Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh10
Sanctum Jesu Christi Evangelium secundum Joannem
Das heilige Evangelium Jesu Christi nach Johannes - Kap. 10
| |
1. Amen, amen dico vobis: qui non intrat per ostium in ovile ovium, sed ascendit aliunde: ille fur est, et latro. 2. Qui autem intrat per ostium, pastor est ovium. 4. Et cum proprias oves emiserit, ante eas vadit: et oves illum sequuntur, quia sciunt vocem ejus. 5. Alienum autem non sequuntur, sed fugiunt ab eo: quia non noverunt vocem alienorum. 9. Ego sum ostium. Per me si quis introierit, salvabitur: et ingredietur, et egredietur, et pascua inveniet. 10. Fur non venit nisi ut furetur, et mactet, et perdat. Ego veni ut vitam habeant, et abundantius habeant. 11. Ego sum pastor bonus. Bonus pastor animam suam dat pro ovibus suis. 17. Propterea me diligit Pater: quia ego pono animam meam, ut iterum sumam eam. 29. Pater meus quod dedit mihi, majus omnibus est: et nemo potest rapere de manu Patris mei. 33. Responderunt ei Judæi: De bono opera non lapidamus te, sed de blasphemia: et quia tu homo cum sis, facis teipsum Deum. 36. Quem Pater sanctificavit, et misit in mundum, vos dicitis: Quia blasphemas: quia dixi, Filius Dei sum? 37. Si non facio opera Patris mei, nolite credere mihi.
|
1. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch,1 wer2 nicht durch die Tür3 in den Schafstall eingeht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber! 42. alles aber, was Johannes von diesem gesagt hat, ist wahr gewesen.74 Und viele glaubten an ihn.75
|
Fußnote
Kap. 10 (1) Fortsetzung von [Joh 9,39] - (2) Der Ausschluß des Geheilten ist für die Juden vorbildlich. Die Pharisäer haben sich als schlechte Lehrer und Hirten erwiesen, indem sie den Glauben an den Messias zum Grunde der Ausstoßung aus dem auserwählten Volke nahmen und andere täuschten. Im Gegenteile werden die, welche an Christus glauben, durch ihn in das messianische Reich eingehen. Unter dem schon im Alten Bunde wohlbekannten Bilde des Hirten [Jer 23,1ff, Jes 40,11, Ez 34, Ez 36] spricht der Heiland von dem wahren Lehramte. Zuerst stellt er die Kennzeichen desselben auf (V. 1 – 9) und bezeichnet sich alsdann als den einzig wahren Lehrer und Leiter des Volkes Gottes und aller Gläubigen. - (3) Die Herde übernachtete in einer festen Umfriedung, die meist aus Mauerwerk bestand. Bei dem Tore war ein Torwächter aufgestellt. Die Tür ist im übertragenen Sinne die Berufung durch Christus, der Heiland selbst, wie Jesus V. 7 sagt (Cyr., Aug.). [Ez 34,8, Jer 23,1]; Räuber, sofern sie dabei Gewalt brauchen, z. B. durch Ausschluß aus der Synagoge. Die Schafe sind zunächst die Juden jener Zeit. (Euth.) [Lk 11,52]. Nur der Glaube an Christus und die Liebe zu ihm führt zum ewigen Leben. Außer den Schafen aus Israel sind noch andere V. 16. - (4) Eigenschaften des wahren Hirten. Der Türhüter wird des Bildes wegen genannt, ohne Anwendung (Chrys.), oder den Heil. Geist, der in die Heil. Schriften einführt (Theod., Aug., Theoph.), oder Christus selbst (Cyr., Aug.). - (5) Sie erschrecken also nicht, wie dies der Fall ist, wenn der Dieb kommt. - (6) Beim Ein- und Ausgehen werden die Tiere gezählt. - (7) Jesus geht voraus, weil er der Weg ist [Joh 14,6], die Schafe folgen, weil sie seine Stimme erkennen, den göttlichen Mahnruf im Herzen vernehmen. - (8) Der Fremde, der kein Recht hat, der Dieb und Räuber ist (Chrys.). - (9) Ich bin die Türe, durch welche die Schafe eingehen, d. h. die Gläubigen gehen durch Christus in die Kirche ein, von ihm erhalten sie Belehrung, Gnade usw. - (10) Griech.: Vor mir, die Pharisäer und die ganze Partei, dazu falsche Propheten des A. B. [Jer 23,21.28, Jer 17,15] (Cyr., Hier.), die Ahnen der Pharisäer. Vergl. [Mt 7,15]. Die wahren Propheten machten mit Christus gleichsam eine Person aus, und ihre Lehre war seine Lehre (Aug., Chrys., Bed.). – (11) D. h. ihnen nicht geglaubt. Angehört werden falsche Lehrer auch wohl von Gläubigen, aber bald erkannt und verlassen. – (12) Der Heiland will den Nutzen zeigen, den es hat, durch die wahre Türe einzugehen. - (13) Wenn jemand von mir berufen ist. „Eingehen und ausgehen“ ist ein Hebraismus, dessen Sinn ist: Er wird in Sicherheit leben und wandeln. - (14) Die zur Erlangung des Heiles notwendigen Mittel in der Gemeinschaft mit Christus (Chrys., Aug.). - (15) Der Gegensatz soll klarer zeigen, was Christus ist. - (16) Zu den Schafen. - (17) Das höhere, von ihm verliehene Leben. - (18) Durch Rechtfertigung, Gnade und Verleihung der himmlischen Herrlichkeit, deren Vollendung die Auferstehung des Leibes ist. Man kann das Wort „überreichlich“ auch auf die Mittel beziehen, durch welche das geistige Leben genährt wird; äußere und innere Gnaden, Sakramente und deren Wirkungen. - (19) Der gute Hirt, den die Propheten vorherverkündet haben. [Jes 40,11, Ez 34,23, Ez 37,24, Sach 11,4]. Der Heiland ist der gute Hirt, das Vorbild aller Seelenhirten, besonders in der Hingabe des eigenen Lebens [Mt 20,28, 1Tim 2,6] für die Schafe. - (20) Der ist kein wahrer Hirt, der das Hirtenamt nur um des Lohnes willen übernimmt. Immerhin ist ein großer Unterschied zwischen den Dieben und den Mietlingen. Jene sind keine Hirten, und darum ist ihr Tun verderblich, diese sind Hirten, aber keine guten, weil sie in Tagen der Gefahr dem Berufe untreu werden, da sie vor allem ihr eigenes Wohl im Auge haben. - (21) Eigen im höchsten Sinne sind die Schafe nur dem höchsten Hirten, dem guten Hirten Christus. Wer aber durch die Türe eingeht, wird selbst ein solcher guter Hirte und wird als Gesandter an Christi statt [2Kor 5,20] von den Schafen erkannt und geliebt. - (22) In Palästina gingen die Wölfe vereinzelt auf Raub aus. Böse Menschen, die durch falsche Vorspiegelungen Schafe von der Herde Christi entfernen wollen, sind Wölfe. [Mt 7,15, Apg 20,29]. Ihr Haupt ist der Teufel. - (23) Die einen raubt er, die anderen zerstreut er. - (24) Er weidet sie nur wegen des Lohnes. - (25) Ich aber bin kein Mietling, sondern der gute Hirt. Der Herr „kennt“ die seinen, er kennt auch die anderen, aber nicht als die seinen, wie auch die Gläubigen schlechte Hirten kennen, aber nicht als ihre Hirten anerkennen. - (26) Ein Zwischensatz. - (27) Das erste Merkmal des guten Hirten ist in V. 14 dargestellt. Ein zweites Kennzeichen desselben wird hier angegeben: Sein Leben für das Heil der Schafe hingeben. Der Heiland sagt seinen schmerzvollen Tod voraus. Vergl. [Jes 53,10]. - (28) Die Liebe des guten Hirten erstreckt sich auf alle im A. B. verheißenen Schafe. [Mic 4,2, Jes 49,1ff, Jes 52,13ff, Jes 53,10ff, Jes 55,4ff] Ich habe: weil er sie bereits kennt und ihre Bekehrung bevorsteht. - (29) Die anderen Schafe sind die Heiden, welche dem alttestamentlichen Gottesreiche nicht angehören. - (30) Dazu bin ich vom Vater gesendet. [Lk 2,32]. Diese führt der Herr nicht unmittelbar selbst, sondern durch die Apostel und ihre Nachfolger herbei. - (31) Eine Kirche aus Juden- und Heidenchristen zusammengesetzt. - (32) Einem obersten Hirten werden alle folgen. Erst am Ende der Tage wird diese Verheißung des Herrn ihre volle Erfüllung finden. Vergl. [Roem 11,25] - (33) Die Liebe des Vaters hat ihren ersten Grund in der Wesensgemeinschaft des göttlichen Sohnes, aber auch die heiligste Menschheit des Herrn bietet Beweggründe für die Liebe des Vaters zu ihm dar. Ein solcher Beweggrund ist der Wille des Herrn, den Vater durch seinen Opfertod zu verherrlichen. - (34) Nicht so aber gebe ich mein Leben hin, dass ich im Tode bleibe, sondern dass ich von den Toten auferstehe. Vergl. [1Kor 15,14]. - (35) Erklärung des Vorhergehenden. Deshalb kann ich mein Leben wieder annehmen, d. h. auferstehen, weil ich es ganz in meiner Gewalt habe, darum hat niemand das Recht, es mir zu nehmen, aber auch nicht die Kraft dazu. - (36) Mir durch die Gottheit innewohnende Macht (Cyr., Chrys., Aug.). Die Hingabe des Heilandes ist vollkommen freiwillig; denn nicht nur hatte kein Mensch die Gewalt, ihn zu töten, wenn er nicht selbst wollte, sondern es bestand auch kein strenges Gebot des Vaters, die Erlösung gerade so, nämlich durch den blutigen Kreuzestod zu vollziehen, denn sonst hätte Christus, als notwendig sündenlos, diesen Auftrag vollziehen müssen. Dann wäre aber die Hingabe nicht in gleichem Umfange freiwillig gewesen. - (37) Bei der Auferstehung ist Jesus als Gott selbst mittätig. [Joh 2,19] Vergl. [Joh 20,9, Lk 24,46]Mithin sind in Christus zwei Naturen vereinigt (Cyr.). - (38) Der Herr wählte von verschiedenen Weisen, die Erlösung zu vollziehen, welche ihm der Vater vorlegte, eine aus. Die ausgewählte, weil gleichfalls vom Vater vorgelegt, kann des Vaters Auftrag genannt werden. - (39) Wie [Joh 9,16]. - (40) Steigerung des [Joh 7,20, Joh 8,48.52] gemachten Vorwurfes. - (41) Die anderen bestreiten die Berechtigung des Vorwurfes, weil der Inhalt der Rede und das Wunder dagegen zeugen. Im zweiten Punkte stimmen sie mit den „anderen“ [Joh 9,16] und dem Geheilten [Joh 9,31] überein. - (42) Zwischen Laubhüttenfest und Tempelweihe lagen etwa zwei Monate. Jesus kehrt wieder nach Jerusalem zurück. Das Fest der Tempelweihe war 164 v. Chr. Von Judas Machabäus zur Erinnerung an die Wiederherstellung des Gottesdienstes im Tempel und der neuen Weihe eingesetzt. [1Makk 4,52, 2Makk 10,5] Es fiel auf den 25. Kisleu, d. i. in die Mitte Dezember, und wurde acht Tage lang gefeiert. Bis zum Ende des 11. Kapitels folgen die übrigen der Leidenswoche vorausgehenden Ereignisse. - (43) Dies wird wegen der nicht aus dem Judentum stammenden Leser bemerkt, damit sie die Zeit kennen, wann das Fest war. Auch in den Herzen der Juden war es kalt (Aug., Greg., Euth.). - (44) Der Tempel war auf drei Seiten mit doppelten, auf der Südseite mit dreifachen Säulengängen umgeben. Nach dem Vorbilde des Heilandes besuchten auch die Christen gern die Halle. - (45) Aus der Person der Fragesteller lässt sich auf die Absicht schließen, in welcher die Frage gestellt ward. Die dem Heilande feindlich gesinnten Bewohner Jerusalems wollen dem Herrn eine bestimmte Antwort ablocken, um ihn zu verderben. Sie umringen ihn, scheinbar lernbegierig, und fordern, er solle sich endlich einmal über seine Person bestimmt aussprechen. - (46) Griech.: Ich habe es gesagt. Es sind wohl die [Joh 5,17ff, Joh 7,14] berichteten Reden gemeint. Der Samariterin gegenüber hat sich Jesus als Messias zu erkennen gegeben [Joh 4,26], weil sie sich empfänglich zeigte. Den Juden kann ein offenes Selbstzeugnis nur zum Vorwande der Verfolgung dienen. Wenn Jesus redet, fordern sie Zeichen [Joh 2,18, Joh 6,30], wenn er Wunder tut, Reden (Chrys.). Gibt er von sich selbst Zeugnis, so verwerfen sie es [Joh 8,13] beruft er sich auf die Werke und das Zeugnis des Vaters, so fordern sie ein Bekenntnis. Wo der gute Wille gänzlich mangelt, finden alle Heilsmittel unempfänglichen Boden. - (47) Beständig, auch jetzt noch. - (48) Wer den Werken nicht glaubt, wird den Worten noch weniger glauben. - (49) Ihr gehört nicht zu meinen Schafen, weil ihr nicht innerlich so beschaffen seid, wie die sein müssen, welche an mich glauben sollen. - (50) Ich habe als guter Hirt getan, was sich gebührte. (V. 25) Wenn ihr mir nicht glaubt, so geschieht dies nicht, weil ich nicht euer Hirt sein wollt. Und dennoch versucht der Herr, die harten Seelen noch einmal zu einem besseren Entschlusse zu bewegen, indem er ihnen sein Verhältnis zu den Schafen (V. 27) und die Größe und Gewissheit ihres ewigen Glückes schildert (V. 28). - (51) Meine Schafe: die mich kennen und lieben (V. 14). - (52) Soviel an mir liegt, wenn sie nur aus freiem Willen bei mir bleiben. Der Gegensatz zum Leben ist das ewige Verderben. - (53) Sie können sich aber selbst preisgeben (Konz. von Trient Sitz 6 Kap. 2) und hören dann freilich auf, seine Schafe zu sein. - (54) Was der Vater dem Sohne gegeben hat, ist die gemeinsame göttliche Natur. Die Worte „mein Vater“ sind nachdrucksvoll vorangesetzt. Die göttliche Natur und macht ist größer als alles, als jede Wesenheit und Macht, mithin sind die Gläubigen, welche unter dem Schutze des Sohnes stehen, auch des göttlichen Schutzes teilhaftig. Viele Handschriften und Väter (Basil., Chrys.) haben: Mein Vater, welcher mir (die Werke) gegeben hat, ist größer als alle (nämlich als alle Feinde der Herde Christi). - (55) Zwei verschiedene Personen in einer Natur. (Basil., Chrys., Hil., Athan.). der Heiland hat den Juden mehr von sich geoffenbart, als sie erwarten konnten: nicht nur, dass er der Messias ist, sondern auch, dass er dem Vater wesensgleich ist. - (56) Jesus nahm aus der drohenden Haltung der Juden Anlass zum Reden. - (57) Die Werke hätten sie zum Glauben und zur Anerkennung seiner göttlichen Sendung führen sollen (V. 25 [Joh 5,36, Joh 8,38] ), und sie wollen ihn deshalb steinigen. V. 31 (Griech.: Sie hoben wieder Steine auf, nämlich wie [Joh 8,59] ). Man steinigt wegen böser Werke, ich aber habe euch gute Werke gezeigt, und zwar solche, die ich im Auftrage und mit der Macht des Vaters verrichtete. - (58) Der Heiland beweist aus dem Gesetze, weil seine Feinde dieses immer im Munde führen, sie konnten also nichts dagegen einwenden. Vergl. [Joh 5,18]. - (59) – Jesus beweist, dass er recht gesprochen, aus der Heil. Schrift und den Werken. - (60) Unter „Gesetz“ versteht man oft die ganze Heil. Schrift. Die angeführte Stelle findet sich [Ps 81,6]. - (61) Als sie zur Obrigkeit bestellt wurden. - (62) Weil sie ihre Macht und Erleuchtung von Gott empfangen haben. - (63) Mit diesen Worten hat der Heiland die Heilige Schrift als Richtschnur anerkannt und auch für den N. B. als solche bestätigt. - (64) Wenn ihn der Vater geheiligt hat, hat er ihn offenbar als Sohn geheiligt (Thom.), d. h. er hat die menschliche Natur bestimmt, dass sie in der zweiten Person mit der göttlichen Natur vereinigt, dass Christus auch als Mensch der wahre Sohn Gottes sei. Diesen vollen Sinn konnten jedoch wohl die Zuhörer nicht fassen, jedenfalls aber den nächsten Sinn: Wenn es genügte, von Gott einer Ansprache gewürdigt zu sein, damit jemand „Gott“ genannt ward, um wie viel mehr kann ich „Sohn Gottes“ genannt werden, da ich zum Erlöser auserwählt und in die Welt gesandt bin, die Erlösung zu vollbringen. - (65) Da die Heiligung der Sendung vorausgeht und den Vater zum Urheber hat, beruht sie auf der ewigen Auswahl und Heiligung zum messianischen Amte. Dieser entsprach in der Zeit die wirkliche Sendung in die Welt. - (66) Der wahre Sohn Gottes lästert nicht, wenn er sich Gott nennt. Damit ist die Anklage der Juden widerlegt. Hiermit schwächt Christus nicht ab, was er V. 30 sagte, wo er sich als wesensgleich mit Gott erklärt. Wenn ich mich den Sohn Gottes nenne, so wäre dies auch dann keine Lästerung, wenn ich nicht der wahre und eigentliche Sohn Gottes wäre, sondern nur vom Vater „geheiliget“ und „gesandt“. Denn auch andere werden Götter genannt, wenngleich sie kein so wichtiges Amt bekleideten, also darf ich mich umso mehr Gottes Sohn nennen, da ich es nicht nur in einem gewissen Sinne, sondern wirklich und eigentlich bin. - (67) Wenn ich die Werke meines Vaters unterlasse, euch also die Beweise meiner göttlichen Sendung vorenthalte, so erlaube ich euch, nicht nur mir nicht zu glauben, nein ich gebiete es sogar. - (68) Glaubet dem Zeugnisse meiner Werke, d. h. glaubet an mich als denjenigen, als welchen mich meine Werke bezeugen: als Gottgesandten, als Sohn Gottes. - (69) Es wird hier die Lehre von der wechselseitigen Durchdringung der göttlichen Personen und die göttliche Natur der Person Christi ausgesprochen. Denn von einem Geschöpfe kann nie gesagt werden, dass es in Gott ist, wie Gott in ihm. - (70) Die Verteidigung des Herrn hat insoweit auf sie Eindruck gemacht, als sie die Steinigung aufgaben. Dennoch suchen sie von neuem wie [Joh 7,30.32] des Heilandes habhaft zu werden, weil er die vermeintliche Gotteslästerung wiederholt und bekräftigt hat. - (71) Wie, sagt der Evangelist nicht. Es war wohl die ehrfurchtgebietende Majestät Jesu, welche seine Verfolger zurückschreckte; vielleicht war es auch Furcht vor dem Volke, welche für den Augenblick ihrer Rachsucht Einhalt gebot. Nach einigen war es ein wunderbares Entgehen. - (72) Der Heiland begibt sich an den Ort, wo der Täufer zuerst [Joh 1,28] gewirkt, und wo ihm selbst die ersten Jünger zugeführt worden, um nach so vielem Schmerzlichen etwas Trost zu finden, indem er dort dem Volke in Erinnerung bringt, was Johannes ehedem von ihm bezeugt (Chrys.). - (73)Jesus blieb dort, bis er nach Judäa ging, um Lazarus aufzuwecken. - (74) Haben wir dem Johannes geglaubt, der kein Wunder getan hat, wie sollen wir dem nicht glauben, der Wunder tut, und den Johannes als Messias verkündet hat? - (75) Griech.: Glaubten dortselbst.
- Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 |
Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.