Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr03: Unterschied zwischen den Versionen
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1. Demnach,<sup>1</sup> heilige<sup>2</sup> Brüder, die ihr der himmlischen Berufung teilhaftig seid,<sup>3</sup> sehet auf den Gesandten und Hohenpriester<sup>4</sup> unsers Bekenntnisses, Jesus, <br/> | 1. Demnach,<sup>1</sup> heilige<sup>2</sup> Brüder, die ihr der himmlischen Berufung teilhaftig seid,<sup>3</sup> sehet auf den Gesandten und Hohenpriester<sup>4</sup> unsers Bekenntnisses, Jesus, <br/> | ||
2. der treu<sup>5</sup> ist<sup>6</sup> | 2. der treu<sup>5</sup> ist<sup>6</sup> dem, der ihn dazu<sup>7</sup> bestellt hat, wie auch Moses gewesen in seinem ganzen Hause.<sup>8</sup> <br/> | ||
3. Denn<sup>9</sup> um so höherer Herrlichkeit ist jener vor Moses gewürdigt, um wie viel höher der an Ehre über dem Hause steht, welcher es gebaut hat.<sup>10</sup> <br/> | 3. Denn<sup>9</sup> um so höherer Herrlichkeit ist jener vor Moses gewürdigt, um wie viel höher der an Ehre über dem Hause steht, welcher es gebaut hat.<sup>10</sup> <br/> | ||
4. Jedes Haus wird ja von jemand gebaut, der aber, welcher alles erschaffen hat, ist Gott.<sup>11</sup> <br/> | 4. Jedes Haus wird ja von jemand gebaut, der aber, welcher alles erschaffen hat, ist Gott.<sup>11</sup> <br/> | ||
5. Und Moses war zwar treu in seinem ganzen Hause als Diener<sup>12</sup> zur Bezeugung dessen, was verkündet werden sollte; <br/> | 5. Und Moses war zwar treu in seinem ganzen Hause als Diener<sup>12</sup> zur Bezeugung dessen, was verkündet werden sollte; <br/> | ||
6. Christus aber<sup>13</sup> als Sohn über dem ihm<sup>14</sup> eigenen Hause.<sup>15</sup> Dieses Haus sind wir, wenn wir anders<sup>16</sup> die Zuversicht und den Ruhm der Hoffnung<sup>17</sup> bis | 6. Christus aber<sup>13</sup> als Sohn über dem ihm<sup>14</sup> eigenen Hause.<sup>15</sup> Dieses Haus sind wir, wenn wir anders<sup>16</sup> die Zuversicht und den Ruhm der Hoffnung<sup>17</sup> bis an's Ende<sup>18</sup> unerschütterlich festhalten. <br/> | ||
7. Darum,<sup>19</sup> wie der heilige Geist<sup>20</sup> spricht:<sup>21</sup> Heute,<sup>22</sup> wenn ihr seine Stimme<sup>23</sup> höret, <br/> | 7. Darum,<sup>19</sup> wie der heilige Geist<sup>20</sup> spricht:<sup>21</sup> Heute,<sup>22</sup> wenn ihr seine Stimme<sup>23</sup> höret, <br/> | ||
8. verhärtet eure Herzen nicht, wie bei der Verbitterung am Tage der Versuchung in der Wüste,<sup>24</sup> <br/> | 8. verhärtet eure Herzen nicht, wie bei der Verbitterung am Tage der Versuchung in der Wüste,<sup>24</sup> <br/> | ||
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12. Sehet zu,<sup>33</sup> Brüder! dass ja nicht in einem von euch ein böses<sup>34</sup> Herz des Unglaubens sei, geneigt, abzufallen von dem lebendigen<sup>35</sup> Gott; <br/> | 12. Sehet zu,<sup>33</sup> Brüder! dass ja nicht in einem von euch ein böses<sup>34</sup> Herz des Unglaubens sei, geneigt, abzufallen von dem lebendigen<sup>35</sup> Gott; <br/> | ||
13. sondern ermahnet euch einander jeden Tag, so lange es noch „Heute“<sup>36</sup> heißt, damit keiner von euch verhärtet werde durch den Trug der Sünde.<sup>37</sup> <br/> | 13. sondern ermahnet euch einander jeden Tag, so lange es noch „Heute“<sup>36</sup> heißt, damit keiner von euch verhärtet werde durch den Trug der Sünde.<sup>37</sup> <br/> | ||
14. Denn wir sind Christi teilhaftig geworden,<sup>38</sup> wenn wir anders die anfängliche Zuversicht bis | 14. Denn wir sind Christi teilhaftig geworden,<sup>38</sup> wenn wir anders die anfängliche Zuversicht bis an's Ende unerschütterlich festhalten. <br/> | ||
15. So lange es heißt:<sup>39</sup> Heute, wenn ihr seine Stimme höret, verhärtet eure Herzen nicht, wie bei jener Verbitterung. <br/> | 15. So lange es heißt:<sup>39</sup> Heute, wenn ihr seine Stimme höret, verhärtet eure Herzen nicht, wie bei jener Verbitterung. <br/> | ||
16. Denn einige<sup>40</sup> erbitterten ihn, obwohl sie jene Worte gehört hatten, aber nicht alle, welche unter Moses aus Ägypten ausgezogen waren. <br/> | 16. Denn einige<sup>40</sup> erbitterten ihn, obwohl sie jene Worte gehört hatten, aber nicht alle, welche unter Moses aus Ägypten ausgezogen waren. <br/> | ||
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Kap. 3 ('''1''') Da Christus ein barmherziger und treuer Hoherpriester ist. - ('''2''') Von der Welt auserwählte und durch die Taufe geheiligte. - ('''3''') Die Berufung ist himmlisch, sofern sie vom Vater im Himmel ausgeht und die Erlangung der ewigen Seligkeit im Himmel als Ziel hat. Die Berufung ist die erfolgreiche Berufung zum Glauben. - ('''4''') Christus wird nur hier der Gesandte unseres Glaubens genannt, weil er vom Vater gesandt ist, uns den Glauben zu bringen. Seine Rechtfertigung erhält dieser Ausdruck aus jenen Stellen der heil. Schrift, an denen es heißt, dass der Vater seinen Sohn in die Welt gesandt hat, z.B. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh17|Joh 17,3.8.18]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh20|Joh 20,21]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Gal04|Gal 4,4]]''] u.a. War Christus von Seiten Gottes der Gesandte an die Menschen, der, welcher die Gnade und Wahrheit dem Menschen von Gott überbrachte, so ist er durch seine Fürbitte für die Menschen der Hohepriester, der fortwährende Versöhner der Menschheit vor Gott. Er vereinigt so die beiden Ämter, welche im Alten Bunde zwischen Moses und Aaron geteilt waren, als Vermittler der Wahrheit (Gesandter) und Gnade (Hoherpriester), die er beides als menschgewordenes Wort Gottes in ihrer Fülle besitzt. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh01|Joh 1,14]]''] „Apostel“ steht an erster Stelle, weil Paulus zunächst die Moses, den Gesandten Gottes, überragende Würde Christi bezeichnen will. (V. 2 – 6) Hoherpriester wird Christus genannt, weil er weiterhin mit Aaron und den jüdischen Hohenpriestern verglichen wird. - ('''5''') Der Apostel beginnt mit dem, was Moses und Christus gemeinsam ist. Würde er sofort den Vorzug Christi über Moses bezeichnen, so würden die Leser vielleicht ein weniger geneigtes Ohr gewähren (Chrys.). Christus ist wie [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr02|Hebr 2,17]]''] treu als Gesandter und Hoherpriester. Der Apostel hat [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos12|4Mos 12,7]]''] vor Augen. - ('''6''') Auch jetzt im Himmel. - ('''7''') Zum Gesandten und Hohenpriester. - ('''8''') Seiner ganzen Familie (vergl. V. 6), dem Volke Israel. (Chrys., Theod., Ökum.) - ('''9''') Sehet auf Jesus. (V. 1) Da Jesus größere Ehre und höherer Ruhm im Hause Gottes zukommt als Moses, so erwäget. Der Vorzug des Heilandes vor Moses ist ein doppelter: V. 4 und V. 5, 6. Warum aber geht Paulus daran zu beweisen, dass Christus größer ist als Moses, nachdem er bewiesen. Dass der Herr über die Engel erhaben ist, die doch höher stehen als Moses? Weil die Leser meinen konnten, Moses, der die Israeliten aus der Knechtschaft Ägyptens geführt, so viele Wunder getan, endlich als Freund Gottes von Angesicht zu Angesicht mit demselben geredet hatte, stehe höher als die Engel, welche die heil. Schrift nicht Freunde, sondern Diener Gottes nennt. - ('''10''') Christus, während Moses als Angehöriger des Hauses in demselben einbegriffen ist. Christus hat als Wort Gottes die alttestamentliche Theokratie begründet, welche mit seiner Kirche das ganze aus zwei Hauptabschnitten bestehende Gottesreich bildet. - ('''11''') Einschiebung. Eigentlich ist Gott der Gründer jeder Familie, denn der Vater ist der erste Untergrund aller Dinge. Hat er aber durch den Sohn alles geschaffen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr01|Hebr 1,2]]''], so auch das Volk Israel. Wer ein Haus baut, ist größer als dies, also ist Christus größer als Moses, der nur ein Teil des Baues ist. (Chrys.) - ('''12''') Weitere Erklärung des V. 3 Gesagten. Christus ist der Sohn und damit der natürliche Herr, der einen höheren Rang innehat als einer, der aufgestellt ist, den Befehl Gottes zu verkünden. - ('''13''') Christus aber ist treu als Sohn. Der Apostel sagt nicht ohne Bedeutung: Christus, der Erhöhte. - ('''14''') Nach der Vulg. Christus, nach dem Griech. kann Gott verstanden werden, wie V. 5 und 2. - ('''15''') Wir sind sein Haus, wie zuvor das Volk Israel. - ('''16''') Mahnung an die Leser, ihrer Berufung treu zu bleiben und nicht zum Gesetze Moses zurückzukehren. - ('''17''') Wer sich Christi nicht schämt, wenn er auch deshalb Verfolgungen leidet, fest vertrauend, dass im Himmel seiner der Lohn wartet. - ('''18''') Bis | Kap. 3 ('''1''') Da Christus ein barmherziger und treuer Hoherpriester ist. - ('''2''') Von der Welt auserwählte und durch die Taufe geheiligte. - ('''3''') Die Berufung ist himmlisch, sofern sie vom Vater im Himmel ausgeht und die Erlangung der ewigen Seligkeit im Himmel als Ziel hat. Die Berufung ist die erfolgreiche Berufung zum Glauben. - ('''4''') Christus wird nur hier der Gesandte unseres Glaubens genannt, weil er vom Vater gesandt ist, uns den Glauben zu bringen. Seine Rechtfertigung erhält dieser Ausdruck aus jenen Stellen der heil. Schrift, an denen es heißt, dass der Vater seinen Sohn in die Welt gesandt hat, z.B. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh17|Joh 17,3.8.18]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh20|Joh 20,21]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Gal04|Gal 4,4]]''] u.a. War Christus von Seiten Gottes der Gesandte an die Menschen, der, welcher die Gnade und Wahrheit dem Menschen von Gott überbrachte, so ist er durch seine Fürbitte für die Menschen der Hohepriester, der fortwährende Versöhner der Menschheit vor Gott. Er vereinigt so die beiden Ämter, welche im Alten Bunde zwischen Moses und Aaron geteilt waren, als Vermittler der Wahrheit (Gesandter) und Gnade (Hoherpriester), die er beides als menschgewordenes Wort Gottes in ihrer Fülle besitzt. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh01|Joh 1,14]]''] „Apostel“ steht an erster Stelle, weil Paulus zunächst die Moses, den Gesandten Gottes, überragende Würde Christi bezeichnen will. (V. 2 – 6) Hoherpriester wird Christus genannt, weil er weiterhin mit Aaron und den jüdischen Hohenpriestern verglichen wird. - ('''5''') Der Apostel beginnt mit dem, was Moses und Christus gemeinsam ist. Würde er sofort den Vorzug Christi über Moses bezeichnen, so würden die Leser vielleicht ein weniger geneigtes Ohr gewähren (Chrys.). Christus ist wie [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr02|Hebr 2,17]]''] treu als Gesandter und Hoherpriester. Der Apostel hat [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos12|4Mos 12,7]]''] vor Augen. - ('''6''') Auch jetzt im Himmel. - ('''7''') Zum Gesandten und Hohenpriester. - ('''8''') Seiner ganzen Familie (vergl. V. 6), dem Volke Israel. (Chrys., Theod., Ökum.) - ('''9''') Sehet auf Jesus. (V. 1) Da Jesus größere Ehre und höherer Ruhm im Hause Gottes zukommt als Moses, so erwäget. Der Vorzug des Heilandes vor Moses ist ein doppelter: V. 4 und V. 5, 6. Warum aber geht Paulus daran zu beweisen, dass Christus größer ist als Moses, nachdem er bewiesen. Dass der Herr über die Engel erhaben ist, die doch höher stehen als Moses? Weil die Leser meinen konnten, Moses, der die Israeliten aus der Knechtschaft Ägyptens geführt, so viele Wunder getan, endlich als Freund Gottes von Angesicht zu Angesicht mit demselben geredet hatte, stehe höher als die Engel, welche die heil. Schrift nicht Freunde, sondern Diener Gottes nennt. - ('''10''') Christus, während Moses als Angehöriger des Hauses in demselben einbegriffen ist. Christus hat als Wort Gottes die alttestamentliche Theokratie begründet, welche mit seiner Kirche das ganze aus zwei Hauptabschnitten bestehende Gottesreich bildet. - ('''11''') Einschiebung. Eigentlich ist Gott der Gründer jeder Familie, denn der Vater ist der erste Untergrund aller Dinge. Hat er aber durch den Sohn alles geschaffen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr01|Hebr 1,2]]''], so auch das Volk Israel. Wer ein Haus baut, ist größer als dies, also ist Christus größer als Moses, der nur ein Teil des Baues ist. (Chrys.) - ('''12''') Weitere Erklärung des V. 3 Gesagten. Christus ist der Sohn und damit der natürliche Herr, der einen höheren Rang innehat als einer, der aufgestellt ist, den Befehl Gottes zu verkünden. - ('''13''') Christus aber ist treu als Sohn. Der Apostel sagt nicht ohne Bedeutung: Christus, der Erhöhte. - ('''14''') Nach der Vulg. Christus, nach dem Griech. kann Gott verstanden werden, wie V. 5 und 2. - ('''15''') Wir sind sein Haus, wie zuvor das Volk Israel. - ('''16''') Mahnung an die Leser, ihrer Berufung treu zu bleiben und nicht zum Gesetze Moses zurückzukehren. - ('''17''') Wer sich Christi nicht schämt, wenn er auch deshalb Verfolgungen leidet, fest vertrauend, dass im Himmel seiner der Lohn wartet. - ('''18''') Bis an's Ende des Lebens. - ('''19''') Darum verhärtet eure Herzen nicht. - ('''20''') Dieser Zusatz soll die Leser bewegen, die Mahnung williger aufzunehmen. - ('''21''') [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps94|Ps 94,8-11]]''] der Psalmist redet seine Zeitgenossen an, doch ward der Psalm in der Synagoge am Sabbat gesungen und gilt in höherem Maße den Christen. - ('''22''') Im Sinne des Psalmisten: Wenn ihr aufgefordert werdet. Im Sinne des heil. Paulus: In der Zeit, welche mit der Offenbarung Gottes durch seinen Sohn beginnt, bis zum Eintritte aller Auserwählten in das Reich der Ewigkeit; in der Zeit in welcher noch Buße und Rückkehr zu Gott und Sammlung von Verdiensten möglich ist. - ('''23''') Die Mahnung des Psalmes. Allgemeiner ist es jede übernatürliche Gnade Gottes, auf die wir hören müssen, sei es die äußere, wie die Predigt des Wortes Gottes, sei es die innere Erleuchtung des Verstandes und die Anregung des Willens, welch letztere stets zu der äußeren gefordert wird, soll der Mensch imstande sein Gutes zu tun. - ('''24''') Die Worte Davids beziehen sich auf das [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos17|2Mos 17]]''] V. 1 - 7 erzählte Ereignis. Die Septuag hat statt des hebräischen Namens Meriba gesetzt: Bei der Verbitterung, und statt des hebräischen Massa: am Tage der Versuchung. Genauer also lautet der Text: Wie es geschehen an dem Orte, der von der Empörung benannt ist, an dem Tage, wo die Israeliten an der nach der Versuchung genannten Stätte weilten. - ('''25''') Diese 40 Jahre der Gnadenzeit des Alten Israel sind dem Apostel ein Vorbild für die mit dem ersten Auftreten Jesu beginnende Gnadenzeit der Messianischen Periode, in der die Wunder Gottes von neuem geschaut werden. - ('''26''') Diese Partikel fehlt in der Septuag. Nach dem Hebr. sind die 40 Jahre mit dem Folgenden zu verbinden. - ('''27''') Im Invitatorium des Breviers heißt es: Vierzig Jahre war ich diesem Geschlechte nahe, nämlich: es zu strafen. Im Invitatorium des Festes Epiphanie indes wird diese Stelle gegeben, wie oben. - ('''28''') Immer meinen sie, ich sei nicht wahrhaftig, nicht allmächtig. - ('''29''') Die Wege Gottes sind entweder die, welche er selbst wandelt, die Werke, welche er tut [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps25|Ps 25,10]]''] oder die Wege, welche er zu wandeln befiehlt [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ps25|Ps 25,4]]''], damit man zu ihm gelange. Hier ist das Wort wohl in der zweiten Bedeutung genommen. - ('''30''') Praktisch, meine Gebote erfüllend. - ('''31''') Wörtlich: wenn sie eingehen, nämlich, so werde ich nicht Jahve sein. Der Schwur wird berichtet [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos14|4Mos 14,21ff]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos32|4Mos 32,10ff]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos01|5Mos 1,34ff]]'']. - ('''32''') In den ruhigen Besitz des gelobten Landes. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos12|5Mos 12,9]]''] - ('''33''') Der Apostel wendet die angeführten Worte auf seine Leser an und mahnt sie, den Glauben an Christus zu erwecken und zu bewahren, damit sie nicht gegen die barmherzige Gnade Gottes und die Anbietung des Heiles sich verstockend Gottes Zorn auf sich ziehen. - ('''34''') Ein Herz, das sich wegen seiner Schlechtigkeit dem Unglauben zuneigt. - ('''35''') Der über die Taten der Menschen wacht und Macht hat, die Bösen zu strafen. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Gal06|Gal 6,7]]'']. - ('''36''') So lange ihr noch auf die im Psalme enthaltene Mahnung hören könnt, so lange ihr noch lebt. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh09|Joh 9,4]]'']. - ('''37''') Den Abfall von der christlichen Religion. Daher wird gleichsam personifiziert. Indem sie den Sohn verlassen, vermögen sie dem Vater nicht zu gefallen. Die Täuschung, der Trug geht eigentlich von dem Verstande und der Einbildungskraft aus, die in den Dienst der Sünde gezogen das, was gemieden werden soll, rechtfertigen und anziehend machen, andererseits die Pflicht als hart hinstellen und Unlust gegen dieselbe wecken. So gewinnt eine sündhafte Hinneigung, wenn sie einmal erregt ist, Gewalt, und indem sie erstarkt, führt sie zur Verstockung oder zur völligen Unempfindlichkeit für Belehrung und Ermahnung. - ('''38''') Christi, der Erwartung aller Gerechten, Ja, noch mehr, wir sind, was jene nicht ahnten, ihm selbst in der Taufe verbunden, wie die Reben dem Weinstocke, die Glieder dem Haupte, die Miterben dem Erben. Der Anfang dieser Gemeinschaft aber ist der Glaube (Chrys.). - ('''39''') Der Apostel erklärt, was jenes „bis an's Ende“ ist. - ('''40''') Griech. fragend: Welche? (Chrys., Theod., Pasch.) Indes lässt sich die Übersetzung der Vulgata wohl rechtfertigen. Denn [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos14|4Mos 14,29ff]]''] werden außer Josue und Kaleb alle von dem Strafgerichte ausgenommen, die bei der Musterung im zweiten Jahre nach dem Auszuge aus Ägypten noch weniger als 20 Jahre alt waren. Zudem kam es dem Apostel darauf an, die Ausnahme recht hervorzuheben, um an derselben zu zeigen, dass gerade der Unglaube der Grund gewesen, warum die Israeliten nicht in das gelobte Land eingezogen sind. Die gleiche Einschränkung findet sich [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Kor10|1Kor 10,5]]'']. - ('''41''') Durch Unglauben und den daraus folgenden Abfall. - ('''42''') Die Ausdrücke: erbitterten, gesündigt hatten, ungläubig waren bilden eine Steigerung, Anfang, Fortgang und Vollendung der Sünde als Ursache der Verwerfung. Welches also wird das Schicksal der Leser sein, wenn sie nach so vielen Wohltaten seitens Gottes und der Verheißung ewigen Lohnes ihre Vorfahren nachahmend von Christus abfallen? | ||
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Aktuelle Version vom 25. April 2023, 12:08 Uhr
Epistola beati Pauli Apostoli ad Hebræos.
Der Brief des heiligen Apostels Paulus an die Hebräer Kap. 3
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1. Unde fratres sancti, vocationis cœlestis participes, considerate Apostolum, et Pontificem confessionis nostræ Jesum: 3. Amplioris enim gloriæ iste præ Moyse dignus est habitus, quanto ampliorem honorem habet domus, qui fabricavit illam. 7. Quapropter sicut dicit Spiritus sanctus: Hodie si vocem ejus audieritis, 10. Quadraginta annis: propter quod infensus fui generationi huic, et dixi: Semper errant corde. Ipsi autem non cognoverunt vias meas, 11. Sicut juravi in ira mea: Si introibunt in requiem meam. 13. Sed adhortamini vosmetipsos per singulos dies, donec Hodie cognominatur, ut non obduretur quis ex vobis fallacia peccati. 17. Quibus autem infensus est quadraginta annis? Nonne illis, qui peccaverunt, quorum cadavera prostrata sunt in deserto? |
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Fußnote
Kap. 3 (1) Da Christus ein barmherziger und treuer Hoherpriester ist. - (2) Von der Welt auserwählte und durch die Taufe geheiligte. - (3) Die Berufung ist himmlisch, sofern sie vom Vater im Himmel ausgeht und die Erlangung der ewigen Seligkeit im Himmel als Ziel hat. Die Berufung ist die erfolgreiche Berufung zum Glauben. - (4) Christus wird nur hier der Gesandte unseres Glaubens genannt, weil er vom Vater gesandt ist, uns den Glauben zu bringen. Seine Rechtfertigung erhält dieser Ausdruck aus jenen Stellen der heil. Schrift, an denen es heißt, dass der Vater seinen Sohn in die Welt gesandt hat, z.B. [Joh 17,3.8.18, Joh 20,21, Gal 4,4] u.a. War Christus von Seiten Gottes der Gesandte an die Menschen, der, welcher die Gnade und Wahrheit dem Menschen von Gott überbrachte, so ist er durch seine Fürbitte für die Menschen der Hohepriester, der fortwährende Versöhner der Menschheit vor Gott. Er vereinigt so die beiden Ämter, welche im Alten Bunde zwischen Moses und Aaron geteilt waren, als Vermittler der Wahrheit (Gesandter) und Gnade (Hoherpriester), die er beides als menschgewordenes Wort Gottes in ihrer Fülle besitzt. [Joh 1,14] „Apostel“ steht an erster Stelle, weil Paulus zunächst die Moses, den Gesandten Gottes, überragende Würde Christi bezeichnen will. (V. 2 – 6) Hoherpriester wird Christus genannt, weil er weiterhin mit Aaron und den jüdischen Hohenpriestern verglichen wird. - (5) Der Apostel beginnt mit dem, was Moses und Christus gemeinsam ist. Würde er sofort den Vorzug Christi über Moses bezeichnen, so würden die Leser vielleicht ein weniger geneigtes Ohr gewähren (Chrys.). Christus ist wie [Hebr 2,17] treu als Gesandter und Hoherpriester. Der Apostel hat [4Mos 12,7] vor Augen. - (6) Auch jetzt im Himmel. - (7) Zum Gesandten und Hohenpriester. - (8) Seiner ganzen Familie (vergl. V. 6), dem Volke Israel. (Chrys., Theod., Ökum.) - (9) Sehet auf Jesus. (V. 1) Da Jesus größere Ehre und höherer Ruhm im Hause Gottes zukommt als Moses, so erwäget. Der Vorzug des Heilandes vor Moses ist ein doppelter: V. 4 und V. 5, 6. Warum aber geht Paulus daran zu beweisen, dass Christus größer ist als Moses, nachdem er bewiesen. Dass der Herr über die Engel erhaben ist, die doch höher stehen als Moses? Weil die Leser meinen konnten, Moses, der die Israeliten aus der Knechtschaft Ägyptens geführt, so viele Wunder getan, endlich als Freund Gottes von Angesicht zu Angesicht mit demselben geredet hatte, stehe höher als die Engel, welche die heil. Schrift nicht Freunde, sondern Diener Gottes nennt. - (10) Christus, während Moses als Angehöriger des Hauses in demselben einbegriffen ist. Christus hat als Wort Gottes die alttestamentliche Theokratie begründet, welche mit seiner Kirche das ganze aus zwei Hauptabschnitten bestehende Gottesreich bildet. - (11) Einschiebung. Eigentlich ist Gott der Gründer jeder Familie, denn der Vater ist der erste Untergrund aller Dinge. Hat er aber durch den Sohn alles geschaffen [Hebr 1,2], so auch das Volk Israel. Wer ein Haus baut, ist größer als dies, also ist Christus größer als Moses, der nur ein Teil des Baues ist. (Chrys.) - (12) Weitere Erklärung des V. 3 Gesagten. Christus ist der Sohn und damit der natürliche Herr, der einen höheren Rang innehat als einer, der aufgestellt ist, den Befehl Gottes zu verkünden. - (13) Christus aber ist treu als Sohn. Der Apostel sagt nicht ohne Bedeutung: Christus, der Erhöhte. - (14) Nach der Vulg. Christus, nach dem Griech. kann Gott verstanden werden, wie V. 5 und 2. - (15) Wir sind sein Haus, wie zuvor das Volk Israel. - (16) Mahnung an die Leser, ihrer Berufung treu zu bleiben und nicht zum Gesetze Moses zurückzukehren. - (17) Wer sich Christi nicht schämt, wenn er auch deshalb Verfolgungen leidet, fest vertrauend, dass im Himmel seiner der Lohn wartet. - (18) Bis an's Ende des Lebens. - (19) Darum verhärtet eure Herzen nicht. - (20) Dieser Zusatz soll die Leser bewegen, die Mahnung williger aufzunehmen. - (21) [Ps 94,8-11] der Psalmist redet seine Zeitgenossen an, doch ward der Psalm in der Synagoge am Sabbat gesungen und gilt in höherem Maße den Christen. - (22) Im Sinne des Psalmisten: Wenn ihr aufgefordert werdet. Im Sinne des heil. Paulus: In der Zeit, welche mit der Offenbarung Gottes durch seinen Sohn beginnt, bis zum Eintritte aller Auserwählten in das Reich der Ewigkeit; in der Zeit in welcher noch Buße und Rückkehr zu Gott und Sammlung von Verdiensten möglich ist. - (23) Die Mahnung des Psalmes. Allgemeiner ist es jede übernatürliche Gnade Gottes, auf die wir hören müssen, sei es die äußere, wie die Predigt des Wortes Gottes, sei es die innere Erleuchtung des Verstandes und die Anregung des Willens, welch letztere stets zu der äußeren gefordert wird, soll der Mensch imstande sein Gutes zu tun. - (24) Die Worte Davids beziehen sich auf das [2Mos 17] V. 1 - 7 erzählte Ereignis. Die Septuag hat statt des hebräischen Namens Meriba gesetzt: Bei der Verbitterung, und statt des hebräischen Massa: am Tage der Versuchung. Genauer also lautet der Text: Wie es geschehen an dem Orte, der von der Empörung benannt ist, an dem Tage, wo die Israeliten an der nach der Versuchung genannten Stätte weilten. - (25) Diese 40 Jahre der Gnadenzeit des Alten Israel sind dem Apostel ein Vorbild für die mit dem ersten Auftreten Jesu beginnende Gnadenzeit der Messianischen Periode, in der die Wunder Gottes von neuem geschaut werden. - (26) Diese Partikel fehlt in der Septuag. Nach dem Hebr. sind die 40 Jahre mit dem Folgenden zu verbinden. - (27) Im Invitatorium des Breviers heißt es: Vierzig Jahre war ich diesem Geschlechte nahe, nämlich: es zu strafen. Im Invitatorium des Festes Epiphanie indes wird diese Stelle gegeben, wie oben. - (28) Immer meinen sie, ich sei nicht wahrhaftig, nicht allmächtig. - (29) Die Wege Gottes sind entweder die, welche er selbst wandelt, die Werke, welche er tut [Ps 25,10] oder die Wege, welche er zu wandeln befiehlt [Ps 25,4], damit man zu ihm gelange. Hier ist das Wort wohl in der zweiten Bedeutung genommen. - (30) Praktisch, meine Gebote erfüllend. - (31) Wörtlich: wenn sie eingehen, nämlich, so werde ich nicht Jahve sein. Der Schwur wird berichtet [4Mos 14,21ff, 4Mos 32,10ff, 5Mos 1,34ff]. - (32) In den ruhigen Besitz des gelobten Landes. [5Mos 12,9] - (33) Der Apostel wendet die angeführten Worte auf seine Leser an und mahnt sie, den Glauben an Christus zu erwecken und zu bewahren, damit sie nicht gegen die barmherzige Gnade Gottes und die Anbietung des Heiles sich verstockend Gottes Zorn auf sich ziehen. - (34) Ein Herz, das sich wegen seiner Schlechtigkeit dem Unglauben zuneigt. - (35) Der über die Taten der Menschen wacht und Macht hat, die Bösen zu strafen. Vergl. [Gal 6,7]. - (36) So lange ihr noch auf die im Psalme enthaltene Mahnung hören könnt, so lange ihr noch lebt. Vergl. [Joh 9,4]. - (37) Den Abfall von der christlichen Religion. Daher wird gleichsam personifiziert. Indem sie den Sohn verlassen, vermögen sie dem Vater nicht zu gefallen. Die Täuschung, der Trug geht eigentlich von dem Verstande und der Einbildungskraft aus, die in den Dienst der Sünde gezogen das, was gemieden werden soll, rechtfertigen und anziehend machen, andererseits die Pflicht als hart hinstellen und Unlust gegen dieselbe wecken. So gewinnt eine sündhafte Hinneigung, wenn sie einmal erregt ist, Gewalt, und indem sie erstarkt, führt sie zur Verstockung oder zur völligen Unempfindlichkeit für Belehrung und Ermahnung. - (38) Christi, der Erwartung aller Gerechten, Ja, noch mehr, wir sind, was jene nicht ahnten, ihm selbst in der Taufe verbunden, wie die Reben dem Weinstocke, die Glieder dem Haupte, die Miterben dem Erben. Der Anfang dieser Gemeinschaft aber ist der Glaube (Chrys.). - (39) Der Apostel erklärt, was jenes „bis an's Ende“ ist. - (40) Griech. fragend: Welche? (Chrys., Theod., Pasch.) Indes lässt sich die Übersetzung der Vulgata wohl rechtfertigen. Denn [4Mos 14,29ff] werden außer Josue und Kaleb alle von dem Strafgerichte ausgenommen, die bei der Musterung im zweiten Jahre nach dem Auszuge aus Ägypten noch weniger als 20 Jahre alt waren. Zudem kam es dem Apostel darauf an, die Ausnahme recht hervorzuheben, um an derselben zu zeigen, dass gerade der Unglaube der Grund gewesen, warum die Israeliten nicht in das gelobte Land eingezogen sind. Die gleiche Einschränkung findet sich [1Kor 10,5]. - (41) Durch Unglauben und den daraus folgenden Abfall. - (42) Die Ausdrücke: erbitterten, gesündigt hatten, ungläubig waren bilden eine Steigerung, Anfang, Fortgang und Vollendung der Sünde als Ursache der Verwerfung. Welches also wird das Schicksal der Leser sein, wenn sie nach so vielen Wohltaten seitens Gottes und der Verheißung ewigen Lohnes ihre Vorfahren nachahmend von Christus abfallen?
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