1. Factum est autem cum cessassent loqui, indignatus Holofernes vehementer, dixit ad Achior:
2. Quoniam prophetasti nobis dicens, quod gens Israel defendatur a Deo suo, ut ostendam tibi quoniam non est Deus, nisi Nabuchodonosor:
3. Cum percusserimus eos omnes, sicut hominem unum, tunc et ipse cum illis Assyriorum gladio interibis, et omnis Israel tecum perditione disperiet:
4. Et probabis quoniam Nabuchodonosor dominus sit universæ terræ: tuncque gladius militiæ meæ transiet per latera tua, et confixus cades inter vulneratos Israel, et non respirabis ultra, donec extermineris cum illis.
5. Porro autem si prophetiam tuam veram existimas, non concidat vultus tuus, et pallor, qui faciem tuam obtinet, abscedat a te, si verba mea hæc putas impleri non posse.
6. Ut autem noveris quia simul cum illis hæc experieris, ecce ex hac hora illorum populo sociaberis, ut, dum dignas mei gladii pœnas exceperint, ipse simul ultioni subjaceas.
7. Tunc Holofernes præcepit servis suis ut comprehenderent Achior, et perducerent eum in Bethuliam, et traderent eum in manus filiorum Israel.
8. Et accipientes eum servi Holofernis, profecti sunt per campestria: sed cum appropinquassent ad montana, exierunt contra eos fundibularii.
9. Illi autem divertentes a latere montis, ligaverunt Achior ad arborem manibus et pedibus, et sic vinctum restibus dimiserunt eum, et reversi sunt ad dominum suum.
10. Porro filii Israel descendentes de Bethulia, venerunt ad eum: quem solventes duxerunt ad Bethuliam, atque in medium populi illum statuentes, percunctati sunt quid rerum esset, quod illum vinctum Assyrii reliquissent.
11. In diebus illis erant illic principes, Ozias filius Micha de tribu Simeon, et Charmi, qui et Gothoniel.
12. In medio itaque seniorum, et in conspectu omnium, Achior dixit omnia quæ locutus ipse fuerat ab Holoferne interrogatus: et qualiter populus Holofernis voluisset propter hoc verbum interficere eum,
13. Et quemadmodum ipse Holofernes iratus jusserit eum Israelitis hac de causa tradi: ut, dum vicerit filios Israel, tunc et ipsum Achior diversis jubeat interire suppliciis, propter hoc quod dixisset: Deus cœli defensor eorum est.
14. Cumque Achior universa hæc exposuisset, omnis populus cecidit in faciem, adorantes Dominum, et communi lamentatione et fletu unanimes preces suas Domino effuderunt,
15. Dicentes: Domine Deus cœli et terræ, intuere superbiam eorum, et respice ad nostram humilitatem, et faciem sanctorum tuorum attende, et ostende quoniam non derelinquis præsumentes de te: et præsumentes de se, et de sua virtute gloriantes, humilias.
16. Finito itaque fletu, et per totam diem oratione populorum completa, consolati sunt Achior,
17. Dicentes: Deus patrum nostrorum, cujus tu virtutem prædicasti, ipse tibi hanc dabit vicissitudinem, ut eorum magis tu interitum videas.
18. Cum vero Dominus Deus noster dederit hanc libertatem servis suis, sit et tecum Deus in medio nostri: ut sicut placuerit tibi, ita cum tuis omnibus converseris nobiscum.
19. Tunc Ozias, finito consilio, suscepit eum in domum suam, et fecit ei cœnam magnam.
20. Et vocatis omnibus presbyteris, simul expleto jejunio refecerunt.
21. Postea vero convocatus est omnis populus, et per totam noctem intra ecclesiam oraverunt petentes auxilium a Deo Israel.
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1. Es geschah aber, als sie aufgehört zu reden, ergrimmte Holofernes heftig und sprach zu Achior:
2. Weil du uns geweissagt und gesagt hast, dass das Volk Israel von seinem Gott beschirmt werde, so sollst du, damit ich dir zeige, dass kein Gott ist außer Nabuchodonosor,
3. wenn wir sie alle wie einen Mann schlagen, selbst auch mit ihnen durch das Schwert der Assyrier umkommen und ganz Israel soll mit dir zugrunde gehen.
4. Du sollst dich überzeugen, dass Nabuchodonosor der Herr der ganzen Erde ist, und alsdann soll das Schwert meines Heeres durch deine Seiten dringen, und durchbohrt sollst du unter den Verwundeten Israels fallen und nicht mehr zu Atem kommen, bis du mit ihnen ausgetilgt bist.
5. Wenn du nun deine Weissagung für wahr hältst, so möge dein Angesicht nicht niedergeschlagen sein und die Blässe, die dein Angesicht bedeckt, möge von dir weichen, wenn du glaubst, dass diese meine Worte nicht in Erfüllung gehen können.
6. Damit du aber wissest, dass du zugleich mit ihnen dies erleiden wirst, siehe, so sollst du von dieser Stunde an ihrem Volke zugesellt werden, damit du, wenn sie die verdiente Strafe meines Schwertes empfangen, auch zugleich der Rache verfallest.1
7. Alsdann befahl Holofernes seinen Dienern, Achior zu ergreifen und ihn nach Bethulia2 zu führen und in die Hände der Söhne Israels zu überliefern.3
8. Da nahmen ihn die Diener des Holofernes und zogen hin durch die Ebene; als sie sich aber dem Gebirge näherten, zogen die Steinschleuderer gegen sie aus.
9. Jene aber bogen von der Seite des Berges ab, banden Achior mit Händen und Füßen an einen Baum, ließen ihn so mit Stricken gebunden zurück und kehrten zu ihrem Herrn um.
10. Hierauf stiegen die Söhne Israels von Bethulia herab und kamen zu ihm, banden ihn los, führten ihn nach Bethulia, stellten ihn in die Mitte des Volkes und fragten ihn, was die Ursache sei, aus der die Assyrier ihn gebunden zurückgelassen hätten.
11. In jenen Tagen waren daselbst die Ersten: Ozias,4 der Sohn Michas, aus dem Stamme Simeon, und Charmi, der auch Gothoniel hieß.
12. Achior also erzählte inmitten der Ältesten und vor allen, was er nur von Holofernes befragt geredet hatte, wie das Heer des Holofernes ihn wegen dieser Rede hatte töten wollen
13. und wie Holofernes selbst im Zorne befohlen habe, ihn aus dieser Ursache den Israeliten zu übergeben, damit, wenn er die Söhne Israels besiegt haben werde, er dann auch Achior selbst unter verschiedenen Qualen könnte hinrichten lassen, deshalb weil dieser gesagt habe: Der Gott des Himmels ist ihr Beschirmer.
14. Als Achior dies alles erzählt hatte, fiel das ganze Volk auf das Angesicht nieder und sie beteten den Herrn an und sandten unter Weinen und Wehklagen insgesamt einmütiges Gebet zum Herrn empor.
15. und sprachen: Herr, Gott des Himmels und der Erde! siehe ihren Hochmut an und schaue auf unsere Verdemütigung, blicke auf das Angesicht deiner Heiligen5 und zeige, dass du die nicht verlässest, welche auf dich vertrauen, und dass du die demütigst, welche auf sich selbst vertrauen und sich ihrer Stärke rühmen.
16. Als sie nun aufgehört hatten zu weinen und nachdem das Volk den ganzen Tag gebetet hatte, trösteten sie Achior
17. und sprachen: Der Gott unserer Väter, dessen Macht du gepriesen hast, wird es für dich so fügen, dass du vielmehr ihren Untergang siehst.
18. Wenn aber der Herr, unser Gott, seine Diener so in Freiheit setzt, möge Gott auch mit dir in unserer Mitte sein, dass du, wie es dir gefällt, mit allen den Deinigen unter uns wohnest.6
19. Als nun die Beratung zu Ende war, nahm Ozias ihn in sein Haus und gab ihm ein großes Gastmahl.7
20. Und er lud alle Ältesten dazu ein und sie erquickten sich zusammen, nachdem das Fasten vorüber war.8
21. Darnach aber ward das ganze Volk zusammenberufen und sie beteten die ganze Nacht hindurch an dem Versammlungsorte und flehten den Gott Israels um Hilfe an.
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