Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Job04: Unterschied zwischen den Versionen

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16. Da stand jemand, sein Angesicht erkannte ich nicht, ein Schattenbild, vor meinen Augen,<sup>13</sup> und ich vernahm eine Stimme wie sanftes Säuseln: <br/>
16. Da stand jemand, sein Angesicht erkannte ich nicht, ein Schattenbild, vor meinen Augen,<sup>13</sup> und ich vernahm eine Stimme wie sanftes Säuseln: <br/>
17. Wird wohl der Mensch, im Vergleiche mit Gott, gerecht erscheinen oder ein Mann reiner als sein Schöpfer?<sup>14</sup>  [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Job25|Job 25,4]]''] <br/>
17. Wird wohl der Mensch, im Vergleiche mit Gott, gerecht erscheinen oder ein Mann reiner als sein Schöpfer?<sup>14</sup>  [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Job25|Job 25,4]]''] <br/>
18. Siehe, die ihm dienen, sind nicht beständig und in seinen Engeln fand er Bosheit.<sup>15</sup>  [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Job15|Job 15,5]]''] <br/>
18. Siehe, die ihm dienen, sind nicht beständig und in seinen Engeln fand er Bosheit.<sup>15</sup>  [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Job15|Job 15,15]]'' (korr.: Job 15,5->Job 15,15; vgl. Allioli 1839)] <br/>
19. Wie viel mehr werden die, welche in Lehmhütten wohnen,<sup>16</sup> die im Staube ihren Grund haben, wie von Motten verzehrt werden!<sup>17</sup> <br/>
19. Wie viel mehr werden die, welche in Lehmhütten wohnen,<sup>16</sup> die im Staube ihren Grund haben, wie von Motten verzehrt werden!<sup>17</sup> <br/>
20. Vom Morgen bis zum Abend werden sie umgehauen;<sup>18</sup> und weil keiner es zu Herzen nimmt, gehen sie auf ewig zugrunde.<sup>19</sup> <br/>
20. Vom Morgen bis zum Abend werden sie umgehauen;<sup>18</sup> und weil keiner es zu Herzen nimmt, gehen sie auf ewig zugrunde.<sup>19</sup> <br/>

Version vom 23. August 2023, 06:20 Uhr

Liber Job Caput IV.

Das Buch Job. Kap. 4


2. Erstes Zwiegespräch. (4,1 – 14,22): Die drei Freunde versuchen, anknüpfend an Jobs Klage, mehr andeutungsweise, zu zeigen, dass die einzige Ursache des Unglücks Jobs seine Sünden seien, und verheißen ihm, wenn er Buße tue, die Wiederkehr des früheren Glückes. Job weist sie nach der Reihe zurück. A. Erstes Zwiegespräch zwischen Eliphaz und Job. (4,1 – 7,21) a. Eliphaz deutet an, dass der Grundsatz: Die einzige Ursache alles Unglücks, dass die Menschen trifft, ist die Sünde, auch für Job seine Geltung habe. (4,1 – 5,27) Um Jobs Vertrauen zu gewinnen, weist er auf dessen früheres Verhalten hin, wie er alle Betrübten getröstet, und nun sei er selbst mutlos geworden. (V. 6) Job soll bedenken, dass nie die Unschuldigen, sondern einzig die Gottlosen umkommen. (V. 11) Um zu zeigen, dass dies auch auf Job Anwendung finde, beruft er sich auf ein Gesicht, das ihn gelehrt habe, kein Mensch sei vor Gott gerecht.

1. Respondens autem Eliphaz Themanites, dixit:
2. Si cœperimus loqui tibi, forsitan moleste accipies, sed conceptum sermonem tenere quis poterit?
3. Ecce docuisti multos, et manus lassas roborasti:
4. Vacillantes confirmaverunt sermones tui, et genua trementia confortasti:
5. Nunc autem venit super te plaga, et defecisti: tetigit te, et conturbatus es.
6. Ubi est timor tuus, fortitudo tua, patientia tua, et perfectio viarum tuarum?
7. Recordare obsecro te, quis unquam innocens periit? aut quando recti deleti sunt?
8. Quin potius vidi eos, qui operantur iniquitatem, et seminant dolores, et metunt eos,
9. Flante Deo perisse, et spiritu iræ ejus esse consumptos:

10. Rugitus leonis, et vox leænæ, et dentes catulorum leonum contriti sunt.

11. Tigris periit, eo quod non haberet prædam, et catuli leonis dissipati sunt.

12. Porro ad me dictum est verbum absconditum, et quasi furtive suscepit auris mea venas susurri ejus.
13. In horrore visionis nocturnæ, quando solet sopor occupare homines,

14. Pavor tenuit me, et tremor, et omnia ossa mea perterrita sunt:
15. Et cum spiritus me præsente transiret, inhorruerunt pili carnis meæ.
16. Stetit quidam, cujus non agnoscebam vultum, imago coram oculis meis, et vocem quasi auræ lenis audivi.

17. Numquid homo, Dei comparatione justificabitur, aut factore suo purior erit vir?
18. Ecce qui serviunt ei, non sunt stabiles, et in Angelis suis reperit pravitatem:
19. Quanto magis hi qui habitant domos luteas, qui terrenum habent fundamentum, consumentur velut a tinea?

20. De mane usque ad vesperam succidentur: et quia nullus intelligit, in æternum peribunt.

21. Qui autem reliqui fuerint, auferentur ex eis: morientur, et non in sapientia.


1. Da antwortete Eliphaz,1 der Themaniter, und sprach:
2. Wenn wir beginnen mit dir zu reden, wird es dir vielleicht lästig fallen, doch wer vermag Worte, die im Sinne liegen, zurückzuhalten?2
3. Siehe, viele hast du unterwiesen und müde Hände gestärkt,
4. die Wankenden hielten deine Reden aufrecht und sinkenden Knien gabest du Kraft.3
5. Da nun aber eine Plage über dich gekommen, bist du mutlos geworden; sie hat dich angetastet und du bist bestürzt.
6. Wo ist deine Gottesfurcht, deine Stärke, deine Geduld und die Vollkommenheit deines Wandels?
7. Bedenke, ich bitte dich, wer kam je unschuldig um? oder wann wurden Gerechte vernichtet?4
8. Vielmehr sah ich: die, welche Unrecht tun und Schmerzen säen, ernten sie auch,5

9. durch den Odem Gottes kamen sie um, wurden verzehrt von dem Hauche seines Zornes.6
10. Des Löwen Brüllen und der Löwin Stimme und der jungen Löwen Zähne sind zerbrochen,
11. der Tiger7 kam um, weil er keine Beute hatte, und die Jungen des Löwen wurden zerstreut.8
12. Und ein heimliches9 Wort ward zu mir gesagt und wie verstohlen vernahm mein Ohr den Inhalt seines Flüsterns.10
13. Im Schrecken eines nächtlichen Gesichts,11 wenn tiefer Schlaf auf die Menschen zu fallen pflegt,
14. fasste mich Zagen und Zittern und alle meine Gebeine wurden durchschauert.
15. Ein Wehen ging an mir12 vorüber, es sträubten sich die Haare meines Leibes.
16. Da stand jemand, sein Angesicht erkannte ich nicht, ein Schattenbild, vor meinen Augen,13 und ich vernahm eine Stimme wie sanftes Säuseln:
17. Wird wohl der Mensch, im Vergleiche mit Gott, gerecht erscheinen oder ein Mann reiner als sein Schöpfer?14 [Job 25,4]
18. Siehe, die ihm dienen, sind nicht beständig und in seinen Engeln fand er Bosheit.15 [Job 15,15 (korr.: Job 15,5->Job 15,15; vgl. Allioli 1839)]
19. Wie viel mehr werden die, welche in Lehmhütten wohnen,16 die im Staube ihren Grund haben, wie von Motten verzehrt werden!17
20. Vom Morgen bis zum Abend werden sie umgehauen;18 und weil keiner es zu Herzen nimmt, gehen sie auf ewig zugrunde.19
21. Und die aus ihnen übrigbleiben, werden hinweggerafft; sie sterben, doch nicht in Weisheit.20


Fußnote

Kap. 4 (1) Eliphaz will Job gut stimmen für das, was er sagen will, und seinen Worten Gewicht verleihen: Es möge dir nicht lästig sein, wenn wir auf deine Klagen antworten, aber wer könnte zu alledem, was du gesagt, schweigen? Ein schlechter Tröster, der nur neue Pein bereitet. - (2) Du hast viele unterrichtet und an ihre Pflicht gemahnt, wenn sie zu unterliegen schienen. Vergl. [Job 29,15.21]. Solange du selbst glücklich wart, hast du andere gestützt, und jetzt? - (3) Hebr.: War deine Gottesfurcht nicht dein Vertrauen und deine Zuversicht nicht die Unschuld deiner Wege? Vergl. [Spr 14,26]. Der Sinn ist: Hättest du getan, was ich sage, du wärest nie in dieses Unglück gekommen, den Menschen zum Beispiel, denn Gott ist gütig und gerecht. - (4) Vielleicht stachelt Satan ihn zu diesen peinigenden Worten an: denke doch, ich bitte dich, an den über allen Zweifel erhabenen Satz: Gott lässt keinen Unschuldigen ohne Hilfe im Unglück, also lass den Jammer. Und: Wer keine Schuld auf sich geladen hat, erfährt kein Leiden, also behaupte nicht, du seiest schuldlos. - (5) Hebr.: Soviel ich sah: Wer Unglück pflügte und Mühsale säte, erntete sie auch. Pflügen: in seinem Herzen beschließen; säen: ausführen. Eliphaz übersieht, dass man ein solches Urteil vor dem letzten Ausgange der göttlichen Schickungen nicht auf besondere Fälle anwenden kann. Vergl. [Mt 7,1]. - (6) In demselben Bilde fortfahrend, beschreibt Eliphaz den plötzlichen Untergang der Sünder. Zu der alten lateinischen Übersetzung wie im Hebr. und der Sept. werden die beiden V. 8, V. 9 voneinander getrennt. - (7) Hebr.: der Löwe. - (8) Gottes Macht wird unter einem andern Bilde dargestellt: Er weiß selbst den Trotzigsten zu bezwingen und die Gottlosen durch die Vernichtung ihrer Familie zu strafen; eine harte Anspielung auf Jobs Charakter und den Tod seiner Kinder. Das dreifache Bild vom Löwen bedeutet: die Stärke, Wildheit und Grausamkeit des Tyrannen der Welt wird gebrochen. - (9) Adverbial: Ich wusste selbst nicht, wie. - (10) Um dies zu bestätigen, führt Eliphaz eine Vision an. Da diese eine erhabene Lehre enthält, hat sie Gott zum Urheber. Nur was Eliphaz daraus folgert, ist falsch. - (11) Hebr.: Im Gedankengewirr aus Nachtgesichten. Andere Beispiele von Traumgesichten siehe [1Mos 15,12, 1Mos 28,12, 3Mos 12,6]. Furcht und Zittern sind die Zeichen einer übernatürlichen Offenbarung. [1Mos 15,12, 1Mos 28,17, Jes 6,5, Offenb 1,7] - (12) Hebr.: An meinem Angesichte. - (13) Hebr.: Es stand da, ich erkannte sein Aussehen nicht, ein Gebilde vor meinen Augen. - (14) Hebr.: Ist ein Sterblicher gerecht vor Gott oder vor seinem Schöpfer rein ein Mann? Eliphaz schließt daraus: Also straft Gott keinen Unschuldigen und würde auch dich nicht strafen, wärest du frei von Schuld. Er will Job durch die Erzählung zum Bekenntnis seiner Schuld veranlassen. - (15) Eliphaz redet von den Engeln im Stande der Prüfung: deshalb nennt er sie Diener und Engel, obwohl viele durch die Sünde Teufel geworden sind. - (16) Fallen die Menschen, wie schon ihr Ursprung zeigt, der sie der Herrschaft des Todes unterwirft, nicht viel leichter in Sünden und werden sie nicht deshalb auch viel leichter von Gott mit Strafen heimgesucht? Lehmhütten: Anspielung auf [1Mos 2,7, 1Mos 3,19] Vergl. [Job 10,9, Job 13,12, 2Kor 5,1]. - (17) Anspielung auf Jobs Krankheit. Der Vergleich ist gekürzt. - (18) Neue Anspielung auf Jobs Unglück: Die Sünder werden dem Baume gleich umgehauen. - (19) Hebr.: Und ohne dass man es beachtet (von Seiten derer, die noch im Glücke sind), gehen sie auf immer unter. - (20) Sinn des lateinischen Textes: die Gottlosen werden sicher hinweggenommen, wenngleich nicht mit einem Schlage. Entgehen sie einem Unglücke, so werden sie in einem anderen ihren Untergang finden. Das Hebräische kann auch übersetzt werden: Ists nicht so? Wird ihr Zeltseil an ihnen ausgerissen, so streben sie, doch nicht in Weisheit. – Wie der Zeltstrick das Zelt hält, so hält die Seele das Leibeszelt ausgespannt, das zusammenbricht, wenn der Tod die Seele losreißt vom Körper. [JSir 12,16] Nicht das fremde, ja selbst nicht das eigene Unglück bringt sie zur Besinnung, sie sterben dahin ohne die Furcht des Herrn, den Anfang der Weisheit. [JSir 1,16] – Die Worte der Offenbarung haben mit V. 19 ihr Ende erreicht.

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