Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk10: Unterschied zwischen den Versionen

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Kap. 10 ('''1''') Nach den Ereignissen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk09|Lk 9,51]]'']. Entweder erhielt jeder Apostel so sechs Genossen, oder diese Zahl kommt auf jeden Stamm Israels. Der Heiland zeigt, dass in seiner Kirche eine bestimmte Rangordnung bestehen soll (Hier., Bed., Bon.), deshalb ist das Amt der 72 ein minderes als das der Apostel. Je zwei werden ausgesendet zu gegenseitiger Hilfe und gegenseitigem Troste und größeren Ansehens halber. - ('''2''') Beeilet euch auf eurer Reise vorwärts zu kommen. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:2Koe04|2Koe 4,29]]''] - ('''3''') Sohn des Friedens, ein Hebraismus. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk16|Lk 16,8]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk20|Lk 20,34]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Eph02|Eph 2,2]]''] u. a.. Sohn des Friedens, den der Alte Bund gibt. - ('''4''') Euer Friedenswunsch. - ('''5''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Kor09|1Kor 9,14]]''] - ('''6''') So werden jene als vom Reiche Gottes ausgeschlossen bezeichnet. - ('''7''') Des Gerichtes. - ('''8''') Auch die Jünger sollen diese Strafen vor Augen stellen. - ('''9''') Sie berichten zuerst das, was ihnen das Größte schien. - ('''10''') Dass durch euer Wort der Satan wie ein Blitz, der vom Himmel herabzuckt, samt seiner Macht dahinsank. Andere (Hier., Greg., Chrys., Theoph.) erklären dies vom ersten Falle der Engel, der den Jüngern als Warnung vor Hochmut vor Augen gestellt wird. – ('''11''') Das Wort: Vom Himmel wird am besten mit dem anderen: Blitz verbunden. – ('''12''') Gleichsam bleibend. – ('''13''') Besonders der Satan. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt13|Mt 13,39]]''] - ('''14''') Diese Macht wirkt nicht das eigene Heil, wie das Beispiel des Judas zeigt. - ('''15''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb20|Offenb 20,15]]''] - ('''16''') Als Mensch in vom Hl. Geiste herrührender Freude. - ('''17''') Ich danke dir. - ('''18''') Den demütigen Seelen. Gottes Gerechtigkeit, Weisheit und Barmherzigkeit bekundet sich so. - ('''19''') Den Hochmütigen verborgen, den Demütigen aber offenbart ist: Ich und der Vater sind gleicher Natur und Vollkommenheit. Der Sohn aber ist der Mittler des Heils. - ('''20''') Plötzlich, als der Heiland zu vielen redete. - ('''21''') Erwerben. - ('''22''') Du bist ein Gesetzesgelehrter und fragst, als wüsstest du nicht, was das Gesetz fordert. - ('''23''') Welches sind die Worte? - ('''24''') [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:3Mos19|3Mos 19,18]]''] Siehe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt05|Mt 5,43]]''] - ('''25''') Der Heiland ist wohl in der Nähe von Jericho. Der von Jerusalem herabkommt, ist ein Jude. - ('''26''') Vielleicht wollte jener sich verteidigen. - ('''27''') Er kam vom Tempel und vom Opfer, doch sein Herz kannte kein Mitleid. Er war ein Priester, dem sein Amt auflegte, das Gesetz zu lehren und zu üben, der nicht einmal am dem allzusehr belasteten Esel seines Feindes vorübergehen sollte, ohne denselben zu erleichtern. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos23|2Mos 23,5]]''] Der Levit lässt sich am besten mit unserem Diakon und seinen Gehilfen vergleichen. - ('''28''') Zwischen Juden und Samariter herrschte tödliche Feindschaft. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:JSir50|JSir 50,27.28]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh04|Joh 4,9]]''] - ('''29''') Lohn für das Werk eines Tages. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt20|Mt 20,12]]''] - ('''30''') Er handelt barmherzig und freigiebig. - ('''31''') Sich als den Nächsten gezeigt zu haben. - ('''32''') Er will den verhassten Namen nicht nennen. - ('''33''') Wer deiner Hilfe bedarf, ist dein Nächster (Bon.). Die heiligen Väter wenden dies Gleichnis auf die gefallene Menschheit, das Judentum und auf Christus den barmherzigen Samariter an. - ('''34''') Bethania. - ('''35''') Die beiden Schwestern stellen das beschauliche und das tätige Leben dar (Greg., Bed., Theoph.). Die Geschichte selbst zeigt, wie wir alles Irdische hintansetzen sollen, um Gott allein anzuhängen. - ('''36''') Aus Liebe zum Herrn. - ('''37''') Sonst verlässt sie dich nicht. - ('''38''') Du hast den guten, sie den besseren Teil erwählt (Aug., Ambr.). Eines ist notwendig; im Gegensatze zu der mannigfachen Besorgnis Martha´s, die Sorge um das Heil der Seele. Dieses Geheimnis wird am Feste der Himmelfahrt Marias gelesen, weil die heil. Jungfrau am besten alles vereinte, was hier gelobt wird. (Bonav.)
Kap. 10 ('''1''') Nach den Ereignissen [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk09|Lk 9,51]]'']. Entweder erhielt jeder Apostel so sechs Genossen, oder diese Zahl kommt auf jeden Stamm Israels. Der Heiland zeigt, dass in seiner Kirche eine bestimmte Rangordnung bestehen soll (Hier., Bed., Bon.), deshalb ist das Amt der 72 ein minderes als das der Apostel. Je zwei werden ausgesendet zu gegenseitiger Hilfe und gegenseitigem Troste und größeren Ansehens halber. - ('''2''') Beeilet euch auf eurer Reise vorwärts zu kommen. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Koe04|2Koe 4,29]]''] - ('''3''') Sohn des Friedens, ein Hebraismus. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk16|Lk 16,8]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk20|Lk 20,34]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Eph02|Eph 2,2]]''] u. a.. Sohn des Friedens, den der Alte Bund gibt. - ('''4''') Euer Friedenswunsch. - ('''5''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:1Kor09|1Kor 9,14]]''] - ('''6''') So werden jene als vom Reiche Gottes ausgeschlossen bezeichnet. - ('''7''') Des Gerichtes. - ('''8''') Auch die Jünger sollen diese Strafen vor Augen stellen. - ('''9''') Sie berichten zuerst das, was ihnen das Größte schien. - ('''10''') Dass durch euer Wort der Satan wie ein Blitz, der vom Himmel herabzuckt, samt seiner Macht dahinsank. Andere (Hier., Greg., Chrys., Theoph.) erklären dies vom ersten Falle der Engel, der den Jüngern als Warnung vor Hochmut vor Augen gestellt wird. – ('''11''') Das Wort: Vom Himmel wird am besten mit dem anderen: Blitz verbunden. – ('''12''') Gleichsam bleibend. – ('''13''') Besonders der Satan. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt13|Mt 13,39]]''] - ('''14''') Diese Macht wirkt nicht das eigene Heil, wie das Beispiel des Judas zeigt. - ('''15''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Offenb20|Offenb 20,15]]''] - ('''16''') Als Mensch in vom Hl. Geiste herrührender Freude. - ('''17''') Ich danke dir. - ('''18''') Den demütigen Seelen. Gottes Gerechtigkeit, Weisheit und Barmherzigkeit bekundet sich so. - ('''19''') Den Hochmütigen verborgen, den Demütigen aber offenbart ist: Ich und der Vater sind gleicher Natur und Vollkommenheit. Der Sohn aber ist der Mittler des Heils. - ('''20''') Plötzlich, als der Heiland zu vielen redete. - ('''21''') Erwerben. - ('''22''') Du bist ein Gesetzesgelehrter und fragst, als wüsstest du nicht, was das Gesetz fordert. - ('''23''') Welches sind die Worte? - ('''24''') [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:3Mos19|3Mos 19,18]]''] Siehe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt05|Mt 5,43]]''] - ('''25''') Der Heiland ist wohl in der Nähe von Jericho. Der von Jerusalem herabkommt, ist ein Jude. - ('''26''') Vielleicht wollte jener sich verteidigen. - ('''27''') Er kam vom Tempel und vom Opfer, doch sein Herz kannte kein Mitleid. Er war ein Priester, dem sein Amt auflegte, das Gesetz zu lehren und zu üben, der nicht einmal am dem allzusehr belasteten Esel seines Feindes vorübergehen sollte, ohne denselben zu erleichtern. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos23|2Mos 23,5]]''] Der Levit lässt sich am besten mit unserem Diakon und seinen Gehilfen vergleichen. - ('''28''') Zwischen Juden und Samariter herrschte tödliche Feindschaft. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:JSir50|JSir 50,27.28]], [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Joh04|Joh 4,9]]''] - ('''29''') Lohn für das Werk eines Tages. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt20|Mt 20,12]]''] - ('''30''') Er handelt barmherzig und freigiebig. - ('''31''') Sich als den Nächsten gezeigt zu haben. - ('''32''') Er will den verhassten Namen nicht nennen. - ('''33''') Wer deiner Hilfe bedarf, ist dein Nächster (Bon.). Die heiligen Väter wenden dies Gleichnis auf die gefallene Menschheit, das Judentum und auf Christus den barmherzigen Samariter an. - ('''34''') Bethania. - ('''35''') Die beiden Schwestern stellen das beschauliche und das tätige Leben dar (Greg., Bed., Theoph.). Die Geschichte selbst zeigt, wie wir alles Irdische hintansetzen sollen, um Gott allein anzuhängen. - ('''36''') Aus Liebe zum Herrn. - ('''37''') Sonst verlässt sie dich nicht. - ('''38''') Du hast den guten, sie den besseren Teil erwählt (Aug., Ambr.). Eines ist notwendig; im Gegensatze zu der mannigfachen Besorgnis Martha´s, die Sorge um das Heil der Seele. Dieses Geheimnis wird am Feste der Himmelfahrt Marias gelesen, weil die heil. Jungfrau am besten alles vereinte, was hier gelobt wird. (Bonav.)
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Version vom 6. Februar 2015, 13:33 Uhr

Sanctum Jesu Christi Evangelium secundum Lucam

Das heilige Evangelium Jesu Christi nach Lukas - Kap. 10

Aussendung der 72 Jünger. (V. 24) Die Liebe Gottes und des Nächsten, das Gleichnis vom barmherzigen Samariter. (V. 37) Jesus in Bethanien.

1.Post hæc autem designavit Dominus et alios septuaginta duos, et misit illos binos ante faciem suam in omnen civitatem, et locum quo erat ipse venturus.
2. Et dicebat illis: Messis quidem multa, operarii autem pauci. Rogate ergo dominum messis ut mittat operarios in messem suam.
3. Ite: ecce ego mitto vos sicut agnos inter lupos.
4. Nolite portare sacculum, neque peram, neque calceamenta, et neminem per viam salutaveritis.
5. In quamcumque domum intraveritis, primum dicite: Pax huic domui:

6. Et si ibi fuerit filius pacis, requiescat super illum pax vestra, sin autem, ad vos revertetur.

7. In eadem autem domo manete edentes, et bibentes quæ apud illos sunt: dingus est enim operarius mercede sua. Nolite transire de domo in domum.

8. Et in quamcumque civitatem intraveritis, et susceperint vos, manducate quæ apponuntur vobis:
9. Et curate infirmos, qui in illa sunt, et dicite illis: Appropinquavit in vos regnum Dei.
10. In quamcumque autem civitatem intraveritis, et non susceperint vos, exeuntes in plateas ejus, dicite:
11. Etiam pulverem, qui adhæsit nobis de civitate vestra, extergimus in vos; tamen hoc scitote, quia appropinquavit regnum Dei.
12. Dico vobis, quia Sodomis in die illa remissius erit, quam illi civitati.

13. Væ tibi Corozain, væ tibi Bethsaida: quia si in Tyro, et Sidone factæ fuissent virtutes, quæ factæ sunt in vobis, olim in cilicio, et cinere sedentes pœniterent.

14. Verumtamen Tyro, et Sidoni remissius erit in judicio, quam vobis.
15. Et tu Capharnaum usque ad cœlum exaltata, usque ad infernum demergeris.
16. Qui vos audit, me audit: et qui vos spernit, me spernit. Qui autem me spernit, spernit eum qui misit me.

17. Reversi sunt autem septuaginta duo cum gaudio, dicentes: Domine, etiam dæmonia subjiciuntur nobis in nomine tuo.
18. Et ait illis: Videbam satanam sicut fulgur de cœlo cadentem.

19. Ecce dedi vobis potestatem calcandi supra serpentes, et scorpiones, et super omnen virtutem inimici: et nihil vobis nocebit.
20. Verumtamen in hoc nolite gaudere quia spiritus vobis subjiciuntur: gaudete autem, quod nomina vestra scripta sunt in cœlis.
21. In ipsa hora exsultavit Spiritu sancto, et dixit: Confiteor tibi Pater, Domine cœi et terræ, quod abscondisti hæc a sapientibus, et prudentibus, et revelasti ea pervulis. Etiam Pater: quoniam sic placuit ante te.

22. Omnia mihi tradita sunt a Patre meo. Et nemo scit quis sit Filius, nisi Pater: et quis sit Pater, nisi Filius, et cui voluerit Filius revelare.

23. Et conversus ad discipulos suos, dixit: Beati oculi, qui vident quæ vos videtis.
24. Dico enim vobis, quod multi prophetæ, et reges voluerunt videre quæ vos videtis, et non viderunt: et audire quæ auditis, et non audierunt.
25. Et ecce quidam legis peritus surrexit tentans illum, et dicens: Magister, quid faciendo vitam æternam possidebo?
26. At ille dixit ad eum: In lege quid scriptum est? quomodo legis?
27. Ille respondens dixit: Diliges Dominum Deum tuum ex toto corde tuo, et ex tota anima tua, et ex omnibus viribus tuis, et ex omni mente tua: et proximum tuum sicut teipsum.

28. Dixitque illi: Recte respondisti: hoc fac, et vives.
29. Ille autem volens justificare seipsum, dixit ad Jesum: Et quis est meus proximus?
30. Suscipiens autem Jesus, dixit: Homo quidam descendebat ab Jerusalem inJericho, et incidit in latrones, qui etiam despoliaverunt eum: et plagis impositis abierunt semivivo relicto.

31. Accidit autem ut sacerdos quidam descenderet eadem via: et viso illo præterivit.
32. Similiter et Levita, cum esset secus locum, et videret eum, pertransiit.
33. Samaritanus autem quidam iter faciens, venit secus eum: et videns eum, misericordia motus est.
34. Et appropians alligavit vulnera ejus, infundens oleum, et vinum: et imponens illum on jumentum suum, duxit in stabulum, et curam ejus egit.
35. Et altera die protulit duos denarios, et dedit stabulario, et ait: Curam illius habe: et quodcumque supererogaveris, ego cum rediero reddam tibi.

36. Quis horum trium videtur tibi proximus fuisse illi, qui incidit in latrones?
37. At ille dixit: Qui fecit misericordiam in illum. Et ait illi Jesus: Vade, et tu fac similiter.

38. Factum est autem, dum irent, et ipse intravit in quoddam castellum: et mulier quædam Martha nomine, excepit illum in domum suam.
39. Et huic erat soror nomine Maria, quæ etiam sedens secus pedes Domini, audiebat verbum illius.
40. Martha autem satagebat circa frequens ministerium: quæ stetit, et ait: Domine, non est tibi curæ quod soror mea, reliquit me solam ministrare? Dic ergo illi, ut me adjuvet.

41. Et respondens dixit illi Dominus: Martha, Martha, sollicita es, et turbaris erga plurima.
42. Porro unum est necessarium. Maria optimam partem elegit, quæ non auferetur ab ea.

1.Darnach1 aber bestimmte der Herr noch andere zweiundsiebzig, und sandte sie je zwei und zwei vor sich her in alle Städte und Ortschaften, wohin er selbst kommen wollte.
2. Und er sprach zu ihnen: Die Ernte ist zwar groß, aber der Arbeiter sind wenige. Bittet daher den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende.
3. Gehet hin! Siehe, ich sende euch wie Lämmer unter Wölfe. [Mt 10,16]
4. Traget weder Beutel, noch Tasche, noch Schuhe, und grüßet niemanden auf dem Wege.2 [Mt 10,10, Mk 6,8]
5. Wo ihr immer in ein Haus kommet, da sprechet zuerst: Friede sei mit diesem Hause! [Mt 10,12]
6. Und wenn da selbst ein Kind des Friedens3 ist, so wird euer Friede4 auf ihm ruhen; wo aber nicht, so wird er auf euch zurückkehren.
7. Bleibet aber in demselben Hause, und esset und trinket, was sie haben; denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert.5 Wandert nicht von einem Hause in das andere.[5Mos 24,14, Mt 10,10, 1Tim 5,18]
8. Und wo immer ihr in eine Stadt kommet, und man euch aufnimmt, da esset, was euch vorgesetzt wird.
9. Und machet die Kranken gesund, die daselbst sind, und sprechet zu ihnen: Das Reich Gottes hat sich euch genaht.
10. Wo ihr aber immer in eine Stadt kommet, und sie euch nicht aufnehmen, da gehet heraus auf ihre Gassen, und sprechet:
11. Auch den Staub, der sich uns von eurer Stadt angehängt hat, schütteln wir wider euch ab;6 wisset jedoch: Das Reich Gottes hat sich genaht!
12. Ich sage euch: Es wird Sodoma an jenem Tage7 erträglicher ergehen, als jener Stadt.
13. Wehe dir, Korazain! Wehe dir, Bethsaida! Denn wenn in Thyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind, so hätten sie längst schon in härenem Kleide und in der Asche sitzend Buße getan.8 [Mt 11,21]
14. Jedoch Thyrus und Sidon wird es erträglicher ergehen im Gerichte, als euch.
15. Und du Kapharnaum! Die du bis zum Himmel erhöht bist, wirst bis in die Hölle versenket werden. [Mt 11,23]
16. Wer euch höret, höret mich, und wer euch verachtet, verachtet mich; wer aber mich verachtet, verachtet den, der mich gesandt hat. [Mt 10,40, Joh 13,20]
17. Es kehrten aber die Zweiundsiebzig mit Freuden zurück, und sprachen: Herr! Auch die bösen Geister sind uns untertan in deinem Namen.9
18. Er sprach zu ihnen: Ich sah den Satan10 wie einen Blitz11 vom Himmel fallen.
19. Sehet, ich habe euch die Gewalt gegeben,12 auf Schlangen und Skorpionen zu treten, und über alle Gewalt des Feindes,13 und nichts wird euch schaden;
20. jedoch freuet euch nicht darüber, dass euch die Geister unterworfen sind,14 sondern freuet euch, dass eure Namen im Himmel eingeschrieben stehen.15
21. In derselben Stunde frohlockte Jesus16 im heiligen Geiste, und sprach: Ich preise17 dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde! Dass du dieses vor Weisen und Klugen verborgen, Kleinen18 aber geoffenbaret hast. Ja, Vater! Denn also ist es wohlgefällig gewesen vor dir. [Mt 11,25]
22. Alles ist mir von meinem Vater übergeben; und niemand weiß, wer der Sohn ist, als der Vater; und niemand weiss, wer der Vater ist, als der Sohn, und wem es der Sohn offenbaren will.19
23. Und er wandte sich zu seinen Jüngern, und sprach: Selig die Augen, welche sehen, was ihr sehet! [Mt 13,16]
24. Denn ich sage euch, viele Propheten und Könige verlangten zu sehen, was ihr sehet, und sahen es nicht; und zu hören, was ihr höret, und hörten es nicht.
25. Und siehe,20 ein Gesetzeslehrer trat auf, ihn zu versuchen, und sprach: Meister! Was muss ich tun, um das ewige Leben zu ererben?21 [Mt 22,35, Mk 12,28]
26. Er aber sprach zu ihm: Was steht geschrieben im Gesetze?22 Wie liesest du?23
27. Jener antwortete, und sprach: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen, aus deiner ganzen Seele, aus allen deinen Kräften, und von deinem ganzen Gemüte; und deinen Nächsten wie dich selbst.24 [5Mos 6,5]
28. Da sprach er zu ihm: Du hast recht geantwortet; dies tue, so wirst du leben!
29. Jener aber wollte sich rechtfertigen, und sprach zu Jesus: Wer ist denn mein Nächster?
30. Da nahm Jesus das Brot, und sprach: Es ging ein Mensch von Jerusalem nach Jericho,25 und fiel unter Räuber. Diese zogen ihn aus, schlugen ihn wund,26 und gingen hinweg, indem sie ihn halbtot liegen ließen.
31. Da fügte es sich, dass ein Priester denselben Weg hinabzog;27 und er sah ihn, und ging vorüber.
32. Desgleichen auch ein Levit; er kam an den Ort, sah ihn, und ging vorüber.
33. Ein reisender Samariter28 aber kam zu ihm, sah ihn, und ward von Mitleid gerührt.
34. Und er trat zu ihm hin, goß Öl und Wein in seine Wunden, und verband sie; dann hob er ihn auf sein Lasttier, führte ihn in die Herberge, und trug Sorge für ihn.
35. Des andern Tags zog er zwei Denare29 heraus, gab sie dem Wirte, und sprach: Trage Sorge für ihn, und was du noch darüber aufwendest, werde ich dir bezahlen, wenn ich zurückkomme!30
36. Welcher von diesen Dreien scheint dir der Nächste für den gewesen zu sein,31 der unter die Räuber gefallen war?
37. Jener aber sprach: Der, welcher die Barmherzigkeit an ihm geübt hat.32 Und Jesus sprach zu ihm: Gehe hin, und tue du desgleichen!33
38. Es geschah aber, als sie dahinzogen, dass er in einen Flecken34 kam. Da nahm ihn ein Weib, mit Namen Martha, in ihr Herz auf.
39. Und sie hatte eine Schwester, die Maria hieß.35 Diese setzte sich zu den Füßen des Herrn, und hörte seinem Worte zu.
40. Martha aber machte sich viel zu schaffen, um ihn mannigfach zu bedienen,36 und sie trat hinzu, und sprach: Herr! Kümmert es dich nicht, dass meine Schwester mich allein gelasen hat zur Bedienung? Sage ihr doch, dass sie mir helfe!37
41. Und der Herr antwortete, und sprach zu ihr: Martha, Martha! Du machst dir Sorge und Unruhe um sehr viele Dinge.
42. Eines nur ist notwendig. Maria hat den besten Teil erwählt, der ihr nicht wird genommen werden.38

Fußnote

Kap. 10 (1) Nach den Ereignissen [Lk 9,51]. Entweder erhielt jeder Apostel so sechs Genossen, oder diese Zahl kommt auf jeden Stamm Israels. Der Heiland zeigt, dass in seiner Kirche eine bestimmte Rangordnung bestehen soll (Hier., Bed., Bon.), deshalb ist das Amt der 72 ein minderes als das der Apostel. Je zwei werden ausgesendet zu gegenseitiger Hilfe und gegenseitigem Troste und größeren Ansehens halber. - (2) Beeilet euch auf eurer Reise vorwärts zu kommen. Vergl. [2Koe 4,29] - (3) Sohn des Friedens, ein Hebraismus. Vergl. [Lk 16,8, Lk 20,34, Eph 2,2] u. a.. Sohn des Friedens, den der Alte Bund gibt. - (4) Euer Friedenswunsch. - (5) Vergl. [1Kor 9,14] - (6) So werden jene als vom Reiche Gottes ausgeschlossen bezeichnet. - (7) Des Gerichtes. - (8) Auch die Jünger sollen diese Strafen vor Augen stellen. - (9) Sie berichten zuerst das, was ihnen das Größte schien. - (10) Dass durch euer Wort der Satan wie ein Blitz, der vom Himmel herabzuckt, samt seiner Macht dahinsank. Andere (Hier., Greg., Chrys., Theoph.) erklären dies vom ersten Falle der Engel, der den Jüngern als Warnung vor Hochmut vor Augen gestellt wird. – (11) Das Wort: Vom Himmel wird am besten mit dem anderen: Blitz verbunden. – (12) Gleichsam bleibend. – (13) Besonders der Satan. [Mt 13,39] - (14) Diese Macht wirkt nicht das eigene Heil, wie das Beispiel des Judas zeigt. - (15) Vergl. [Offenb 20,15] - (16) Als Mensch in vom Hl. Geiste herrührender Freude. - (17) Ich danke dir. - (18) Den demütigen Seelen. Gottes Gerechtigkeit, Weisheit und Barmherzigkeit bekundet sich so. - (19) Den Hochmütigen verborgen, den Demütigen aber offenbart ist: Ich und der Vater sind gleicher Natur und Vollkommenheit. Der Sohn aber ist der Mittler des Heils. - (20) Plötzlich, als der Heiland zu vielen redete. - (21) Erwerben. - (22) Du bist ein Gesetzesgelehrter und fragst, als wüsstest du nicht, was das Gesetz fordert. - (23) Welches sind die Worte? - (24) [3Mos 19,18] Siehe [Mt 5,43] - (25) Der Heiland ist wohl in der Nähe von Jericho. Der von Jerusalem herabkommt, ist ein Jude. - (26) Vielleicht wollte jener sich verteidigen. - (27) Er kam vom Tempel und vom Opfer, doch sein Herz kannte kein Mitleid. Er war ein Priester, dem sein Amt auflegte, das Gesetz zu lehren und zu üben, der nicht einmal am dem allzusehr belasteten Esel seines Feindes vorübergehen sollte, ohne denselben zu erleichtern. [2Mos 23,5] Der Levit lässt sich am besten mit unserem Diakon und seinen Gehilfen vergleichen. - (28) Zwischen Juden und Samariter herrschte tödliche Feindschaft. [JSir 50,27.28, Joh 4,9] - (29) Lohn für das Werk eines Tages. [Mt 20,12] - (30) Er handelt barmherzig und freigiebig. - (31) Sich als den Nächsten gezeigt zu haben. - (32) Er will den verhassten Namen nicht nennen. - (33) Wer deiner Hilfe bedarf, ist dein Nächster (Bon.). Die heiligen Väter wenden dies Gleichnis auf die gefallene Menschheit, das Judentum und auf Christus den barmherzigen Samariter an. - (34) Bethania. - (35) Die beiden Schwestern stellen das beschauliche und das tätige Leben dar (Greg., Bed., Theoph.). Die Geschichte selbst zeigt, wie wir alles Irdische hintansetzen sollen, um Gott allein anzuhängen. - (36) Aus Liebe zum Herrn. - (37) Sonst verlässt sie dich nicht. - (38) Du hast den guten, sie den besseren Teil erwählt (Aug., Ambr.). Eines ist notwendig; im Gegensatze zu der mannigfachen Besorgnis Martha´s, die Sorge um das Heil der Seele. Dieses Geheimnis wird am Feste der Himmelfahrt Marias gelesen, weil die heil. Jungfrau am besten alles vereinte, was hier gelobt wird. (Bonav.) - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 |

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