Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk07: Unterschied zwischen den Versionen
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6. Er aber antwortete, und sprach zu ihnen: Treffend hat Isaias von euch Heuchlern geweissagt, wie geschrieben steht: Dieses Volk ehret mich mit den Lippen, ihr Herz aber ist fern von mir. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes29|Jes 29,13]]''] <br/> | 6. Er aber antwortete, und sprach zu ihnen: Treffend hat Isaias von euch Heuchlern geweissagt, wie geschrieben steht: Dieses Volk ehret mich mit den Lippen, ihr Herz aber ist fern von mir. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes29|Jes 29,13]]''] <br/> | ||
7. Vergeblich aber ehren sie mich, weil sie Lehre und Satzungen von Menschen lehren.<sup>6</sup> <br/> | 7. Vergeblich aber ehren sie mich, weil sie Lehre und Satzungen von Menschen lehren.<sup>6</sup> <br/> | ||
8. Denn während ihr das Gebot Gottes | 8. Denn während ihr das Gebot Gottes hintansetzet, haltet ihr die Überlieferung der Menschen, Waschungen von Krügen und Bechern; und anderes derart tut ihr vieles.<sup>7</sup> <br/> | ||
9. Und er sprach zu ihnen: Schön lasset ihr das Gebot Gottes nichts gelten, damit<sup>8</sup> ihr | 9. Und er sprach zu ihnen: Schön lasset ihr das Gebot Gottes nichts gelten, damit<sup>8</sup> ihr euere Überlieferung wahret. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt15|Mt 15,3]]''] <br/> | ||
10. Denn Moses hat gesagt: Ehre deinen Vater und deine Mutter. Und: Wer Vater oder Mutter flucht, soll des Todes sterben. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos20|2Mos 20,12]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos05|5Mos 5,16]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Eph06|Eph 6,2]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt15|Mt 15,4]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos21|2Mos 21,17]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:3Mos20|3Mos 20,9]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Spr20|Spr 20,20]]''] <br/> | 10. Denn Moses hat gesagt: Ehre deinen Vater und deine Mutter. Und: Wer Vater oder Mutter flucht, soll des Todes sterben. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos20|2Mos 20,12]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:5Mos05|5Mos 5,16]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Eph06|Eph 6,2]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt15|Mt 15,4]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos21|2Mos 21,17]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:3Mos20|3Mos 20,9]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Spr20|Spr 20,20]]''] <br/> | ||
11. Ihr aber saget: Wenn einer zum Vater oder zur Mutter sagt: Korban, das heißt Weihegeschenk, sei alles, was dir von mir zu Gute kommt,<sup>9</sup> <br/> | 11. Ihr aber saget: Wenn einer zum Vater oder zur Mutter sagt: Korban, das heißt Weihegeschenk, sei alles, was dir von mir zu Gute kommt,<sup>9</sup> <br/> | ||
12. da lasset ihr ihn nichts mehr für seinen Vater oder seine Mutter tun, <br/> | 12. da lasset ihr ihn nichts mehr für seinen Vater oder seine Mutter tun, <br/> | ||
13. indem ihr das Wort Gottes für ungültig erklärt durch | 13. indem ihr das Wort Gottes für ungültig erklärt durch euere Überlieferung, die ihr gegeben habt; und ähnliches derart tut ihr vieles. <br/> | ||
14. Und er rief abermals das Volk herbei,<sup>10</sup> und sprach zu ihnen: Höret mich alle, und verstehet es wohl! [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt15|Mt 15,10]]''] <br/> | 14. Und er rief abermals das Volk herbei,<sup>10</sup> und sprach zu ihnen: Höret mich alle, und verstehet es wohl! [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt15|Mt 15,10]]''] <br/> | ||
15. Nichts ist außerhalb des Menschen, was in denselben eingehend ihn unrein machen könnte, aber was von dem Menschen herauskommt, das ist es, was den Menschen verunreinigt. <br/> | 15. Nichts ist außerhalb des Menschen, was in denselben eingehend ihn unrein machen könnte, aber was von dem Menschen herauskommt, das ist es, was den Menschen verunreinigt. <br/> | ||
16. Wer Ohren hat zu hören, der höre!<sup>11</sup> <br/> | 16. Wer Ohren hat zu hören, der höre!<sup>11</sup> <br/> | ||
17. Als er nun vom | 17. Als er nun vom Volke weggehend in ein Haus eingetreten war, befragten ihn seine Jünger über das Gleichnis. <br/> | ||
18. Und er sprach zu ihnen: Seid auch ihr so ohne Verständnis? Sehet ihr nicht ein, dass alles, was von außen in den Menschen eingeht, ihn nicht verunreinigen kann, <br/> | 18. Und er sprach zu ihnen: Seid auch ihr so ohne Verständnis? Sehet ihr nicht ein, dass alles, was von außen in den Menschen eingeht, ihn nicht verunreinigen kann, <br/> | ||
19. weil es nicht in sein Herz eingeht,<sup>12</sup> sondern in den Leib kommt, und den natürlichen Ausgang nimmt, der alle Speisen ausscheidet? <br/> | 19. weil es nicht in sein Herz eingeht,<sup>12</sup> sondern in den Leib kommt, und den natürlichen Ausgang nimmt, der alle Speisen ausscheidet? <br/> | ||
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22. Diebstähle, Geiz, Bosheit, Betrug, Schamlosigkeit, Scheelsucht, Gotteslästerung, Hoffart und Torheit.<sup>13</sup> <br/> | 22. Diebstähle, Geiz, Bosheit, Betrug, Schamlosigkeit, Scheelsucht, Gotteslästerung, Hoffart und Torheit.<sup>13</sup> <br/> | ||
23. All dies Böse kommt von innen heraus, und verunreinigt den Menschen. <br/> | 23. All dies Böse kommt von innen heraus, und verunreinigt den Menschen. <br/> | ||
24. Und von da machte er sich auf,<sup>14</sup> und zog in das Gebiet von | 24. Und von da machte er sich auf,<sup>14</sup> und zog in das Gebiet von Tyrus und Sidon. <br/> | ||
Und er trat in ein Haus, und wollte, dass es niemand erfahren sollte;<sup>15</sup> er konnte aber nicht verborgen bleiben. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt15|Mt 15,21]]''] <br/> | Und er trat in ein Haus, und wollte, dass es niemand erfahren sollte;<sup>15</sup> er konnte aber nicht verborgen bleiben. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt15|Mt 15,21]]''] <br/> | ||
25. Denn kaum hatte ein Weib, deren Tochter einen unreinen Geist hatte, von ihm gehört, so ging sie sogleich hinein, und fiel ihm zu Füßen.<sup>16</sup> <br/> | 25. Denn kaum hatte ein Weib, deren Tochter einen unreinen Geist hatte, von ihm gehört, so ging sie sogleich hinein, und fiel ihm zu Füßen.<sup>16</sup> <br/> | ||
26. Das Weib aber war eine Heidin, aus | 26. Das Weib aber war eine Heidin, aus Syrophönicien gebürtig. <br/> | ||
Und sie bat ihn, dass er den bösen Geist von ihrer Tochter austreiben möchte. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt15|Mt 15,25]]''] <br/> | Und sie bat ihn, dass er den bösen Geist von ihrer Tochter austreiben möchte. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt15|Mt 15,25]]''] <br/> | ||
27. Er aber sprach zu ihr: Lass zuerst die Kinder satt werden; denn es ist nicht recht, das Brot der Kinder zu nehmen, und es den Hunden vorzuwerfen. <br/> | 27. Er aber sprach zu ihr: Lass zuerst die Kinder satt werden; denn es ist nicht recht, das Brot der Kinder zu nehmen, und es den Hunden vorzuwerfen. <br/> | ||
28. Sie aber antwortete, und sprach zu ihm: Ja Herr! | 28. Sie aber antwortete, und sprach zu ihm: Ja Herr! denn auch die Hündlein essen unter dem Tische von den Brosamen der Kinder.<sup>17</sup> <br/> | ||
29. Und er sprach zu ihr: Um dieses Wortes willen gehe hin, der böse Geist ist ausgefahren von deiner Tochter.<sup>18</sup> <br/> | 29. Und er sprach zu ihr: Um dieses Wortes willen gehe hin, der böse Geist ist ausgefahren von deiner Tochter.<sup>18</sup> <br/> | ||
30. Und als sie in ihr Haus kam, fand sie das Mädchen auf dem Bette liegen, und den bösen Geist ausgefahren. <br/> | 30. Und als sie in ihr Haus kam, fand sie das Mädchen auf dem Bette liegen, und den bösen Geist ausgefahren. <br/> | ||
31. Und er ging wieder weg von den Grenzen von | 31. Und er ging wieder weg von den Grenzen von Tyrus, und kam durch Sidon an das galiläische Meer, mitten durch das Gebiet der Zehn-Städte.<sup>19</sup> <br/> | ||
32. Da brachten sie einen Taubstummen zu ihm, und baten ihn, dass er ihm die Hand auflegen möchte.<sup>20</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt09|Mt 9,32]]''] <br/> | 32. Da brachten sie einen Taubstummen zu ihm, und baten ihn, dass er ihm die Hand auflegen möchte.<sup>20</sup> [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt09|Mt 9,32]]''] <br/> | ||
33. Und er nahm ihn von dem Volke abseits,<sup>21</sup> legte seine Finger in seine Ohren, und berührte seine Zunge mit Speichel,<sup>22</sup> <br/> | 33. Und er nahm ihn von dem Volke abseits,<sup>21</sup> legte seine Finger in seine Ohren, und berührte seine Zunge mit Speichel,<sup>22</sup> <br/> | ||
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Kap. 7 ('''1''') Wohl vom hohen Rate gesendet. - ('''2''') Die Händewaschung galt als eine religiöse Handlung, durch die alle gesetzliche Unreinigkeit hinweggenommen wird. Die Vorschrift verdankt den Rabbinern ihren Ursprung. (V. 3) - ('''3''') Eine bessere griechische Leseart hat: Mit der Faust die Hand gerieben und gewaschen zu haben. - ('''4''') Mit Wasser zu besprengen. Gewisse Waschungen wurden [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:3Mos15|3Mos 15,2-18]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:3Mos11|3Mos 11,32-37]]''] vorgeschrieben. Die Pharisäer wollten, dass man dieselben selbst dann vornahm, wenn nur die Möglichkeit einer Verunreinigung vorlag. - ('''5''') Nach dieser Erklärung kehrt der Evangelist zu V. 2 zurück. Eine andere Anklage also hatten die Pharisäer nicht vorbringen können. - ('''6''') Wenn sie diese Antwort vorhergesehen hätten, würden sie wohl ihre Frage nicht gestellt haben. Wie jene Gott mit den Lippen ehren, im Herzen aber fern von ihm sind, so ihr. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg28|Apg 28,25]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg07|Apg 7,51]]'']. Das ganze Volk ist für den Propheten wie eine Person, deshalb gelten seine Worte auch für die Zeitgenossen Christi, obwohl er diese nicht im besonderen vor Augen hatte. Ähnlich [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Mic06|Mic 6,3.4]]'']. - ('''7''') Christus zeigt, dass er diese Worte mit Recht auf sie anwendet: Ihr vernachlässigt Gottes Gebote über euren Überlieferungen (V. 8), ihr verkehrt Gottes Gebote und macht sie unwirksam. (V. 9 folg.) - ('''8''') Da sie den Erfolg sehen und dennoch ihr Verhalten nicht ändern wollen (z. B. V. 11. 13), ist ihnen die Folge als beabsichtigt zuzuschreiben. - ('''9''') Durch das dir von mir Hilfe zuteil werden könnte. Siehe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt15|Mt 15,Anm.6]]'']. Die Anordnung der Sätze ist bei Matthäus eine geeignetere, da die Pharisäer dort erst nach der Beweisführung Heuchler genannt werden und der Text der Propheten auf sie angewendet wird. - ('''10''') Das Volk war wohl aus Ehrfurcht etwas zurückgewichen. Der Heiland will seine Jünger verteidigen und die Richtigkeit der pharisäischen Überlieferungen nachweisen. – ('''11''') Er bleibe nicht bei den Worten allein stehen, sondern frage nach dem Ziele derselben. – ('''12''') Die Speise hat an sich nichts mit Verstand und Willen gemein. Die in V. 18. 19 enthaltene Wahrheit galt auch im A. T. Nicht eine Speise machte den Menschen unrein (machte ihm den Zutritt zum Heiligtume unerlaubt), sondern die Übertretung des Gesetzes, das gewisse Speisen verbot. Mithin enthält Gottes Wort durchaus nichts was gegen das katholische Abstinenzgebot vorgebracht werden könnte. Die kirchliche Vorschrift soll an die Notwendigkeit der | Kap. 7 ('''1''') Wohl vom hohen Rate gesendet. - ('''2''') Die Händewaschung galt als eine religiöse Handlung, durch die alle gesetzliche Unreinigkeit hinweggenommen wird. Die Vorschrift verdankt den Rabbinern ihren Ursprung. (V. 3) - ('''3''') Eine bessere griechische Leseart hat: Mit der Faust die Hand gerieben und gewaschen zu haben. - ('''4''') Mit Wasser zu besprengen. Gewisse Waschungen wurden [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:3Mos15|3Mos 15,2-18]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:3Mos11|3Mos 11,32-37]]''] vorgeschrieben. Die Pharisäer wollten, dass man dieselben selbst dann vornahm, wenn nur die Möglichkeit einer Verunreinigung vorlag. - ('''5''') Nach dieser Erklärung kehrt der Evangelist zu V. 2 zurück. Eine andere Anklage also hatten die Pharisäer nicht vorbringen können. - ('''6''') Wenn sie diese Antwort vorhergesehen hätten, würden sie wohl ihre Frage nicht gestellt haben. Wie jene Gott mit den Lippen ehren, im Herzen aber fern von ihm sind, so ihr. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg28|Apg 28,25]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg07|Apg 7,51]]'']. Das ganze Volk ist für den Propheten wie eine Person, deshalb gelten seine Worte auch für die Zeitgenossen Christi, obwohl er diese nicht im besonderen vor Augen hatte. Ähnlich [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Mic06|Mic 6,3.4]]'']. - ('''7''') Christus zeigt, dass er diese Worte mit Recht auf sie anwendet: Ihr vernachlässigt Gottes Gebote über euren Überlieferungen (V. 8), ihr verkehrt Gottes Gebote und macht sie unwirksam. (V. 9 folg.) - ('''8''') Da sie den Erfolg sehen und dennoch ihr Verhalten nicht ändern wollen (z. B. V. 11. 13), ist ihnen die Folge als beabsichtigt zuzuschreiben. - ('''9''') Durch das dir von mir Hilfe zuteil werden könnte. Siehe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt15|Mt 15,Anm.6]]'']. Die Anordnung der Sätze ist bei Matthäus eine geeignetere, da die Pharisäer dort erst nach der Beweisführung Heuchler genannt werden und der Text der Propheten auf sie angewendet wird. - ('''10''') Das Volk war wohl aus Ehrfurcht etwas zurückgewichen. Der Heiland will seine Jünger verteidigen und die Richtigkeit der pharisäischen Überlieferungen nachweisen. – ('''11''') Er bleibe nicht bei den Worten allein stehen, sondern frage nach dem Ziele derselben. – ('''12''') Die Speise hat an sich nichts mit Verstand und Willen gemein. Die in V. 18. 19 enthaltene Wahrheit galt auch im A. T. Nicht eine Speise machte den Menschen unrein (machte ihm den Zutritt zum Heiligtume unerlaubt), sondern die Übertretung des Gesetzes, das gewisse Speisen verbot. Mithin enthält Gottes Wort durchaus nichts was gegen das katholische Abstinenzgebot vorgebracht werden könnte. Die kirchliche Vorschrift soll an die Notwendigkeit der Buße erinnern und ist gegeben, damit das Wort Christi [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk02|Mk 2,20]]''] erfüllt werde. Deshalb war auch das erste Gebot, das Gott selbst gab, ein Abstinenzgebot. Auch die von dem Heilande unterwiesenen Apostel erließen ein solches für bestimmte Kirchen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg15|Apg 15,23.29]]'']. – ('''13''') Toren heißen in der heiligen Schrift die schlimmsten Sünder. - ('''14''') Um den Aposteln einige Ruhe zu verschaffen und jene Lehre zu geben, zu welcher das heidnische Weib Gelegenheit bietet. - ('''15''') Der Evangelist redet nach menschlicher Weise. - ('''16''') Nach Matthäus tat sie dies auch schon auf dem Wege. Matthäus nennt sie eine Kananäerin, weil Kanaan Stammvater der Phönizier war [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos10|1Mos 10,15.19]]'']. - ('''17''') Nichts wird den Kindern (den Juden) genommen, ja es geziemt sich sogar, so zu handeln. Welcher Glaube, welche Geduld, welche Demut! - ('''18''') Die Jünger werden ermuntert, für ihr Volk eifrig zu arbeiten, aber lernen zugleich, dass die Heiden durch den Glauben würdig werden, Gottes Wohltaten zu empfangen, da der Glaube des Weibes den Heiland gleichsam wider seinen Willen zu einem Wunder zwingt. - ('''19''') Siehe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt04|Mt 4,Anm.35]]'']. Von den vielen dort geschehenen Wundern [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt15|Mt 15,30]]''], führt Markus nur eines an. - ('''20''') Christus offenbart nicht stets auf gleiche Weise seine Gottheit und Macht. - ('''21''') Vielleicht aus demselben Grunde, welcher dem Verbote V. 36 zu Grunde liegt. - ('''22''') Alle Teile seines Leibes sind wegen der Verbindung mit der Gottheit heilig und heiligend (Theoph., Euth.) - ('''23''') Innig betend, zu unserem Vorbilde (Greg., Bed.) oder aus Mitleid mit dem Menschengeschlechte (Vikt., Euth.) - ('''24''') Da die Wunder der leiblichen Heilung Bilder der geistigen Heilung sind, welche Christus bewirkt, braucht auch die Kirche das Wort Ephpheta in der feierlichen Taufe, wenn der Priester die Ohren des Täuflings mit Speichel berührt, um die Eröffnung des inneren Sinnes von Gott zu erflehen. - ('''25''') Obgleich er nie andere sprechen gehört. - ('''26''') Christus will nicht, dass das Volk ihn als zeitlichen König begrüße und gibt uns ein Vorbild der Bescheidenheit. | ||
Aktuelle Version vom 29. April 2023, 06:48 Uhr
Sanctum Jesu Christi Evangelium secundum Marcum
Das heilige Evangelium Jesu Christi nach Markus - Kap. 7
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1. Et conveniunt ad eum Pharisæi, et quidam de Scribis, venientes ab Jerosolymis. |
1. Und es versammelten sich bei ihm die Pharisäer und einige von den Schriftgelehrten, die von Jerusalem kamen.1 [Mt 15,1] |
Fußnote
Kap. 7 (1) Wohl vom hohen Rate gesendet. - (2) Die Händewaschung galt als eine religiöse Handlung, durch die alle gesetzliche Unreinigkeit hinweggenommen wird. Die Vorschrift verdankt den Rabbinern ihren Ursprung. (V. 3) - (3) Eine bessere griechische Leseart hat: Mit der Faust die Hand gerieben und gewaschen zu haben. - (4) Mit Wasser zu besprengen. Gewisse Waschungen wurden [3Mos 15,2-18] und [3Mos 11,32-37] vorgeschrieben. Die Pharisäer wollten, dass man dieselben selbst dann vornahm, wenn nur die Möglichkeit einer Verunreinigung vorlag. - (5) Nach dieser Erklärung kehrt der Evangelist zu V. 2 zurück. Eine andere Anklage also hatten die Pharisäer nicht vorbringen können. - (6) Wenn sie diese Antwort vorhergesehen hätten, würden sie wohl ihre Frage nicht gestellt haben. Wie jene Gott mit den Lippen ehren, im Herzen aber fern von ihm sind, so ihr. Vergl. [Apg 28,25, Apg 7,51]. Das ganze Volk ist für den Propheten wie eine Person, deshalb gelten seine Worte auch für die Zeitgenossen Christi, obwohl er diese nicht im besonderen vor Augen hatte. Ähnlich [Mic 6,3.4]. - (7) Christus zeigt, dass er diese Worte mit Recht auf sie anwendet: Ihr vernachlässigt Gottes Gebote über euren Überlieferungen (V. 8), ihr verkehrt Gottes Gebote und macht sie unwirksam. (V. 9 folg.) - (8) Da sie den Erfolg sehen und dennoch ihr Verhalten nicht ändern wollen (z. B. V. 11. 13), ist ihnen die Folge als beabsichtigt zuzuschreiben. - (9) Durch das dir von mir Hilfe zuteil werden könnte. Siehe [Mt 15,Anm.6]. Die Anordnung der Sätze ist bei Matthäus eine geeignetere, da die Pharisäer dort erst nach der Beweisführung Heuchler genannt werden und der Text der Propheten auf sie angewendet wird. - (10) Das Volk war wohl aus Ehrfurcht etwas zurückgewichen. Der Heiland will seine Jünger verteidigen und die Richtigkeit der pharisäischen Überlieferungen nachweisen. – (11) Er bleibe nicht bei den Worten allein stehen, sondern frage nach dem Ziele derselben. – (12) Die Speise hat an sich nichts mit Verstand und Willen gemein. Die in V. 18. 19 enthaltene Wahrheit galt auch im A. T. Nicht eine Speise machte den Menschen unrein (machte ihm den Zutritt zum Heiligtume unerlaubt), sondern die Übertretung des Gesetzes, das gewisse Speisen verbot. Mithin enthält Gottes Wort durchaus nichts was gegen das katholische Abstinenzgebot vorgebracht werden könnte. Die kirchliche Vorschrift soll an die Notwendigkeit der Buße erinnern und ist gegeben, damit das Wort Christi [Mk 2,20] erfüllt werde. Deshalb war auch das erste Gebot, das Gott selbst gab, ein Abstinenzgebot. Auch die von dem Heilande unterwiesenen Apostel erließen ein solches für bestimmte Kirchen [Apg 15,23.29]. – (13) Toren heißen in der heiligen Schrift die schlimmsten Sünder. - (14) Um den Aposteln einige Ruhe zu verschaffen und jene Lehre zu geben, zu welcher das heidnische Weib Gelegenheit bietet. - (15) Der Evangelist redet nach menschlicher Weise. - (16) Nach Matthäus tat sie dies auch schon auf dem Wege. Matthäus nennt sie eine Kananäerin, weil Kanaan Stammvater der Phönizier war [1Mos 10,15.19]. - (17) Nichts wird den Kindern (den Juden) genommen, ja es geziemt sich sogar, so zu handeln. Welcher Glaube, welche Geduld, welche Demut! - (18) Die Jünger werden ermuntert, für ihr Volk eifrig zu arbeiten, aber lernen zugleich, dass die Heiden durch den Glauben würdig werden, Gottes Wohltaten zu empfangen, da der Glaube des Weibes den Heiland gleichsam wider seinen Willen zu einem Wunder zwingt. - (19) Siehe [Mt 4,Anm.35]. Von den vielen dort geschehenen Wundern [Mt 15,30], führt Markus nur eines an. - (20) Christus offenbart nicht stets auf gleiche Weise seine Gottheit und Macht. - (21) Vielleicht aus demselben Grunde, welcher dem Verbote V. 36 zu Grunde liegt. - (22) Alle Teile seines Leibes sind wegen der Verbindung mit der Gottheit heilig und heiligend (Theoph., Euth.) - (23) Innig betend, zu unserem Vorbilde (Greg., Bed.) oder aus Mitleid mit dem Menschengeschlechte (Vikt., Euth.) - (24) Da die Wunder der leiblichen Heilung Bilder der geistigen Heilung sind, welche Christus bewirkt, braucht auch die Kirche das Wort Ephpheta in der feierlichen Taufe, wenn der Priester die Ohren des Täuflings mit Speichel berührt, um die Eröffnung des inneren Sinnes von Gott zu erflehen. - (25) Obgleich er nie andere sprechen gehört. - (26) Christus will nicht, dass das Volk ihn als zeitlichen König begrüße und gibt uns ein Vorbild der Bescheidenheit.
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