Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:JSir33

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Ecclesiasticus. Caput XXXIII.

Ekklesiastikus. Das Buch Jesus Sirach. Kapitel 33


Der Unterschied zwischen Frommen und Gottlosen. (V. 6) Gottes wunderbare Vorsehung. (V. 15) Mahnungen für den Familienvater.

1. Timenti Dominum non occurrent mala, sed in tentatione Deus illum conservabit, et liberabit a malis.

2. Sapiens non odit mandata et justitias, et non illidetur quasi in procella navis.
3. Homo sensatus credit legi Dei, et lex illi fidelis.

4. Qui interrogationem manifestat, parabit verbum, et sic deprecatus exaudietur, et conservabit disciplinam, et tunc respondebit.

5. Præcordia fatui quasi rota carri: et quasi axis versatilis cogitatus illius.

6. Equus emissarius, sic et amicus subsannator, sub omni suprasedente hinnit.

7. Quare dies diem superat, et iterum lux lucem, et annus annum a sole?


8. A Domini scientia separati sunt, facto sole, et præceptum custodiente.


9. Et immutavit tempora, et dies festos ipsorum, et in illis dies festos celebraverunt ad horam.
10. Ex ipsis exaltavit et magnificavit Deus, et ex ipsis posuit in numerum dierum. Et omnes homines de solo, et ex terra, unde creatus est Adam.

11. In multitudine disciplinæ Dominus separavit eos, et immutavit vias eorum.


12. Ex ipsis benedixit, et exaltavit: et ex ipsis sanctificavit, et ad se applicavit: et ex ipsis maledixit, et humiliavit, et convertit illos a separatione ipsorum.

13. Quasi lutum figuli in manu ipsius, plasmare illud et disponere.
14. Omnes viæ ejus secundum dispositionem ejus: sic homo in manu illius, qui se fecit, et reddet illi secundum judicium suum.
15. Contra malum bonum est, et contra mortem vita: sic et contra virum justum peccator. Et sic intuere in omnia opera Altissimi. Duo et duo, et unum contra unum.

16. Et ego novissimus evigilavi, et quasi qui colligit acinos post vindemiatores.

17. In benedictione Dei et ipse speravi: et quasi qui vindemiat, replevi torcular.
18. Respicite quoniam non mihi soli laboravi, sed omnibus exquirentibus disciplinam.
19. Audite me magnates, et omnes populi, et rectores Ecclesiæ auribus percipite.
20. Filio et mulieri, fratri et amico non des potestatem super te in vita tua: et non dederis alii possessionem tuam:
ne forte pœniteat te, et depreceris pro illis.

21. Dum adhuc superes et aspiras, non immutabit te omnis caro.
22. Melius est enim ut filii tui te rogent, quam te respicere in manus filiorum tuorum.
23. In omnibus operibus tuis præcellens esto.
24. Ne dederis maculam in gloria tua. In die consummationis dierum vitæ tuæ, et in tempore exitus tui distribue hereditatem tuam.
25. Cibaria, et virga, et onus asino: panis, et disciplina, et opus servo.
26. Operatur in disciplina, et quærit requiescere: laxa manus illi, et quærit libertatem.
27. Jugum et lorum curvant collum durum, et servum inclinant operationes assiduæ.
28. Servo malevolo tortura et compedes, mitte illum in operationem, ne vacet:
29. Multam enim malitiam docuit otiositas.
30. In opera constitue eum: sic enim condecet illum. Quod si non obaudierit, curva illum compedibus, et non amplifices super omnem carnem: verum sine judicio nihil facias grave.
31. Si est tibi servus fidelis, sit tibi quasi anima tua: quasi fratrem sic eum tracta: quoniam in sanguine animæ comparasti illum.
32. Si læseris eum injuste, in fugam convertetur:
33. Et si extollens discesserit; quem quæras, et in qua via quæras illum, nescis.


1. Dem, der den Herrn fürchtet, widerfährt nichts Böses,1 sondern in der Anfechtung beschützt ihn Gott und befreit ihn vom Bösen.
2. Der Weise hasst die Gebote und die Gerechtigkeit nicht2 und wird nicht zerschellt wie das Schiff im Sturme.3
3. Ein Verständiger vertraut4 auf das Gesetz Gottes und das Gesetz ist ihm verlässig.5
4. Wer eine Frage klar beantworten will,6 bereite seine Rede vor; und so, nachdem er gebeten ist, wird man ihn hören; er sammle sein Wissen und dann antworte er.
5. Das Herz des Toren gleicht einem Rad am Wagen und seine Gedanken sind wie eine umlaufende Achse.7
6. Ein spöttischer Freund ist wie ein brünstiger Hengst, der unter jedem Reiter wiehert.8
7. Warum9 hat ein Tag einen Vorzug vor dem anderen,10 warum ein Licht vor dem anderen, und ein Jahr11 vor dem anderen, da doch alles von der Sonne kommt?
8. Die Weisheit des Herrn hat diesen Unterschied gemacht, nachdem die Sonne erschaffen ward und ihre vorgeschriebene Ordnung innehält.
9. Er machte einen Unterschied zwischen den Zeiten und ordnete Festtage an und man feiert an denselben Feste bis zur Stunde.12
10. Einige Tage erhob und verherrlichte Gott und andere unter ihnen setzte er unter die Zahl der gewöhnlichen Tage. So kommen auch alle Menschen aus der Erde, aus welcher Adam erschaffen ward;
11. und doch hat der Herr mit vieler Weisheit einen Unterschied unter ihnen angeordnet und ihnen verschiedene Wege vorgezeichnet.13
12. Einige von ihnen hat er gesegnet14 und erhoben,15 andere geheiligt16 und ihnen näheren Zutritt zu sich verstattet,17 andere hat er verflucht18 und erniedrigt19 und von dem Orte ihrer Ausscheidung20 vertrieben.
13. Wie der Ton in der Hand des Töpfers,21 der22 ihn bildet und bearbeitet,
14. wie dieser ihn ganz nach seinem Gutdünken behandelt, so ist der Mensch in der Hand seines Schöpfers; er gibt ihm nach seinem Ermessen.23
15. Dem Bösen steht das Gute, dem Tode das Leben entgegen; so dem Gerechten der Sünder. Betrachte so alle Werke des Allerhöchsten.24 Zwei Dinge stehen sich immer gegenüber, eines ist der Gegensatz zum anderen.
16. Ich habe als letzter gewacht und wie einer, der hinter den Winzern Beeren sammelt.25
17. Gleichwohl hoffte ich gleichfalls auf den Segen Gottes26 und füllte wie einer, der Trauben sammelt, die Kelter.27
18. Bedenket, dass ich nicht für mich allein gearbeitet habe, sondern für alle, welche Unterweisung suchen. [JSir 24,47]
19. Höret auf mich, ihr Großen und alle Völker! und ihr Vorsteher28 der Gemeinde, vernehmet es!
20. Gib weder dem Sohne, noch dem Weibe noch dem Bruder oder Freunde Gewalt über dich, solange du lebst,29 und überlasse dein Vermögen nicht einem anderen, damit es dich nicht etwa gereue und du wieder darum bitten müssest.
21. Solange du lebst und noch atmest, soll kein Mensch dich verdrängen.
22. Denn es ist doch besser, dass deine Kinder dich bitten, als wenn du auf die Hände deiner Kinder schauen musst.
23. In allem, was du tust, behalte die Leitung.
24. Lass dein Ansehen nicht beflecken.30 Erst an deinem Lebensende, zur Zeit deines Abscheidens verteile dein Erbe.

25. Futter, Stock und Bürde gebühren dem Esel; Brot, Zucht und Arbeit dem Knechte.31
26. Arbeitet er in Zucht, so sucht er auszuruhen; lässest du ihm die Hände müßig, so sucht er die Freiheit.32
27. Joch und Riemen beugen den harten Hals, so33 beugt den Knecht beständige Arbeit nieder.
28. Einem böswilligen Knechte gebühren Folter und Fußeisen; treibe ihn zur Arbeit an, damit er nicht müßig gehe,
29. denn der Müßiggang lehrt viel Böses.34

30. Stelle ihn zur Arbeit an, denn das gebührt ihm. Gehorcht er nicht, so beuge ihn mit Fußeisen;35 bürde aber niemanden zu viel auf und tue nichts Wichtiges ohne Überlegung.36
31. Hast du einen treuen37 Knecht, so sei er dir so wert wie deine eigene Seele; behandle ihn wie deinen Bruder,38 denn du hast ihn mit einer Seele39 erworben. [JSir 7,23]
32. Wenn du ihn aber ungerecht misshandelst, so wird er die Flucht ergreifen;
33. und hat er sich aufgemacht und ist er davongegangen, so weißt du nicht, wen du fragen oder auf welchem Wege du ihn suchen sollst.


Fußnote

Kap. 33 (1) Denn Gott beschützt ihn in besonderer Weise und bewirkt, dass ihm alles zum Besten dient. Vergl. [Ps 90,10]. - (2) Lässt sich durch nichts von dem Gesetze Gottes entfernen. - (3) Griech.: Wer aber heuchlerisch sich zum Gesetze bekennt, ist wie ein Schiff im Sturme – seine Begierden allein leiten ihn, im Glück handelt er recht, im Unglück verlässt er die Tugend. Wer das Gesetz wahrhaft liebt, bleibt allezeit fest, wie ein durch den Anker gehaltenes Schiff. - (4) Oder: ist ihm treu, wofür das Gesetz auch seinerseits das bietet, was er verspricht, Hilfe und Lohn. - (5) Er ist Gott treu, Gott ihm. - (6) Das Griech. fügt V. 3 am Schlusse bei: wie ein Spruch der Offenbarung, wie eine Antwort des Urim. – Die Vulgata hat, den Sinn der Worte missverstehend, sie zu V. 4 gezogen. - (7) Die Axe war bei den Wagen der Alten beweglich, so dass sie sich zugleich mit den Rädern drehte. Die Gedanken des Toren sind in beständiger Ruhelosigkeit, ohne bei einer Sache ausdauernd zu weilen. - (8) Unter jedem Reiter, unbekümmert, wer dieser ist, wiehert er den Stuten nach, denen sein Sinnen gilt, so achtet ein falscher Freund nicht auf Nutzen oder Schaden anderer, sondern einzig darauf, wie er seiner Bosheit Genüge schaffen kann. - (9) Der folgende Abschnitt V. 7-9 ist im Griechischen viel kürzer und klarer. - (10) Dass der eine ein Festtag ist, der andere nicht. - (11) Kürzer griech.: Warum ist ein Tag besser als der andere und doch kommt alles Tageslicht im (ganzen) Jahre von der Sonne? - (12) Dieser Vers findet sich nicht im Griechischen. - (13) Dies wird im Folgenden an Beispielen gezeigt. - (14) Vergl. [1Mos 9,1] Noe; [1Mos 12,12ff] und [1Mos 25,1] Abraham; Isaak [1Mos 28,1]; Jakob u.a. - (15) Joseph in Ägypten, Saul, David, die Propheten. - (16) Wie die Söhne Levis. - (17) Wie die Söhne Aarons. - (18) Wie Kain, Cham, Pharao, Kore, Dathan, Abiron und die Kananäer. - (19) Ihrer Würde beraubt. - (20) Griech.: von ihrem Standorte. - (21) Alles dies hat Gott mit der größten Leichtigkeit vollbracht. - (22) Zusatz der Vulgata. - (23) Das Gute aus Freigebigkeit, die Strafen nach Gerechtigkeit mit Milde. - (24) Da eine vollständige Aufzählung nicht möglich ist. - (25) Hier sagt der Verfasser selbst, was der Enkel in der Vorrede von ihm berichtet. Nach den Propheten und anderen Lehrern, die Gott gesegnet, ist auch er aufgetreten als letzter von denen, welche die Weisheit Gottes in ihren Schriften niederlegten. - (26) Griech.: Mit dem Segen des Herrn bin ich dahin gelangt. - (27) Ich habe verschiedenartige Lehren und Weisheitssprüche gesammelt und überliefert. - (28) Religiösen Vorsteher. - (29) Hüte dich davor, dass du je von anderen abhängen müssest. - (30) Es wäre eine Schande für dich, wolltest du dich in Abhängigkeit bringen. - (31) Strenge und Milde werden gegen die Knechte empfohlen. Der Knecht ist zur Arbeit angenommen, der Esel gilt im Morgenlande nicht als verächtliches Tier, also ist auch der Vergleich nicht kränkend. Damit ein Zugtier nützlich sein kann, muss es gut genährt werden, erhält also der Esel Futter, so muss der Knecht um so mehr die zukömmliche Nahrung erhalten. Wie der Esel mit dem Stocke angetrieben wird, so der Knecht durch die Zucht, dem Tiere wird die Last, dem Knechte die Arbeit zugewiesen. - (32) Griech.: Halte den Knecht zur Arbeit an, so wirst du Ruhe haben (keine Beschwerlichkeit seinerseits erdulden, kannst dich mit deinen eigenen Angelegenheiten beschäftigen); lässt du ihm die Hände los, so wird er die Freiheit begehren (zu fliehen suchen). Vulg.: Wenn er auch in Zucht arbeiten muss, sucht er sich der Arbeit zu entziehen und zu ruhen; lässest du ihn aber müßig gehen, so wird ihm die Ruhe nicht genügen und er frei sein wollen. - (33) Bewahrt ihn vor Übermut. – Zusatz der Vulgata. - (34) Deshalb muss jeder nach seinem Stande beschäftigt sein. - (35) Bei aller Strenge wahre die Gerechtigkeit. - (36) Griech.: Ohne Recht. - (37) Unpassend in der Vulgata beigefügt. Es handelt sich nicht um andere als die vorerwähnten Knechte. - (38) Vergl. [Philo 1,10.12]. - (39) Als Menschen, die dir gleich, da er dasselbe Leben hat. Im Griech. folgt noch: so wirst du wie deine Seele ihn an dich fesseln. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 32 | 34 | 35 | 36 | 37 | 38 | 39 | 40 | 41 | 42 | 43 | 44 | 45 | 46 | 47 | 48 | 49 | 50 | 51 |

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