Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mk07
Sanctum Jesu Christi Evangelium secundum Marcum
Das heilige Evangelium Jesu Christi nach Markus - Kap. 7
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1. Et conveniunt ad eum Pharisæi, et quidam de Scribis, venientes ab Jerosolymis. |
1. Und es versammelten sich bei ihm die Pharisäer und einige von den Schriftgelehrten, die von Jerusalem kamen.1 [Mt 15,1] |
Fußnote
Kap. 7 (1) Wohl vom hohen Rate gesendet. - (2) Die Händewaschung galt als eine religiöse Handlung, durch die alle gesetzliche Unreinigkeit hinweggenommen wird. Die Vorschrift verdankt den Rabbinern ihren Ursprung. (V. 3) - (3) Eine bessere griechische Leseart hat: Mit der Faust die Hand gerieben und gewaschen zu haben. - (4) Mit Wasser zu besprengen. Gewisse Waschungen wurden [3Mos 15,2-18] und [3Mos 11,32-37] vorgeschrieben. Die Pharisäer wollten, dass man dieselben selbst dann vornahm, wenn nur die Möglichkeit einer Verunreinigung vorlag. - (5) Nach dieser Erklärung kehrt der Evangelist zu V. 2 zurück. Eine andere Anklage also hatten die Pharisäer nicht vorbringen können. - (6) Wenn sie diese Antwort vorhergesehen hätten, würden sie wohl ihre Frage nicht gestellt haben. Wie jene Gott mit den Lippen ehren, im Herzen aber fern von ihm sind, so ihr. Vergl. [Apg 28,25, Apg 7,51]. Das ganze Volk ist für den Propheten wie eine Person, deshalb gelten seine Worte auch für die Zeitgenossen Christi, obwohl er diese nicht im besonderen vor Augen hatte. Ähnlich [Mic 6,3.4]. - (7) Christus zeigt, dass er diese Worte mit Recht auf sie anwendet: Ihr vernachlässigt Gottes Gebote über euren Überlieferungen (V. 8), ihr verkehrt Gottes Gebote und macht sie unwirksam. (V. 9 folg.) - (8) Da sie den Erfolg sehen und dennoch ihr Verhalten nicht ändern wollen (z. B. V. 11. 13), ist ihnen die Folge als beabsichtigt zuzuschreiben. - (9) Durch das dir von mir Hilfe zuteil werden könnte. Siehe [Mt 15,Anm.6]. Die Anordnung der Sätze ist bei Matthäus eine geeignetere, da die Pharisäer dort erst nach der Beweisführung Heuchler genannt werden und der Text der Propheten auf sie angewendet wird. - (10) Das Volk war wohl aus Ehrfurcht etwas zurückgewichen. Der Heiland will seine Jünger verteidigen und die Richtigkeit der pharisäischen Überlieferungen nachweisen. – (11) Er bleibe nicht bei den Worten allein stehen, sondern frage nach dem Ziele derselben. – (12) Die Speise hat an sich nichts mit Verstand und Willen gemein. Die in V. 18. 19 enthaltene Wahrheit galt auch im A. T. Nicht eine Speise machte den Menschen unrein (machte ihm den Zutritt zum Heiligtume unerlaubt), sondern die Übertretung des Gesetzes, das gewisse Speisen verbot. Mithin enthält Gottes Wort durchaus nichts was gegen das katholische Abstinenzgebot vorgebracht werden könnte. Die kirchliche Vorschrift soll an die Notwendigkeit der Buße erinnern und ist gegeben, damit das Wort Christi [Mk 2,20] erfüllt werde. Deshalb war auch das erste Gebot, das Gott selbst gab, ein Abstinenzgebot. Auch die von dem Heilande unterwiesenen Apostel erließen ein solches für bestimmte Kirchen [Apg 15,23.29]. – (13) Toren heißen in der heiligen Schrift die schlimmsten Sünder. - (14) Um den Aposteln einige Ruhe zu verschaffen und jene Lehre zu geben, zu welcher das heidnische Weib Gelegenheit bietet. - (15) Der Evangelist redet nach menschlicher Weise. - (16) Nach Matthäus tat sie dies auch schon auf dem Wege. Matthäus nennt sie eine Kananäerin, weil Kanaan Stammvater der Phönizier war [1Mos 10,15.19]. - (17) Nichts wird den Kindern (den Juden) genommen, ja es geziemt sich sogar, so zu handeln. Welcher Glaube, welche Geduld, welche Demut! - (18) Die Jünger werden ermuntert, für ihr Volk eifrig zu arbeiten, aber lernen zugleich, dass die Heiden durch den Glauben würdig werden, Gottes Wohltaten zu empfangen, da der Glaube des Weibes den Heiland gleichsam wider seinen Willen zu einem Wunder zwingt. - (19) Siehe [Mt 4,Anm.35]. Von den vielen dort geschehenen Wundern [Mt 15,30], führt Markus nur eines an. - (20) Christus offenbart nicht stets auf gleiche Weise seine Gottheit und Macht. - (21) Vielleicht aus demselben Grunde, welcher dem Verbote V. 36 zu Grunde liegt. - (22) Alle Teile seines Leibes sind wegen der Verbindung mit der Gottheit heilig und heiligend (Theoph., Euth.) - (23) Innig betend, zu unserem Vorbilde (Greg., Bed.) oder aus Mitleid mit dem Menschengeschlechte (Vikt., Euth.) - (24) Da die Wunder der leiblichen Heilung Bilder der geistigen Heilung sind, welche Christus bewirkt, braucht auch die Kirche das Wort Ephpheta in der feierlichen Taufe, wenn der Priester die Ohren des Täuflings mit Speichel berührt, um die Eröffnung des inneren Sinnes von Gott zu erflehen. - (25) Obgleich er nie andere sprechen gehört. - (26) Christus will nicht, dass das Volk ihn als zeitlichen König begrüße und gibt uns ein Vorbild der Bescheidenheit.
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