Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Weish02
Liber primus Sapientiæ. Caput II.
Das Buch der Weisheit Kap. 2
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1.Dixerunt enim cogitantes apud se non recte: Exiguum, et cum tædio est tempus vitæ nostræ, et non est refrigerium in fine hominis, et non est qui agnitus sit reversus ab inferis:
4. Et nomen nostrum oblivionem accipiet per tempus, et nemo memoriam habebit operum nostrorum. 6. Venite ergo, et fruamur bonis quæ sunt, et utamur creatura tamquam in juventute celeriter. 7. Vino pretioso, et unguentis nos impleamus: et non prætereat nos flos temporis. 11. Sit autem fortitudo nostra lex justitiæ: quod enim infirmum est, inutile invenitur. 13. Promittit se scientiam Dei habere, et filium Dei se nominat. 14. Factus est nobis in traductionem congitationum nostrarum. 19. Contumelia et tormento interrogemus eum, ut sciamus reverentiam ejus, et probemus patientiam illius. 20. Morte turpissima condemnemus eum: erit enim ei respectus ex sermonibus illius. 24. Invidia autem diaboli mors introivit in orbem terrarum:
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1.Sie1 denken nämlich2 bei sich verkehrt und sagen: Kurz und verdrießlich3 ist die Zeit unsers Lebens und es gibt keine Rettung beim Ende des Menschen,4 auch ist keiner bekannt, der aus dem Totenreiche zurückgekehrt wäre.5 [Job 7,1, Job 14,1, 1Kor 15,32]
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Fußnote
Kap. 2 (1) Die Gottlosen. [Weish 1,16] - (2) Dass sie würdig sind, dem Tode zu verfallen, zeigen ihre Gedanken und Worte. - (3) Voller Beschwerden. - (4) Nichts vom Menschen wird gerettet. - (5) Der Schluss ist falsch. Da er aber gewollt ist, ist nur zu antworten, was Abraham [Lk 16,13] sagt. – Einige erklären das Griech im Sinne von erlösen: Ein Erlöser vom Totenreiche hat sich noch nicht gefunden. - (6) Von selbst. Griech.: von ungefähr ohne Eingreifen eines höheren Wesens. - (7) Durch das Atmen findet sich das physische Leben an. Das Hauptorgan des Atmens ist die Nase. - (8) Das innere Wort. - (9) Die Wolke verschwindet, ohne eine Spur zu hinterlassen. – Dass der Mensch in seinem menschlichen Leben und Handeln von den Organen des Körpers wesentlich abhängt, ist jenen ein willkommener Anhaltspunkt, das Wesen des Menschen selbst in diese Erscheinungen zu setzen. - (10) Sind wir ohne Plan einer göttlichen Vorsehung entstanden durch zufälliges Zusammentreffen der Atome, so kann man nicht auf ein unvergängliches Sein der Seele schließen und aus dem natürlichen Verlangen nach Glückseligkeit folgen, dass die Vorsehung, die uns in dieses Dasein gesetzt, dem Menschen auch zu der ihm zukommenden Entwicklung und Seligkeit führen werde. Der Augenschein lehrt ferner, dass mit dem Tode von der Seele nichts mehr zu sehen ist. Die Erfahrung lehrt sodann auch, dass noch keiner aus der Unterwelt zurückgekehrt ist. Nun ist endlich auch klar, dass das Denken ein rein physikalischer Vorgang ist, durch das Herz ähnlich hervorgebracht, wie durch den Anschlag des Feuersteins der Funke, und das Atmen wie der Rauch des Brandes. Oberflächliche Betrachtung des Lebens bietet ihnen Stoff zur Beschönigung ihrer inneren Herzensbosheit, und so verhüllen sie ihr schlechtes Leben scheinbar mit dem Mantel der Vernünftigkeit und Rechtmäßigkeit. - (11) Im Griech. Steht dieser Vers vor: unser Leben verschwindet. - (12) Koordiniert zu V. 2ff. Neuer Grund zur Veranschaulichung der Vergänglichkeit des Menschen, insbesondere des Andenkens. - (13) Unselbständig und unwirklich. - (14) Man stirbt nicht zweimal, und ist jemand gestorben, kann man nicht mehr zurückkehren. - (15) Praktische Konsequenzen des Systems: Lasset uns genießen (V. 6-10), die Schwachen unterdrücken (V. 10-12), den Gerechten, der uns in unserem Glücke stört, vernichten. (V. 12-21) - (16) Griech.: Die wirklichen gegenwärtigen Güter. – Gegensatz: die übersinnlichen Güter, insbesondere die zukünftigen. - (17) Eigentlich: Rosenknospen, die sich noch nicht zerblätternde Rose. - (18) Zahlreiche Anklänge an solchen Reden finden sich bei den griechischen Dichtern.- (19) Vergl. [Weish 5,13]. - (20) Den sogenannten Gerechten. Arm – hilflos. Die Grausamkeit geht mit der Wollust Hand in Hand. Doch auch im Atheismus liegt das „Recht des Stärkeren“. Die Fülle der sinnlichen Freuden reicht nur für wenige, und ist das Ich einmal der Mittelpunkt aller Bestrebungen, so kommt der Nebenmensch nur so weit in Betracht, als er diesen dient. Nur wer in dem Mitmenschen das Kind desselben himmlischen Vaters sieht und in übernatürlichen Gütern das höchste Gut findet, vermag dem Nächsten voll gerecht zu werden. - (21) Wenn man sie fragt, mit welchem Rechte sie das tun, was V. 10 geschildert ist, antworten sie: Mit dem Rechte des Stärkeren – wie die wilden Tiere. Daraus, dass der Schwache nichts vermag, zeigt sich, dass ihm in der Welt kein Platz gebührt. - (22) Das Gesetz Moses. - (23) Steigerung der Motive des Hasses: Er dient uns zu nichts in unserer Lust, ja er stört uns darin – sein Denken und sein Wesen ist gegen unser Treiben gerichtet – seine Worte halten uns unsere Verfehlungen vor – er bringt uns in den Ruf, dass wir zuchtlos leben (gegen unsere religiösen Bildung). - (24) Er verheißt mit Zuversicht. Griech.: Er verkündet laut und feierlich. - (25) Verbunden mit Liebe und Tat. - (26) Behauptet, von Gott als dessen Kind angesehen und geliebt zu werden. - (27) Anschauungen. In unserem Gewissen weckt er Vorwürfe, vor den Menschen zieht er uns Beschämung zu. - (28) Religiöse Anschauung und Lebensweise. Vergl. [Apg 24,14]. - (29) Griech.: Schlacken, Unreinheit. - (30) Wie von (levitisch) verunreinigenden Dingen. - (31) Vergl. V. 13. Das wahre Glück erwartet er nach dem Tode, und dies deshalb, weil er sich Gottes als Vaters rühmt. - (32) Ob sein Ende glücklich (V. 17), ob Gott sein schützender Vater ist. (V. 18) - (33) Doppelübersetzung? - (34) Griech.: Wenn der Gerechte der Sohn Gottes ist. –Diese Stelle hat im Heilande ihre Erfüllung gefunden. [Mt 27,40.43] Zwar fordert der Zusammenhang nicht mit Notwendigkeit, diese Stelle von Christus zu verstehen, aber könnte das Wort auch von jedem Gerechten gesagt werden, so wäre dieser nur typisch en Vorbild des Gerechtesten der Gerechten. Von Christus verstehen Tertull., Klem., Alex., Orig., Euseb., Cyrill Alex., Laktant, Ambros., Aug. u.a. diese Stelle. - (35) Unter Gott und seinen ehrfurchtsvollen Glauben an die Belohnungen des ewigen Lebens. Griechisch besser: Sanftmut. - (36) Gnadenvolle Heimsuchung. - (37) Wie er sich gerühmt hat. - (38) Besonders die auf das zukünftige Leben bezüglichen Ratschlüsse Gottes. - (39) Aus verschuldeter Verblendung. - (40) Zur Unsterblichkeit, zu seligen Unsterblichkeit. - (41) Griech.: Zum Abbilde seiner Wesenheit. Die Vulgata gibt mehr die Stellen [1Mos 1,27] und [1Mos 5,1] wieder, auf welche der Text anspielt, als diesen selbst. - (42) Die Ebenbildlichkeit ist insofern Ursache der seligen Unsterblichkeit, als jeder Mensch zwar Gott durch seine Vernunft ähnlich ist und ihn erkennen und lieben kann, indes der Gerechte Gott außerdem wirklich, wenn auch noch unvollkommen erkennt und liebt. Diese Erkenntnis und Liebe aber wird im Himmel eine volle. Für diese hat Gott den Menschen bestimmt. (Thom.) - (43) Der Gott um die Ehre, die er von den Menschen erhielt, die Menschen um ihre Unsterblichkeit an Seele und Leib und um den Platz beneidete, den sie an seiner Stelle in der Ewigkeit einnehmen sollen. - (44) Griech.: versuchen ihn, suchen ihn, den Verlust der seligen Unsterblichkeit, ich selbst zu bereiten. Diese Ähnlichkeit der Handlungsweise mit dem Teufel gibt die Vulg. In ihrer Übersetzung wieder. - (45) Die sich ihm gleichsam als Eigentum verkauft haben.
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