Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Mic01
Prophetia Michææ. Caput I.
Prophezeiung des Michäas Kap. 1
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1. VERBUM Domini, quod factum est ad Michæam Morasthiten, in diebus Joathan, Achaz, et Ezechiæ regum Juda: quod vidit super Samariam, et Jerusalem. 3. Quia ecce Dominus egredietur de loco suo: et descendet, et calcabit super excelsa terræ. 4. Et consumentur montes subtus eum: et valles scindentur sicut cera a facie ignis, et sicut aquæ, quæ decurrunt in præceps. 6. Et ponam Samariam quasi acervum lapidum in agro cum plantatur vinea: et detraham in vallem lapides ejus, et fundamenta ejus revelabo.
14. Propterea dabit emissarios super hereditatem Geth: domus Mendacii in deceptionem regibus Israel. 16. Decalvare, et tondere super filios deliciarum tuarum: dilata calvitium tuum sicut aquila: quoniam captivi ducti sunt ex te.
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Fußnote
Kap. 1 (1) Also hat der Prophet ein recht zu fordern, dass man auf ihn höre. - (2) Eine Vision wird dargeboten, demnach ist das Bild und das durch dasselbe Bezeichnete wohl zu unterscheiden. Die zwei Hauptstädte stellen gleichsam Volk und Reich von Juda und Israel dar. Da der Prophet die Wiederherstellung durch den Messias schaut und sie als Erhöhung des Berges Gottes schildert [Mic 4,1] und als Rückkehr der Herrschaft nach Jerusalem [Mic 7,11] und Aufbau der Stadt, gibt der Name Jerusalem gleichsam eine Zusammenfassung der ganzen Prophezeiung. - (3) Ähnlich Michäas, Sohn des Jemla [1Koe 22,28]. - (4) Alles soll aufmerken auf das Gericht des Herrn. Da auch die unbelebten Dinge dazu aufgefordert werden, wird die Bedeutung dessen, was der Prophet sagen will, noch mehr erhöht. Was an Israel geschieht, soll das Reich Gottes auf Erden vorbereiten. Das Gericht kommt über Israel in Hinblick auf das Heil, die Völker sind Zeugen desselben, um gleichfalls für das Heil vorbereitet zu werden. Zudem sind die Einzelgerichte Teile und Vorspiele des Weltgerichtes, in dem alle Völker erscheinen müssen, deshalb ist es passend, wenn zu dem an Israel zu vollstreckenden Gerichte alle Völker als Zeugen zusammenberufen werden. Himmel und Erde, welche die Werkzeuge und Zeugen der Wohltaten Gottes gewesen, sollen auch die Werkzeuge und Zeugen der göttlichen Rache sein. - (5) Gottes Zeugnis gegen jemanden ist dasselbe wie sein Gericht. Wider euch (hebr.): dies ein Urteil bald treffen wird, Israel und Juda. - (6) Gott soll sich von seinem himmlischen Sitze gleichsam erheben, das Gericht zu üben. Die Sünde ist so furchtbar, dass sie gewissermaßen Gottes Thron berührt. Wie V. 3 zeigt, ist nicht vom Tempel in Jerusalem die Rede. - (7) Das Bild ist von der Wolke hergenommen, welche vom Himmel herab auf die Spitzen der Berge sich niedersenkt. - (8) Hebr.: da werden dann die Berge unter ihm schmelzen… wie Wasser, das über einen Abhang hinabstürzt. – Die Täler spalten sich, damit das Innere der Erde frei daliege. Die höchstgelegenen Geschöpfe bis zu den niedrigsten fühlen Gottes Macht. So pflegt Gottes Erhabenheit beschrieben zu werden, und um so passender, als sein Herabsteigen auf den Sinai von ähnlichen Erscheinungen begleitet war. [2Mos 19,16] So wird Gott auch zum letzten Weltgerichte kommen. Das Bild stützt sich also teils auf schon Geschehenes, teils auf Zukünftiges. - (9) Die Hauptstädte waren gleichsam der Quell, aus dem sich das Gift des Götzendienstes über ganz Israel und Juda ergoss. Über Samaria vergl. [1Koe 12,28] und [1Koe 16,25.32.33]. In Jerusalem waren es Priester und Fürsten, welche durch ihr Beispiel das Volk zum Bösen verleiteten. - (10) Nichts soll in Samaria übrig bleiben als ein Haufen Steine, wie der Landmann, der einen Weinberg anlegt, solche von diesem fortträgt. - (11) Samaria lag auf einem Berge. Hebr.: So will ich denn Samaria zu einem Steinhaufen auf dem Felde machen, zu Pflanzstätten für Weinberge. Dieser Sinn ist dem Parallelismus mehr entsprechend. - (12) Samaria wird als Buhlerin gedacht, welche ihren Bürgern die Gelegenheit verschafft, Buhlereien zu treiben, nämlich Götzendienst zu üben, und sich als Lohn Weihegeschenke, Altäre usw. sammelt. - (13) Die Götzenbilder waren einst mit Goldplatten belegt. Samaria hat seine Schätze als Buhllohn erhalten, sie sollen als Buhllohn einer anderen Buhlerin zufallen, Babylon, der Stadt voll des Götzendienstes; sollen zur Verehrung der Assyrischen Götzen dienen. Zwar hat Gott mit den Heiden keinen besonderen Bund geschlossen, weshalb der Ausdruck Buhlerinnen befremden könnte, indes wird der Ausdruck analog angewendet und zudem sind die Heiden wirklich von dem ersten Bunde, den Gott mit dem Stammvater des Menschengeschlechtes geschlossen, abgefallen. - (14) Der Ausdruck des Schmerzes weist zugleich auf die kommende Gefangenschaft hin, denn der Prophet schreitet in dem Aufzuge nicht eines Trauernden allein, sondern eines elend in die Gefangenschaft Fortgeschleppten daher, der Kleider beraubt. - (15) Schakale. - (16) Hebr.: Denn unheilbar sind die Schläge, die es treffen; ja, es dringt die Niederlage bis nach Juda, reicht bis an das Tor meines Volkes, bis nach Jerusalem. – Von dem zerstörten Samaria schreitet das Verderben fort nach Jerusalem, der Stadt meines Volkes (Ausdruck des Schmerzes). Das Tor ist der Versammlungsort und ein vorzüglich befestigter Platz, auch dies trifft das Unheil. Der Untergang Samarias und die Zerstörung Jerusalems sind zwar zeitlich weit auseinander liegend (722 – 586 vor Chr.), aber der Prophet schaut auf den inneren Zusammenhang: die gleiche Sünde, die gleiche Strafe, für Israel durch die Assyrier, für Juda und Jerusalem durch die Chaldäer. (Hier.) - (17) Aus [2Sam 1,20]. Haltet die Wehklage zurück, damit die Feinde sich nicht freuen. – Geth.: Kundstadt. - (18) Hebräisch: Zu Bethleaphra (Staubheim) wälz dich im Staube. Zeichen ungeheuerlichster Betrübnis. Gemeint ist Ophra im Stamme Benjamin. - (19) Schaphir. Die Bewohner sollen in schmachvoller Entblößung wegziehen. - (20) Zaanan: es liegt am Ausgange, doch soll es dem Verderben nicht entgehen. - (21) Beth Hazael, nahe bei Jerusalem. Sonst stand es fest durch eigene Kraft, jetzt droht ihm aus der Nähe Verderben. - (22) Oder: Es zittern um ihr Heil die Bewohner von Maroth. (Mar: bitter.) Unbekannte Ortschaft, wohl gleichfalls in der Nähe von Jerusalem. - (23) Die heilige Gottesstadt selbst wird in den Wirbel des Unglückes hinabgezogen. Die weitere Beschreibung davon V. 13. - (24) Lachis lag im äußersten Süden des Gebietes, welches dem Stamme Juda gehörte. Hebr.: Schirret den Wagen an den Renner, Bewohner von Lachis (Rennstadt). Der Anfang der Versündigung war dies für die Töchter Sion, dass in dir gefunden wurden die Verschuldungen Israels. – Dieser Sinn entspricht [Mic 1,5] sowie dem Zusammenhange und dem folgenden: Darum. - (25) Hebr.: Morescheth, Gath, über die Stadt Morescheth in der Nähe von Gath. Vulg.: Er wird feindliche Streiter in den Teil des Erbes Judas senden, der Gath benachbart ist. - (26) Die Stadt Achsib: Lüge. Das Vertrauen auf menschliche Macht wird sich als trügerisch erweisen. - (27) Maresa: Besitz. Ich werde dich den Feinden als Besitz übergeben. - (28) Die Vornehmsten Israels werden sich gezwungen sehen, nach Odollam zu fliehen und sich dort zu verbergen, wie einst David. [1Sam 22,1; 2Sam 23,13] Adullam (Odullam) lag im Stamme Juda. Herrlichkeit Israels: ironisch. Zehn Städtenamen haben durch die Bedeutung und den Klang des Namens das heranziehende Verderben gekennzeichnet, in der Mitte die Hauptstadt, welche mit dem Vorbilde frecher Sünde allen voranging. - (29) Besser: eines Geiers, vultur barbatus und vultur puenopterus. Wie die Eltern sich über zahlreiche Kinder freuen, so die Hauptstadt über Zahl, Pracht und Macht der Städte. - (30) In die Babylonische Gefangenschaft.
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