Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb18
Apocalypsis beati Joannis Apostoli.
Die Offenbarung des heiligen Johannes. Kap. 18
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1. Et post hæc vidi alium Angelum descendentem de cœlo, habentem potestatem magnam: et terra illuminata est a gloria ejus. 3. Quia de vino iræ fornicationis ejus biberunt omnes gentes: et reges terræ cum illa fornicati sunt: et mercatores terræ de virtute deliciarum ejus divites facti sunt. 5. Quoniam pervenerunt peccata ejus usque ad cœlum, et recordatus est Dominus iniquitatum ejus. 10. Longe stantes propter timorem tormentorum ejus, dicentes: Væ, væ civitas illas magna Babylon, civitas illa fortis: quoniam una hora venit judicium tuum. 11. Et negotiatores terræ flebunt, et lugebunt super illam: quoniam merces eorum nemo emet amplius: 18. Et clamaverunt videntes locum incendii ejus, dicentes: Quæ similis civitati huic magnæ? 21. Et sustulit unus Angelus fortis lapidem quasi molarem magnum, et misit in mare, dicens: Hoc impetus mittetur Babylon civitas illa magna, et ultra jam non invenietur. 22. Et vox citharœdorum, et musicorum, et tibia canentium, et tuba non audietur in te amplius: et omnis artifex omnis artis non invenietur in te amplius: et vox molæ non audietur in te amplius: 23. Et lux lucernæ non lucebit in te amplius: et vox sponsi, et sponsæ non audietur adhuc in te: quia mercatores tui erant principes terræ, quia in veneficiis tuis erraverunt omnes gentes. 24. Et in ea sanguis prophetarum et sanctorum inventus est: et omnium, qui interfecti sunt in terra. |
14. Und das Obst, das deines Herzens Lust war, ist von dir gewichen, und alles Leckere und Köstliche ist dir verloren, und nimmer wird man es hinfort mehr finden. |
Fußnote
Kap. 18 (1) Der Engel hat versprochen, dem heil. Johannes das Gericht über die Weltstadt zu zeigen. Dies geschieht in den beiden folgenden Abschnitten [Offenb 18,1-20] und 18,21 – 19,10 in verschiedenen das Gericht vorbereitenden [Offenb 18,4-8] , begleitenden [Offenb 18,9-20] und ihm nachfolgenden Akten. [Offenb 19,1-10] Das mittlere Teil also, der die Schnelligkeit und Völligkeit des Unterganges beschreibt, enthält zugleich das Geschehen desselben. Von dem Falle Babels handeln also insgesamt 17,1 – 19,10. - (2) Der andere Engel wird dem Engel [Offenb 17,1] gegenübergestellt. - (3) Der Wichtigkeit der Tatsache gemäß, welche ja auch aus der weiten Ausdehnung der Erzählung vom Falle Babels erhellt, erscheint der Engel mit großer Gewalt ausgerüstet und in hellem Lichtglanze: Mit dem Gerichte über Babel bricht das Licht Christi über die Erde an. - (4) Proleptisch, wie V. 4 zeigt. - (5) Das Gleiche wurde einst von den Propheten über Edom [Jes 34,13-15] und über das alte Babel [Jes 13,21.22, Jer 50,39] ausgerufen. Wie dem Vorbilde, so wird es dem Nachbilde ergehen. - (6) Diese andere Stimme erhebt sich infolge der Ankündigung V. 1 – 3, es ist die Stimme eines Engels, der im Namen Gottes spricht. Vergl. [Offenb 11,3]. Wie einst an Lot die Aufforderung erging, das dem Untergange geweihte Sodoma zu verlassen [1Mos 19,15], und wie der Herr [Jer 51,6] zu Israel sprach: „Fliehet aus Babylon, denn die Zeit der Rache ist da vor dem Herrn“, so ergeht auch hier der Ruf des Engels an das Volk Gottes, an die wahrhaft Gläubigen, auszuziehen aus Babel, damit sie nicht teilnehmen, wie an der Schuld, so an den Strafen ihrer Sünden. Das Sündenleben ist gleichsam etwas der Stadt Gemeinsames, darum sollen die Gläubigen aufhören, ein Teil derselben zu sein, ehe die Strafe kommt. Also werden zur Endzeit noch Christen in der Stadt leben. - (7) Wörtlich griech.: Bis an den Himmel gehängt, befestigt, sind ihre Sünden. - (8) Die Aufforderung ist an den Antichrist und an die zehn Könige gerichtet, denen Gott nach [Offenb 17,16ff] in´s Herz gegeben hat, die Buhlerin zu hassen und zu strafen. Trotz ihrer Gottwidrigkeit müssen jene als Werkzeuge Gottes handeln. Sie sollen an der gottlosen Stadt die strengste Vergeltung für deren sündhaftes Treiben und für ihre Verführung vollziehen; was Babel anderen Übles getan, sollen sie ihm zweifach vergelten. Die Selbstverherrlichung der Stadt soll in Trauer, die Üppigkeit in Qual verwandelt werden. - (9) Vergl. [Offenb 17,1.15] und [Jes 47,8]. - (10) Sie rühmt sich ihrer Weltherrschaft. Witwe: Ihr Gemahl ist das Tier, von dem sie bisher getragen ward, und ihre Buhlen sind die Könige der Erde. Vergl. [Offenb 17,2]. Sie zweifelt nicht, dass dies ihr Buhlleben fortdauern werde. Sie lebt ferner in vermessener Sicherheit, dass sie nie Totenklage um ihre Kinder (die Einwohner) erfahren werde. - (11) Weil ihr Herz so hochmütig spricht. - (12) Wenn sie auch die starke Stadt heißt [Offenb 18,10], ist Gott doch noch stärker, und er hat ihr Urteil gesprochen. An einem Tage: und zwar plötzlich. Vergl. [Jes 47,9]. Vier Plagen werden erwähnt: Tod (Tötung durch das Schwert), Trauer (Klagegeschrei über den Tod der Einwohner), Hungersnot (im Gegensatze zu ihrer früheren Üppigkeit), Feuersbrunst (die sie in einen Schutthaufen verwandelt). Richten wird: Griech. der sie gerichtet hat, der soeben die Vollstreckung des Urteils angeordnet hat. - (13) Nun tritt die Vollstreckung bis zur Inbrandsetzung wohl ein, wie die folgenden Verse 9 – 19 zeigen. Die Klage ist der über Tyrus [Ez 27] nachgebildet. Alle Klassen, die bei dem Untergange Babels beteiligt sind, erheben ihre Stimme: Sie stehen von ferne, rufen Wehe und bedauern den Untergang der Stadt. Während in V. 4 – 8 die Form der Anrede gebraucht ist, folgt nun Schilderung, die V. 14 durch Anrede unterbrochen, V. 20 wieder ganz in diese übergeht. Zuerst werden V. 9, V. 10 die Könige der Erde mit dem Antichristen der Weltstadt gegenüberstehend geschildert. - (14) Da die Könige sehen, wie plötzlich das Gericht über die einst so große und mächtige Stadt hereingebrochen ist, erinnern sie sich an alles, was jene ihnen geboten und trauern aus Eigennutz. Der Brand hält sie fern, so lassen sie aus der Ferne ihren Weheruf erschallen. Die Dauer der Stadt, die V. 8 noch als ein Tag bezeichnet ist, ist hier und V. 17, V. 19 schon nur eine Stunde. Die Plötzlichkeit des Unheils lässt jene Könige ein Gericht ahnen und sie fürchten für sich. - (15) Nicht um die Menschen, nur um ihre Verluste klagen die Kaufleute. - (16) Babel war Mittelpunkt des Luxus. Sieben Klassen von Waren werden aufgezählt: Schmuckgegenstände, Gegenstände zur Ausschmückung der Möbel, Gewürze und Rauchwerk, Delikatessen, üppige Lebensmittel, äußerer Prunk, Diener und Sklaven. Durch den Übergang in die Anrede, welche in prophetischen Reden nicht selten ist (und auch unten V. 23, V. 24 wiederkehrt), war die Schilderung der Klage unterbrochen, deshalb nimmt V. 15, V. 16 an die vorher aufgezählten Waren anknüpfend den V. 11 inhaltlich wieder auf und führt die Klage weiter. - (17) Die Schilderung entspricht der Beschreibung [Offenb 17,4], nicht weil sie das Gesicht gesehen, sondern weil die Wirklichkeit der Stadt ihnen dies Bild vor Augen gestellt hat. Wie die Wehklage der Könige die Macht der Stadt hervorhob, so hier die Kaufleute, ihrem Charakter entsprechend, den Reichtum. - (18) Griech.: das Meer bearbeiten. - (19) Der Augenblick, wo der Untergang der Stadt vollendet ist, rückt immer näher. Daher der Wechsel der Zeiten: V. 9 Zukunft, V. 11 Gegenwart, V. 17 Vergangenheit. Die klagende Frage ist aus [Ez 17,32] genommen. Zu ergänzen ist: An Tiefe des Falles, Gegensatz zu der Rede [Offenb 13,4]. - (20) Zeichen der höchsten Trauer. - (21) Griech.: und ihr Heilige, Apostel usw. Die Heiligen sind die Gattung, doch werden Apostel und Lehrer besonders erwähnt, weil diese von dem Hasse der weltbeherrschenden Stadt am meisten betroffen waren, sie, welche die übrigen zur Heiligkeit führten. - (22) Die Aufforderung zur Freud ergeht von derselben Stimme, die von V. 4 an redete. Die Himmel sind die Engel, die Heiligen alle Gläubigen, sie seien schon im Himmel oder noch auf Erden. - (23) Das an der Stadt vollzogene, gleichsam von ihr entnommene Gericht ist zugleich die Rechtfertigung der von Babylon verfolgten, nun aber an ihr gerächten Gläubigen. Das Gericht über die Weltstadt ist das Zeichen des Herrn, dass er nun kommen wird, den Antichrist und dessen Mächte zu vernichten und seine Herrlichkeit aufzurichten. Vergl. [Offenb 19,11ff]. - (24) Insofern dieser Engel nicht nur etwas zu erklären hat, sondern etwas auszuführen, ist er mit den Engeln [Offenb 17,1] und [Offenb 18,1] in eine Reihe zu stellen. Die Vergleichung mit dem Mühlstein erinnert an [Mt 18,6]. Im übrigen ist die symbolische Handlung nach [Jes 57,63.64] vorgenommen, eine Stelle, welche wieder auf [2Mos 15,4.5] zurückweist. Die Bedeutung der Handlung erklärt der Engel auch so. - (25) Dies bezeichnet das Gewaltsame und Plötzliche des Versinkens. - (26) Der Engel setzt seine Rede fort V. 22 – 24 indem er für die Schilderung Worte aus dem A. T. entlehnt. [Ez 26,13, Jer 25,10, Jer 7,36, Jer 16,9, Jer 33,11] u. a. Alles öffentliche und alles häusliche Leben, aller Genuss und alle Freude wird aus Babel verschwinden, alles wird in ihr öde, tot und wüste sterben. - (27) Zum Schluss wird die Ursache des furchtbaren Gerichtes noch einmal hervorgehoben. Dieselbe ist eine dreifache: 1. Der unerhörte Luxus, der die Kaufleute so bereicherte, dass sie Tyrannen der Erde wurden. 2. Die Betörung der Völker. Vergl. [Offenb 14,8, Offenb 17,2.5]. 3. Die Vergießung des Blutes der Gläubigen, die jene hasste. Diese letzte Ursache wird besonders nachdrücklich dadurch hervorgehoben, dass auch die Form der Rede wechselt. - (28) Wie nach dem Worte des Herrn [Mt 25,35ff] alles gerechte Blut von Abel an über Jerusalem kommen soll, so hier das Blut der Märtyrer und alles unschuldig vergossene Blut über Babel. Wie Jerusalem mit der Verwerfung des Heilandes das Maß seiner Sünden voll machte und nun die ganze von Israel aufgehäufte Schuld büßen musste, so zuletzt die Weltstadt der Endzeit. Johannes unterscheidet hier die ganze Menschheit in die Stadt Gottes und die Stadt der Bösen, wie später der heil. Augustin.
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