Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Spr01: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 27. Juli 2014, 11:55 Uhr
Liber Proverbiorum. Quem Hebræi Misle appellant. Caput I.
Die Sprüche Salomons. Kap. 1
Der bei weitem größere Teil des Buches der Sprüche hat Salomon zum Verfasser, wie die vom Verfasser selbst oder von den Sammlern eingefügten Überschriften bezeugen. Jedenfalls gehört [Spr 30] nicht mehr Salomon, sondern dem sonst unbekannten Agur zu, [Spr 31] (V. 1-9) Lemuel, von dem einzig der Name genannt wird. Ob dem letzteren auch (und nicht viel mehr Salomon) das Lob des starken Weibes [Spr 31,10-31] zuzuschreiben ist, ist nicht festzustellen. Wie das Buch der Sprüche mehrere Verfasser hat, so ist es auch aus verschiedenen Sammlungen zusammengestellt. Den ersten Teil (1,1 – 24,22) hat wohl Salomon selbst gesammelt, jedenfalls zu der Zeit, wo er Gott mit ganzem Herzen angehörte. Die zweite Sammlung (25,1 – 29,27) haben nach der Aufschrift Männer des Königs Ezechias veranstaltet. Wer durch die Beifügung der beiden letzten Anhänge dem Buche seine heutige Gestalt gegeben, ist nicht sicher festzustellen.
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1.PARABOLÆ Salomonis, filii David, regis Israel. 5. Audiens sapiens, sapientior erit: et intelligens, gubernacula possidebit. 6. Animadvertet parabola, et interpretattionem, verba sapientum, et ænigmata eorum. 9. Ut addatur gratia capiti tuo, et torques collo tuo. 13. Omnem pretiosam substantiam reperiemus, implebimus domos nostras spoliis. 20. Sapientia foris prædicat, in plateis dat vocem suam: 21. In capite turbarum clamitat, in foribus portarum Urbis profert verba sua, dicens: 32. Aversior parvulorum interficiet eos, et prosperitas stultorum perdet illos. 33. Qui autem me audierit, absque terrore requiescat, et abundantia perfruetur, timore malorum sublato.
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1.Sprüche1 Salomons, des Sohnes Davids,2 des Königs von Israel: 14. Wirf das Los mit uns, einen Beutel wollen wir alle führen!28 30. von meinem Rate nichts wissen wollten und alle meine Strafreden schmähten.
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Fußnote
Kap. 1 (1) Hebr.: Meschalim. (Einzahl: Meschal): Gleichnis oder: erhabener Ausspruch. Eigentliche Sprichwörter werden in der heiligen Schrift selten erwähnt, z.B. [1Sam 24,14, 2Sam 20,18, Ez 12,22, Ez 18,2, Lk 4,23, 2Petr 2,22] u.a. Nicht selten ist der Ausdruck: Zum Sprichwort werden. [1Koe 9,7, 2Chr 7,20] u.a. Das Buch der Sprüche enthält nur eines, und zwar als Zitat [Spr 22,6]. Das vorliegende Buch enthält eine Zusammenstellung von lehrhaften, dichterischen Spruchreden und Spruchliedern, sowie einzelnen Denksprüchen. Der Titel, den das Buch in der Vulgata führt, ist deshalb nicht sinnentsprechend, weshalb auch der Anfang desselben in ihr eine andere Übersetzung zeigt. - (2) Damit erhöht er sein Ansehen. - (3) Diese Bestimmung umfasst zunächst den bis -[Spr 9,18] reichenden Abschnitt, dann die ganze erste Sammlung. (4) Die Weisheit ist eine praktische Erkenntnis der Pflichten (Basil., Beda), die Zucht, Bezähmung der Leidenschaften und Begierden. Weisheit und Zucht also: einsichtsvolle Zucht, die sich auf die Erkenntnis der letzten für die Menschen maßgeblichen Gründe stützt. - (5) Kluge, verständige Reden. - (6) Kluge Erfahrung. - (7) Die drei Worte bedeuten so ziemlich dasselbe: was recht und billig ist. - (8) Hebr.: damit sie geben. - (9) Hebr.: Annehmen möge sie der Weise und wachsen an Wissen. - (10) Hebr.: Und der Einsichtige gewinne an Leitung (den rechten Weg). Die „Kunst der Leitung“ ist nur eine Steigerung des Ausdruckes Weisheit. - (11) Im Hebr. enthält V. 6 das Ziel von V. 5: Um zu verstehen Sinnspruch und schwierige rede. V. 5 und 6 geben an, was das Buch bei den Erfahrenen bezwecken will. - (12) Das Auszulegende. - (13) Die kindliche urcht, die aus dem Bewußtsein hervorgeht, dass Gott alles sieht und das Gute belohnt, das Böse straft. Hierauf erst folgen die Tugenden und Liebe. (Aug.) - (14) Das Wort kann auch das Obenanstehende, Kostbarste bezeichnen. - (15) Zucht. - (16) Die Gottlosen, weil diese die Weisheit durch ihre Gottlosigkeit tatsächlich verachten. - (17) Der Spruchdichter redet als älterer, erfahrener Mann zur Jugend. - (18) Hebr.: verachte nicht. - (19) Auf Gott folgen die Eltern, auch im Buche Ekklesiastikus. - (20) Damit du durch Folgsamkeit gegen die Worte der Eltern hoch kommest und geehrt werdest. - (21) Willige nicht ein. - (22) Auf den, dessen Blut sie vergießen wollen. Besser allgemein: nachstellen. - (23) Diese Worte gehören nicht zur Rede der Bösewichter, sondern sind von Salomon als Wort der genaueren Schilderung beigegeben. Die Bösewichter sind habsüchtige Ankläger oder reiche Bedrücker, für die jenes Bild des Mörders, der im Hinterhalte liegt und sein Opfer beschleicht, oder es mit den Pfeilen lügenhafter Worte tötet, häufig wiederkehrt, ebenso wie der Vergleich mit einem wilden Tier, das im Dickicht auf die beute lauert. Vergl. auch [JSir 34,25]. - (24) Anspielung auf [4Mos 16,30]. - (25) Welt der Toten. - (26) Bild der unersättlichen Gier der Verfolger. - (27) Es sind also Bürger der Stadt, die zum Bösen auffordern. - (28) Was wir erbeuten, soll dir mitgehören. - (29) Erwähle ihren Lebensweg nicht.- (30) Eifer, mit dem sie dem Bösen ergeben sind. - (31) Hebr.: denn. - (32) Der ungerechte Gewinn wird offen vor dir als Netz ausgebreitet, dich in die Sünde zu verstricken, willige also nicht ein in die Bosheit. Umsonst“ bezieht sich wohl auf den Vogelsteller, der die Netze umsonst stellt und dem Wilde auflauert. (Vergl. V. 11) Doch ihre Mühe ist vergebens, sie fangen sich in ihren eigenen Schlingen. (V. 18) (Gregor, Beda) Nach anderen: Wie der Vogel sich nicht dadurch warnen lässt, dass er das netz sieht, sondern durch die Lockpfeife betört wird, so stürzen die Frevler mit Notwendigkeit und Verschuldung, als geschähe es absichtlich (lauern, Anschläge machen – die notwendige Folge wird oft als beabsichtigt bezeichnet, vergl. [Spr 17,19]) in ihr eigenes Verderben. In der zweiten Annahme bilden V. 17, 18 einen Vergleichungssatz. - (33) Nach der an erster Stelle gegebenen Erklärung von V. 17 ist der Zusammenhang: Anders als die davonfliegenden Vögel, die den Schlingen entgehenden Frommen. - (34) Das Schicksal. - (35) Hebr.: die auf ungerechten Gewinn ausgehen: die im Gericht Bestechenden, Unterdrücker u.a. - (36) Vergl. die Geschichte vom Weinberge Naboths. [1Koe 21] - (37) Im Hebr. Mehrzahl. Die Weisheit ist als eine göttliche Macht dargestellt, also die zweite Person der Gottheit. (Athan., Cyrill, Gregor, Naz., Tertull., Aug., Beda) - (38) Hebr.: An die Ecke lärmender (Straßen). - (39) Das Hebr. fügt bei: überall in der Stadt. Also überall da, wo viele sie hören können. - (40) Frage der Ungeduld. - (41) Hebr.: Wie lange wollt ihr Einfältigen die Einfalt lieben? Und (wie lange wollen) die Spötter Lust am Spotten haben und die Toren Erkenntnis hassen? – Die Unerfahrenen sind am leichtesten zu verführen. Die Spötter sind die Freigeister, die meinen, es gebe keinen Gott, Gott sehe nicht auf das Tun der Menschen. Die Toren sind ein höherer Grad der Einfältigen, die, welche, um genießen zu können, die Wahrheit, dass Gott die Bösen straft, unbeachtet lassen oder selbst hassen. - (42) Ob die Weisheit hier wartet, dass sich jemand von den Angeredeten zu ihr wende? Nach einigen: Siehe, ich spreche euch meinen Unmut aus (Beda), tue euch meine Entschließungen kund. - (43) Drohend. - (44) Vergl. [Ps 2,4]. - (45) Hebr.. Wenn Schrecken über euch kommt. - (46) Wo ihr euch am sichersten wähnt. - (47) –Hebr.: Wenn einem Ungewitter gleich Schrecken über euch kommt und euer Unglück wie ein Sturmwind heranbraust. (48) Die eigentliche Rede an die Toren, die V. 22 begann, ist zu Ende. Die Weisheit redet nicht mehr zu ihnen, sondern von ihnen. - (49) Für die Weisheit wird hier Gott gesetzt, also ist sie Gott selbst. - (50) Mit dem Unheil, das aus ihren Anschlägen für sie selbst entsprossen ist. - (51) Denn ihr eigenes Widerstreben (So wird es sein, denn usw.) - (52) Hebr.: ihre Sorglosigkeit, Sicherheit. - (53) Dieser Beisatz steht nur in der Vulg. - (54) Hebr.: wird sicher wohnen, und hat nicht zu besorgen Schrecken des Unheils.
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