Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Tob06
Liber Tobiæ Caput VI.
Das Buch Tobias. Kap. 6
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1. Profectus est autem Tobias, et canis secutus est eum, et mansit prima mansione juxta fluvium Tigris. 6. Quod cum fecisset, assavit carnes ejus, et secum tulerunt in via: cetera salierunt, quæ sufficerent eis, quousque pervenirent in Rages civitatem Medorum. 8. Et respondens Angelus, dixit ei: Cordis ejus particulam si super carbones ponas, fumus ejus extricate omne genus dæmoniorum sive a viro, sive a muliere, ita ut ultra non acedat ad eos. 10. Et dixit ei Tobias: Ubi vis maneamus? 12. Tibi debetur omnis substantia ejus, et oportet eam te accipere conjugem. 15. Timeo ergo, ne forte et mihi hæc eveniant: et cum sim unicus parentibus meis, deponam senectutem illorum cum tristitia ad inferos. 17. Hi namque qui conjugium ita suscipiunt, ut Deum a se, et a sua mente excludant, et suæ libidini ita vacant, sicut equus et mulus, quibus non est intellectus: habet potestatem dæmonium super eos. 20. Secunda vero nocte in copulatione sanctorum patriarcharum admitteris. 21. Tertia autem nocte, benedictionem consequeris, ut filii ex vobis procreentur incolumes.
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1. Tobias aber reiste fort und sein Hund1 folgte ihm nach. Die erste Nacht blieb2 er am Flusse Tigris.3
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Fußnote
Kap. 6 (1) Der Hund war wohl hier ein edleres Tier und nicht so verachtet wie in Palästina. - (2) Unter einem Zelte oder in der Karawanserei. - (3) Entweder ist einer der Nebenflüsse des Tigris gemeint, welche den gleichen Namen führten, oder das Heim des Tobias lag auf dem linken Ufer des Flusses, auf dem ein Teil von Ninive lag. - (4) Das waschen er Füße war im Oriente ein häufiges. Vielleicht auch ist allgemeiner ein erfrischendes Bad zu verstehen. Dass der Engel desselben nicht bedarf, ist ein Zug, der wiederum dessen übermenschliches Wesen durchscheinen lässt. Wie wenig ihn Tobias bereits für einen lohndiener ansieht, zeigt der Ruf: Herr! - (5) Nach der Itala und Griech. B schnappte der Fisch nach dem Fuße des Tobias, nach dem Chald. Verschlang er das Brot, welches Tobias mitgebracht. Der Fisch war nach einigen ein Hecht, nach anderen ein Meerfisch, der in den Tigris gelangt war (indes alsdann kein Haifisch oder Pottfisch, da auf solche die Beschreibung nicht passt?. Der Fisch wird beschrieben, nicht wie er an sich war, sondern wie er Tobias erschien. - (6) Das Ereignis war hinreichend, Tobias dazu zu führen, in Azarias etwas Übermenschliches zu vermuten; insbesondere da der Engel wiederum die Heilung des Vaters voraussagt. Um indes bis zum Ende unerkannt zu bleiben, gibt der Engel ein Mittel an, welches nach dem Volksglauben die von ihm verheißene Heilung herbeizuführen vermochte. - (7) Itala: Zur Zehrung (in victu). - (8) Nach dem Griech. am Tage nach der Ankunft bei Raguel. - (9) Der Engel erklärt (nach der Vulg.) die Bedeutung des Herzens (V. 8) und der Galle (V. 9) mit Übergehung der Leber. Dagegen wird V. 19 der Leber zugeschrieben, was hier dem Herzen. Die anderen Texte verbinden beides. Der Engel wir also sowohl das eine wie das andere als anwendbar erklärt haben. Die Wirkung wird nicht der natürlichen Kraft zugeschrieben, sondern der Körper soll das Werkzeug der göttlichen Allmacht auf den Geist wirken (ähnlich wie auch das Feuer der Hölle die bösen Geister quält, die sichtbaren Sakramente unsichtbare Gnaden wirken). Der Galle legte man im Altertum die ihr zugeschriebene Kraft bei und so verhüllt der Engel am besten sein Wesen. Dass der Fisch, der Tobias verschlingen wollte, durch die Fügung Gottes das Mittel ward, um Sara und Tobias Vater mit den größten Wohltaten zu überhäufen, ist ein Ausdruck des Gedankens, welcher dem ganzen Buche zugrunde liegt: denen, die Gott lieben, muss die Bitterkeit der Galle, das von Gott gesandte körperliche Leiden, zum Guten dienen, indem es ihnen die Augen des Geistes öffnet.- (10) Bei der Annäherung an Ekbatana, 700 Kilometer von Ninive. Vergl. V. 11. - (11) Der Ausdruck schließt alle näheren Verwandten ein. Daraus erwächst für Tobias Pflicht und Recht, sie zu heiraten. - (12) Die Juden hatten wohl die Kunde von diesen wunderbaren Begebnissen verbreitet. Ob die Zahl 7 nur für die Mehrzahl überhaupt steht? Der Engel belehrt ihn über die Familienverhältnisse, welche Tobias als entferntem Verwandten weniger bekannt waren. - (13) Schluss aus dem gesagten. Nach den griech. Texten und der Itala sagten die Leute, der Teufel liebe sie. - (14) Tobias beschränkt sich in seinem Einspruche auf das dringendste, die Erhaltung seines Lebens für seine Eltern. In Bezug auf die Ehe konnte er sich umso mehr auf das Ansehen seines Führers verlassen, als dessen Rat mit den Vorschlägen seines Vaters sich in Einklang befand. Da der Engel zudem die nächste Zukunft kannte, vermochte er auch hierin einen Rat zu geben, dessen ein bloßer Mensch unfähig war. - (15) Die Sünde der Leidenschaft ist in der Ehe meistens als eine lässliche anzusehen, dennoch konnte Gott den Tod als Strafe verhängen, wie die Beispiele Ozas und anderer zeigen. Indes werden jene Menschen durch die Zusätze als solche charakterisiert, welche soweit von Gott entfernt und in die Lust versunken waren, dass sie zu jeder Sünde bereit waren. - (16) [Ps 31,9] Tierischer Unverstand, der sich nicht durch die Vernunft leiten lässt und der sinnlichen Leidenschaft folgt, als deren Typus Esel und Pferde erscheinen. [Jer 5,8, Ez 23,20] - (17) Soweit Gott dem Teufel Gewalt einräumt. Diese beschränkt sich auf Versuchungen und physische Schädigung. – Was die Vulgata V. 16, V. 17 über die Ursachen hat, fehlt in den übrigen Texten, ebenso wie der Bericht über die Enthaltsamkeit. V. 18, V. 20, V. 21. - (18) Eben dies wünscht das Tridentiner Konzil. (Sitz 24. Von der Verbess. Kap. 1 Von der Ehe) Raphael rät drei Nächte Enthaltsamkeit an, damit, abgesehen von der mystischen Bedeutung dieser Zahl und der Dauer des Gebetes und der Enthaltsamkeit, die drei Früchte durch die Verteilung auf drei Tage mehr auseinandergelegt werden. In der ersten Nacht wird der böse Geist vertrieben, in der zweiten erhält die Verbindung eine höhere Weihe, da sie nun der Ehe das Patriarchen gleichzuachten ist, in der dritten wird ihr Kindersegen zuteil. - (19) Was Tobias [Tob 8,9] sagt, überragt die Pflicht, welche der Engel ihm hier auflegt. - (20) Dass du unter den Nachkommen Abrahams reichen Kindersegen erhaltest. Oder: Du wirst Segen an Kindern, den Nachkommen Abrahams, haben; deine Nachkommenschaft wird ein starkes Glied der Abraham verheißenen Nachkommen sein.
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