herodes Antipas. - (79) Das Hören genügt euch nicht. Der Beamte soll gemahnt werden, dass es ihm selbst am rechten, vollkommenen Glauben fehlt. - (80) Der Beamte lässt sich durch den Tadel nicht abschrecken. Seine Beharrlichkeit wird belohnt. - (81) Der Befehl: Gehe hinab, ist eine Glaubensprüfung. Vergl. [2Koe 1,2, 2Koe 8,8]; das Wort: Dein Sohn lebt, Lohn der bestandenen Prüfung (Cyr.). - (82) Die Knechte sind wohl selbst erstaunt. Dein Sohn lebt, d. i. er ist gesund. - (83) Der Beamte will die Wirkung des Wortes Jesu feststellen. Die siebente Stunde ist 1 Uhr Nachmittags. Da die Entfernung zwischen Kana und Kapharnaum etwa 22 – 29 Kilometer betrug, musste der Vater wohl unterwegs übernachten, hatte er doch bereits an demselben Tage die Herreise gemacht. - (84) Sie glaubten, dass Christus der Messias ist. - (85) Der heil. Johannes zählt die von den Bericht der Synoptiker fallenden Wunder auf. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 |

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