Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ju09

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Liber Judith. Caput IX.

Das Buch Judith. Kap. 9


C. Da die Ältesten Judith ihre Bitte gewähren, fleht sie zu Gott, gegen die Assyrier, welche auf ihre Kraft vertrauen, zu handeln wie einst gegen die Ägypter (V. 14) und sich als einzigen wahren Gott allen Völkern zu offenbaren, indem er jene durch eine Frau zu Falle bringe.

1. Quibus abscedentibus Judith ingressa est oratorium suum: et induens se cilicio, posuit cinerem super caput suum: et prosternens se Domino, clamabat ad Dominum, dicens:
2. Domine Deus patris mei Simeon, qui dedisti illi gladium in defensionem alienigenarum, qui violatores exstiterunt in coinquinatione sua, et denudaverunt femur virginis in confusionem:

3. Et dedisti mulieres illorum in prædam, et filias illorum in captivitatem: et omnem prædam in divissionem servis tuis, qui zelaverunt zelum tuum: subveni quæso te Domine Deus meus mihi viduæ.

4. Tu enim fecisti priora, et illa post illa cogitasti, et hoc factum est quod ipse voluisti.

5. Omnes enim viæ tuæ paratæ sunt, et tua judicia in tua providentia posuiti.
6. Respice castra Assyriorum nunc, sicut tunc castra Ægyptiorum videre dignatus es, quando post servos tuos armati currebant, confidentes in quadrigis, et in equitatu suo, et in multitudine bellatorum.

7. Sed aspexisti super castra eorum, et tenebræ fatigaverunt eos.
8. Tenuit pedes eorum abyssus, et aquæ operuerunt eos.
9. Sic fiant et isti, Domine, qui confidunt in multitudine sua, et in curribus suis, et in contis, et in scutis, et in sagittis suis, et in lanceis gloriantur,
10. Et nesciunt quia tu ipse es Deus noster, qui conteris bella ab initio, et Dominus nomen est tibi.
11. Erige brachium tuum sicut ab initio, et allide virtutem illorum in virtute tua: cadat virtus eorum in iracundia tua, qui promittunt se violare sancta tua, et polluere tabernaculum nominis tui, et dejicere gladio suo cornu altaris tui.

12. Fac Domine, ut gladio proprio ejus superbia amputetur:
13. Capiatur laqueo occulorum suorum in me, et percuties eum ex labiis caritatis meæ.
14. Da mihi in animo constantiam, ut contemnam illum: et virtutem, ut evertam illum.
15. Erit enim hoc memoriale nominis tui, cum manus feminæ dejecerit eum.

16. Non enim in multitudine est virtus tua Domine, neque in equorum viribus voluntas tua est, nec superbi ab initio placuerunt tibi: sed humilium et mansuetorum semper tibi placuit deprecatio.

17. Deus cœlorum, creator aquarum, et Dominus totius creaturæ, exaudi me miseram deprecantem, et de tua misericordia præsumentem.
18. Memento Domine testamenti tui, et da verbum in ore meo, et in corde meo consilium corrobora, et domus tua in sanctificatione tua permaneat:
19. Et omnes gentes agnoscant quia tu es Deus, et non est alius præter te.



1. Als sie sich nun wegbegeben hatten, ging Judith in ihr Betgemach, legte ein härenes Gewand an,1 streute Asche auf ihr Haupt, warf sich vor dem Herrn nieder, rief zu dem Herrn und sprach:
2. Herr, du Gott meines Vaters Simeon, der du ihm das Schwert zur Verteidigung gegen die Fremden gegeben hast, die in unreiner Lust eine Jungfrau schändeten und sie zur Schmach entblößten;2 [1Mos 34,25]
3. und der du ihre Weiber als Beute und ihre Töchter der Gefangenschaft und alle Beute deinen Dienern, die für dich eiferten, zur Verteilung preisgegeben, komme, ich bitte dich, Herr, mein Gott! mir, der Witwe, zu Hilfe!
4. Denn du hast, was zuvor geschehen,3 getan, sowie du jenes beschlossen hast, was sich darnach ereignet hat; und das geschah, was du gewollt.
5. Denn alle deine Wege sind gebahnt und deine Gerichte hast du nach deiner Vorsehung festgesetzt.4
6. Blicke jetzt auf das Heerlager der Assyrier, wie du dich damals gewürdigt hast, auf das Heerlager der Ägypter zu sehen, als diese bewaffnet deinen Knechten nachsetzten, im Vertrauen auf ihre Streitwagen, auf ihre Reiterei und auf die Menge der Krieger. [2Mos 14,9]
7. Aber du schautest hin auf ihr Lager und die Finsternis beraubte sie ihrer Kraft.
8. Das Abgrund erfasste ihre Füße und die Wasser bedeckten sie.5
9. So möge es auch diesen ergehen, o Herr! welche auf ihre Menge vertrauen und auf ihre Wagen und Speere und Schilde und Pfeile und sich ihrer Lanzen rühmen
10. und nicht wissen, dass du unser Gott bist, der von jeher die Kriegsmacht vernichtet, und dass Herr dein Name ist.
11. Erhebe deinen Arm wie von alters her und zerschmettere ihre Macht durch deine Macht, lass ihre Kraft dahinsinken vor deinem Zorne, da sie sich versprechen, dein Heiligtum entweihen und die Wohnung deines Namens verunreinigen und das Horn deines Altares6 mit ihrem Schwerte abschlagen zu können.
12. Mache, Herr! dass sein Übermut durch sein eigenes Schwert abgeschlagen werde,7
13. lass ihn in der Schlinge seines Blicks auf mich gefangen werden und schlage ihn durch die Lieblichkeit meiner Lippen.
14. Gib meiner Seele Standhaftigkeit, dass ich ihn verachte, und Kraft, dass ich ihn zu Fall bringe.8
15. Denn das wird ein Denkmal deines Namens sein, wenn die Hand eines Weibes ihn stürzt. [Rich 4,21, Rich 5,26]
16. Nicht auf der Menge beruht deine Kraft, o Herr! noch auf der Stärke der Rosse dein Wille, und von Anbeginn gefielen dir die Stolzen nicht, sondern der Demütigen und Sanftmütigen Gebet hat dir allezeit wohlgefallen.9
17. Gott der Himmel, Schöpfer der Gewässer und Herr aller Geschöpfe! Erhöre mich Arme, die dich anfleht und auf deine Barmherzigkeit vertraut.
18. Gedenke, Herr! deines Bundes und lege mir die Worte in den Mund und stärke das Vorhaben in meinem Herzen, dass dein Haus dir geheiligt bleibe
19. und alle Völker erkennen, dass du Gott bist und kein anderer außer dir.


Fußnote

Kap. 9 (1) Legte die Kleider ab, welche das Bußgewand bedeckten, um vor Gott als Büßerin zu erscheinen. (Sept.) Nach dem Griech. war es um die Zeit, wo in Jerusalem das Räucheropfer dargebracht wurde. - (2) Judith lobt Simeons Gesinnung; ob sie damit auch seine Tat billigt? Jedenfalls hieß Jakob diese nicht gut. [1Mos 49,5-7] - (3) Alle früheren Wundertaten. - (4) Du hast als gerechter, allsehender Richter von jeher gewacht über den Geschicken Israels. - (5) V. 6-8 fehlen in Itala und Septuag. - (6) Um dein Heiligtum zu schänden. - (7) Einfacher die Itala: Sende deinen Zorn über sie. Die weitere Ausführung des hl. Hieronymus gehört noch nicht in den Mund der Judith; insbesondere nicht V. 13, V. 14, da sie ihren Plan nur in den allgemeinsten Umrissen entwerfen kann. Septuag: Schlage durch meiner Lippen Trug Knecht samt Feldherrn und Feldherrn mit dem Knechte, stürze ihren Hochmut durch eines Weibes Hand! - (8) Nach der Vulg. sieht sie voraus, dass Holofernes in Leidenschaft gegen sie entbrennen wird. Aber seine Verfehlung fällt nicht ihr zur Last. - (9) Vergl. [2Chr 14,11, Ps 146,10.11].

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