Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Klagel02: Unterschied zwischen den Versionen
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7. Verworfen hat der Herr seinen Altar, verflucht<sup>17</sup> sein Heiligtum, in Feindes Hand die Mauern seiner Türme<sup>18</sup> überliefert; lautes Geschrei erscholl im Hause des Herrn, als wäre es ein Festtag.<sup>19</sup> <br/> | 7. Verworfen hat der Herr seinen Altar, verflucht<sup>17</sup> sein Heiligtum, in Feindes Hand die Mauern seiner Türme<sup>18</sup> überliefert; lautes Geschrei erscholl im Hause des Herrn, als wäre es ein Festtag.<sup>19</sup> <br/> | ||
Heth. <br/> | Heth. <br/> | ||
8. Der Herr hat beschlossen, die Mauer der Tochter Sion zu zerstören;<sup>20</sup> er spannte seine | 8. Der Herr hat beschlossen, die Mauer der Tochter Sion zu zerstören;<sup>20</sup> er spannte seine Messschnur<sup>21</sup> und zog seine Hand nicht ab vom Vertilgen,<sup>22</sup> in Trauer ist das Vorwerk versetzt und die Mauer ist zumal eingestürzt.<sup>23</sup> <br/> | ||
Teth. <br/> | Teth. <br/> | ||
9. In den Boden gesunken sind ihre Tore,<sup>24</sup> verdorben und zerbrochen hat er ihre Riegel, ihr König und ihre Fürsten sind unter den Völkern, nicht ist das Gesetz mehr da und ihre Propheten erlangen kein Gesicht mehr von dem Herrn.<sup>25</sup> <br/> | 9. In den Boden gesunken sind ihre Tore,<sup>24</sup> verdorben und zerbrochen hat er ihre Riegel, ihr König und ihre Fürsten sind unter den Völkern, nicht ist das Gesetz mehr da und ihre Propheten erlangen kein Gesicht mehr von dem Herrn.<sup>25</sup> <br/> | ||
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Kap. 2 ('''1''') Die Umstände kennzeichnen das furchtbare Strafgericht Gottes: die dichte Finsternis, das Niederwerfen vom Himmel zur Erde, der Untergang der Bundeslade. - ('''2''') Die Finsternis ist das Bild des Unglückes. Einst bedeckte Gottes Herrlichkeit die Bundeslade in leuchtender Wolke, jetzt hat er die Stadt in Finsternis gehüllt und sie in seinem Zorne mit Sturm heimgesucht. - ('''3''') Die Stadt Jerusalem ist vom strahlenden Gipfel ihrer alle Städte des Reiches übertreffenden Schönheit herabgestürzt in das äußerste Elend und die schlimmste Verachtung. Die Redeweise erinnert an [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes14|Jes 14,12]]'']. - ('''4''') Ohne Rücksicht darauf, dass er zwischen den Cherubim der Bundeslade gegenwärtig war, hat Gott Stadt und Tempel der Verwüstung des Feindes preisgegeben. – Der Schemel der Füße Gottes ist die Bundeslade, im weiteren Sinne das Heiligtum. - ('''5''') Hebr.: allen Auen Jakobs. Alle Wohnstätten sind der Drohung Jeremias [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer05|Jer 5,17]]''] gemäß verwüstet. - ('''6''') Da der Thron Judas der Thron des Reiches Jahves war, war das Reich Gottes in besonderer Weise geweiht und seine Könige gleichsam mit heiliger Würde ausgezeichnet, die Gesalbten des Herrn. Indem Gott sie den Heiden preisgab, beraubte er sie der theokratischen Würde. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes43|Jes 43,28]]''] Wie in V. 1 wird die Größe des Zorngerichtes daran gezeigt, dass Gott nicht einmal verschont hat, was ihm geweiht war. - ('''7''') Alle Kraft hat der Herr vernichtet, seine Rechte, welche bis dahin das wankende Volk hielt und beschirmte, zurückgezogen, ja er selbst ist ein zornentbrannter Feind geworden, um mit seiner sichern Hand die tötenden Pfeile abzuschießen oder das mordende Schwert zu schwingen. V. 4 vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer21|Jer 21,5]]'']. - ('''8''') Hebr.: er stand da mit seiner Rechten wie ein Gegner. - ('''9''') Hebr. allgemeiner: vernichtete. - ('''10''') Das Ausgießen ist Bild der Menge, das Feuer der Härte der Strafgerichte. - ('''11''') Hebr.: Vernichtete Israel, vernichtete alle seine Paläste, und häufte in der Tochter Juda Jammer über Jammer. - ('''12''') Doch noch beklagenswerter ist, dass nicht einmal das Heiligtum verschont ist, auf das sie ihre Zuversicht setzten. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer07|Jer 7,4]]''] - ('''13''') Hebr.: Grausam behandelte er wie einen Garten seine Hütte – d.i. wie ein unnützer und unfruchtbarer Garten zerstört wird. - ('''14''') Während das Hebräische im ersten Gliede den Tempel als Wohnung Gottes bezeichnet, wird derselbe im zweiten Ort der Versammlung genannt. Dort teilte Gott seine Güter mit, verkehrte das Volk mit ihm. - ('''15''') Nachdem der Tempel zerstört ist, hat der vertraute Verkehr mit Gott aufgehört. - ('''16''') Hebr.: Er verwarf in seinem grimmigen Zorne König und Priester. – Wie David Schätze für den Bau des Tempels gesammelt und Salomon den Tempel gebaut, so lag wohl auch späteren Königen die Sorge ob, den Tempel zu erhalten und zu erneuern. - ('''17''') Hebr.: Verschmäht. - ('''18''') Hebr.: seiner Paläste, der mit dem Tempel verbundenen Gebäude. - ('''19''') Durch das Jubelgeschrei der feindlichen Streiter im eigentlichen Heiligtume, dem Heiligen und Allerheiligsten, wird es offenbar, dass Gott den Tempel verworfen hat, wie einst das Heiligtum zu Silo. - ('''20''') Zugleich mit dem Heiligtum ist auch die heilige Stadt zerstört und verbrannt. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Koe25|2Koe 25,9]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer52|Jer 52,13]]''] - ('''21''') Damit die Zerstörung auf das vollkommenste vollbracht werde, hat er die | Kap. 2 ('''1''') Die Umstände kennzeichnen das furchtbare Strafgericht Gottes: die dichte Finsternis, das Niederwerfen vom Himmel zur Erde, der Untergang der Bundeslade. - ('''2''') Die Finsternis ist das Bild des Unglückes. Einst bedeckte Gottes Herrlichkeit die Bundeslade in leuchtender Wolke, jetzt hat er die Stadt in Finsternis gehüllt und sie in seinem Zorne mit Sturm heimgesucht. - ('''3''') Die Stadt Jerusalem ist vom strahlenden Gipfel ihrer alle Städte des Reiches übertreffenden Schönheit herabgestürzt in das äußerste Elend und die schlimmste Verachtung. Die Redeweise erinnert an [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes14|Jes 14,12]]'']. - ('''4''') Ohne Rücksicht darauf, dass er zwischen den Cherubim der Bundeslade gegenwärtig war, hat Gott Stadt und Tempel der Verwüstung des Feindes preisgegeben. – Der Schemel der Füße Gottes ist die Bundeslade, im weiteren Sinne das Heiligtum. - ('''5''') Hebr.: allen Auen Jakobs. Alle Wohnstätten sind der Drohung Jeremias [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer05|Jer 5,17]]''] gemäß verwüstet. - ('''6''') Da der Thron Judas der Thron des Reiches Jahves war, war das Reich Gottes in besonderer Weise geweiht und seine Könige gleichsam mit heiliger Würde ausgezeichnet, die Gesalbten des Herrn. Indem Gott sie den Heiden preisgab, beraubte er sie der theokratischen Würde. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes43|Jes 43,28]]''] Wie in V. 1 wird die Größe des Zorngerichtes daran gezeigt, dass Gott nicht einmal verschont hat, was ihm geweiht war. - ('''7''') Alle Kraft hat der Herr vernichtet, seine Rechte, welche bis dahin das wankende Volk hielt und beschirmte, zurückgezogen, ja er selbst ist ein zornentbrannter Feind geworden, um mit seiner sichern Hand die tötenden Pfeile abzuschießen oder das mordende Schwert zu schwingen. V. 4 vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer21|Jer 21,5]]'']. - ('''8''') Hebr.: er stand da mit seiner Rechten wie ein Gegner. - ('''9''') Hebr. allgemeiner: vernichtete. - ('''10''') Das Ausgießen ist Bild der Menge, das Feuer der Härte der Strafgerichte. - ('''11''') Hebr.: Vernichtete Israel, vernichtete alle seine Paläste, und häufte in der Tochter Juda Jammer über Jammer. - ('''12''') Doch noch beklagenswerter ist, dass nicht einmal das Heiligtum verschont ist, auf das sie ihre Zuversicht setzten. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer07|Jer 7,4]]''] - ('''13''') Hebr.: Grausam behandelte er wie einen Garten seine Hütte – d.i. wie ein unnützer und unfruchtbarer Garten zerstört wird. - ('''14''') Während das Hebräische im ersten Gliede den Tempel als Wohnung Gottes bezeichnet, wird derselbe im zweiten Ort der Versammlung genannt. Dort teilte Gott seine Güter mit, verkehrte das Volk mit ihm. - ('''15''') Nachdem der Tempel zerstört ist, hat der vertraute Verkehr mit Gott aufgehört. - ('''16''') Hebr.: Er verwarf in seinem grimmigen Zorne König und Priester. – Wie David Schätze für den Bau des Tempels gesammelt und Salomon den Tempel gebaut, so lag wohl auch späteren Königen die Sorge ob, den Tempel zu erhalten und zu erneuern. - ('''17''') Hebr.: Verschmäht. - ('''18''') Hebr.: seiner Paläste, der mit dem Tempel verbundenen Gebäude. - ('''19''') Durch das Jubelgeschrei der feindlichen Streiter im eigentlichen Heiligtume, dem Heiligen und Allerheiligsten, wird es offenbar, dass Gott den Tempel verworfen hat, wie einst das Heiligtum zu Silo. - ('''20''') Zugleich mit dem Heiligtum ist auch die heilige Stadt zerstört und verbrannt. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Koe25|2Koe 25,9]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer52|Jer 52,13]]''] - ('''21''') Damit die Zerstörung auf das vollkommenste vollbracht werde, hat er die Messschnur der Verwüstung ausgespannt. - ('''22''') Die einst den Niniviten erwiesene Gunst, dass er die Stadt nicht zerstörte, erwies er Sion nicht. - ('''23''') Hebr.: Er versetzte in Trauer Wall und Mauer, miteinander liegen sie kläglich da. - ('''24''') D.i.: unter dem Schutt. An den Toren wurden Gericht und Versammlungen gehalten. Die Stärke der Tore bedingt die Sicherheit der Stadt; darum wird ihnen eine besondere Trauer zugeschrieben. - ('''25''') Wie Gott die äußeren Mauern des Reiches zerstört hat, so hat er auch den König und die Fürsten zu fremden Völkern vertrieben. Aufgehoben ist die Königswürde, die bürgerliche und priesterliche Ordnung aufgelöst, das ganze Reich der Vernichtung anheimgegeben. Zum Zeichen dessen und zum Zeugnis des Zornes Gottes empfangen auch die Propheten kein Gesicht mehr von Gott, mit dem sie das elende Volk der Weggeführten trösten könnten. Da diese zuvor den Mahnungen der Propheten nicht haben gehorchen wollen, werden ihnen jetzt die Weissagungen derselben entzogen. Dass diese Entziehung freilich nicht allzulange dauert, ist aus [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer42|Jer 42,4]]''] zu schließen, abgesehen davon, dass Ezechiel und Daniel gleichfalls in Babylon waren; doch gerade in der trostlosen Zeit der Zerstörung gewährte Gott dem Volke keine Weisung durch die Propheten. - ('''26''') Zwei Stände werden besonders hervorgehoben, deren Betrübnis vor anderen zum Mitleide stimmt, der durch ihr Alter ehrwürdigen Greise und der Blüte der Jugend. Einst wurden die Töchter Sions vergeblich getadelt, dass sie stolz einherschritten und mit eitlem Prunke prahlten, jetzt geht an ihnen in Erfüllung, was Gott ihnen gedroht. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes03|Jes 3,16-4,1]]''] - ('''27''') Die Leber galt als Sitz der Lebenskraft. Schon verliert er sein Leben vor Trauer. - ('''28''') Wen sollte das Leiden der unschuldigen Kinder nicht rühren? Das Bild ist der letzten Zeit der Belagerung entnommen. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Koe25|2Koe 25,3]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer52|Jer 52,6]]''] - ('''29''') Hebr.: Was für ein Zeugnis soll ich von dir geben? Nämlich, dass es deinem Elende entspricht. - ('''30''') Die Heftigkeit seiner Trostlosigkeit begründen zwei Umstände, will sie nicht zu fassen ist und weil sie kein Heilmittel zulässt. Das erstere ist der Fall, da kein anderer Schmerz diesem an Schärfe und an Stärke verglichen werden kann, so wenig wie irgend ein Wasser mit dem Meere, ja, wie alle Flüsse sich in das Meer ergießen, so hat Juda alle Übel zugleich erdulden müssen. - ('''31''') Die Propheten, welche das Volk, obwohl sie nicht von Gott gesandt waren, durch sein Lob, seinen Beifall und Belohnungen dazu brachte, zu weissagen. - ('''32''') Hebr.: Ungesalzenes, Verderbliches, das nicht mit dem Salze der Wahrheit gewürzt war, sondern das vielmehr Überdruss weckt. Warum? sie rügten die Sünden des Volkes nicht. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer23|Jer 23,14.17.18]]''] Wären sie wahre Propheten gewesen, so hätten sie das Volk von seiner Bosheit abzuwenden gesucht, [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer23|Jer 23,22]]''] hebr., und es vor der Gefangenschaft bewahrt. - ('''33''') Um deine Gefangenschaft zu wenden. - ('''34''') Hebr.: Lasten: Sprüche voll Trug, indem sie den Feinden, welche wagen würden die Stadt anzugreifen, Unglück voraussagten, Weissagungen, welche zuletzt nur das herbeiführten, dass das Volk in die Verbannung geschleppt wurde. Sprüche des Truges: [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer27|Jer 27,10-15]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer28|Jer 28,2.11]]'']. Der Verstoßung: [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer37|Jer 37,18]]'']. - ('''35''') Zum Ausdrucke des Spottes und Hohnes. Wie die Völker zuvor Jerusalem um sein ihm von Gott verliehenes Glück beneideten, so jubeln sie nun über dessen Untergang. - ('''36''') Dich verhöhnend und verwünschend. - ('''37''') Wütend und höhnend. - ('''38''') Hebr.: Wir haben verschlungen. Sie rühmen sich, dass sie bei der Zerstörung der Stadt mitgeholfen. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Koe24|2Koe 24,2]]''] - ('''39''') [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:3Mos26|3Mos 26,29ff]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos28|5Mos 28,36ff]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos32|5Mos 32,24ff]]'']. Ebenso kündeten die Propheten Osee, Amos, Isaias und Michäas die Wegführung voraus. Doch da es der Herr ist, der Untergang und Züchtigung gesendet, ist auch Hoffnung auf Vergebung da, wie die Weissagungen verheißen. - ('''40''') Der Schmerz, als dessen Urheber sie den Herrn kennen, mahnt sie beständig, dem Herrn ihr Leid zu klagen. Hebr.: Mauer der Tochter Sion, lass dem Bache gleich rinnen Tränen Tag und Nacht! - ('''41''') In der sonst die Menschen zu ruhen pflegen. - ('''42''') Voll und ganz, nichts darin bewahrend. - ('''43''') Rufe ihn innigst um Hilfe an. - ('''44''') So dass Gott mit Rücksicht auf die grausamen Schmerzen, welche die Herzen der Eltern bereits zerreißen, sich erbarmt. - ('''45''') Der Aufforderung V. 19 entsprechend, schüttet Sion sein Herz vor dem Herrn aus. - ('''46''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Klagel01|Klagel 1,22]]'']. Hebr.: Wem hast du so übel getan? Nicht Fremden, sondern deinem auserwählten Volke, deinem Erbe, das du mit so herrlichen Verheißungen begnadigt. - ('''47''') Hebr.: Kindlein ihrer Pflege. - ('''48''') Was in der Tat geschehen, wird so erwähnt, dass sie schmerzerfüllt Gott fragen, ob er nicht das Maß der Strenge überschritten, da er sie von solchem Unglücke heimsuchen ließ. Dass sie ihre Leibesfrucht essen werden, war ihnen von Moses bereits als höchste Strafe vorausgesagt [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos28|5Mos 28,53ff]]'']; dass dies bei der Belagerung Jerusalems durch die Chaldäer eingetreten, zeigte [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Klagel04|Klagel 4,10]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Baru02|Baru 2,3]]'']. - ('''49''') Ohne Schonung für Alter und Geschlecht sind die Einwohner dem Blutbade anheimgefallen. - ('''50''') Dieser Anblick wird Gott, so hofft Sion, zum Mitleid bewegen. | ||
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Aktuelle Version vom 28. April 2023, 16:18 Uhr
Threni, id est lamentationes Jeremiæ prophetæ.. Caput II.
Threni, das ist Klagelieder des Propheten Jeremias. Kap.2
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ALEPH. TETH. JOD. NUN. SAMECH. AIN. SADE. THAU.
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Fußnote
Kap. 2 (1) Die Umstände kennzeichnen das furchtbare Strafgericht Gottes: die dichte Finsternis, das Niederwerfen vom Himmel zur Erde, der Untergang der Bundeslade. - (2) Die Finsternis ist das Bild des Unglückes. Einst bedeckte Gottes Herrlichkeit die Bundeslade in leuchtender Wolke, jetzt hat er die Stadt in Finsternis gehüllt und sie in seinem Zorne mit Sturm heimgesucht. - (3) Die Stadt Jerusalem ist vom strahlenden Gipfel ihrer alle Städte des Reiches übertreffenden Schönheit herabgestürzt in das äußerste Elend und die schlimmste Verachtung. Die Redeweise erinnert an [Jes 14,12]. - (4) Ohne Rücksicht darauf, dass er zwischen den Cherubim der Bundeslade gegenwärtig war, hat Gott Stadt und Tempel der Verwüstung des Feindes preisgegeben. – Der Schemel der Füße Gottes ist die Bundeslade, im weiteren Sinne das Heiligtum. - (5) Hebr.: allen Auen Jakobs. Alle Wohnstätten sind der Drohung Jeremias [Jer 5,17] gemäß verwüstet. - (6) Da der Thron Judas der Thron des Reiches Jahves war, war das Reich Gottes in besonderer Weise geweiht und seine Könige gleichsam mit heiliger Würde ausgezeichnet, die Gesalbten des Herrn. Indem Gott sie den Heiden preisgab, beraubte er sie der theokratischen Würde. [Jes 43,28] Wie in V. 1 wird die Größe des Zorngerichtes daran gezeigt, dass Gott nicht einmal verschont hat, was ihm geweiht war. - (7) Alle Kraft hat der Herr vernichtet, seine Rechte, welche bis dahin das wankende Volk hielt und beschirmte, zurückgezogen, ja er selbst ist ein zornentbrannter Feind geworden, um mit seiner sichern Hand die tötenden Pfeile abzuschießen oder das mordende Schwert zu schwingen. V. 4 vergl. [Jer 21,5]. - (8) Hebr.: er stand da mit seiner Rechten wie ein Gegner. - (9) Hebr. allgemeiner: vernichtete. - (10) Das Ausgießen ist Bild der Menge, das Feuer der Härte der Strafgerichte. - (11) Hebr.: Vernichtete Israel, vernichtete alle seine Paläste, und häufte in der Tochter Juda Jammer über Jammer. - (12) Doch noch beklagenswerter ist, dass nicht einmal das Heiligtum verschont ist, auf das sie ihre Zuversicht setzten. [Jer 7,4] - (13) Hebr.: Grausam behandelte er wie einen Garten seine Hütte – d.i. wie ein unnützer und unfruchtbarer Garten zerstört wird. - (14) Während das Hebräische im ersten Gliede den Tempel als Wohnung Gottes bezeichnet, wird derselbe im zweiten Ort der Versammlung genannt. Dort teilte Gott seine Güter mit, verkehrte das Volk mit ihm. - (15) Nachdem der Tempel zerstört ist, hat der vertraute Verkehr mit Gott aufgehört. - (16) Hebr.: Er verwarf in seinem grimmigen Zorne König und Priester. – Wie David Schätze für den Bau des Tempels gesammelt und Salomon den Tempel gebaut, so lag wohl auch späteren Königen die Sorge ob, den Tempel zu erhalten und zu erneuern. - (17) Hebr.: Verschmäht. - (18) Hebr.: seiner Paläste, der mit dem Tempel verbundenen Gebäude. - (19) Durch das Jubelgeschrei der feindlichen Streiter im eigentlichen Heiligtume, dem Heiligen und Allerheiligsten, wird es offenbar, dass Gott den Tempel verworfen hat, wie einst das Heiligtum zu Silo. - (20) Zugleich mit dem Heiligtum ist auch die heilige Stadt zerstört und verbrannt. [2Koe 25,9; Jer 52,13] - (21) Damit die Zerstörung auf das vollkommenste vollbracht werde, hat er die Messschnur der Verwüstung ausgespannt. - (22) Die einst den Niniviten erwiesene Gunst, dass er die Stadt nicht zerstörte, erwies er Sion nicht. - (23) Hebr.: Er versetzte in Trauer Wall und Mauer, miteinander liegen sie kläglich da. - (24) D.i.: unter dem Schutt. An den Toren wurden Gericht und Versammlungen gehalten. Die Stärke der Tore bedingt die Sicherheit der Stadt; darum wird ihnen eine besondere Trauer zugeschrieben. - (25) Wie Gott die äußeren Mauern des Reiches zerstört hat, so hat er auch den König und die Fürsten zu fremden Völkern vertrieben. Aufgehoben ist die Königswürde, die bürgerliche und priesterliche Ordnung aufgelöst, das ganze Reich der Vernichtung anheimgegeben. Zum Zeichen dessen und zum Zeugnis des Zornes Gottes empfangen auch die Propheten kein Gesicht mehr von Gott, mit dem sie das elende Volk der Weggeführten trösten könnten. Da diese zuvor den Mahnungen der Propheten nicht haben gehorchen wollen, werden ihnen jetzt die Weissagungen derselben entzogen. Dass diese Entziehung freilich nicht allzulange dauert, ist aus [Jer 42,4] zu schließen, abgesehen davon, dass Ezechiel und Daniel gleichfalls in Babylon waren; doch gerade in der trostlosen Zeit der Zerstörung gewährte Gott dem Volke keine Weisung durch die Propheten. - (26) Zwei Stände werden besonders hervorgehoben, deren Betrübnis vor anderen zum Mitleide stimmt, der durch ihr Alter ehrwürdigen Greise und der Blüte der Jugend. Einst wurden die Töchter Sions vergeblich getadelt, dass sie stolz einherschritten und mit eitlem Prunke prahlten, jetzt geht an ihnen in Erfüllung, was Gott ihnen gedroht. [Jes 3,16-4,1] - (27) Die Leber galt als Sitz der Lebenskraft. Schon verliert er sein Leben vor Trauer. - (28) Wen sollte das Leiden der unschuldigen Kinder nicht rühren? Das Bild ist der letzten Zeit der Belagerung entnommen. [2Koe 25,3; Jer 52,6] - (29) Hebr.: Was für ein Zeugnis soll ich von dir geben? Nämlich, dass es deinem Elende entspricht. - (30) Die Heftigkeit seiner Trostlosigkeit begründen zwei Umstände, will sie nicht zu fassen ist und weil sie kein Heilmittel zulässt. Das erstere ist der Fall, da kein anderer Schmerz diesem an Schärfe und an Stärke verglichen werden kann, so wenig wie irgend ein Wasser mit dem Meere, ja, wie alle Flüsse sich in das Meer ergießen, so hat Juda alle Übel zugleich erdulden müssen. - (31) Die Propheten, welche das Volk, obwohl sie nicht von Gott gesandt waren, durch sein Lob, seinen Beifall und Belohnungen dazu brachte, zu weissagen. - (32) Hebr.: Ungesalzenes, Verderbliches, das nicht mit dem Salze der Wahrheit gewürzt war, sondern das vielmehr Überdruss weckt. Warum? sie rügten die Sünden des Volkes nicht. Vergl. [Jer 23,14.17.18] Wären sie wahre Propheten gewesen, so hätten sie das Volk von seiner Bosheit abzuwenden gesucht, [Jer 23,22] hebr., und es vor der Gefangenschaft bewahrt. - (33) Um deine Gefangenschaft zu wenden. - (34) Hebr.: Lasten: Sprüche voll Trug, indem sie den Feinden, welche wagen würden die Stadt anzugreifen, Unglück voraussagten, Weissagungen, welche zuletzt nur das herbeiführten, dass das Volk in die Verbannung geschleppt wurde. Sprüche des Truges: [Jer 27,10-15] und [Jer 28,2.11]. Der Verstoßung: [Jer 37,18]. - (35) Zum Ausdrucke des Spottes und Hohnes. Wie die Völker zuvor Jerusalem um sein ihm von Gott verliehenes Glück beneideten, so jubeln sie nun über dessen Untergang. - (36) Dich verhöhnend und verwünschend. - (37) Wütend und höhnend. - (38) Hebr.: Wir haben verschlungen. Sie rühmen sich, dass sie bei der Zerstörung der Stadt mitgeholfen. Vergl. [2Koe 24,2] - (39) [3Mos 26,29ff; 5Mos 28,36ff; 5Mos 32,24ff]. Ebenso kündeten die Propheten Osee, Amos, Isaias und Michäas die Wegführung voraus. Doch da es der Herr ist, der Untergang und Züchtigung gesendet, ist auch Hoffnung auf Vergebung da, wie die Weissagungen verheißen. - (40) Der Schmerz, als dessen Urheber sie den Herrn kennen, mahnt sie beständig, dem Herrn ihr Leid zu klagen. Hebr.: Mauer der Tochter Sion, lass dem Bache gleich rinnen Tränen Tag und Nacht! - (41) In der sonst die Menschen zu ruhen pflegen. - (42) Voll und ganz, nichts darin bewahrend. - (43) Rufe ihn innigst um Hilfe an. - (44) So dass Gott mit Rücksicht auf die grausamen Schmerzen, welche die Herzen der Eltern bereits zerreißen, sich erbarmt. - (45) Der Aufforderung V. 19 entsprechend, schüttet Sion sein Herz vor dem Herrn aus. - (46) Vergl. [Klagel 1,22]. Hebr.: Wem hast du so übel getan? Nicht Fremden, sondern deinem auserwählten Volke, deinem Erbe, das du mit so herrlichen Verheißungen begnadigt. - (47) Hebr.: Kindlein ihrer Pflege. - (48) Was in der Tat geschehen, wird so erwähnt, dass sie schmerzerfüllt Gott fragen, ob er nicht das Maß der Strenge überschritten, da er sie von solchem Unglücke heimsuchen ließ. Dass sie ihre Leibesfrucht essen werden, war ihnen von Moses bereits als höchste Strafe vorausgesagt [5Mos 28,53ff]; dass dies bei der Belagerung Jerusalems durch die Chaldäer eingetreten, zeigte [Klagel 4,10; Baru 2,3]. - (49) Ohne Schonung für Alter und Geschlecht sind die Einwohner dem Blutbade anheimgefallen. - (50) Dieser Anblick wird Gott, so hofft Sion, zum Mitleid bewegen.
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