Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jes30
Prophetia Isaiiæ. Caput XXX.
Prophezeiung des Isaias Kap. 30
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1. Væ filii desertores, dicit Dominus, ut faceretis consilium, et non ex me: et ordiremini telam, et non per spiritum meum, ut adderetis peccatum super peccatum: 8. Nunc ergo ingressus scribe ei super buxum, et in libro diligenter exara illud, et erit in die novissimo in testimonium usque in æternum: 14. Et comminuetur sicut conteritur lagena figuli contritione pervalida: et non invenietur de fragmentis ejus testa, in qua portetur igniculus de incendio, aut hauriatur parum aquæ de fovea.
16. Et dixistis: nequaquam, sed ad equos fugiemus: ideo fugietis. Et super veloces ascendemus: ideo velociores erunt, qui persequentur vos. 17. Mille homines a facie terroris unius: et a facie terroris quinque fugietis, donec relinquamini quasi malus navis in vertice montis, et quasi signum super collem. 22. Et contaminabis laminas sculptilium argenti tui, et vestimentum conflatilis auri tui, et disperges ea sicut immunditiam menstruatæ. Egredere, dices ei: 24. Et tauri tui, et pulli asinorum, qui operantur terram, commistum migma comedent sicut in area ventilatum est. 25. Et erunt super omnem montem excelsum, et super omnem collem elevatum rivi currentium aquarum in die interfectionis multorum cum ceciderint turres. 27. Ecce nomen Domini venit de longinquo, ardens furor ejus, et gravis ad portandum: labia ejus repleta sunt indignatione, et lingua ejus quasi ignis devorans. 30. Et auditam faciet Dominus gloriam vocis suæ, et terrorem brachii sui ostendet in comminatione furoris, et flamma ignis devorantis: allidet in turbine, et in lapide grandinis. 31. A voce enim Domini pavebit Assur virga percussus. 32. Et erit transitus virgæ fundatus, quam requiescere faciet Dominus super eum in tympanis et citharis: et in bellis præcipuis expugnabit eos. 33. Præparata est enim ab heri Topheth, a rege præparata, profunda, et dilatata. Nutrimenta ejus, ignis et ligna multa: flatus Domini sicut torrens sulphuris succendens eam.
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1. Wehe euch, ihr abtrünnigen Söhne,1 spricht der Herr, die ihr einen Plan betreibt, aber nicht auf mein Geheiß, und ein Gewebe anzettelt, aber nicht durch meinen Geist, damit ihr Sünde auf Sünde häuft!2 5. so werden doch alle zuschanden wegen des Volkes, das ihnen nicht nützen kann; jene bringen ihnen keine Hilfe und keinen Nutzen, sondern Beschämung und Beschimpfung.6
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Fußnote
Kap. 30 (1) Sie sind das auserwählte Volk. Dieser Ehrentitel lässt das Unwürdige ihres Gebahrens umso schärfer hervortreten. - (2) Sie handeln gegen das Grundgesetz der Theokratie auf eigene Faust und setzen den Gottkönig geflissentlich beiseite in der Absicht, zu den früheren Sünden neue hinzuzufügen. - (3) Ihr unternehmet eine weite Reise, menschliche Hilfe zu suchen, und doch könntet ihr die göttliche zu Hause haben. Die geschichtliche Beziehung siehe [Jes 36,6]. - (4) Das sollen sie aus Gottes Munde hören, auf dessen Rat sie es so geflissentlich nicht wollten ankommen lassen. Hebr. hier und V. 2: sich bergen in Ägyptens Schatten. Der Schatten ist Bild des Schutzes, der kühle vor Hitze, der Ruhe und Sicherheit, aber auch der Vergänglichkeit. Der Lohn des Rabsakes [Jes 36,6] zeigt, wie dieses Vertrauen ihnen auch von Assur Schande eintrug. - (5) Tanis, Zoan in Niederägypten, große Stadt in der Nähe der Nilmündungen. - (6) Sie holen sich indes nur Beschämung und Schande. Nachdrückliche Wiederholung von V. 3. - (7) Dieser Titel soll zur Aufmerksamkeit anregen: Unheilvolles Gericht über die, welche die Lasttiere mit ihren Gütern bepackt nach Süden ziehen. Doch vielleicht ist die Prophezeiung gegen Ägypten gerichtet, wenn Behemoth (Lasttiere) als Einzahl gefasst wird. Das Nilpferd ist ein passendes Emblem Ägyptens. - (8) Die Wüste. - (9) Hebr.: Rahab, auch sonst Bezeichnung für das Pharaonenreich: Toben, Ungestüm. Es gebärdet sich wie eine weltumgestaltende Macht, doch im Augenblick der Not bringt es nichts zustande. - (10) Am besten auf Ägypten zu beziehen. Hebr.: Ungestüm, sie sind Sitzen. – Wenn es darauf ankommt zu handeln, bleiben sie sitzen. - (11) Um aller Entschuldigung der Unkenntnis die Spitze abzubrechen und so das Eintreten des Ereignisses selbst in seiner Wirkung auf den inneren Geistesumschwung kräftiger zu machen. - (12) Parallelismus des größeren Nachdruckes halber. Hebr. bei ihnen: - so dass sie es vor Augen haben und behalten. - (13) Diese monumentale Art der Ermahnung ist bei dem widerspenstigen Charakter des Volkes notwendig. - (14) Sie machen Lüge zu ihrer Hoffnung [Jes 28,15], lieben die Lüge und möchten solche auch von den Propheten hören. Hebr.: Ein widerspenstig Volk ist es, treulose Söhne (die Gottes Erwartung täuschen). - (15) Die Fassung der Rede ist wie [Jes 28,15]. Der Prophet subsituiert die rechten Worte und Namen. Sie wollen nur Trug, daher noch einen Schritt weiter: Gottes Norm und Name soll nicht mehr genannt werden. - (16) Sie, die Selbstklugen, sind es müde, immer an Gottes Plan und Führung gemahnt zu werden. Man soll sie nicht mehr mit dem „Heiligen Israels“ behelligen. Dieser Name mahnt sie zu sehr, dass gerade dieser Gott in Kraft seiner Heiligkeit rächend und vernichtend eingreifen muss. Hebr.: Weichet vom Wege, bieget ab vom Pfade, schaffet uns aus dem Gesichte fort den Heiligen Israels. - (17) Gott lässt sich und seine Propheten nicht ungestraft beiseite setzen. - (18) Hebr.: Schleichweg, treffliche Bezeichnung für ihre verkehrte, heimlich tuende untheokratische Politik. - (19) Diese Sünde wird für sie, d.i. für ihr Gebäude erträumter Wohlfahrt und Größe wie ein Riss sein in hoher Mauer. Hebr.: wie ein verfallender und hervorgebogener Riss d.i. ein mehr und mehr sich vergrößernder, anschwellender Riss. - (20) Der Plan der Gottlosen, das Bündnis mit Ägypten, wird den Ruin nur befördern. Vergl. [2Koe 19,9ff]. - (21) Hebr.: Und er (Gott oder: der Feind) schlägt sie in Trümmer gleich der Zerstörung eines Töpferkruges, ein Zertrümmern ohne Schonung. Während eine Mauer, wenn sie stürzt, noch Steine übrig lässt, mit denen sie wieder aufgebaut werden kann, sollen die Juden so zerschlagen werden, dass eine Wiederherstellung nicht möglich, so wenig Scherben eines zerschlagenen Gefäßes wieder zu einem solchen zusammengefügt werden können. - (22) Die schon an Achaz [Jes 7,4] gestellte Forderung, die auch [Jes 28,16] als der von Gott bezeichnete Weg erscheint, wird wiederholt. Nur in der vertrauensvollen Hingabe an den Herrn, der das lärmende Getriebe menschlicher Machtmittel fremd ist, besteht Judas Größe und Unüberwindlichkeit. - (23) Hebr.: auf Rossen wollen wir dahinfliegen (d.i. voll Lust und Freude in den Kampf). - (24) Gott wird sie in ihren eigenen Plänen fangen. - (25) Der Unglaube soll durch den Tod vieler gebüßt werden. Durch den Vergleich wird der übrigbleibende Rest bezeichnet. Manche erklären den Vergleich auch von der Sichtbarkeit und allgemeinen Berühmtheit des jüdischen Nationalunglückes, andere verbinden beides. - (26) Hebr.: sehnt sich. - (27) Der Herr erhebt sich, d.i. er hört auf, die Feinde gewähren zu lassen, und rüstet sich, durch tätiges Eingreifen Gnadenerweise zu spenden. - (28) Dreifache innig herzliche Versicherung der göttlichen Huld. Sie soll die Herzen der Hörer umso leichter zur vertrauensvollen Hingabe an den Herrn führen. - (29) Hebr.: Brot der Bedrängten und Wasser zur Not: Andeutung der bevorstehenden Trübsal, aber auch des Versprechens, dass Gott auch in derselben für sein Volk Sorge tragen werde. - (30) Isaias, der das Volk vorbereitet und es auch in der Katastrophe lehrt und zum glücklichen Erfolge führt. - (31) Bild des hinter der Herde hergehenden Hirten. - (32) Jetzt findet auch die Warnung Gehör. Die Abscheu und die gründliche Abkehr ist ausgedrückt, weil sie selbst das zur Götzenehre aufgewandte Gold und Silber missachten, unrein machen und es als befleckt mit Ekel von sich schleudern. Neben dem eigentlichen Götzendienst ist an den feineren zu denken, das Vertrauen auf heidnische Hilfe. - (33) Der Segen ist in alttestamentlicher Form und Fassung gegeben, den Verheißungen [3Mos 26,3ff; 5Mos 28,1] entsprechend. - (34) Körner. - (35) Hebr.: Gesalzenes Mengselfutter, welches geworfelt ist mit Wurfschaufel und Wurfgabel. - (36) Wo Wasser ist, ist im Orient blühende Landschaft. Also sonst dürre, unbewachsene Berge und Hügel werden mit herrlichen Triften prangen. - (37) Hebr.: Am Tage des großen Würgens beim Falle der Tore, nämlich der Festungen Judas. Der Seher hat die assyrische Katastrophe im Auge. Das große Würgen ist nach [Jes 29,20] zu erklären. Der Prophet zeigt hier, was Gott täte, wenn das Volk sich ganz an den Herrn hingäbe. Voll nun vollzieht sich diese Hingabe im Messianischen Reiche. Darum eignet der Segen dieser Hingabe so recht erst dem Messianischen Reiche, freilich in einer dem Wesen dieses Reiches entsprechenden Weise. - (38) So gesteigert, als ob der sonst auf sieben Tage verteilte Glanz sich auf einen vereinigte. Es ist die vom heiligen Paulus angedeutete [Roem 8,21; 2Petr 3,13] Verklärung der Natur nach der Auferstehung. (Hier., Prokop.) Der Prophet erfasst die einzelnen Wohltaten in ihrer ideellen Tendenz, den gesamten Heilungsprozess als eine ideelle Einheit. - (39) Gegenbild: Was ist Gott seinen Feinden? - (40) Jahve, soweit er sich als Seienden, als mächtig eingreifenden Gott betätigen und allen kundgeben will. - (41) Sein Gericht kommt wie ein von fernher aufsteigendes drohendes Gewitter. - (42) Gottes richterliches Symbol ist das Feuer und überflutende Wogenmasse. (V. 28) Die Macht und Zerstörungswucht seines Wortes ist unwiderstehlich. - (43) Dieser Zaum, den er den Völkern anlegt, ist ein weiteres Sinnbild der Unwiderstehlichkeit seiner Gerichte. Zaum der Irreführung: weil sie dorthin müssen, wohin sie nicht wollen, zum Orte des Gerichtes und Verderbens. Die Feinde des Herrn sind wie wilde Tiere in ihrer Wut, daher behandelt er sie als solche. - (44) Hebr.: Felsen. - (45) Die beiden Vergleiche bezeichnen den größten Freudenjubel, den ein Herz kannte, die Freude der Paschanacht und die freudige Stimmung dessen, der zum Tempel hinaufzieht, im Bewusstsein, dass er dort zu dem Horte Israels eintritt. - (46) Was in den Himmelserscheinungen und den Elementen furchtbar ist, erscheint hier in lebendigen Visionen bildlich auch als Waffe und Emblem des Herrn, der als Richter und Rächer auftritt. - (47) Die Stimme des Herrn ist der Donner. - (48) Hebr.: Er lässt sehen die Niedersenkung seines Armes. - (49) Hebr.: Unter Sturm, Regenschauer und Hagelsteinen. So zeigt sich die Niedersenkung seines Armes mit aller Heftigkeit und Stärke. - (50) Besser: Ja, erbeben wird Assur. - (51) Hebr.: Mit dem Stocke schlägt er (der Herr) Assur. - (52) Hebr.: Jedes Einherfahren des verhängten Stocks, den Jahve niederfallen lässt auf ihn, ist mit Pauken und Zithern, d.i.: jeder Schlag auf die Feinde wir vom Volke des Herrn unter Jubelergüssen gefeiert. - (53) Hebr.: In Kämpfen des Schwingens bekämpft er sie; - nämlich bei denen der Herr zu mächtigen Streichen ausholt und Hand und Stock schwingt. Vulg.: In Kämpfen, die zu seinem Ruhme gereichen und die Größe seiner Macht bekunden. - (54) Tophet ist die Stätte im Tale Hinnom (der Gehenna) an der Südseite der Stadt, wo die jüdischen Abgötter ihre Kinder dem Moloch im Feuer opferten, vergl. [2Koe 23,10, Jer 7,31, Jer 19,6],ein Verbrechen, dessen sich auch Achaz schuldig gemacht hatte. [2Chr 28,3] Der Name besagt Greuelstätte. Die Brandstätte des Molochfeuers ward Bezeichnung des ewigen Feuers, in dem die Dämone und Götzenanbeter brennen; ähnlich wie im Neues Testamente das Wort Gehenna. - (55) Eine solche Stätte des Greuels und der Verfluchung und des Brandes ist von Gott auch für den Großkönig der Assyrier, den König der Könige [Jes 36,4] bereitet. Im Hebräischen wird Tophet zuerst allgemein als Ort für Gottes Gegner bezeichnet, sodann für den Großkönig, der sich so übermütig gebärdet, zugerichtet ist.
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