Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez21: Unterschied zwischen den Versionen

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===Fußnote===
===Fußnote===
Kap. 21 ('''1''') Da das Volk das Gleichnis wegen seiner Dunkelheit nicht beachtet, wird nun dessen Bedeutung in klaren Worten angezeigt. - ('''2''') Den Tempel oder Tempel und Land. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez07|Ez 7,24]]''] - ('''3''') Durch Kriegesnot und ähnliche Heimsuchungen werden Gerechte wie Gottlose getroffen; so zeigt sich also aus dieser Stelle von neuem, dass das [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez09|Ez 9,4]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez18|Ez 18,9]]''] verheißene Leben nicht in die engen Schranken dieser Zeitlichkeit gebannt ist, sondern Gott auch infolge der zuvor aufgestellten Norm nach derselben den Bösen strafen, den Guten belohnen wird. - ('''4''') Bis es seine Aufgabe erfüllt hat. - ('''5''') Was der Prophet mit Worten ausgesprochen, soll er nun auch durch die Bezeigung seines Schmerzes bestätigen, damit die, welche ihn gehört, desto aufmerksamer werden und ein Zeihen erhalten, wie furchtbar der Sturz sein muss. - ('''6''') Seufze so sehr, dass es den Anschein hat, als ob die Lenden, auf denen doch die Kraft des Mannes beruht, durch die Seufzer gebrochen werden. - ('''7''') Das Schwert ist auf das beste vorbereitet. - ('''8''') Der Sohn ist das auserwählte Volk in seiner Gesamtheit. - ('''9''') Alle anderen Reiche als das jüdische. Dem Nabuchodonosor, der Gott als Werkzeug der Rache dient, sind alle Völker ringsum übergeben. – Die Anrede des Schwertes ist in die Übersetzung störend eingefügt. - ('''10''') Wie furchtbar es in seiner Hand wüten wird, stellt der Befehl zu wehklagen vor Augen. - ('''11''') „Die fliehen“ fehlt im Hebräischen. - ('''12''') Geste heftiger Betrübnis. - ('''13''') Durch Morden, oder: Gott bewährt und angenehm, damit es das Reich Juda wegschneide. - ('''14''') Zeichen heftigen Schmerzes und Staunens. - ('''15''') Nach allen Seiten hin soll das Schwert wüten. - ('''16''') Nur gewendet wird. Gott will als Begünstiger und Mahner das Schwert gleichsam anfeuern. (Hier.) Das Schwert ist auf beiden Seiten geschliffen, darum soll es nach beiden Seiten hin wüten. - ('''17''') Hebr.: Bestimme die Hand (d.i. das aufgestellte Zeichen, wohin der Weg führt), am Anfange des Weges zu einer Stadt bezeichne es: da wo der Weg anfängt, auf dem man zur Stadt kommt, dort richte ein Zeichen auf, das den Weg weist. - ('''18''') Ein Weg soll zur Hauptstadt der Ammoniter, der andere zur befestigten Stadt Jerusalem führen. Auf beiden soll das Schwert kommen, auf dem einen nach Rabbath Ammon, das vom Jordan ostwärts, von Hesebon nordwärts lag, auf dem anderen nach Jerusalem. - ('''19''') AM Scheideweg schwankt der König von Babylon, welchen von den zwei Wegen er einschlagen soll, und schüttelt Pfeile, befragt die Theraphim, besichtigt die Leber. (Hebr.) Auf die Pfeile schreibt man Namen oder Zeichen und schüttelt jene im Köcher, um zu sehen, welcher Name zuerst herauskommt. (Hier.) Über die Theraphim siehe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Hos03|Hos 3,4]]'']. Die Besichtigung der Leber von Opfertieren soll über den zu erwartenden Erfolg Aufschluss geben. - ('''20''') Den Juden. - ('''21''') Ohne etwas zu erreichen. Hebr.: die Eide der Eide ihnen. - ('''22''') Des von Sedekias gebrochenen Eidschwures. - ('''23''') Hebr.: wird ins Gedächtnis zurückrufen. - ('''24''') Da sie sündigen ohne Scham und ihre Missetat allen kundtun, müssen sie durch das Gericht Gottes heimgesucht und ihre mit so vielen Freveln belastete Stadt muss zerstört werden. „Von der Hand ergriffen werden“: in die Gewalt der Feinde kommen. - ('''25''') Der heiligen Würde als theokratischer, an Jahves Stelle herrschender König von Israel beraubt und von Gott verworfen. - ('''26''') Des Volkes, das so fern ist von der Frömmigkeit und dem gehorsam und dem Verlangen nach dem Gottessegen des Patriarchen Jakob. - ('''27''') Hebr.: Zur Zeit des Endes deiner Bosheit, d.i. zur Zeit, wo deine Bosheit durch deinen Untergang ihr Ende finden soll, oder: wo deine Bosheit Ursache deines Unterganges sein wird. - ('''28''') Beide sind Zeichen der königlichen Würde. Der Befehl besagt entweder: Sie sollen dir genommen werden, oder: Ich werde nehmen. - ('''29''') Hebr.: Was bisher war, soll nicht mehr sein. – Was aber wird kommen? Der theokratische König wollte den Königen anderer Völker gleich sein, wie das Gleichnis [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez19|Ez 19,2.3.6]]''] zeigt. Gott wird diese stolze Erhebung demütigen, wie er bereits durch viele Weissagungen gedroht. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes02|Jes 2,12ff]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer09|Jer 9,24]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Amos09|Amos 9,11]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Mic05|Mic 5,10]]''] Dagegen das messianische Reich, das sich aus kleinen Anfängen erhebt, soll erhöht werden, wie bereits [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez17|Ez 17,22]]''] angedeutet ist und ebenso [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes11|Jes 11,1]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Amos09|Amos 9,11]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Mic05|Mic 5,1]]''] vorhergesagt wird. - ('''30''') Hebr.: Zur Umkehrung, Umkehrung, Umkehrung will ich sie machen; auch besteht sie (nicht?), bis er kommt, dem das Gericht gebührt, und ich werde es ihm verleihen. – Das Hebr.: dies soll nicht bestehen – ist als eine wiederholte Versicherung, dass das Reich untergehen soll, zu fassen. Der Schluss des Verses spielt auf [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos49|1Mos 49,10]]''] an: Keiner aus dem Geschlechte Davids soll hinfort das Zepter führen bis auf Christus, der wahrhaft König ist und durch den die Weissagung von der ewigen Herrschaft, welche David zuteil geworden, in Erfüllung geht. So wird auch die Parabel [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez17|Ez 17,22]]''] in helles Licht gesetzt. In der Verheißung [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Sam07|2Sam 7,14]]''] hat Gott David ohne Bedingung und Einschränkung verheißen, dass sein Thron ewig sein soll. Diese Verheißung also muss Gott unbedingt wahr machen. Doch wie die Erfüllung anzubahnen ist, hat Gott dem freien Willen der Davidischen Könige überlassen, daher hat er David vorausgesagt, er werde dieselben strafen, wenn sie fehlen. Jetzt ist ihre Bosheit auf den Gipfel gestiegen, deshalb muss die Königswürde zur Strafe gedemütigt werden, doch da die Verheißung eines ewigen Thrones absolut ist, bleibt sie nur gedemütigt, bis der Messias kommt. (Ephr., Hier.m Theod.) Vulgata: keiner soll die Krone tragen, bis der Messias kommt. (Hieron.) Der syrische Text und die Septuag. lesen: Und dies geschieht. - ('''31''') Der König von Babylon hat durch das Los Jerusalem als Zeil seines Angriffes angewiesen erhalten. Wird er nach der Eroberung der Stadt sich zum linken Wege wenden? Deshalb wird die Weissagung gegen Ammon beigefügt, welches das Volk Gottes wegen seiner Niederlage verhöhnte. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Zeph02|Zeph 2,8]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez25|Ez 25,6]]''] - ('''32''') Schwert gezückt, um zu erschlagen, geschliffen, um zu töten. Die Imperative der Vulg. sind vielleicht Schreibfehler für Vokative: evaginate, limate. - ('''33''') Vergl. V. 25. - ('''34''') Da Gott solches bestimmt hat, ist jeder Widerstand vergeblich, ja verboten. - ('''35''') Das Land der Ammniter war durch starke Felsen geschützt. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos21|4Mos 21,24]]''] - ('''36''') Wilder und grausamer Feinde, die wie wilde Tiere wüten. - ('''37''') Das Feuer bewirkt die schlimmste, schnellste, schrecklichste Zerstörung. - ('''38''') Das Leben des ganzen Volkes wird ausgetilgt. - ('''39''') All dein Ruhm und der Glanz deines Namens wird untergehen. – Die meisten Erklärer verstehen V. 30ff nicht von den Ammonitern (wie Ephr.), sondern von den Chaldäern. (Hier., Theod.) Sie nehmen an, dass in V. 30 die Rede an dasselbe Schwert sich richtet, von dem V. 28 gesprochen wird. Da indes die Überschrift lautet: „So spricht der Herr über die Söhne Ammons“ (V. 28) und da V. 32 schließt: „Ich, der Herr, habe es geredet“ müssen die dazwischenliegenden Verse auf die Ammoniter bezogen werden, da es doch nicht angeht, dass nur ein kleiner Teil der Weissagung ihnen gelten soll. In V. 30 wird also den Ammonitern geboten, das Schwert in die Scheide zu stecken, das sie zu ihrer Verteidigung zücken; umsonst, wie V. 30ff zeigt. Wie aber eine längere Weissagung gegen die Chaldäer, ohne dass dies irgendwie angedeutet wird, hier anzunehmen sein soll, ist nicht klar.
Kap. 21 ('''1''') Da das Volk das Gleichnis wegen seiner Dunkelheit nicht beachtet, wird nun dessen Bedeutung in klaren Worten angezeigt. - ('''2''') Den Tempel oder Tempel und Land. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez07|Ez 7,24]]''] - ('''3''') Durch Kriegesnot und ähnliche Heimsuchungen werden Gerechte wie Gottlose getroffen; so zeigt sich also aus dieser Stelle von neuem, dass das [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez09|Ez 9,4]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez18|Ez 18,9]]''] verheißene Leben nicht in die engen Schranken dieser Zeitlichkeit gebannt ist, sondern Gott auch infolge der zuvor aufgestellten Norm nach derselben den Bösen strafen, den Guten belohnen wird. - ('''4''') Bis es seine Aufgabe erfüllt hat. - ('''5''') Was der Prophet mit Worten ausgesprochen, soll er nun auch durch die Bezeigung seines Schmerzes bestätigen, damit die, welche ihn gehört, desto aufmerksamer werden und ein Zeihen erhalten, wie furchtbar der Sturz sein muss. - ('''6''') Seufze so sehr, dass es den Anschein hat, als ob die Lenden, auf denen doch die Kraft des Mannes beruht, durch die Seufzer gebrochen werden. - ('''7''') Das Schwert ist auf das beste vorbereitet. - ('''8''') Der Sohn ist das auserwählte Volk in seiner Gesamtheit. - ('''9''') Alle anderen Reiche als das jüdische. Dem Nabuchodonosor, der Gott als Werkzeug der Rache dient, sind alle Völker ringsum übergeben. – Die Anrede des Schwertes ist in die Übersetzung störend eingefügt. - ('''10''') Wie furchtbar es in seiner Hand wüten wird, stellt der Befehl zu wehklagen vor Augen. - ('''11''') „Die fliehen“ fehlt im Hebräischen. - ('''12''') Geste heftiger Betrübnis. - ('''13''') Durch Morden, oder: Gott bewährt und angenehm, damit es das Reich Juda wegschneide. - ('''14''') Zeichen heftigen Schmerzes und Staunens. - ('''15''') Nach allen Seiten hin soll das Schwert wüten. - ('''16''') Nur gewendet wird. Gott will als Begünstiger und Mahner das Schwert gleichsam anfeuern. (Hier.) Das Schwert ist auf beiden Seiten geschliffen, darum soll es nach beiden Seiten hin wüten. - ('''17''') Hebr.: Bestimme die Hand (d.i. das aufgestellte Zeichen, wohin der Weg führt), am Anfange des Weges zu einer Stadt bezeichne es: da wo der Weg anfängt, auf dem man zur Stadt kommt, dort richte ein Zeichen auf, das den Weg weist. - ('''18''') Ein Weg soll zur Hauptstadt der Ammoniter, der andere zur befestigten Stadt Jerusalem führen. Auf beiden soll das Schwert kommen, auf dem einen nach Rabbath Ammon, das vom Jordan ostwärts, von Hesebon nordwärts lag, auf dem anderen nach Jerusalem. - ('''19''') AM Scheideweg schwankt der König von Babylon, welchen von den zwei Wegen er einschlagen soll, und schüttelt Pfeile, befragt die Theraphim, besichtigt die Leber. (Hebr.) Auf die Pfeile schreibt man Namen oder Zeichen und schüttelt jene im Köcher, um zu sehen, welcher Name zuerst herauskommt. (Hier.) Über die Theraphim siehe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Hos03|Hos 3,4]]'']. Die Besichtigung der Leber von Opfertieren soll über den zu erwartenden Erfolg Aufschluss geben. - ('''20''') Den Juden. - ('''21''') Ohne etwas zu erreichen. Hebr.: die Eide der Eide ihnen. - ('''22''') Des von Sedekias gebrochenen Eidschwures. - ('''23''') Hebr.: wird ins Gedächtnis zurückrufen. - ('''24''') Da sie sündigen ohne Scham und ihre Missetat allen kundtun, müssen sie durch das Gericht Gottes heimgesucht und ihre mit so vielen Freveln belastete Stadt muss zerstört werden. „Von der Hand ergriffen werden“: in die Gewalt der Feinde kommen. - ('''25''') Der heiligen Würde als theokratischer, an Jahves Stelle herrschender König von Israel beraubt und von Gott verworfen. - ('''26''') Des Volkes, das so fern ist von der Frömmigkeit und dem gehorsam und dem Verlangen nach dem Gottessegen des Patriarchen Jakob. - ('''27''') Hebr.: Zur Zeit des Endes deiner Bosheit, d.i. zur Zeit, wo deine Bosheit durch deinen Untergang ihr Ende finden soll, oder: wo deine Bosheit Ursache deines Unterganges sein wird. - ('''28''') Beide sind Zeichen der königlichen Würde. Der Befehl besagt entweder: Sie sollen dir genommen werden, oder: Ich werde nehmen. - ('''29''') Hebr.: Was bisher war, soll nicht mehr sein. – Was aber wird kommen? Der theokratische König wollte den Königen anderer Völker gleich sein, wie das Gleichnis [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez19|Ez 19,2.3.6]]''] zeigt. Gott wird diese stolze Erhebung demütigen, wie er bereits durch viele Weissagungen gedroht. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes02|Jes 2,12ff]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jer09|Jer 9,24]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Amos09|Amos 9,11]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Mic05|Mic 5,10]]''] Dagegen das messianische Reich, das sich aus kleinen Anfängen erhebt, soll erhöht werden, wie bereits [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez17|Ez 17,22]]''] angedeutet ist und ebenso [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes11|Jes 11,1]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Amos09|Amos 9,11]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Mic05|Mic 5,1]]''] vorhergesagt wird. - ('''30''') Hebr.: Zur Umkehrung, Umkehrung, Umkehrung will ich sie machen; auch besteht sie (nicht?), bis er kommt, dem das Gericht gebührt, und ich werde es ihm verleihen. – Das Hebr.: dies soll nicht bestehen – ist als eine wiederholte Versicherung, dass das Reich untergehen soll, zu fassen. Der Schluss des Verses spielt auf [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Mos49|1Mos 49,10]]''] an: Keiner aus dem Geschlechte Davids soll hinfort das Zepter führen bis auf Christus, der wahrhaft König ist und durch den die Weissagung von der ewigen Herrschaft, welche David zuteil geworden, in Erfüllung geht. So wird auch die Parabel [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez17|Ez 17,22]]''] in helles Licht gesetzt. In der Verheißung [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Sam07|2Sam 7,14]]''] hat Gott David ohne Bedingung und Einschränkung verheißen, dass sein Thron ewig sein soll. Diese Verheißung also muss Gott unbedingt wahr machen. Doch wie die Erfüllung anzubahnen ist, hat Gott dem freien Willen der Davidischen Könige überlassen, daher hat er David vorausgesagt, er werde dieselben strafen, wenn sie fehlen. Jetzt ist ihre Bosheit auf den Gipfel gestiegen, deshalb muss die Königswürde zur Strafe gedemütigt werden, doch da die Verheißung eines ewigen Thrones absolut ist, bleibt sie nur gedemütigt, bis der Messias kommt. (Ephr., Hier. m. Theod.) Vulgata: keiner soll die Krone tragen, bis der Messias kommt. (Hieron.) Der syrische Text und die Septuag. lesen: Und dies geschieht. - ('''31''') Der König von Babylon hat durch das Los Jerusalem als Zeil seines Angriffes angewiesen erhalten. Wird er nach der Eroberung der Stadt sich zum linken Wege wenden? Deshalb wird die Weissagung gegen Ammon beigefügt, welches das Volk Gottes wegen seiner Niederlage verhöhnte. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Zeph02|Zeph 2,8]]; [[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Ez25|Ez 25,6]]''] - ('''32''') Schwert gezückt, um zu erschlagen, geschliffen, um zu töten. Die Imperative der Vulg. sind vielleicht Schreibfehler für Vokative: evaginate, limate. - ('''33''') Vergl. V. 25. - ('''34''') Da Gott solches bestimmt hat, ist jeder Widerstand vergeblich, ja verboten. - ('''35''') Das Land der Ammniter war durch starke Felsen geschützt. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:4Mos21|4Mos 21,24]]''] - ('''36''') Wilder und grausamer Feinde, die wie wilde Tiere wüten. - ('''37''') Das Feuer bewirkt die schlimmste, schnellste, schrecklichste Zerstörung. - ('''38''') Das Leben des ganzen Volkes wird ausgetilgt. - ('''39''') All dein Ruhm und der Glanz deines Namens wird untergehen. – Die meisten Erklärer verstehen V. 30ff nicht von den Ammonitern (wie Ephr.), sondern von den Chaldäern. (Hier., Theod.) Sie nehmen an, dass in V. 30 die Rede an dasselbe Schwert sich richtet, von dem V. 28 gesprochen wird. Da indes die Überschrift lautet: „So spricht der Herr über die Söhne Ammons“ (V. 28) und da V. 32 schließt: „Ich, der Herr, habe es geredet“ müssen die dazwischenliegenden Verse auf die Ammoniter bezogen werden, da es doch nicht angeht, dass nur ein kleiner Teil der Weissagung ihnen gelten soll. In V. 30 wird also den Ammonitern geboten, das Schwert in die Scheide zu stecken, das sie zu ihrer Verteidigung zücken; umsonst, wie V. 30ff zeigt. Wie aber eine längere Weissagung gegen die Chaldäer, ohne dass dies irgendwie angedeutet wird, hier anzunehmen sein soll, ist nicht klar.


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Version vom 9. September 2019, 14:06 Uhr

Prophetia Ezechielis. Caput XXI.

Prophezeiung des Ezechiel. Kap. 21


C. Gleichnisse über die hereinbrechende Verwüstung. (V. 17) D. Das Schwert des Herrn durch den König von Babylon.

1. Et factus est sermo Domini ad me, dicens:
2. Fili hominis, pone faciem tuam ad Jerusalem, et stilla ad sanctuaria, et propheta contra humum Israel:

3. Et dices terræ Israel: Hæc dicit Dominus Deus: Ecce ego ad te, et ejiciam gladium meum de vagina sua, et occidam in te justum, et impium.

4. Pro eo autem quod occidi in te justum, et impium, idcirco egredietur gladius meus de vagina sua ad omnem carnem ab austro usque ad aquilonem:
5. Ut sciat omnis caro quia ego Dominus eduxi gladium meum de vagina sua irrevocabilem.
6. Et tu fili hominis ingemisce in contritione lumborum, et in amaritudinibus ingemisce oram eis.
7. Cumque dixerint ad te: Quare tu gemis? Dices: Pro auditu: quia venit, et tabescet omne cor, et dissolventur universæ manus, et infirmabitur omnis spiritus, et per cuncta genua fluent aquæ: ecce venit, et fiet, ait Dominus Deus.

8. Et factus est sermo Domini ad me, dicens:
9. Fili hominis propheta, et dices: Hæc dicit Dominus Deus: Loquere: Gladius, gladius exacutus est, et limatus.

10. Ut cædat victimas, exacutus est: ut splendeat, limatus est: qui moves sceptrum filii mei, succidisti omne lignum.
11. Et dedi eum ad levigandum ut teneatur manu: iste exacutus est gladius, et iste limatus es tut sit in manu interficientis.
12. Clama, et ulula fili hominis, quia hic factus est in populo meo, hic in cunctis ducibus Israel, qui fugerant: gladio traditi sunt cum populo meo, idcirco plaude super femur,
13. Quia probatus est: et hoc, cum sceptrum subverterit, et non erit, dicit Dominus Deus.
14. Tu ergo fili hominis propheta, et percute manu ad manum, et duplicetur gladius, ac triplicetur gladius interfectorum: hic est gladius occisionis magnæ, qui obstupescere eos facit,

15. Et corde tabescere, et multiplicat ruinas. In omnibus portis eorum dedi conturbationem gladii acuti, et limati ad fulgendum, amicti ad cædem.

16. Exacuere, vade ad dexteram, sive ad sinistram, quocumque faciei tuæ est appetitus.
17. Quin et ego plaudam manu ad manum, et implebo indignationem meam, ego Dominus locutus sum.
18. Et factus est sermo Domini ad me, dicens:
19. Et tu fili hominis pone tibi duas vias, ut veniat gladius regis Babylonis: de terra una egredientur ambæ: et manu capiet conjecturam, in capite viæ civitatis conjiciet.


20. Viam pones ut veniat gladius ad Rabbath filiorum Ammon, et ad Judam in Jerusalem munitissimam.

21. Stetit enim rex Babylonis in bivio, in capite duarum viarum, divinationem quærens, commiscens sagittas: interrogavit idola, exta consoluit.

22. Ad dexteram ejus facta est divinatio super Jerusalem ut ponat arietes, ut aperiat os in cæde, ut elevet vocem in ululatu, ut ponat arietes contra portas, ut comportet aggerem, ut ædificet munitiones.
23. Eritque quasi consulens frustra oraculum in oculis eorum, et sbbatorum otium imitans: ipse autem recordabitur iniquitatis ad capiendum.

24. Idcirco hæc dicit Dominus Deus: Pro eo quod recordati estis iniquitatis vestræ, et revelastis prævaricationes vestras, et apparuerunt peccata vestra in omnibus cogitationibus vestris: pro eo, inqum, quod recordati estis, manu capiemini.
25. Tu autem profane, impie dux Israel, cujus venit dies in tempore iniquitatis præfinita:
26. Hæc dicit Dominus Deus: Aufer cidarim, tolle coronam: nonne hæc est, quæ humilem sublevavit, et sublimem humiliavit?
27. Iniquitatem, iniquitatem, iniquitatem ponam eam: et hoc non factum est donec veniret cujus est judicium, et tradam ei.
28. Et tu fili hominis propheta, et dic: Hæc dicit Dominus Deus ad filios Ammon, et ad opprobrium eorum, et dices: Mucro, mucro evagina te ad occidendum, lima te ut interficias, et fulgeas,

29. Cum tibi viderentur vana, et divinarentur mendacia: ut dareris super colla vulneratorum impiorum, quorum venit dies in tempore iniquitatis præfinita.

30. Revertere ad vaginam tuam, in loco in quo creatus es, in terra nativitatis tuæ judicabo te,
31. Et effundam super te indignationem meam: in igne furoris mei sufflabo in te, daboque te in manus hominum insipientium, et fabricantium interitum.
32. Igni eris cibus, sanguis tuus erit in medio terræ, oblivioni traderis: quia ego Dominus locutus sum.



1. Da erging an mich das Wort des Herrn also:1
2. Menschensohn! Wende dein Angesicht nach Jerusalem hin und ergieße deine Rede gegen das Heiligtum und weissage wider das Land Israel.2
3. Und sprich zum Lande Israel: So spricht der Herr, Gott: Siehe, ich will an dich und ich will mein Schwert aus seiner Scheide ziehen und in dir Gerechte und Gottlose töten.3
4. Weil ich aber in dir Gerechte wie Gottlose töten will, deswegen soll mein Schwert aus seiner Scheide fahren über alles Fleisch von Mittag bis nach Mitternacht hin,
5. damit alles Fleisch erkenne, dass ich, der Herr, mein Schwert aus seiner Scheide gezogen, das nimmer zurückkehren soll.4
6. Du aber, o Menschensohn! seufze5 und schlage heftig auf deine Lenden,6 seufze in bitterem Schmerz vor ihnen.
7. Und wenn sie dann zu dir sagen: Warum seufzest du? So sprich: Wegen einer Kunde, denn es kommt und alle Herzen werden davor verschmachten, alle Hände laß werden, aller Mut erschlaffen und über alle Knie Wasser rinnen; sehet, es kommt und es geschieht, spricht der Herr, Gott.
8. Und es erging an mich das Wort des Herrn also:
9. Menschensohn! Weissage und sprich: So spricht der Herr, Gott: Ein Schwert, ein Schwert ist geschärft und geschliffen!
10. Es ist geschärft, dass es Opfer schlachte; geschliffen, dass es blinke!7 Das du meines Sohnes8 Zepter wegnimmst, du fällst alle Bäume.9
11. Schon habe ich es zum Schleifen gegeben, dass es mit der Hand gefasst werde; geschärft ist das Schwert und geschliffen für die Hand des Würgers.10
12. Schreie und wehklage, o Menschensohn! Denn es kommt über mein Volk, es kommt über alle Fürsten Israels, die fliehen;11 dem Schwerte sind sie preisgegeben mit meinem Volke, darum schlage auf deine Hüfte!12
13. denn es ist bewährt13 und zwar, dass es das Zepter verrücke, dass es nicht mehr sei, so spricht der Herr, Gott!
14. Weissage also, Menschensohn! und schlage deine Hände zusammen14 und das Schwert sei gedoppelt, ja dreifach werde das Schwert der Würger!15 Das ist das Schwert des großen Würgens, das Entsetzen über sie bringt
15. und ihre Herzen zagen macht und Verderben häuft. In alle ihre Tore will ich Bestürzung kommen lassen ob des scharfen Schwertes, das geschliffen ist, um zu blinken, das gezückt ist, um zu morden.
16. Sei schneidig, fahre zur rechten oder zur Linken, wohin deine Schneide nur Lust hat!16
17. Dann werde auch ich die Hände zusammenschlagen und meinen Ingrimm stillen, ich, der Herr habe es geredet!
18. Und es erging an mich das Wort des Herrn also:
19. Menschensohn! bestimme dir zwei Wege, auf welchen das Schwert des Königs von Babylon kommen kann, aus einem Lande sollen beide ausgehen; dann wird er mit seiner Hand das Los ziehen, am Beginne des Weges zu einer Stadt wird er es ziehen.17
20. Richte den Weg so her, dass das Schwert über Rabbath im Lande der Ammoniter komme und nach Juda über das so feste Jerusalem.18
21. Denn der König von Babylon wird am Scheideweg Halt machen, an der Scheide der beiden Wege,19 einen Wahrspruch suchend und die Pfeile mischend, die Götzen befragen und die Eingeweide besichtigen.
22. Zu seiner rechten wird die Wahrsagung auf Jerusalem deuten, die Mauerbrecher dort aufzustellen, das Feldgeschrei zum Morden zu erheben, in lauten Kriegsruf auszubrechen, die Sturmböcke an die Tore zu setzen, einen Wall aufzuwerfen, Bollwerke zu bauen.
23. Zwar wird es ihnen20 scheinen, als ob er vergeblich Wahrsagung befrage und gleichsam Sabbatsruhe halte;21 aber er wird ihrer Verschuldungen22 gedenken,23 um sie einzunehmen.
24. Darum spricht der Herr, Gott, also: Weil ihr eure Schuld in Erinnerung gebracht und eure Übertretungen offenbar gemacht habt und eure Sünden in all euerm Tun sichtbar geworden sind, ja, weil ihr, sage ich, dies in Erinnerung gebracht, sollt ihr von seiner Hand ergriffen werden.24
25. Du aber, unheiliger,25 gottloser Fürst Israels!26 dessen Tag gekommen ist, wenn die vorherbestimmte Zeit der Schuld voll ist,27
26. so spricht der Herr, Gott: lege den Kopfschmuck ab, entferne die Krone!28 Ist sie es nicht, die den Niedrigen erhöht und den Hohen erniedrigt?29
27. Zur Schuld, zur Schuld, zur Schuld werde ich sie machen,30 doch soll dies nicht geschehen, bis der kommt, dem das Gericht gebührt, und ihm will ich es übergeben.
28. Und du, Menschensohn! weissage und sprich: So spricht der Herr, Gott, über die Söhne Ammons und über ihren Hohn,31 und sage also: O Schwert, Schwert! komm aus der Scheide zum Morden,32 werde geschliffen, dass du tötest und blitzest,
29. während man dir Trug erschaut und Lügen weissagt, dass du über die Hälfte der Gottlosen geschwungen werdest, die erschlagen werden sollen und deren Tag gekommen ist, wenn die vorherbestimmte Zeit der Verschuldung voll geworden!33
30. Kehre zurück in deine Scheide!34 An dem Orte, wo du geschaffen wardst, im Lande deines Ursprungs werde ich dich richten35
31. und werde über dich meinen Grimm ausgießen, das Feuer meiner Zornglut werde ich wider dich anblasen und dich in die Hand törichter Menschen36 überliefern, die dir das Verderben bereiten.
32. Dem Feuer sollst du zur Speise dienen,37 dein Blut soll inmitten des Landes fließen38 und du wirst der Vergessenheit anheimfallen;39 denn ich, der Herr, habe es geredet.


Fußnote

Kap. 21 (1) Da das Volk das Gleichnis wegen seiner Dunkelheit nicht beachtet, wird nun dessen Bedeutung in klaren Worten angezeigt. - (2) Den Tempel oder Tempel und Land. [Ez 7,24] - (3) Durch Kriegesnot und ähnliche Heimsuchungen werden Gerechte wie Gottlose getroffen; so zeigt sich also aus dieser Stelle von neuem, dass das [Ez 9,4] und [Ez 18,9] verheißene Leben nicht in die engen Schranken dieser Zeitlichkeit gebannt ist, sondern Gott auch infolge der zuvor aufgestellten Norm nach derselben den Bösen strafen, den Guten belohnen wird. - (4) Bis es seine Aufgabe erfüllt hat. - (5) Was der Prophet mit Worten ausgesprochen, soll er nun auch durch die Bezeigung seines Schmerzes bestätigen, damit die, welche ihn gehört, desto aufmerksamer werden und ein Zeihen erhalten, wie furchtbar der Sturz sein muss. - (6) Seufze so sehr, dass es den Anschein hat, als ob die Lenden, auf denen doch die Kraft des Mannes beruht, durch die Seufzer gebrochen werden. - (7) Das Schwert ist auf das beste vorbereitet. - (8) Der Sohn ist das auserwählte Volk in seiner Gesamtheit. - (9) Alle anderen Reiche als das jüdische. Dem Nabuchodonosor, der Gott als Werkzeug der Rache dient, sind alle Völker ringsum übergeben. – Die Anrede des Schwertes ist in die Übersetzung störend eingefügt. - (10) Wie furchtbar es in seiner Hand wüten wird, stellt der Befehl zu wehklagen vor Augen. - (11) „Die fliehen“ fehlt im Hebräischen. - (12) Geste heftiger Betrübnis. - (13) Durch Morden, oder: Gott bewährt und angenehm, damit es das Reich Juda wegschneide. - (14) Zeichen heftigen Schmerzes und Staunens. - (15) Nach allen Seiten hin soll das Schwert wüten. - (16) Nur gewendet wird. Gott will als Begünstiger und Mahner das Schwert gleichsam anfeuern. (Hier.) Das Schwert ist auf beiden Seiten geschliffen, darum soll es nach beiden Seiten hin wüten. - (17) Hebr.: Bestimme die Hand (d.i. das aufgestellte Zeichen, wohin der Weg führt), am Anfange des Weges zu einer Stadt bezeichne es: da wo der Weg anfängt, auf dem man zur Stadt kommt, dort richte ein Zeichen auf, das den Weg weist. - (18) Ein Weg soll zur Hauptstadt der Ammoniter, der andere zur befestigten Stadt Jerusalem führen. Auf beiden soll das Schwert kommen, auf dem einen nach Rabbath Ammon, das vom Jordan ostwärts, von Hesebon nordwärts lag, auf dem anderen nach Jerusalem. - (19) AM Scheideweg schwankt der König von Babylon, welchen von den zwei Wegen er einschlagen soll, und schüttelt Pfeile, befragt die Theraphim, besichtigt die Leber. (Hebr.) Auf die Pfeile schreibt man Namen oder Zeichen und schüttelt jene im Köcher, um zu sehen, welcher Name zuerst herauskommt. (Hier.) Über die Theraphim siehe [Hos 3,4]. Die Besichtigung der Leber von Opfertieren soll über den zu erwartenden Erfolg Aufschluss geben. - (20) Den Juden. - (21) Ohne etwas zu erreichen. Hebr.: die Eide der Eide ihnen. - (22) Des von Sedekias gebrochenen Eidschwures. - (23) Hebr.: wird ins Gedächtnis zurückrufen. - (24) Da sie sündigen ohne Scham und ihre Missetat allen kundtun, müssen sie durch das Gericht Gottes heimgesucht und ihre mit so vielen Freveln belastete Stadt muss zerstört werden. „Von der Hand ergriffen werden“: in die Gewalt der Feinde kommen. - (25) Der heiligen Würde als theokratischer, an Jahves Stelle herrschender König von Israel beraubt und von Gott verworfen. - (26) Des Volkes, das so fern ist von der Frömmigkeit und dem gehorsam und dem Verlangen nach dem Gottessegen des Patriarchen Jakob. - (27) Hebr.: Zur Zeit des Endes deiner Bosheit, d.i. zur Zeit, wo deine Bosheit durch deinen Untergang ihr Ende finden soll, oder: wo deine Bosheit Ursache deines Unterganges sein wird. - (28) Beide sind Zeichen der königlichen Würde. Der Befehl besagt entweder: Sie sollen dir genommen werden, oder: Ich werde nehmen. - (29) Hebr.: Was bisher war, soll nicht mehr sein. – Was aber wird kommen? Der theokratische König wollte den Königen anderer Völker gleich sein, wie das Gleichnis [Ez 19,2.3.6] zeigt. Gott wird diese stolze Erhebung demütigen, wie er bereits durch viele Weissagungen gedroht. [Jes 2,12ff; Jer 9,24; Amos 9,11; Mic 5,10] Dagegen das messianische Reich, das sich aus kleinen Anfängen erhebt, soll erhöht werden, wie bereits [Ez 17,22] angedeutet ist und ebenso [Jes 11,1; Amos 9,11; Mic 5,1] vorhergesagt wird. - (30) Hebr.: Zur Umkehrung, Umkehrung, Umkehrung will ich sie machen; auch besteht sie (nicht?), bis er kommt, dem das Gericht gebührt, und ich werde es ihm verleihen. – Das Hebr.: dies soll nicht bestehen – ist als eine wiederholte Versicherung, dass das Reich untergehen soll, zu fassen. Der Schluss des Verses spielt auf [1Mos 49,10] an: Keiner aus dem Geschlechte Davids soll hinfort das Zepter führen bis auf Christus, der wahrhaft König ist und durch den die Weissagung von der ewigen Herrschaft, welche David zuteil geworden, in Erfüllung geht. So wird auch die Parabel [Ez 17,22] in helles Licht gesetzt. In der Verheißung [2Sam 7,14] hat Gott David ohne Bedingung und Einschränkung verheißen, dass sein Thron ewig sein soll. Diese Verheißung also muss Gott unbedingt wahr machen. Doch wie die Erfüllung anzubahnen ist, hat Gott dem freien Willen der Davidischen Könige überlassen, daher hat er David vorausgesagt, er werde dieselben strafen, wenn sie fehlen. Jetzt ist ihre Bosheit auf den Gipfel gestiegen, deshalb muss die Königswürde zur Strafe gedemütigt werden, doch da die Verheißung eines ewigen Thrones absolut ist, bleibt sie nur gedemütigt, bis der Messias kommt. (Ephr., Hier. m. Theod.) Vulgata: keiner soll die Krone tragen, bis der Messias kommt. (Hieron.) Der syrische Text und die Septuag. lesen: Und dies geschieht. - (31) Der König von Babylon hat durch das Los Jerusalem als Zeil seines Angriffes angewiesen erhalten. Wird er nach der Eroberung der Stadt sich zum linken Wege wenden? Deshalb wird die Weissagung gegen Ammon beigefügt, welches das Volk Gottes wegen seiner Niederlage verhöhnte. [Zeph 2,8; Ez 25,6] - (32) Schwert gezückt, um zu erschlagen, geschliffen, um zu töten. Die Imperative der Vulg. sind vielleicht Schreibfehler für Vokative: evaginate, limate. - (33) Vergl. V. 25. - (34) Da Gott solches bestimmt hat, ist jeder Widerstand vergeblich, ja verboten. - (35) Das Land der Ammniter war durch starke Felsen geschützt. [4Mos 21,24] - (36) Wilder und grausamer Feinde, die wie wilde Tiere wüten. - (37) Das Feuer bewirkt die schlimmste, schnellste, schrecklichste Zerstörung. - (38) Das Leben des ganzen Volkes wird ausgetilgt. - (39) All dein Ruhm und der Glanz deines Namens wird untergehen. – Die meisten Erklärer verstehen V. 30ff nicht von den Ammonitern (wie Ephr.), sondern von den Chaldäern. (Hier., Theod.) Sie nehmen an, dass in V. 30 die Rede an dasselbe Schwert sich richtet, von dem V. 28 gesprochen wird. Da indes die Überschrift lautet: „So spricht der Herr über die Söhne Ammons“ (V. 28) und da V. 32 schließt: „Ich, der Herr, habe es geredet“ müssen die dazwischenliegenden Verse auf die Ammoniter bezogen werden, da es doch nicht angeht, dass nur ein kleiner Teil der Weissagung ihnen gelten soll. In V. 30 wird also den Ammonitern geboten, das Schwert in die Scheide zu stecken, das sie zu ihrer Verteidigung zücken; umsonst, wie V. 30ff zeigt. Wie aber eine längere Weissagung gegen die Chaldäer, ohne dass dies irgendwie angedeutet wird, hier anzunehmen sein soll, ist nicht klar.

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