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7. Mühsam knetet ja auch der Töpfer die Erde weich und macht daraus verschiedene Gefäße zu unserm Gebrauche.<sup>11</sup> Aber von demselben Tone macht er Gefäße, welche reinem Ziele dienen, und ebenso solche für das Gegenteil;<sup>12</sup> wozu aber ein jedes von diesen Gefäßen gebraucht werden soll, entscheidet der Töpfer. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Roem09|Roem 9,21]]''] <br/> | 7. Mühsam knetet ja auch der Töpfer die Erde weich und macht daraus verschiedene Gefäße zu unserm Gebrauche.<sup>11</sup> Aber von demselben Tone macht er Gefäße, welche reinem Ziele dienen, und ebenso solche für das Gegenteil;<sup>12</sup> wozu aber ein jedes von diesen Gefäßen gebraucht werden soll, entscheidet der Töpfer. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Roem09|Roem 9,21]]''] <br/> | ||
8. So bildet er mit verwerflicher Mühe aus dem nämlichen Tone einen Gott, er, der kurz zuvor selbst aus Erde gebildet worden und in kurzem wieder dahin zurückkehrt, woher er genommen ist, wenn dies Darlehen der Seele,<sup>13</sup> das er genoss, von ihm gefordert wird. <br/> | 8. So bildet er mit verwerflicher Mühe aus dem nämlichen Tone einen Gott, er, der kurz zuvor selbst aus Erde gebildet worden und in kurzem wieder dahin zurückkehrt, woher er genommen ist, wenn dies Darlehen der Seele,<sup>13</sup> das er genoss, von ihm gefordert wird. <br/> | ||
9. Jedoch seine Sorge ist nicht, dass er bald krank | 9. Jedoch seine Sorge ist nicht, dass er bald krank werden wird, noch, dass sein Leben so kurz ist, sondern er wetteifert mit Gold- und Silberarbeitern,<sup>14</sup> ahmt die Erzgießer nach und macht sich einen Ruhm daraus, Trugbilder<sup>15</sup> zu formen. <br/> | ||
10. Denn sein Herz ist Asche und seine Hoffnung nichtiger als Erde und sein Leben verächtlicher als Ton,<sup>16</sup> <br/> | 10. Denn sein Herz ist Asche und seine Hoffnung nichtiger als Erde und sein Leben verächtlicher als Ton,<sup>16</sup> <br/> | ||
11. kennt er doch den nicht,<sup>17</sup> der ihn gebildet und der ihm eine tätige Seele eingehaucht und den Lebensodem eingeblasen hat. <br/> | 11. kennt er doch den nicht,<sup>17</sup> der ihn gebildet und der ihm eine tätige Seele eingehaucht und den Lebensodem eingeblasen hat. <br/> |
Version vom 18. März 2016, 09:46 Uhr
Liber primus Sapientiæ. Caput XV.
Das Buch der Weisheit Kap. 15
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1.Tu autem Deus noster, suavis et verus es, patiens, et in misericordia disponens omnia. 5. Cujus aspectus insensato dat concupiscentiam, et diligit mortuæ imaginis effigiem sine anima. 8. Et cum labore vano deum fingit de eodem luto: ille qui paulo ante de terra factus fuerat, et post pusillum reducit se unde acceptus est, repetitus animæ debitum quam habebat.
12. Sed et æstimaverunt lusum esse vitam nostram, et conversationem vitæ compositam ad lucrum, et oportere undecumque etiam ex malo aquirere. 13. Hic enim scit se super omnes delinquere, qui ex terræ materia fragilia vasa, et sculptilia fingit. 14. Omnes enim insipientes, et infelices supra modum animæ superbi, sunt inimici populi tui, et imperantes illi: 16. Homo enim fecit illos: et qui spiritum mutuatus est, is finxit illos. Nemo enim sibi similem homo poterit Deum fingere. 19. Sed nec aspectu aliquis ex his animalibus bona potest conspicere. Effugerunt autem Dei laudem, et benedictionem ejus.
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1.Du aber, unser Gott!1 bist gütig und wahrhaft, langmütig und über alles voll Erbarmen waltend.
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Fußnote
Kap. 15 (1) Der Gegensatz gilt wohl nicht nur der Erkenntnis an sich, sondern auch den Folgen desselben. Hat der Götzendienst Verderben im Gefolge, so die Verehrung des wahren Gottes vollendete Gerechtigkeit und Wurzel der Unsterblichkeit. (V. 3) - (2) Griechisch: Denn wenn wir gesündigt haben, sind wir dein. Wir wollen aber nicht sündigen, wissend, dass wir dir zugezählt sind. - (3) Wohl die in V. 1 aufgezählten Eigenschaften. Doch ist V. 11, 24 ff: 12, 16, 18 auch Gottes Macht und Herrschaft (griech. hier) als Grund der Liebe und Barmherzigkeit Gottes angegeben. Das Lateinische bietet eine sehr freie Übertragung. Im Griech. sind Gegensätze: Wir sind nicht verloren, wenn wir sündigen, wie die Götzendiener, welche kein Vertrauen auf eine unendliche göttliche Barmherzigkeit haben; ja, wir werden gar nicht sündigen, weil die Erkenntnis des wahren Gottes und seines Verhältnisses zu uns von der Sünde abhält, während der Götzendienst zur Sünde führt. - (4) Durch Schöpfung, Erhaltung, Erwählung, Wunder usw. - (5) Vergl. [Jer 9,23.24, Joh 17,3]. - (6) Griech.: eine Gestalt beschmutzt (einem hässlichen Gegenstande gewidmet) mit mancherlei Farben. - (7) Gegenstandes. - (8) Insofern der Götzendienst nur Böses bringt. - (9) Sie haben es durch ihre Torheit und Schlechtigkeit verdient, dass Gott dies zulässt. - (10) Der Beweis für beides folgt alsbald. - (11) Ein Herz, das solches tut, hat allen Sinn für Wahres und Edles verloren. Die geschilderte Torheit [Weish 13,10.11-14;15ff] wird durch diese Verfertigung von irdenen Götzen noch übertroffen, aber über alles Törichte hinaus geht der Tierdienst. [Weish 15,18] vergl. [Weish 12,24]. - (12) Alles, was er verfertigt, macht er aus Ton, in der Bestimmung der Gefäße allein liegt ihre Verschiedenheit. - (13) Die Seele ist der Erde, aus der der Mensch gebildet ist, nur gleichsam als Darlehen gewährt. - (14) Gerade den Stoff dazu benutzend, der ihn lebhaft an seine Nichtigkeit erinnern sollte. - (15) Welche das Aussehen von Gold, Silber, Erz haben. Im Griech. erinnert das Wort Trugbilder an Schlacken. Daher das nun folgende Bild: Sein Herz ist Asche, ist zu Metallasche ausgebrannt. - (16) Denn diese hat doch Bestand und lässt aus sich etwas Nützliches machen, seine Hoffnungen aber sind nichtig, weil ohne Gegenstand, und sein Leben verächtlicher als Ton, weil dieser seinen Platz ausfüllt, nicht aber ein solcher Mensch, der seinen Schöpfer misskennt. - (17) Durch strafbare Unwissenheit. - (18) Griech.: für einen gewinnreichen Jahrmarkt. - (19) Die irdene Ware ist gebrechlich, aus demselben Tone werden Geschirre zum täglichen Gebrauch und auch Götzen gemacht, der Stoff ist der geringste. - (20) Nicht allein der Tonarbeiter. - (21) Der Text der Vulgata ist wohl nicht ganz unverderbt. Griech.: unselig mehr als die Seele eines unmündigen Kindes. - (22) Die ägyptischen Griechen, die Ptolemäer. - (23) Nur Gott, der kraft seiner Wesenheit lebt, kann Leben schaffen. - (24) Oder: die Tiere, das Verächtlichste. - (25) Es ist unsinniger, ein Tier zu verehren als ein Götzenbild. - (26) Sie werden dem Dienste Gottes entzogen und zum Bösen gemissbraucht. Demgemäß ist V. 18 „die verächtlichen Tiere“ nicht von der natürlichen Hässlichkeit, sondern von der Abscheulichkeit zu verstehen, die sie durch die Verehrung bekommen.
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