Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:JSir30

Aus Vulgata
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Ecclesiasticus. Caput XXX.

Ekklesiastikus. Das Buch Jesus Sirach. Kapitel 30


Erziehung. (V. 13) Wahrung der Gesundheit. [JSir 31,2]

1. Qui diligit filium suum, assiduat illi flagella, ut lætetur in novissimo suo, et non palpet proximorum ostia.


2. Qui docet filium suum, laudabitur in illo, et in medio domesticorum in illo gloriabitur.
3. Qui docet filium suum, in zelum mittit inimicum, et in medio amicorum gloriabitur in illo.

4. Mortuus est pater ejus, et quasi non est mortuus: similem enim reliquit sibi post se.
5. In vita sua vidit, et lætatus est in illo: in obitu suo non est contristatus, nec confusus est coram inimicis.

6. Reliquit enim defensorem domus contra inimicos, et amicis reddentem gratiam.
7. Pro animabus filiorum colligabit vulnera sua, et super omnem vocem turbabuntur viscera ejus.
8. Equus indomitus evadit durus, et filius remissus evadet præceps.

9. Lacta filium, et paventem te faciet: lude cum eo, et contristabit te.

10. Non corrideas illi: ne doleas, et in novissimo obstupescent dentes tui.

11. Non des illi potestatem in juventute, et ne despicias cogitatus illius.

12. Curva cervicem ejus in juventute, et tunde latera ejus dum infans est, ne forte induret, et non credat tibi, et erit tibi dolor animæ.

13. Doce filium tuum, et operare in illo, ne in turpitudinem illius offendas.

14. Melior est pauper sanus, et fortis viribus, quam dives imbecillis et flagellatus malitia.

15. Salus animæ in sanctitate justitiæ melior est omni auro et argento: et corpus validum quam census immensus.

16. Non est census super censum salutis corporis: et non est oblectamentum super cordis gaudium.

17. Melior est mors quam vita amara: et requies æterna quam languor perseverans.
18. Bona abscondita in ore clauso, quasi appositiones epularum circumpositæ sepulcro.
19. Quid proderit libatio idolo? nec enim manducabit, nec odorabit:

20. Sic qui effugatur a Domino, portans mercedes iniquitatis:
21. Videns oculis, et ingemiscens, sicut spado complectens virginem, et suspirans.
22. Tristitiam non des animæ tuæ, et non affligas temetipsum in consilio tuo.
23. Jucunditas cordis hæc est vita hominis, et thesaurus sine defectione sanctitatis: et exsultatio viri est longævitas.
24. Miserere animæ tuæ placens Deo, et contine: congrega cor tuum in sanctitate ejus, et tristitiam longe repelle a te.
25. Multos enim occidit tristitia, et non est utilitas in illa.
26. Zelus et iracundia minuunt dies, et ante tempus senectam adducet cogitatus.
27. Splendidum cor, et bonum in epulis est: epulæ enim illius diligenter fiunt.


1. Wer1 seinen Sohn lieb2 hat, hält ihn beständig unter der Rute,3 damit er am Ende Freude an ihm erlebe und4 nicht an der Nachbarn Türen klopfen müsse.5 [Spr 13,24; Spr 23,13]
2. Wer seinen Sohn wohl lehrt, wird seinetwegen Lob erlangen6 und darf sich seiner vor den Hausgenossen rühmen.
3. Wer seinen Sohn wohl lehrt, erregt die Eifersucht seines Feindes7 und darf sich seiner vor seinen Freunden rühmen. [5Mos 6,7]
4. Stirbt sein Vater, so ist es, als sei er nicht gestorben, denn er hat sein Ebenbild hinterlassen.8
5. Bei seinem Leben schaute er auf ihn zu seiner Freude, bei seinem Tode wird er nicht trauern und9 wird vor seinen Feinden nicht beschämt werden.10
6. Denn er hinterlässt einen Verteidiger seines Hauses gegen seine Feinde und einen dankbaren Vergelter für seine Freunde.
7. Um der Seelen der Söhne11 willen verbindet er deren Wunden und bei jedem Laute bewegt sich sein Innerstes.
8. Ein ungebändigtes Pferd wird störrisch und ein Sohn, den man gehen lässt, wird mutwillig.12
9. Verzärtle deinen Sohn, so musst du dich vor ihm fürchten; scherze mit ihm,13 so wird er dich betrüben.
10. Lache nicht mit ihm,14 damit du nicht trauern15 und am Ende mit den Zähnen knirschen müssest.16
11. Lass ihm seinen Willen nicht in der Jugend und lass seine Gesinnungen nicht außer acht.17
12. Beuge seinen Nacken in der Jugend18 und schlage seinen Rücken, solange er jung ist, damit er nicht halsstarrig werde und dir nicht gehorche und dir herber Schmerz widerfahre. [JSir 7,25]
13. Lehre deinen Sohn wohl und arbeite mit ihm,19 dass du nicht den Kummer habest, Schande an ihm zu erleben.
14. Glücklicher ist der Arme, der gesund und stark ist, als ein Reicher, der schwach ist und von Siechtum an seinem Leibe heimgesucht ist.
15. Gesundheit der Seele in Heiligkeit und Gerechtigkeit20 ist besser als alles Gold und Silber und ein kräftiger Leib besser als unermesslicher Reichtum.
16. Es gibt keinen größeren Reichtum als den Reichtum eines gesunden Leibes und keine Freude geht über die Freude des Herzens.21
17. Besser ist der Tod als ein Leben voll Bitterkeit22 und die ewige Ruhe als anhaltende Krankheit.23
18. Leckerbissen, unzugänglich bei verschlossenem Munde, sind wie köstliche Gerichte, die man um ein Grab setzt.
19. Was nützt das Opfer einem Götzen? Er kann ja doch weder essen noch riechen. [Dan 14,6]
20. So der, welcher vom Herrn verfolgt wird,24 er trägt den Lohn seiner Missetat.
21. Er sieht es vor Augen25 und seufzt danach, wie ein Verschnittener, der eine Jungfrau umarmen will und seufzt. [JSir 20,2]
22. Überlass deine Seele nicht dem Trübsinn und plage dich nicht selbst mit deinen Gedanken. [Spr 12,25, Spr 15,13, Spr 17,22]
23. Fröhlichkeit des Herzens26 ist das Leben des Menschen27 und ein unerschöpflicher Schatz der Heiligkeit,28 Frohsinn gibt dem Menschen langes Leben.
24. Erbarme dich deiner Seele, gefalle Gott und sei enthaltsam; sammle dein Herz zu seiner Heiligung29 und halte den Trübsinn weit von dir.30
25. Denn Trübsinn hat schon viele getötet, und er bringt keinen Nutzen. [2Kor 7,10]
26. Eifersucht und Zorn verkürzen die Lebenstage und die Sorge führt vor der Zeit das Alter herbei.31
27. Ein freigebiges und fröhliches Herz bewährt sich beim Mahle, denn es trägt für seine Speisen Sorge.32


Fußnote

Kap. 30 (1) Warnung vor blinder Liebe der Eltern gegen die Kinder. - (2) Ihn wahrhaft lieb hat, ihm Gutes und Glück verschaffen will. - (3) Vergl. [Spr 14,24]. - (4) Zusatz der Vulgata. - (5) Betteln müsse, nachdem er sein eigenes Vermögen verschleudert. - (6) Vergl. [Spr 29,17]. - (7) Der Feind wird den Vater um der Ehre willen beneiden, welche ihm ein gut erzogener Sohn verschafft. - (8) Der Sohn ist gleichsam eine Fortsetzung des Lebens und der Rechtschaffenheit, der Ehre usw. des Vaters. So ist der Sohn im Leben wie im Tode des Vaters dessen Trost. (V. 5) - (9) Das Folgende ist Zusatz der Vulgata. - (10) Da er sie besiegt oder wehrlos gemacht. - (11) Irrtümliche Übersetzung. Griech.: Wer seinen Sohn verzärtelt, verbindet seien Wunden. – Wenn dem Sohne nur irgend etwas Widriges begegnet, ist er um ihn ängstlich besorgt und wagt, durch jedes Geschrei desselben ins Herz getroffen, nicht, ihn streng zu strafen. Oder: der Vater wird die Wunden verbinden müssen, die ihm der Sohn schlägt. - (12) Ein Pferd muss man mit Zügel und Sporn bändigen, einen Sohn durch Strenge und Strafe erziehen. Vergl. [JSir 29,15]. - (13) Vernachlässige es, seine bösen Streiche zu strafen, ja, lobe sie selbst. - (14) Wenn er dich frech verlacht. - (15) Wenn er sich in Unglück stürzt. - (16) Vor Entrüstung über seine Bosheit. - (17) Griech.: Sieh ihm seine Verfehlungen nicht nach. - (18) Wo es noch leicht geschehen kann. - (19) Lass ihn arbeiten. - (20) Griech.: Gesundheit und Wohlbefinden. Die Vulgata bezieht die ersten Worte auf die Seele und setzt dann Gesundheit in Heiligkeit und Gerechtigkeit. - (21) Die innere Herzensfreude übertrifft alle anderen Freuden und Genüsse, wie die Gesundheit Reichtümer. - (22) Als dass uns im Leben Zufriedenheit des Herzens und Gesundheit fehlen. - (23) Gesundheit ist nicht allein besser als Reichtum, sondern dieser ist für einen kranken Reichen eine Mehrung der Qual. - (24) Das Folgende ist Zusatz der Vulgata, Angabe des Grundes, warum ihn Gott mit einer Krankheit heimgesucht. - (25) Und seine Begier wächst. Vergl. [JSir 6,1ff]. - (26) Grund zur Ermahnung V. 22. - (27) Macht, dass er das Leben genießt, bewahrt und verlängert. - (28) Zusatz der Vulgata: Die hier gemeinte Fröhlichkeit ist vorzüglich die geistige, welche aus der Tugend entspringt. - (29) Zusatz der Vulgata. - (30) Hebr.: und der Zorn hat keinen Nutzen. - (31) Vergl. [JSir 11,10]. - (32) Die Vulgata teilt das Griech. in zwei Sätze. Das Hebräische stimmt hiermit nicht ganz überein. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 31 | 32 | 33 | 34 | 35 | 36 | 37 | 38 | 39 | 40 | 41 | 42 | 43 | 44 | 45 | 46 | 47 | 48 | 49 | 50 | 51 |

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