Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Hebr06

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Epistola beati Pauli Apostoli ad Hebræos.

Der Brief des heiligen Apostels Paulus an die Hebräer Kap. 6

Mahnung an die Hebräer, nach Vollkommenerem zu streben (V. 3) eingedenk der furchtbaren Gefahr, der sich die aussetzen, welche vom Glauben abtrünnig werden. (V. 8) Doch der Apostel vertraut, dass sie im Glauben beharrlich sein werden, da Gott ihrer früheren Liebe nicht vergessen wird (V. 10), und wünscht ihnen, sie möchten Abrahams Vorbild im Glauben nachfolgen. (V. 19) 3) Zu dem Gegenstande zurückkehrend (V. 20) zeigt er, dass Christus wahrhaft ein Priester nach der Ordnung Melchisedechs ist. (Kap. 7 V. 3)

1. Quapropter intermittentes inchoationis Christi sermonem, ad perfectiora feramur, non rursum jacientes fundamentum pœnitentiæ ab operibus mortuis, et fidei ad Deum,

2. Baptismatum doctrinæ, impositionis quoque manuum, ac resurrectionis mortuorum, et judicii æterni.
3. Et hoc faciemus, si quidem permiserit Deus.
4. Impossibile est enim eos, qui semel sunt illuminati, gustaverunt etiam donum cœleste, et participes facti sunt Spiritus sancti,
5. Gustaverunt nihilominus bonum Dei verbum, virtutesque sæculi venturi,

6. Et prolapsi sunt; rursus renovari ad pœnitentiam, rursum crucifigentes sibimetipsis Filium Dei, et ostentui habentes.
7. Terra enim sæpe venientem super se bibens imbrem, et generans herbam opportunam illis, a quibus colitur: accipit benedictionem a Deo.
8. Proferens autem spinas, ac tribulos, reproba est, et maledicto proxima: cujus consummatio in combustionem.
9. Confidimus autem de vobis dilectissimi meliora, et viciniora saluti: tametsi ita loquimur.

10. Non enim injustus Deus, ut obliviscatur operis vestri, et dilectionis, quam ostendistis in nomine ipsius, qui ministrastis sanctis, et ministratis.

11. Cupimus autem unumquemque vestrum eamdem ostentare sollicitudinem ad expletionem spei usque in finem:
12. Ut non segnes efficiamini, verum imitatores eorum, qui fide, et patientia hereditabunt promissiones.

13. Abrahæ namque promittens Deus, quoniam neminem habuit, per quem juraret, majorem, juravit per semetipsum,
14. Dicens: Nisi benedicens benedicam te, et multiplicans multiplicabo te.
15. Et sic longanimiter ferens, adeptus est repromissionem.
16. Homines enim per majorem sui jurant: et omnis controversiæ eorum finis, ad confirmationem, est juramentum.

17. In quo abundantius volens Deus ostendere pollicitationis heredibus immobilitatem consilii sui, interposuit jusjurandum:
18. Ut per duas res immobiles, quibus impossibile est mentiri Deum, fortissimum solatium habeamus, qui confugimus ad tenendam propositam spem.

19. Quam sicut anchoram habemus animæ tutam ac firmam, et incedentem usque ad interiora velaminis,
20. Ubi præcursor pro nobis introivit Jesus, secundum ordinem Melchisedech pontifex factus in æternum.


1. Darum1 wollen wir die Anfangsgründe der Lehre Christi2 übergehen und uns3 zum Vollkommenerem erheben, indem wir nicht wiederum den Grund legen mit der Lehre von der Bekehrung von den toten Werken4 und dem Glauben5 an Gott,6
2. von den Taufen,7 der Handauflegung,8 der Auferstehung der Toten und dem ewigen Gerichte.9
3. Ja, dies wollen wir tun,10 wenn anders Gott es gestattet.11
4. Denn12 es ist unmöglich,13 dass solche, welche einmal14 erleuchtet worden15 und die himmlische Gabe16 gekostet haben, die des Heiligen Geistes17 teilhaftig geworden sind,
5. und das köstliche Wort18 Gottes und die Kräfte der zukünftigen Welt19 gekostet haben,20
6. und doch abgefallen sind, wiederum zur Sinnesumkehr erneuert werden,21 sie, die für sich22 den Sohn Gottes von neuem kreuzigen und den Schmähungen preisgeben.23
7. Denn ein Land, welches den oftmals darauf herabkommenden Regen einsaugt, und Gewächse trägt zum Nutzen für diejenigen, die es bebauen, empfängt Segen von Gott.
8. Bringt es aber Dornen und Disteln24 hervor, so ist es verworfen und dem Fluche nahe,25 und sein Ende ist Verbrennung.26
9. Von euch aber, Geliebte!27 versehen wir uns eines Bessern,28 dessen, was dem Heile näher ist,29 obgleich wir diese Sprache führen müssen.
10. Denn Gott ist nicht ungerecht,30 dass er eures Wirkens und der Liebe vergessen sollte,31 die ihr gegen seinen Namen32 bewiesen habt, da ihr den Heiligen33 dientet und noch dient.34
11. Wir wünschten aber,35 dass ein jeder von euch denselben Eifer beweise, um volle Hoffnung zu haben bis an's Ende;
12. damit ihr nicht träge werdet,36 sondern Nachahmer derer, welche durch Glauben und Ausdauer die Verheißungen37 ererben werden.38
13. Denn als Gott dem Abraham39 eine Verheißung40 gab, schwor er, da er bei keinem Höheren schwören konnte, bei sich selbst41
14. und sprach:42 Wahrlich,43 ich will dich reichlich segnen, und dich überaus mehren.44
15. Und da dieser geduldig darauf harrte, erlangte er so das Verheißene.45
16. Menschen nämlich schwören bei dem Höheren; und der Eid, zur Bekräftigung geleistet, macht jeder Widerrede46 unter ihnen ein Ende.47
17. Deswegen48 hat Gott, um den Erben der Verheißung die Unwandelbarkeit seines Ratschlusses um so stärker zu zeigen, einen Eid beigefügt,49
18. damit wir, durch zwei unwandelbare Tatsachen,50 bei denen Gott unmöglich lügen kann, einen festen Trost haben, wir, die wir unsere Zuflucht dazu genommen haben, an der gebotenen Hoffnung festzuhalten,
19. in der wir einen sicheren und festen Anker für unsere Seele haben,51 der hineinreicht in das Innere hinter dem Vorhange;52
20. wohin als Vorläufer für uns53 Jesus eingegangen ist, indem er nach der Ordnung Melchisedechs Hoherpriester ward in Ewigkeit.54

Fußnote

Kap. 6 (1) Weil festere Speisen den Fortgeschrittenen ziemen, so schüttelt eure Trägheit ab. Der Apostel hat die höhere Lehre vom Priestertum und die Erinnerung an die Schwachheit seiner Leser vorangestellt, nicht um jene mit Stillschweigen zu übergehen, denn er kommt weiter unten auf dieselben, sondern um die Aufmerksamkeit der Leser zu wecken und diese anzuspornen, recht in seine Lehre einzudringen. - (2) Der christlichen Lehre. - (3) Apostel und Leser. - (4) Von Werken, welche den Tod bringen. (Chrys., Primas.) - (5) Der Apostel führt sechs Lehrgegenstände an, je zwei zusammengehörige miteinander verbindend. An der Spitze steht Buße und Glaube, negative und positive Grundlage des christlichen Lebens. Mit der Predigt von der Buße hatten der Vorläufer des Herrn, Christus selbst und der heil. Petrus [Apg 2,38] ihre Lehrtätigkeit begonnen. - (6) Dem lebendigen Glauben, der mit dem Willen verbunden ist nach den Gesetzen des Christentums zu leben. - (7) Von den Waschungen der Juden und den Beziehungen derselben zur christlichen Taufe. Das im Griech. gebrauchte Wort steht stets nur für die ersteren. - (8) Die Auflegung der Hände fand nach der Taufe statt [Apg 8,17, Apg 19,6], es ist das Sakrament der Firmung. Die Handauflegung war schon im A. T. das Symbol der Mitteilung höherer Gnaden und Gaben. So legte Jakob Ephraim und Manasse die Hände auf, ihnen die Huld Jahves mitzuteilen [1Mos 48,13ff], so teilte Moses dem Josue den Geist der Weisheit mit. [5Mos 34,9] Vom A. T. ging diese symbolische Handlung in das Neue über: Die Apostel erteilten unter Auflegung der Hände die Gesundheit [Lk 13,13, Apg 28,8], während an dieser Stelle die damals mit besonderer Mitteilung des heil. Geistes verbundene sakramentale Handlung, die h. Firmung, bezeichnet wird. - (9) Das für die Ewigkeit entscheidende Gericht. - (10) Wir wollen nach Vollkommenheit streben. - (11) Der Apostel sagt wenig und meint viel: Gott muss nicht allein gestatten, sondern selbst mit uns wirken (Thom.). Also: Wenn Gott will. (Theoph.) - (12) Grund nach vollkommener Kenntnis zu streben: Sonst werden sie Leser, da die Anfangsgründe für sie nicht mehr hinreichend sind, in Gefahr kommen, im Glauben schwach zu werden, ohne Hoffnung, denselben wieder zu gewinnen. - (13) Diese Verse ließen die abendländische Kirche eine Zeit lang zögern, den Brief in den Kanon aufzunehmen, da die Montanisten und Novatianer sich aus denselben eine Waffe schmiedeten. Wohl versuchte man die Schwierigkeit zu heben, indem man das Wort „unmöglich“ als gleichbedeutend mit schwer erklärte. Einer solchen Erklärung steht indes der Gebrauch des Wortes im ganzen Briefe entgegen [Hebr 6,18, Hebr 10,4, Hebr 11,6], sowie der Kontext, insofern der Apostel die Anfangsgründe gerade hätte darlegen müssen, wäre es nur schwer, dass eine Sinnesänderung eintritt. Einige griech. Väter, Athanas., Chrys., Epiphan., erklären mit Ambros. die Worte bezüglich der Unmöglichkeit einer zweiten Taufe. Doch gab es wohl zur Zeit des Apostels niemand, der eine solche Wiederholung der Taufe zuließ. Wieder andere meinen, dass die Wirksamkeit der Taufe als eines Bades der Wiedergeburt, durch jede Sünde, und insbesondere durch den Abfall vom Glauben, verloren gehe, da Christus kein anderes Mittel eingesetzt hat, das die verlorene Gnade so leicht wiedergebe; nach anderen ist von einer moralischen Unmöglichkeit die Rede. - (14) Gegensatz zu V. 6: wiederum. - (15) Vom Lichte der christlichen Religion, in der sie vor der Taufe unterwiesen waren. - (16) Der Wohltaten der christlichen Religion (Thom.), insbesondere des Nachlasses der Sünde teilhaftig geworden sind. (Chrys., Ök., Theoph.) Die Erleuchtung wird dem Verstande zu Teil, das Kosten bezieht sich auf die innere Erfahrung. - (17) Und seiner Gaben. - (18) Die freudenvolle Verheißung, die himmlische Güter verheißende Lehre mit ihrem Troste. - (19) Wie [Hebr 2,5] die hier auf Erden beginnende und im Himmel zur Vollendung kommende Herrschaft Christi. Die Kräfte sind alle inneren Gnaden und alle Güter des messianischen Reiches. - (20) Die durch die Erfahrung wissen, wie selig das Reich Christi seine Bürger macht. - (21) Zu besserer Gesinnung, die sie befähigt, an der Gnade des Christentums wieder teilzunehmen, zu Christus zurückzukehren. Sie bleiben also bis an's Ende unbußfertig. Vergl. [Eph 4,23.24]. Griech.: aktivisch: dass man erneuere. Diese Stelle ist auf die zu beschränken, welche sich die volle Kenntnis der christlichen Religion erworben haben und hiernach vom Glauben abgefallen, im Abfalle verharren. Der Apostel will im übrigen nicht sowohl einen Glaubens- als einen psychologischen Erfahrungssatz aufstellen: solche verhärten sich immer mehr. Er spricht von der Sünde gegen den Heil. Geist [Mt 12,31ff], wie [Hebr 10,26] zeigt. Für die, welche der wirkliche Genuss des Christentums nicht fesseln konnte, hat dasselbe nach ihrem Abfalle nichts Anziehendes mehr, andererseits haben diese einen besonderen Gnadenbeistand durch neue mächtige Anregungen nicht zu erwarten, weil sie sich durch den Missbrauch er empfangenen solcher unwürdig gemacht haben. - (22) Wie die Juden, erklären sie ihn zu ihrem eigenen Verderben als einen Betrüger. - (23) Die Apostaten erneuern gleichsam die Schmach, welche Christus am Kreuze erduldet. - (24) Dornen und Disteln stehen für Unkraut überhaupt hier sind sie das Bild eines geistigen Zustandes. - (25) Das Wort „verworfen“ ist nicht im strengsten Sinne zu nehmen, da das Land nur dem Fluche nahe ist, es kann noch, wenn auch sehr schwer, gute Frucht tragen. - (26) Dem Apostel schweben wohl das Schicksal von Sodoma und Gomorrha [1Mos 19,24] und die Strafandrohungen Gottes über Israel [5Mos 19,22] vor Augen. Doch ist in der Anwendung des Gleichnisses die Verbrennung in der Hölle gemeint. Die Bedeutung des Gleichnisses ist klar. Die Christen sind der Acker, der Regen die übernatürlichen Wohltaten Gottes. - (27) Nur an dieser Stelle des Briefes redet der Apostel die Leser so an. - (28) Paulus mildert seinen Tadel weise, um die Leser nicht mutlos zu machen: Nicht meine ich, dass ihr bereits mit Dornen erfüllt seid, doch fürchte ich, es möchte eintreten. (Chrys.) - (29) Gegensatz zu V. 8: dem Fluche nahe. - (30) Die göttliche Gerechtigkeit gewährt ihnen die Sicherheit, dass Gott sie zur Vergeltung für ihre guten Werke unter seinen Schutz genommen hat und sie zum ewigen Heile führen würde, wenn sie anders ihrerseits ihren Eifer auf das richten wollen, was ihnen jetzt not ist. Ähnlich bezieht sich Paulus [1Kor 1,9, 1Thes 5,24] und [2Thes 3,3] auf die Treue Gottes, der hl. Johannes [Joh 1,1.9] auf seine Gerechtigkeit und Treue. - (31) Gott vergisst im Sprachgebrauch der heil. Schrift, wenn er nicht belohnt oder nicht bestraft. - (32) Um seines Namens willen. - (33) Den Christen. - (34) Das Trid. Konzil führt diese Stelle Sitz 6 Kap. 16 über das Verdienst der guten Werke an: „Den gerechtfertigten Menschen, sie mögen die Gnade beständig bewahrt oder die verlorene wieder erworben haben, sind die Worte des Apostels vorzuhalten: Denn Gott ist nicht ungerecht, dass er eures Wirkens und der Liebe vergessen sollte, die ihr gegen seinen Namen bewiesen habt. Deshalb ist denen, welche Gutes tun bis an's Ende und auf Gott vertrauen, das ewige Leben vorzuhalten, und zwar als eine den Söhnen Gottes durch Christus Jesus aus Erbarmen verheißene Gnade, und als der Lohn, welcher nach Gottes eigener Verheißung den guten Werken und Verdiensten derselben getreulich wird gegeben werden.“ (Vergl. auch Kann. 32.) - (35) Grund, warum er dennoch so geredet (V. 9), als wäre bei ihnen der furchtbare Fall (V. 4 – 8) möglich. Er wünscht, dass alle ohne Ausnahme denselben Eifer, den sie im Dienen bewiesen haben (V. 10), in der Richtung beweisen, in welcher für sie die Hauptgefahr liegt, dass sie nämlich unter den Anfechtungen der Gegenwart die Hoffnung festhalten bis an's Ende, ohne Schwanken und Mattwerden. - (36) Besonders gegen die Verheißungen Gottes. - (37) Die zeitlichen und ewigen. Jene sind erfüllt, diese werden in Christus hier auf Erden teilweise, vollkommen im Himmel erfüllt. - (38) Der latein. Text fasst das Weltgericht in's Auge, der griech. setzt die Gegenwart: Sie sind ihnen zugesprochen. - (39) Abraham, dem ersten Empfänger der Verheißung. - (40) Alle von [1Mos 12,7] an berichteten Verheißungen, die Verheißung der jenseitigen Heilsvollendung einbegriffen. - (41) Die Menschen schwören bei einem Höheren, Gott. Gottes Verheißung ist so fest, wie wenn er sie mit einem Eidschwure bekräftigt hätte. (Ambros.) Warum aber Paulus den Eidschwur Gottes anführt, wird V. 16 gesagt. - (42) Die Worte [1Mos 22,17] sind die Grundlage aller übrigen Verheißungen. - (43) Eigentlich: Wenn nicht – nämlich, so will ich nicht Jahve sein. Vergl. [Hebr 3,11]. - (44) Die feierliche Verheißung vermochte Abraham zur Ausdauer im Glauben, und indem er diese bewies, ging für ihn die objektiv gesicherte Zusage in Erfüllung, die Mehrung seines Stammes zu einem zahlreichen Volke und die Einverleibung aller Gläubigen zur Zeit des Messias in ein Volk, dessen Stammvater im Glauben er ist. [Roem 4,16] - (45) So sollen auch die Leser geduldig ausharren und nicht den Mut verlieren, so werden sie die verheißenen Güter erlangen. - (46) Die Betonung liegt auf dem Worte jeder. - (47) Also ist der Eid nicht unbedingt unstatthaft, da der Apostel ihn schlecht weg als erlaubt hinstellt, ja als derart unter Umständen erfordert, dass Gott selbst seine Verheißungen mit einem Eide bekräftigt. Hiermit steht [Mt 5,34] und [Jak 5,12] nicht im Widerspruch, da diese Stellen nur bei absoluter Herrschaft der Wahrhaftigkeit, wie sie unter Christen allerdings sein soll, ein Gesetz bedeuten. - (48) Auf Grund dessen, dass Menschen durch einen Eidschwur jede Aussage zweifellos machen, hat Gott sein Verhalten eingerichtet, da er noch viel reichlicher als es ohne dies geschehen konnte, den Erben der Verheißung die Unwandelbarkeit seines Ratschlusses durch die Nachkommenschaft Abrahams, den Messias, alle Menschen selig zu machen, zeigen wollte. - (49) Griech.: Gott ist in die Mitte getreten. Er stellt sich als Verheißender und Schwörender gleichsam als Doppelperson dar, und tritt so als Schwörender in die Mitte zwischen sich selbst als Verheißender und die, welchen die Verheißung gilt, sie ihnen zu verbürgen. - (50) Die göttliche Verheißung und der Eidschwur. Zwar hätte schon die einfache Verheißung hingereicht, da Gott der Allwahrhafte ist; damit aber unsere Überzeugung noch fester würde, bequemte Gott sich unserer Schwäche an, einen Eidschwur beifügend. - (51) Wie der Anker das Schiff im Sturme festhält, dass es von demselben nicht fortgerissen wird, so macht die Hoffnung wegen der durch einen Eidschwur bekräftigten Wahrheit der göttlichen Verheißung unsere Seele inmitten der Stürme der Verfolgung sicher, so dass sie in Gott Ruhe findet und nicht am Glauben Schiffbruch leidet. Der Unterschied zwischen dem Anker und der Hoffnung ist freilich der, dass der Anker in der Tiefe befestigt, die Hoffnung im Höchsten, in Gott, ihren Halt hat, weil außer ihm nichts fest genug ist, der Seele Ruhe zu gewähren. (Thom.) - (52) Es waren zwei Vorhänge, der eine vor dem Heiligtum, der andere vor dem Allerheiligsten. Hier ist das Allerheiligste gemeint, in dem Gottes Sitz ist: Wir haben eine Hoffnung, die bis zu Gott selbst dringt, welche in ihm ihren Sitz hat. - (53) Anknüpfung an das Bild [Hebr 2,10]. Zu unserem Heile. Wir werden ihm folgen. - (54) Wohl war Christus schon auf Erden Hoherpriester, als der das Opfer für die Menschheit vollbrachte, und wohl trat er als Hoherpriester in das Allerheiligste des Himmels, aber mit seiner Erhebung zum Himmel beginnt das ewige Hohepriestertum nach dem Vorbilde Melchisedechs und in diesem Sinne ist er Hoherpriester geworden. Die letzten Worte des Textes sind aus [Ps 110,4]. Der Apostel fügt dieselben wohl bei, um nun nach der langen Abschweifung 5,11 – 6,20 seine Behauptung, dass Christus Hoherpriester nach der Ordnung Melchisedechs ist, zu beweisen und den Vergleich zwischen dem Hohenpriestertum Melchisedechs und Christi anzustellen. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 |

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