Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:JSir09

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Ecclesiasticus. Caput IX.

Ekklesiastikus. Das Buch Jesus Sirach. Kapitel 9


Regeln für den Umgang mit Frauen. (V. 13) Vorschriften für das Verhalten gegen verschiedene Menschen. (V. 23) Über Fürsten und Ungebühr.

1. Non zeles mulierem sinus tui, ne ostendat super te malitiam doctrinæ nequam.
2. Non des mulieri potestatem animæ tuæ, ne ingrediatur in virtutem tuam, et confundaris.
3. Ne respicias mulierem multivolam: ne forte incidas in laqueos illius.
4. Cum saltatrice ne assiduus sis: nec audias illam, ne forte pereas in efficacia illius.

5. Virginem ne conspicias, ne forte scandalizeris in decore illius.

6. Ne des fornicariis animam tuam in ullo: ne perdas te, et hereditatem tuam.
7. Noli circumspicere in vicis civitatis, nec oberraveris in plateis illius.

8. Averte faciem tuam a muliere compta, et ne circumspicias speciem alienam.

9. Propter speciem mulieris multi perierunt: et ex hoc concupiscentia quasi ignis exardescit.

10. Omnis mulier, quæ est fornicaria, quasi stercus in via conculcabitur.
11. Speciem mulieris alienæ multi admirati, reprobi facti sunt: colloquium enim illius quasi ignis exardescit.
12. Cum aliena muliere ne sedeas omnino, nec accumbas cum ea super cubitum:
13. Et non alterceris cum illa in vino, ne forte declinet cor tuum in illam, et sanguine tuo labaris in perditionem.

14. Ne derelinquas amicum antiquum: novus enim non erit similis illi.
15. Vinum novum, amicus novus: veterascet, et cum suavitate bibes illud.

16. Non zeles gloriam, et opes peccatoris: non enim scis quæ futura sit illius subversio.

17. Non placeat tibi injuria injustorum, sciens quoniam usque ad inferos ad inferos non placebit impius.

18. Longe abesto ab homine potestatem habente occidendi, et non suspicaberis timorem mortis:
19. Et si accesseris ad illum, noli aliquid committere, ne forte auferat vitam tuam.
20. Communionem mortis scito: quoniam in medio laqueorum ingredieris, et super dolentium arma ambulabis.

21. Secundum virtutem tuam cave te a proximo tuo, et cum sapientibus et prudentibus tracta.
22. Viri justi sint tibi convivæ, et in timore Dei sit tibi gloriatio,

23. Et in sensu sit tibi cogitatus Dei, et omnis enarratio tua in præceptis Altissimi.
24. In manu artificum opera laudabuntur, et princeps populi in sapientia sermonis sui, in sensu vero seniorum verbum.

25. Terribilis est in civitate sua homo linguosus: et temerarius in verbo suo odibilis erit.


1. Sei nicht eifersüchtig auf das Weib an deinem Busen,1 damit sie die böse Lehre, die du ihr gibst, nicht gegen dich übe.
2. Gib deinem Weibe nicht Gewalt über deine Seele,2 dass sie sich nicht gegen deine Gewalt erhebe3 und4 du zuschanden werdest.
3. Schaue nicht auf ein buhlerisches Weib, damit du nicht in ihre Schlingen fallest.5
4. Mit einer Tänzerin6 pflege keinen Umgang7 und gib ihr kein Gehör, dass du nicht durch ihre Künste ins Verderben gestürzt werdest.
5. Hefte deine Augen auf keine Jungfrau,8 dass ihre Schönheit dir nicht zum Falle werde.9 [1Mos 6,2]
6. Gib deine Seele auf keine Weise Buhlerinnen hin, damit du dich nicht selbst samt deinem Erbe zugrunde richtest.10
7. Gaffe nicht auf den Gassen der Stadt umher und schweife nicht auf ihren Straßen11 herum.
8. Wende dein Angesicht ab12 von einem geputzten Weibe und blicke nicht nach13 der Schönheit einer Fremden. [1Mos 34,2, 2Sam 11,4, 2Sam 13,1, Mt 5,28]
9. Durch die Schönheit der Frauen sind schon viele zugrunde gegangen und durch dieselbe entzündet sich die Begierde wie Feuer.
10. Jedes Weib, das eine Buhlerin ist, wird wie Gassenkot zertreten werden.
11. Viele bewunderten die Schönheit eines fremden Weibes und wurden verwerflich, denn ihr Gespräch entzündet wie Feuer.14
12. Bei einem fremden Weibe sitze ja nicht und lege dich nicht mit ihr auf den Arm bei Tische.
13. Schwätze nicht mit ihr beim Weine, dass dein Herz sich nicht zu ihr wende und du durch dein Blut15 ins Verderben geratest.
14. Einen alten Freund verlass nicht, denn ein neuer wird ihm nicht gleichkommen.
15. Ein neuer Freund ist neuer Wein; lass ihn alt werden, so wirst du ihn mit Lust16 trinken.
16. Beneide den Sünder nicht17 um Ruhm und Reichtümer; denn du weißt nicht, welches Verderben über ihn kommen wird.18 [Rich 9,53, 2Sam 15,10 (korr.: Rich 9,35->Rich 9,53; vgl. Allioli 1839)]
17. Habe nicht Wohlgefallen am Frevel19 der Ungerechten; gedenke, dass der Gottlose nicht bis zum Grabe Gefallen finden wird.20
18. Halte dich fern von einem Manne, der die Macht hat zu töten, so wirst du von der Todesfurcht frei sein.
19. Kommst du aber vor ihn,21 so verfehle dich in nichts, dass er dir nicht das Leben nehme.
20. Denke an die Nähe des Todes, denn22 du wandelst mitten unter Schlingen und gehst über den Waffen der Betrübten23 einher.
21. Sei vorsichtig gegen deinen Nächsten, so viel du kannst, und berate dich mit Weisen und Klugen.
22. Rechtschaffene Menschen seien deine Tischgenossen und die Furcht Gottes sei dein Ruhm.24
23. Richte deine Gedanken auf Gott und alle deine Gespräche seien über die Gebote des Allerhöchsten.
24. Durch des Künstlers Hand empfängt das Werk sein Lob25 und der Fürst des Volkes wegen der Weisheit seiner Rede, wegen der Einsicht aber der Ausspruch der Greise.26
25. Ein Schwätzer ist in seiner Stadt ein Schrecken und wer in seinen Worten voreilig ist, macht sich verhasst.27


Fußnote

Kap. 9 (1) Dein Weib. - (2) Dass sie über dich die Herrschaft erlangt. - (3) Der Mann ist nach Gottes Ordnung das Haupt. - (4) Zusatz der Vulgata. - (5) Vergl. [Spr 7,10]. - (6) Griech.: Sängerin. - (7) Hebr.: schlafe nicht. - (8) Vergl. [Job 31,1]. - (9) Hebr.: damit du nicht zu doppelter Ausstattung verurteilst werdest. Vergl. [5Mos 22,29]. - (10) Vergl. [Spr 29,3]. - (11) Nach dem Griech.: auf ihren verlassenen Straßen. - (12) Alsbald ab. - (13) Betrachte nicht aufmerksamer. - (14) Vers 10, 11 sind ein Kommentar der Vulgata zu dem Vorhergehenden. - (15) Deine Leidenschaft. Nach dem Hebr. indes bedeutet es den Tod, den der Ehemann dir zufügen würde. - (16) Zusatz der Vulgata. - (17) Vergl. [Ps 72,2]. - (18) Hebr.: welches sein Ende sein wird. - (19) An dem, was die Bösen tun. - (20) Sondern seine gebührende Strafe finden wird. - (21) Aus Notwendigkeit. - (22) Griech. hebr.: Erkenne wohl, dass du inmitten von Schlingen einhergehst. - (23) Du schreitest über Waffen dahin, welche schon andere zu Falle gebracht. Griech.: Du wandelst auf den Zinnen einer (belagerten) Stadt. - (24) Gegenstand deines Ruhmes. Mit Gerechten werden auch Gastmähler in der Furcht Gottes gehalten. - (25) Von hier ab wendet sich der Weise der Frage zu, wovon Heil und Unglück der Staaten abhängt. - (26) Zusatz der Vulgata. - (27) Alle fürchten sich vor seiner Zunge.

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