Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Rich11
Liber Judicum, Hebraice Sophetim. Caput XI.
Das Buch der Richter Kap. 11
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1. Fuit illo tempore Jephte Galaadites vir fortissimus atque pugnator, filius mulieris meretricis, qui natus est de Galaad. 4. In illis diebus pugnabant filii Ammon contra Israel. 8. Dixeruntque principes Galaad ad Jephte: Ob hanc igitur causam nunc ad te venimus, ut proficiscaris nobiscum, et pugnes contra filios Ammon, sisque dux omnium qui habitant in Galaad. 13. Quibus ille respondit: Quia tulit Israel terram meam, quando ascendit de Ægypto a finibus Arnon usque Jaboc atque Jordanem: nunc ergo cum pace redde mihi eam. 18. Et circuivit ex latere terram Edom, et terram Moab: venitque contra orientalem plagam terræ Moab, et castrametatus est trans Arnon: nec voluit intrare terminos Moab: Arnon quippe confinium est terræ Moab. 19. Misit itaque Israel nuntios ad Sehon regem Amorrhæorum, qui habitabat in Hesebon, et dixerunt ei: Dimitte ut transeam per terram tuam usque ad fluvium. 22. Et universos fines ejus de Arnon usque Jaboc, et de solitudine usque ad Jordanem. 26. Quando habitavit in Hesebon, et viculis ejus, et in Aroer, et villis illius, vel in cunctis civitatibus juxta Jordanem, per trecentos annos. Quare tanto tempore nihil super hac repetitione tentastis? 28. Noluitque acquiescere rex filiorum Ammon verbis Jephte, quæ per nuntios mandaverat. 29. Factus est ergo super Jephte Spiritus Domini, et circuiens Galaad, et Manasse, Maspha quoque Galaad, et inde transiens ad filios Ammon, 31. Quicumque primus fuerit egressus de foribus domus meæ, mihique occurrerit revertenti cum pace a filiis Ammon, eum holocaustum offeram Domino.
34. Revertente autem Jephte in Maspha domum suam, occurrit ei unigenita filia sua cum tympanis et choris: non enim habebat alios liberos. 36. Cui illa respondit: Pater mi, si aperuisti os tuum ad Dominum, fac mihi quodcumque pollicitus es, concessa tibi ultione atque victoria de hostibus tuis. 39. Expletisque duobus mensibus, reversa est ad patrem suum, et fecit ei sicut voverat, quæ ignorabat virum. Exinde mos increbruit in Israel, et consuetudo servata est:
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Fußnote
Kap. 11 (1) Er hatte bereits glücklich gegen die Ammoniter gekämpft und so die [Rich 10,18] aufgestellte Bedingung erfüllt, so dass die Ältesten ihm, ob auch widerwillig, die Führung anvertrauen müssen. - (2) Nicht etwa des [4Mos 26,29] genannten. - (3) Nach dem Tode des Vaters. - (4) Hebr.: du sollst nicht sein. - (5) Einer unserem Vater nicht verbundenen Mutter. - (6) Aus Zorn und Scham. - (7) Das zweite Adjektiv ist wohl vom Rande in der Vulgata in den Text gekommen. - (8) Hebr.: Nach einiger Zeit. - (9) Hebr.: Und es geschah, da die Söhne Ammons gegen Israel kämpften. - (10) Keine Nachsicht gezeigt habt. Er erstaunt und freut sich. - (11) Hebr.: sind wir zu unserer frühern Gesinnung gegen dich zurückgekehrt. Eine höhere Auszeichnung soll dir zu teil werden als je das Unrecht gewesen. - (12) Zuerst also wird Jephte Richter über Galaad allein. - (13) Jephte verzeiht gern, will aber die Herrschaft nicht annehmen, wenn Gott sie ihm nicht auferlegt. Ob dies der Fall ist, will er an dem Siege erkennen. Das Fragezeichen steht in den meisten Ausgaben der Vulgata nicht. - (14) Hebr.: Und zu seinem Führer. - (15) Derselbe Ort wie [Rich 10,17] und [Rich 11,34]. Dort war wohl ein Altar des Herrn, wie Gedeon einen solchen zu Ephra hatte. Jephte brachte dem Herrn den von den Ältesten ausgesprochenen Entschluss feierlich dar und empfing vom Volke die Zusicherung treuen Gehorsams. - (16) Hebr.: anzugreifen. Du hast keine Ursache. Sollst aber dennoch eine solche zu haben vermeinen, so teile sie mit und wir werden sie beheben. - (17) Bestimmter werden die Grenzen (Nord- und Südgrenze) in V. 22 angegeben. - (18) Die Moabiter waren also damals mit den Ammonitern verbündet oder ihnen unterworfen. – Moses hatte, ohne mit den Moabitern oder Ammonitern Krieg zu führen, das Land der Amorrhiter besetzt und den Stämmen Ruben und Gad zugeteilt. Vergl. [5Mos 2,37]. Die Amorrhiter wohnten damals nördlich vom Arnon, die Moabiter zwischen dem Zared und Arnon, südlich von diesem. - (19) In der Wüste Sin, an der Grenze von Edom. [4Mos 20,1.16] - (20) Während die Gesandtschaft an Edom [4Mos 20] berichtet wird, wird die an Moab dort nicht erwähnt. - (21) Hebr.: Und zog wieder durch die Wüste und umging das Land usw. - (22) Nördlich von Arnon, dies Gebiet war den Moabitern damals nicht unterworfen. Vergl. auch [5Mos 2,9.19.24]. - (23) Hebr.: Der König von Hesebon. - (24) Bis zum Jordan. Hebr. Sept.: bis an meinen Ort, bis in das mir zugewiesene Land. Vergl. [4Mos 21,19ff]. - (25) Hebr.: traute nicht. - (26) Hebr.: das gesamte Kriegsvolk. - (27) Das Gebiet, welches V. 13 der König von Ammon beanspruchte. - (28) Wenn die Ammoniter etwa sagten, rechtlich wenigstens, wenn auch nicht tatsächlich, habe ihnen jenes Gebiet gehört, so weist Jephte weiter nach, dass Jahve es den Israeliten gegeben. - (29) Hebr.: Nun denn Jahve, der Gott Israels, hat die Amorrhiter vor seinem Volke Israel vertrieben. - (30) Hebr.: Nicht wahr? Wenn Kamos, dein Gott, dir etwas zum Besitze gibt, so nimmst du es in Besitz, und alle, was Jahve, unser Gott vor uns, uns zum Besitze gegeben, nehmen wir in Besitz. – Es ist ein der Auffassung der Amorrhiter angepasster Grund, ohne dass Kamos dadurch als wirklicher Gott aufgefasst wird. - (31) Ein neuer Beweisgrund. Hebr.: Und nun, bist du etwa besser als Balak usw.? Hat er etwa mit Israel gestritten oder gegen sie gekämpft? – Bist du weiser als Balak in der Verteidigung der Rechte deines Volkes? Er, als Zeitgenosse Moses, musste sich über das Unrecht beklagen, wenn ihm solches angetan ward, und dessen Beseitigung fordern. Doch er schwieg. Wie soll also ein Hunderte von Jahren unbekanntes Recht jetzt geltend gemacht werden? - (32) Runde Zahl. - (33) Zusatz der Vulgata. - (34) Durch die Tat, nicht wie andere Richter durch Worte, indem er denen den Sieg gewährt, auf deren Seite das Recht ist. - (35) Entweder sobald er als Führer aufgestellt war oder nachdem seine Vorschläge zurückgewiesen. - (36) Um Mannschaften zu sammeln. - (37) Dort war das Lager der Hebräer. [Rich 10,17] - (38) Hebr.: Soll dem Herrn gehören und ich werde ihm als Brandopfer, usw. - (39) Jephte handelte nicht aus göttlichem Antrieb (Greg. Nyss.), wenngleich er nicht schwerer Schuld zu zeihen ist, da er als Krieger wohl voll Eifers war, aber nicht ebenso gründlich den Geist der Religion erfasste. (Theodor., Ambros., Greg. Naz.) Es stand ihm wohl Abrahams Bild vor Augen, es verblendete ihn die Gewohnheit der Menschenopfer bei den Ammonitern und Moabitern (vergl. [2Koe 3,27]), und der einzige solche verbietende Text [5Mos 12,31] konnte ihm umso mehr unbekannt sein, als die jenseits des Jordans wohnenden Stämme sich stets als weniger im Gesetze unterrichtet und heidnischen Sitten zugänglicher zeigten, ja nach [Rich 10] erst vor kurzem wieder vom Götzendienste bekehrt waren. - (40) Aroer Gad, wie V. 26 nicht weit von Rabbath Ammon. [Jos 13,25] - (41) Das Gelübde Jephtes war ein geheimes gewesen. Es sind keine Vorkehrungen getroffen, dass ihm nicht jemand begegne, an dem er seine Gelübde nicht erfüllen möchte. - (42) Sept.: Du hast mich niedergebeugt, und dich zugleich mit mir. - (43) Hebr.: So tue mir, wie es aus deinem Munde gegangen. - (44) Du hast ein Gelübde gemacht, um den Sieg davonzutragen; du hast ihn jetzt errungen, so löse dein Gelübde. - (45) Die Berge werden auch sonst zur Klage aufgesucht. [Jer 31,15, Jes 15,2] - (46) In die zwei Monate fallen wohl die Ereignisse, welche [Rich 12,1-4] erzählt werden. Nach einigen Erklärern ward die Tochter Jephtes dem Herrn zum Dienste geweiht, was indes den Sitten der damaligen Zeit in keiner Weise entspricht. Nach Ansicht der älteren Rabbinen, Orig., Theodoret, Greg. Naz., Chrysost., Aug., Ephraem, Epiphan, Hieron., Ambros., Isidor, Beda, Thomas erfüllte Jephte sein Gelübde dadurch, dass er seine Tochter zum Brandopfer darbrachte. Der hl. Hieron., Chrysost., Theodoret u. a. meinen, Gott habe deshalb die Erfüllung nicht wunderbar, wie bei Abraham verhindert, weil er dadurch vor unbedachten Gelübden warnen wollte. Wie übrigens Jephte bei der Darbringung des Gelübdes nicht ohne Schuld war, so nicht bei der Erfüllung. Die hl. Schrift fügt keinen ausdrücklichen Tadel gegen ihn bei, um den Schatten, der auf den Streiter für Israel fällt, nicht zu vergrößern. Auch [1Mos 38] wird der Ehebruch Judas ohne Beifügung eines Tadels erzählt. Die Verwerfung solcher Taten liegt bereits in den entgegenstehenden Geboten. Die Tochter war auch im Irrtume des Vaters würdig, den Paulus wegen seines Glaubens feiert, da sie nicht so fast den Tod beklagt, als dass sie den Lohn der treu bewahrten Jungfrauschaft nicht erlangt, Nachkommen, welche den Messias sehen. - (47) So auch Syr. Chald. Was die Tochter Jephtes vor allem beklagt, beklagen auch sie.
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