Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes63
Prophetia Isaiiæ. Caput LXIII.
Prophezeiung des Isaias Kap. 63
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1. Quis est iste, qui venit de Edom, tinctis vestibus de Bosra? iste formosus in stola sua, gradiens in multitudine fortitudinis suæ. Ego, qui loquor justitiam, et propugnator sum ad salvandum. 5. Circumspexi, et non erat auxiliator: quæsivi, et non fuit qui adjuvaret: et salvavit mihi brachium meum, et indignatio mea ipsa auxiliata est mihi. 6. Et conculcavi populos in furore meo, et inebriavi eos in indignatione mea, et detraxi in terram virtutem eorum. 12. Qui eduxit ad dexteram Moysen brachio majestatis suæ, qui scidit aquas ante eos, ut faceret sibi nomen sempiternum: 14. Quasi animal in campo descendens, spiritus Domini ductor ejus fuit: sic adduxisti populum tuum ut faceres tibi nomen gloriæ.
17. Quare errare nos fecisti Domine de viis tuis: indurasti cor nostrum ne timeremus te? convertere propter servos tuos, tribus hereditatis tuæ. 18. Quasi nihilum possederunt populum sanctum tuum: hostes nostri conculcaverunt sanctificationem tuam.
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1. Wer ist dieser,1 der von Edom kommt,2 in geröteten Kleidern von Bosra?3 Dieser, prangend4 in seinem Gewande, einherschreitend in der Fülle seiner Kraft? Ich bin es,5 der ich Gerechtigkeit rede und Vorkämpfer bin zum Heile.
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Fußnote
Kap. 63 (1) Die Frage regt die Aufmerksamkeit an und gibt zugleich der Bewunderung und dem entzückenden Staunen Ausdruck, von denen der Seher beim geistigen Schauen der erhabenen Gestalt des Messias erfüllt ist. - (2) Der messianische Sieger kommt von Edom; hier wie [Jes 34] ist Edom als Repräsentant aller feindlichen Völker, aller Gottesfeinde gesetzt. (Vergl. V. 3, V. 6) - (3) Bosra liegt zwischen Petra und dem Roten Meere. - (4) Dieser Herrliche, Ausdruck der wonnevollen Freude, mit der des Sehers Auge und Herz bei dem Anblick der Majestät des nahenden Triumphators erfüllt ist. - (5) Antwort des Siegers selbst. Hebr.: Ich bin es, der redet in Gerechtigkeit, mächtig zu helfen; d.i. er ist mächtig und heilig in Wort und Tat, sein Wort ist Gerechtigkeit und sein Wille Allmacht; beides aber ist er, um zu helfen, um Heiland zu sein. Die [Jes 11,3.4; Jes 42,3.6] gegebene Charakteristik wird wieder aufgenommen. Gerechtigkeit ist jener Zustand, den Gott unter den Menschen will hergestellt wissen, diesem gilt Wort und Macht des Messias, er ist aber nichts anderes als das Heil. - (6) Zusammenklang: Edom – adom (rot). Vielleicht sind um des Zusammenhanges der Bedeutung gerade Edom und Bosra als Stätten des Keltertretens und des Völkergerichtes genannt. Hebr.: Warum ist Rot an deinem Gewand? Ist dein Gewand bespritzt wie das Kleid des Keltertreters mit Traubenblut. - (7) Wie vereint sich mit deinem Berufe und deiner Macht als Heilsbringer die Spur der Mühe und der Arbeit, die Spur der stattgefundenen Zerstampfung, Vernichtung? – Völkergericht und Erlösung sind so unmittelbar als möglich miteinander verbunden, der Messias hat, indem er Rache übte, Heil gebracht. - (8) Er hat diese mühsame Arbeit allein, ohne Hilfe, verlassen von allen, auf sich genommen. - (9) Die Völker, die Feinde Gottes, also die Verkörperung der gottfeindlichen Macht. Wie aber bereits [Jes 13; Jes 14] die Weltmacht mit dem dämonischen Untergrunde gemeint ist, so auch hier die in den Gottesfeinden sich offenbarende Satansmacht. Diese wurde im Tode Christi bezwungen. Durch das Leiden erwarb sich Christus seine Verherrlichung und somit auch das Recht, Richter der Welt zu sein. Die Einzelsiege der Kirche und endlich der Abschluss aller, das Weltgericht am jüngsten Tage, sind nur Folgen und Entfaltungen des einen großen Sieges und Gerichtes in der Passion. Der Messias hat die Kelter allein getreten, weil alle Sünder waren, er war auch allein, da niemand ihm helfend und tröstend zur Seite stand. – Ist dies die Bedeutung des Keltertretens, so ist das Nahen des Messias V. 1 sein Triumphzug; vielleicht die Himmelfahrt, der Abschluss und die Krönung seiner erlösenden Tätigkeit. Vergl. [Hebr 1,3; Hebr 7,17]. Die heiligen Wundmale sind die Spuren des Kampfes, die er mit sich bringt. Im Bilde ist freilich das Blut seiner Feinde an seinen Kleidern sichtbar, doch ist dies nur zur Darstellung des Gedankens gesagt, dass die Zeichen des Sieges an ihm sichtbar sind. Diese sind hier im Einklang mit dem gebrauchten Bilde gewählt. Ohne Bild ist Kampf und Sieg des Messias [Jes 53] beschrieben, ebenso [Sach 9,11; Sach 12,10] dort aber ist auch von seinem Blute und seiner Durchbohrung die Rede. - (10) Die folgenden Verse schildern noch eingehender die Anstrengung des Messias und deren Erfolg in der Vernichtung der Feinde. - (11) Hebr.: Ich machte niederrinnen zur Erde ihren Lebenssaft, ihr Blut. Der Schlussvers bringt in dreifacher Wendung den vollen Sieg des Messias zum Ausdruck, gleichsam ein Jubellied, dass die Macht des Bösen gebrochen. Die wiederholte Erwähnung der Völker zeigt, dass Edom nur Emblem ist. - (12) Wie steht diesem als Richter kommenden Messias Israel gegenüber? Muss es auch das Gericht der Zertretung befürchten? Wie muss es sich für den Messias vorbereiten? Dies drängt sich dem Seher wie von selbst auf und er kleidet seine Belehrung in ein inniges Gebet. - (13) Er gedachte der den Patriarchen gegebenen Verheißungen, des mit dem Volke auf Sinai geschlossenen Bundes, der Bereitwilligkeit und Freudigkeit, wie es dort seinem Gott den Eid der Treue schwor, [2Mos 19,8] vergl. [Jer 2,2], und hoffte, menschlich gesprochen, dass sie in der angeboten Liebe und Treue beharren würden. Diese ursprüngliche Liebe bewog ihn, sich als deren Retter zu erweisen. - (14) Erbarmend und helfend einzugreifen. - (15) Das Antlitz Gottes heißt öfter die Bundeslade, das Heiligtum, in dem der Herr wohnt, die Glanzwolke, das Symbol der gnadenreichen Gegenwart Gottes unter seinem Volke, aber auch das Wesen Gottes selbst, Gott in klarer, unverhüllter Majestät. Demnach ist hier entweder der bei der Bundeslade und in der Glanzwolke gegenwärtige und Gottes Stelle vertretende Engel gemeint, oder der Engel, der vor Gottes Angesicht steht, d.i. Gott zum Dienste bereitsteht und Gottes Antlitz und Herrlichkeit schaut. - (16) Hebr.: Er hob sie empor (auf seine Arme) und trug sie: Der Herr hatte Mitleid mit ihrer Bedrängnis und trug Sorge um sie. - (17) Leider entsprach Israel nicht der Gnade des Herrn. Das Dankgebet der Anerkennung für Gottes Wohltaten geht in demütige Selbstanklage über. - (18) Die Sünde fordert Gottes Zorn und Strafgerechtigkeit heraus, verwundert und betrübt seinen Geist der Heiligkeit, der als solcher nur Heiligkeit will und zur Erreichung derselben den Menschen alle Hilfe und Gnade gewährt. Dieser Schmerz des Heiligen wird verhängnisvoll, er verwandelt sich in einen Gegner, führt Krieg gegen sie, und wer kann ihm widerstehen? Wie er sich zuvor freute, Huld zu erweisen, so muss er jetzt zur Züchtigung schreiten. - (19) Kann Israel bei seiner Bestimmung unter feindlichem Joche bleiben? Wozu waren da die Großtaten der Vergangenheit? - (20) Das Volk, welches auch die folgenden Fragen stellt. - (21) Soll dies umsonst geschehen sein? - (22) Hebr.: Der Moses zur Rechten des Armes seiner Herrlichkeit wandeln ließ – er begleitete Moses mit seiner Macht und stand ihm wunderkräftig bei. - (23) Vor den Bewohnern des Landes. - (24) In der Ebene. - (25) Hebr.: Wie das Vieh ins Tal hinabsteigt, brachte sie der Herr zur Ruhe, d.i. wie die Herde, die ins fruchtbare Tal hinabsteigt, um da reichlich zu weiden, führte sie der Herr aus der Wüste in die Ruhe und den Überfluss des gelobten Landes ein. - (26) Diese Erwähnung bereitet die Bitte vor, der Herr wolle um seiner Verherrlichung willen gnädig sein. - (27) Hebr.: deine Machterweise. - (28) Innige Bitte und wehmutsvolle Klage sind vereint. Früher zeigte Gott einen heiligen Liebeseifer für sein Volk, setzte seine Macht für dasselbe ein und erwies sich barmherzig; jetzt hat es den Anschein, als ob sein mitleidsvolles Herz verschlossen, erstarrt wäre. - (29) Empfangene Wohltaten erhöhen die Zuversicht einer neuen Bitte. - (30) Der Seher betet im Namen aller und für alle. - (31) Abraham und Jakob sind nicht unsere Väter, sondern du allein. Wenn wir dich um Hilfe anflehen, berufen wir uns nicht darauf, dass wir Kinder Abrahams, sondern dass wir deine Kinder sind. Die Form der Vergangenheit fordert indes wohl den Sinn der Vergangenheit, also: Weder Abraham hat uns geholfen noch Israel und Rettung geschafft. - (32) Weil Gottes Name ewig, unveränderlich ist, wird er das Verheißene, dessen Unterpfand der Gottesname „der Seiende“ ist, auch verwirklichen. - (33) Die Zulassung Gottes und der Spielraum, den er der menschlichen Freiheit und Bosheit gestattet, hat oft etwas dem Menschen schwer Begreifliches. Es gehört in Gottes Pläne, dem Bösen manchmal längere Zeit Entwicklung und Fortwuchern zu gestatten. - (34) Da das Verderben so tief ist, ist auch Hoffnung da, der Herr wird sein Erbe nicht auf immer preisgeben. - (35) Als wären wir ein wertloses Nichts in deinen Augen, so haben die Feinde uns unterjocht. Hebr.: Nur kurze Zeit besaß dein heiliges Volk (das Erbe, das du ihm gegeben). - (36) Das Land und die Stätte der Wohnung des Herrn. - (37) Wie einst in Ägypten vor dem Bundesschlusse.
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