Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Apg04
Actus Apostolorum
Die Apostelgeschichte - Kap. 4
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1. Loquentibus autem illis ad populum, supervenerunt sacerdotes, et magistratus templi, et Sadducæi, 24. Qui cum audissent, unanimiter levaverunt vocem ad Deum, et dixerunt: Domine, tu es qui fecisti cœlum, et terram, mare, et omnia, quæ in eis sunt: 25. Qui Spiritu sancto per os patris nostri David, pueri tui, dixisti: Quare fremuerunt gentes, et populi meditati sunt inania? 28. Facere quæ manus tua, consilium tuum decreverunt fieri. 31. Et cum orassent, motus est locus, in quo erant congregatio: et repleti sunt omnes Spiritu sancto, et loquebantur verbum Dei cum fiducia. 32. Multitudinis autem credentium erat cor unum, et anima una: nec quisquam eorum, quæ possidebat, aliquid suum esse dicebat, sed erant illis omnia communia. |
1. Da sie aber zu dem Volke redeten, kamen die Priester und der Tempelhauptmann und die Sadducäer1 dazu, 37. verkaufte einen Acker, den er besaß, und brachte das Geld und legte es zu den Füßen der Apostel nieder.28 |
Fußnote
Kap. 4 (1) Der Grund, welcher die hier Genannten gegen den Herrn aufgestachelt, musste sie auch gegen die Apostel aufreizen, da diese die Anerkennung Jesu als Messias zum Ziele ihrer Tätigkeit hatten. Dazu kam, dass die Apostel, die von den Sadducäern geleugnete Auferstehung der Toten [Mt 22,23] verkündeten. Jesus und die Auferstehung gehören zusammen. So werden denn die Sadducäer, zu denen auch Annas und Kaiphas gehörten, die Hauptgegner und Verfolger der Apostel und der Christen zu Jerusalem [Apg 4,1ff, Apg 5,17ff], während die Pharisäer nach dem Rate des Gamaliel [Apg 5,34] zunächst eine abwartende Stellung einnehmen, ja zum Teil selbst gläubig werden. - (2) Es war wohl bereits gegen 6 Uhr abends. In der Nacht konnte keine Gerichtssitzung stattfinden. - (3) Die Worte des Textes machen es wahrscheinlich, dass an diesem Tage gegen 2000 gläubig wurden, so dass die Zahl der Christen auf 5000 stieg. Immerhin ist die Mehrzahl der älteren Ausleger der Meinung, dass, wie Christus einst 4000 Menschen wunderbar speiste [Mt 14,21], so heut sich 5000 bekehrten (Hier., Aug., Chrys.). - (4) Nach Ähnlichkeit des von Moses zu seiner Unterstützung in der Verwaltung berufenen Rates von Ältesten [4Mos 11,16], bestand der hohe Rat aus 71 Mitgliedern, welche aus dem Hohenpriester und den Häuptern der 24 Priesterklassen, aus Stammesältesten und Schriftgelehrten sich zusammensetzten. Vergl. [Mt 23,Anm. 41]. Er war die höchste Justizstelle und Zivilbehörde. Sicher war der hohe Rat schon vor Antipater und Herodes dem großen eingeführt. Vergl. [2Mak 1,10]. - (5) Über Johannes und Alexander ist weiter nichts bekannt. - (6) Diese Frage ist der einst dem Heilande vorgelegten [Mt 21,23] ähnlich. Der hohe Rat leugnet die Heilung nicht (V. 16), deutet aber die Vermutung an, dass sie „dies“ (verächtlich) durch magische Kräfte vollbracht. Vergl. [Lk 11,15]. - (7) Ein wie anderer ist Petrus heut, als zu der Zeit, vor dem hohen Rate stand. Wie einst auf Samson, ehe er etwas Großes tat, der Geist des Herrn kam [Rich 14,6, Rich 15,14], so erhält heute der heil. Petrus eine neue Kraft von dem Heiligen Geiste, wie der Heiland verheißen. [Lk 12,11.12, Mt 10,20]. Zum ersten Male legt das Haupt der Kirche vor den höchsten Würdenträgern der Synagoge das Zeugnis des Glaubens ab, zum vierten Male führt er die Sache der Kirche. - (8) Der Geheilte ist zugegen. - (9) Petrus bekennt den Heiland als Messias, bezeugt seine Auferstehung und seine Wunderkraft und wiederholt das Bekenntnis, dass Jesus der Messias ist, in doppelter Weise. - (10) Nach Gottes Bestimmung. Wohl sagen manche: Rechtschaffen leben, macht selig. Aber Gott verlangt mehr als eine bloß äußere natürliche Rechtschaffenheit, er will eine innere übernatürliche Gerechtigkeit, welche nur durch Anschluss an Christus erlangt wird. Wer also diese nicht besitzt, hat auch nicht die wahre Rechtschaffenheit, welche zu besitzen er verpflichtet ist. - (11) Johannes gab durch seine Haltung zu erkennen, dass er ebenso wie Petrus bereit war, Zeugnis abzulegen, und in allem dasselbe fühlte und wollte wie dieser. - (12) Die Apostel sind ungelehrt, d. i. ohne rabbinische Bildung, und ungebildet, d. i. Privatpersonen ohne amtlichen Beruf, und die dazu gehörige Ausbildung - (13) Dass sie Jesu Jünger gewesen waren. - (14) Da sie das Wunder nicht strafen können, wollen sie wenigstens die weitere Bekanntmachung desselben und die Verbreitung der Lehre hindern. - (15) Jerusalem kannte wohl das wunderbare Ereignis, aber nicht alle Bewohner der heil. Stadt wussten, dass es im Namen Jesu geschehen sei. Die Besorgnis, der Glaube und die Anhänglichkeit an Jesus und seine Lehre möchte aufs neue im Volk erwachen, bewegt sie, den Aposteln vollständiges Schweigen aufzuerlegen. Wie oft geschieht es auch noch heut zu Tage, dass die Menschen den Verkündern des Heiles Stillschweigen auferlegen möchten! - (16) Das Gebot der Obrigkeit steht dem Willen Gottes entgegen. Der Wille Gottes war, die Apostel sollten Jesu Leiden, Auferstehung und Lehre überall verkünden. [Mt 28,19ff] vergl. [Apg 1,8] Die Obrigkeit, als Stellvertreterin Gottes, durfte sich diesem Willen nicht widersetzen; tat sie es dennoch, so handelte sie nicht als Obrigkeit, sondern als eine Versammlung von Menschen, und konnte Gott gegenüber nicht in Betracht kommen. - (17) Wir dürfen nicht, weil es der Wille Gottes ist, dass wir predigen „Was wir gesehen“ usw. sagen wir mit voller Überzeugung, da wir Augen- und Ohrenzeugen sind. - (18) Also war sein Lahmsein längst bekannt, mithin das Wunder unleugbar. - (19) Die Gläubigen scheinen an einem Orte versammelt gewesen zu sein. (V. 31) Der heil. Petrus spricht das Gebet wohl vor und die übrigen folgen mit dem Herzen. Es ist das älteste Dankgebet der Kirche. Mit dem Lobe Gottes als des Schöpfers beginnend hat es weiter Ähnlichkeit mit dem Gebete des Ezechias. [Jes 37,16-20] - (20) Die Heiden sind hier besonders die Römer, die Völker wohl die zwölf Stämme Israels. Sie sinnen Eitles, d. i. Unmögliches. V. 25, 26 werden durch V. 27 erklärt. - (21) Sie kommen zusammen um ihre Absichten auszuführen, erfüllen aber, ohne es zu wissen, den Willen Gottes. - (22) Verhindere die Ausführung dieser Drohungen oder gib wenigstens die Gnade, dass die Glaubensboten sich von diesen Drohungen nicht einschüchtern und von ihrer Pflicht, dein Wort zu verkünden, nicht abschrecken lassen. - (23) Stärke unseren Mut, indem du auch fürderhin, wie heute, unsere Predigt mit Wundern begleitest. - (24) Wie einst am Pfingstfeste sendet Gott heut ein Zeichen, damit sie erkennen, dass er sie gehört und erhört. Wie sie erfleht, kommt der heil. Geist als Geist der Stärke über sie, damit sie das Wort mit Zuversicht reden. - (25) Der von Seite der Welt drohende Kampf (V. 29) unterbrach das Liebesleben der Kirche nicht. Der Verfasser schildert in V. 32 – 35 das Leben der ersten Christen in Jerusalem, ähnlich wie [Apg 2,42-47], will aber an demselben auch eine Schattenseite hervorheben. [Apg 5,1ff] - (26) So erfüllte die christliche Gemeinde buchstäblich, was Gott einst dem auserwählten Volke empfohlen. [5Mos 15,4] - (27) Indem die Gläubigen ihre Habe zu den Füßen der Apostel niederlegten, statt sie ihnen zu übergeben, offenbaren dieselben ihren Glauben, ihre kindliche Liebe und Ehrfurcht. Dies Niederlegen bedeutet nach morgenländischer Sitte, vergl. [Ps 8,8], dass den Aposteln alles Verfügungsrecht über das niedergelegte Gut zusteht. Wie sehr bemüht man sich in unseren Tagen, Armut und Unzufriedenheit zu bannen! Doch vergeblich bauen, die ohne Christus bauen, und die Gegensätze weichen nur der christlichen Liebe. - (28) Dem schönen Beispiele des Joseph aus Cypern wird im folgenden Kapitel das traurige Beispiel des Ananias und der Saphira gegenübergestellt.
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