Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb06: Unterschied zwischen den Versionen
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14. Und der Himmel wich zurück wie ein Buch, das man zusammenrollt,<sup>31</sup> und alle Berge und Inseln wurden von ihrer Stätte gerückt.<sup>32</sup> <br/> | 14. Und der Himmel wich zurück wie ein Buch, das man zusammenrollt,<sup>31</sup> und alle Berge und Inseln wurden von ihrer Stätte gerückt.<sup>32</sup> <br/> | ||
15. Und die Könige der Erde, und die Fürsten, und die Heerführer, und die Reichen, und die Mächtigen, und alle Knechte und alle Freien<sup>33</sup> verbargen sich in die Höhlen und in die Felsen der Berge,<sup>34</sup> <br/> | 15. Und die Könige der Erde, und die Fürsten, und die Heerführer, und die Reichen, und die Mächtigen, und alle Knechte und alle Freien<sup>33</sup> verbargen sich in die Höhlen und in die Felsen der Berge,<sup>34</sup> <br/> | ||
16. und sie sprechen zu den Bergen und den Felsen:<sup>35</sup> Fallet über uns, und bedecket uns vor dem Angesichte dessen, der auf dem Throne sitzt, und vor dem Zorne des Lammes! [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes02|Jes 2, | 16. und sie sprechen zu den Bergen und den Felsen:<sup>35</sup> Fallet über uns, und bedecket uns vor dem Angesichte dessen, der auf dem Throne sitzt, und vor dem Zorne des Lammes! [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes02|Jes 2,19]] (korr.: Jes 2,17->Jes 2,19; vgl. Allioli 1839), [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk23|Lk 23,30]]''] <br/> | ||
17. Denn gekommen ist<sup>36</sup> der große Tag ihres Zornes; und wer wird bestehen können?<sup>37</sup> <br/> | 17. Denn gekommen ist<sup>36</sup> der große Tag ihres Zornes; und wer wird bestehen können?<sup>37</sup> <br/> | ||
Version vom 9. November 2022, 12:40 Uhr
Apocalypsis beati Joannis Apostoli.
Die Offenbarung des heiligen Johannes. Kap. 6
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1. Et vidi quod aperuisset Agnus unum de septem sigillis, et audivi unum de quatuor animalibus, dicens, tamquam vocem tonitrui: Veni, et vide. 7. Et cum aperuisset sigillum quartum, audivi vocem quarti animalis dicentis: Veni, et vide. 10. Et clamabant voce magna, dicentes: Usquequo Domine, (sanctus, et verus) non judicas, et non vindicas sanguinem nostrum de iis, qui habitant in terra? 11. Et datæ sunt illis singulæ stolæ albæ: et dictum est illis ut requiescerent adhuc tempus modicum donec compleantur conservi eorum, et fratres eorum, qui interficiendi sunt sicut et illi. 12. Et vidi cum aperuisset sigillum sextum: et ecce terræmotus magnus factus est, et sol factus est niger tamquam saccus cilicinus: et luna tota facta est sicut sanguis: 14. Et cœlum recessit sicut liber involutus: et omnis mons, et insulæ de locis suis motæ sunt: 15. Et reges terræ, et principes, et tribuni, et divites, et fortes, et omnis servus, et liber absconderunt se in speluncis, et in petris montium: 16. Et dicunt montibus, et petris: Cadite super nos, et abscondite nos a facie sedentis super thronum, et ab ira Agni: 17. Quoniam venit dies magnus iræ ipsorum: et quis poterit stare? |
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Fußnote
Kap. 6 (1) Wie die sieben Sendschreiben in 3 und 4 geschieden waren, so zerfallen diese sieben Siegel in 4 und 3. Die Zusammengehörigkeit der ersten vier Siegel zeigt sich darin, dass bei ihrer Öffnung allegorische Figuren erscheinen. Vier Reiter auf verschiedenartigen Rossen, in den drei letzten Siegeln aber Vorgänge nicht allegorischer Art geschildert werden. Außerdem sind jene vier ersten Siegel in gewisse Beziehung zu den vier Wesen gesetzt, welche den Thron Gottes umgeben [Offenb 4,6ff], indem jedesmal, so oft ein Siegel geöffnet wird, eines der Wesen zu Johannes spricht: Komm. Das Gesicht von den Reitern erinnert an [Sach 1,7.17] die Aussendung von vier Reitern durch den Engel des Herrn, sowie an die Vision von der Waage. [Sach 6,1-8] So ziehen hier des Herrn Boten Sieg, Krieg, Teuerung, Tod, die Vorläufer der gewaltigsten Gerichte des Herrn [Mt 24,8] aus, die ganze irdische Welt heimzusuchen. Der äußere Zustand am Anfange des Endes, und zwar sofern dieser in Gottes Hand seinem Reiche dient, wird hier in Bildern dargestellt. – Die symbolische Siebenzahl bedingt für das in sie Gefaßte eine Entwicklung in der Zeit. Damit ist nicht gesagt, dass nicht im einzelnen gewisse Momente gleichzeitig in die Erscheinung treten können, z. B. das zweite und das erste Siegel. Darüber, wie lange Zeit das in den Gesichten der sieben Engel Geweissagte zu seiner Vollendung brauchen wird, ist nichts gesagt. - (2) Welches Wesen, wird nicht gesagt; es ist wohl aber das erste, der Löwe. [Offenb 4,7] - (3) Die Donnerstimme gehört allen vier Wesen zu und wird der Kürze halber nur bei dem Ersten erwähnt. - (4) Der Befehl: Komm, ergeht wohl an Johannes (im Griech. fehlt: und sieh), denn die nun folgenden Ereignisse oder das erscheinende Roß kommen nicht auf den Befehl des Cherub, sondern das Lamm ist der Enthüller. Johannes soll dem Inhalte der folgenden Gesichte geistig nahetreten. - (5) Das Roß ist ein Streittier. [Job 39,11ff] Das weiße Roß ist eine Auszeichnung der Sieger. - (6) Der Bogen erreicht den Feind weithin. - (7) Schon bei seinem Auszuge mit dem Siegeskranze geschmückt will er von Sieg zu Sieg eilen. (Um zu siegen: Hebraism.) Wer ist der Reiter? Nicht Christus in eigener Person. Anderenfalls wird die Harmonie des Bildes zerstört, da Christus wohl zugleich als Lamm und als Menschensohn auftreten kann, aber nicht zugleich das Lamm sein, das die Siegel des Buche öffnet, und der Reiter, der aus dem Buche hervorgeht. Auch wäre es merkwürdig, dass dann die Erscheinung Christi vor der der drei anderen stattfände, d. i. dass der Messias vor den messianischen Wesen kommt. Zudem kommt Christus doch erst [Offenb 19,11] vom Himmel herab. Es ist also nach [Mt 24,7ff] der siegreiche Gang des Evangeliums durch die Welt zu verstehen. (Viktor, Primas.) Auf weißem Rosse kommt deshalb auch der zum Gerichte wiederkehrende Christus. - (8) Die Farbe deutet auf Blutvergießen, also Krieg. Der Friede wird von der Erde genommen, die Welt erschüttert, die Ankunft des Herrn vorbereitet. [Mt 24,7] - (9) Die schwarze Farbe ist ein Anzeichen, dass sie in derselben erscheinende Gestalt eine Plage vorstellt, ein Diener des göttlichen Gerichtes ist. Durch das Abwägen des sonst abgemessenen Getreides wird die Teuerung vorgestellt. Vergl. [3Mos 26,26, Ez 4,10.16] - (10) Dem Seher bleibt die Person unbekannt, von welcher die Stimme ausgeht. Der Ruf erschallt inmitten der Repräsentanten der Geschöpfe, die von der Plage betroffen werden. - (11) Das hier angegebene Maß, 552 Gr. an Gewicht, war dasjenige, das man auf einen Menschen täglich rechnet. Der Denar, der damals übliche Tagelohn, sollte der Preis für zwölf Maß Weizen sein (denen bei den Armen drei Maß Gerste entsprachen.) Nur mit Mühe werden also selbst kräftige Männer ihr Leben fristen können. Der gewöhnliche Preis für zwölf Maß Weizen war damals ein Denar, für zwölf Maß Gerste ein halber Denar. (Cicero Berres III.) - (12) Dem Reiter wird genau die Grenze der von dem Herrn verhängten Plage vorgeschrieben. Dass Öl und Wein verschont bleiben, ist allerdings eine Milderung der Teuerung, doch wird gerade dadurch die Prüfung eine schwerere. - (13) Die grüngelbliche Farbe ist das Fahl der Leiche. Der Tod ist der Herr über alle die Todesgefahren, welche nachher aufgezählt werden. Die Unterwelt folgt ihm gleichsam als sein Diener, um die von demselben Getöteten aufzunehmen; darum hat er auch kein eigentliches Pferd, da der Tod das eigentliche Werk zu verrichte hat. - (14) Nach dem Griech.: Der vierte Teil, weil nachher unter den Posaunen [Offenb 8,9] der dritte Teil, und weiterhin schließlich das Ganze dem Tode übergeben wird. Wie unter dem dritten Siegel die Teuerung noch beschränkt wird, so hier der Tod. - (15) Zur Ausführung seines Auftrages werden dem Tode vier Mittel angewiesen. Vergl. [Ez 14,21]. Nach der Vulgata soll der Tod über die ganze Erde hin nach allen Seiten in dem angegebenen Maße wüten. - (16) Das fünfte Siegelgesicht tritt aus der Reihe der bisherigen heraus. Kein Wesen verkündet es, kein Reiter erscheint in ihm; statt dessen erblickt der heil. Johannes unter dem Brandopferaltar die Seelen der Getöteten. Dass hier von einem Altar die Rede ist, der in [Offenb 4, Offenb 5] noch nicht erwähnt ward, hat zum Grunde, dass die einzelnen Dinge in das Gesicht und damit in die Beschreibung immer erst dann eintreten, wenn sie in den Gesichtsvorgängen eine Stelle einnehmen, wie hier der Altar, später die Bundeslade und der Tempel. - (17) Wie das Blut der Opfertiere, in dem das Leben (die Seele) am Fuße des Altares ausgegossen ward, so hier die Seelen der Märtyrer. Es sind wohl die Seelen aller Blutzeugen von Abel an bis zur Zeit dieser Vision. Die Seelen sind zwar keine Leiber, mussten aber, so gut wie die sieben Geister, sichtbar werden, damit der heil. Johannes sie schauen konnte. Waren sie sichtbar, so konnten sie auch Kleider erhalten. Auf dieser Stelle beruht der Gebrauch der Kirche, Reliquien in die Altäre niederzulegen und unter denselben aufzubewahren. - (18) Das Zeugnis ist, wie das Wort Gottes, objektiver Besitz der Gläubigen. Es ist das Zeugnis, welches Jesus in seiner gesamten Verkündigung abgelegt hat, an dem sie festgehalten. Vergl. [Joh 14,21], das sie also auch für den Herrn abgelegt haben. - (19) Die Geschlachteten. - (20) Mit heftigem Verlangen. (Greg.) Ihr Eifer entspricht der Gerechtigkeit, nicht dem Wunsche nach Rache, hat seinem Quell in dem Wunsche, dass Gottes Reich zu allen komme. (Aug.) - (21) Dessen Diener und Werkzeuge wir im Leben waren. - (22) Als Heiliger kann er das Böse nicht ungestraft lassen, als Wahrhaftiger, in seinen Zusagen zuverlässiger Herr, wird er sich als den rechten Herrn erweisen, sich seiner Diener annehmen. - (23) Das Opfer der Märtyrer ist schon vollbracht, doch fehlt noch etwas: noch hat der Gott des Bundes sich nicht an seinen und ihren Feinden heilig erwiesen. (Beda.) Versündigungen, wie die Verfolgung der Bekenner Christi, heben moralisch die Bedeutung Gottes als des Herrschers der Welt auf. Aus dieser Stelle folgt u. a., dass die Heiligen im Himmel nicht über die Dinge auf Erden von Gott in Unwissenheit gelassen werden. - (24) Sie haben auch die Beschleunigung des Tages des Gerichtes und der Auferstehung erbeten. Es wird ihnen ein weißes Kleid gegeben, als Zeichen der Unschuld und Seligkeit, welche alle Überwinder haben, wenn sie in den Himmel eingehen. Während aber die Ältesten auch Kronen haben, empfangen die Märtyrer keine Kronen, weil sie dargestellt werden nach dem, was sie derzeit im Himmel sind, nicht nach dem, was sie in der Vollendung sein werden, auf die sie noch warten müssen. Nicht dass die Seligkeit der anderen Heiligen dem Wesen nach nicht dieselbe wäre, noch dass diese Seligkeit mit dem Tage des Gerichtes aufhörte, sondern sie erfährt alsdann eine Wandlung, eine Vollendung. (Bened. XII.) - (25) Sie sollen von den Mühen, welche sie auf Erden bis in den Tod getragen, Ruhe haben und sich an dieser Ruhe noch eine Weile genügen lassen. Nicht als ob sie in Gott ruhten, ohne eine Tätigkeit gegen die Welt zu üben, oder sich gar in bewusstlosem Zustande befänden, sondern sie sind in lebensvoller Gemeinschaft mit Gott. Aus diesem Verse stammt wohl die Gewohnheit der Kirche, den abgeschiedenen Gläubigen die ewige Ruhe zu wünschen. - (26) Nach der Erfüllung des V. 8 Angekündigten folgt also das Endgericht noch nicht unmittelbar. V. 11 verheißt das Eintreten desselben als gewiss. Die „kurze Zeit“ wird näher bestimmt: bis die zukünftigen Märtyrer ihrer bestimmten Zahl nach den Tod erlitten. - (27) Vorzeichen des letzten Gerichtes [Mt 24,8, Mk 13,9], die zur Bekehrung rufen soll. Während das hier erwähnte Erdbeben groß ist, ist das Erdbeben [Offenb 16,18] so groß, wie nie eines gewesen. - (28) Säcke und Mäntel aus grobem Zeuge wurden namentlich von Trauernden und Büßenden [Mt 11,21, Offenb 11,3] getragen. Die Sonne wird schwarz wie ein aus schwarzen Haaren gewebtes Zeugstück, verfinstert sich. - (29) Diese Erscheinung tritt ein, wenn eine Mondfinsternis stattgehabt hat. Ähnliche Erscheinungen an Sonne und Mond [Offenb 8,12]. Hier ist also nur von vorübergehenden Erschütterungen die Rede, anders als an der soeben angeführten Stelle. - (30) Das Bild erinnert an Nahum [Offenb 3,12], und der ganze Vers an [Jes 34,4]. Unreife Feigen fallen vor der Zeit, so könnte die Erde wie zur Zeit Noes ihrer natürlichen Beschaffenheit nach noch bestehen bleiben. - (31) Der Himmel wich in weiterer Ferne zurück und ward so kleiner wie eine zusammengelegte Buchrolle. Die Vernichtung folgt erst [Offenb 20,11]. Es handelt sich hier um Erscheinungen, welche den Weltuntergang von fern ankündigen. - (32) Die erste Erscheinung zeigte sich an der Erde, die folgenden am Himmel, mit dieser kehrt die Schilderung zur Erde zurück, die vom Erdbeben geschüttelt wird. Die Inseln werden mit den Bergen verbunden, weil sie gleichsam die Berge des vom Meere bedeckten Landes sind. - (33) Sieben Stände werden aufgezählt, um die Allgemeinheit auszudrücken. Keinerlei irdische Größe und Macht kann Schutz gewähren, die Könige teilen die Angst mit den niedrigsten Sklaven. - (34) Vergl. [Jes 2,10.19]. Die Menschen, welche alsdann auf Erden leben werden, sind in laodicentischer Gesinnung abgefallene Massen der getauften Völker. Wenn sie auch nicht glauben, kennen sie doch das Christentum und vermuten jetzt dessen Wahrheit. Sie erkennen, dass die vorausgehenden Ereignisse ihnen das Gericht künden. - (35) In ihrer Furcht halten sie die Vorzeichen des Endes für dieses selbst; doch so wenig die Berge hier über sie fallen, sie zu töten und vor dem Gerichte des Lammes zu bewahren, so wenig ist dies bereits das Ende. - (36) Steht bevor. (Thom.) - (37) Die Antwort auf die Frage gibt das nächste Kapitel. Die Siegelgesichte sollen den Anfang des Endes angeben. Eine Ausnahme macht nur das siebente Gesicht, welches das Ende selbst in seiner Entfaltung bringt und darum sich in die Posaunen entfaltet. Dass es sich um den Anfang des Endes handelte, hebt besonders das fünfte hervor.
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