Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt28
S=Sanctum Jesu Christi Evangelium secundum Mattæum
Das heilige Evangelium Jesu Christi nach Matthäus - Kap. 28
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1. Vespere autem sabbati, quæ lucescit in prima sabbati, venit Maria Magdalene, et altera Maria videre sepulcrum. |
1. Nach1 Ablauf des Sabbates aber,2 als der Morgen am ersten Tage der Woche anbrach,3 kam Maria Magdalena und die andere Maria, das Grab zu schauen. [Mk 16,1, Joh 20,1] |
Fußnote
Kap. 28 (1) Das Evangelium beweist die Auferstehung Christi nicht lange, da die Apostel selbst der beste Beweis sind. Wie in der Tat hätten sie an einem Toten festhalten sollen? Welchen Lohn hatten sie von ihm zu erwarten? Sie verließen den Lebenden bei seiner Gefangennehmung, wie sollten sie nach seinem Tode für ihn eintreten, wenn er nicht auferstanden war? Weder wollten, noch konnten sie die Auferstehung erdichten. Hatte ihr Meister sie getäuscht und in Gefahr gebracht, würden sie jetzt wohl noch seinen Ruhm verbreitet haben? Dass sie aber nichts erdichten konnten, ist ebenso klar (Chrys.). Was hätte eine solche Erdichtung genützt, und wie lange wäre sie unenthüllt geblieben? - (2) Griech.: Spät. - (3) Der Sabbat wird hier nicht, wie sonst, von Abend zu Abend, sondern als natürlicher Tag gerechnet. - (4) Dieses Wörtchen macht auf etwas nun folgendes Wunderbare aufmerksam. - (5) Das Erdbeben bedeutet die Anwesenheit Gottes oder der Engel, wie bei der Verkündigung des Gesetzes; es ist ein Beweis der Macht und Herrlichkeit des Herrschers über Himmel und Erde. So werden auch die Wächter belehrt, dass ein Wunder geschehen ist. Wie ferner der Tod Christi am Kreuze, so ziemte es sich, dass die Auferstehung des Herrn, sein Sieg über die Hölle und die Erneuerung der Erde durch ein Erdbeben kundgetan ward. Ein Engel ist der Bote der Auferstehung, wie ein Engel der Bote der Menschwerdung und der Geburt Christi gewesen, wie die Engel ihm in der Wüste gedient und ein Engel ihm im Todeskampfe gestärkt hat (Hier.). Nach Christi Himmelfahrt verkünden Engel die Herrlichkeit, zu der er eingegangen, wie sie einst seine glorreiche Wiederkehr kundtun werden [1Thes 4,15]. Der Engel wälzt den Stein von der Tür des Grabes, damit alle sehen, dass das Grab leer und Christus auferstanden ist. Der Engel setzt sich auf den Stein wie ein Lehrer aus dem Himmel, um den Gläubigen die Gewissheit des Glaubens zu spenden (Pasch.). Er sitzt, um anzudeuten, dass auch der Heiland jetzt seinen Thron eingenommen hat. - (6) Dies geschah, ehe die Frauen zum Grabe kamen, da sie nach [Mk 16,4] den Stein schon vom Grabe weggewälzt finden. - (7) Seine Erscheinung war leuchtend und glanzvoll, weil er den glorreich Auferstandenen verkündete, welcher schrecklich ist in seinem Verdammungsurteil über die Bösen, gütig als Belohner der Frommen. - (8) Wenn sogar die Frommen bei überirdischen Erscheinungen anfangs einen heiligen Schrecken empfinden [Jes 6,5, Ez 2,1, Dan 7,15, Lk 1,30], wie viel mehr die von einer Christus feindlichen Nacht aufgestellten Soldaten, die erfahren sollen, dass eine höhere Macht hier handelnd auftritt. - (9) Als die Frauen kamen, waren die Wächter nicht mehr da und der Engel saß nicht mehr auf dem Steine. Kaum sah Maria Magdalena, dass der Stein weggewälzt sei, als die zu Petrus und Johannes eilte, um ihnen zu berichten, dass man den Leib des Herrn aus dem Grabe genommen habe. [Joh 20,1.2]. Beim Eintritte in das Grab sehen die Frauen zwei Engel im Grabe. Die weiteren Umstände [Mk 16,5, Lk 24,4]. Wann war Christus auferstanden? Wohl sogleich nach dem Erscheinen der Morgenröte des Sonntages, als es zu tagen begann. (Viele mit Bened. XIV) - (10) Nicht ihr habt euch zu fürchten, sondern diejenigen, welche den Herrn gekreuzigt haben (Chrys.) und die im Unglauben beharren (Hier.). - (11) Dies betont der Engel, weil der Kreuzestod für Christus der Weg zur Herrlichkeit, für uns die Quelle aller Güter ist (Chrys.). - (12) Ein leiser Tadel, dass sie sich seiner Vorhersagung nicht erinnern. Noch deutlicher [Lk 24,5]. - (13) Sie sollen beim Anblicke des leeren Grabes an die Auferstehung glauben (Hier., Chrys.). - (14) So erhalten die Jünger die Zusicherung, dass der Herr ihnen wegen ihrer Schwäche zur Zeit seines Leidens nicht zürnt. Wie der auferstandene Heiland den Betrübten Trost spendet, so auch die Engel. - (15) Es muss ihnen lieb sein, nach den Ereignissen der letzten Tage Judäa zu verlassen. In Galiläa waren sie einst vom Heilande berufen; dort hatte derselbe meist seine Lehrtätigkeit geübt und wohl auch die meisten Gläubigen gefunden, denen er sich zeigen will [1Kor 15,6]. Wie muss ihr Mut und ihre Freude wachsen, da der Heiland selbst dorthin vorausgehen will! - (16) Wie der Heiland am Donnerstage gesagt [Mt 26,32]. Diese Botschaft dient zugleich als Beglaubigung, dass die Frauen wahrhaft von einem Himmelsboten belehrt und gesandt sind, anderswoher konnten sie es nicht wissen, da jene Verheißung des Erscheinens in Galiläa den Jüngern allein gegeben war. - (17) Dies ist sicher wahr, haltet daran fest! - (18) Bach einiger Zeit, wie. [Mk 16,8] zeigt. - (19) Dies bedeutet eigentlich: Freuet euch! Was der Heiland mit Worten ausspricht, verleiht er gleichzeitig, den Herzen die Freude. Welcher Lohn für die Treue der Frauen unter dem Kreuze! - (20) Sie zweifeln nicht wie einige Jünger, und Christus braucht ihnen nicht zu beweisen, dass er derselbe ist, der gekreuzigt wurde. Die Liebe schärft ihre Augen, dass sie ihn sogleich erkennen, wie später der heil. Johannes [Joh 21,7]. - (21) So hat der Heiland die Apostel noch nie zuvor genannt. Dies Wort allein genügt, ihnen zu zeigen, wie lieb Christus sie hat und wie hoch er sie stellt. Auf Erden wandelnd nannte er sie seine Freunde, der himmlischen Herrschaft teilhaftig nennt er sie seine Brüder, als der Erstgeborene unter vielen [Roem 8,29]. - (22) Siehe [Mt 26, Anm.59]. Der Heiland zeigt sich zuerst den Frauen, so ihren frommen Eifer und ihre Standhaftigkeit belohnend (Hier.) und dieselbe den Jüngern in's Gedächtnis zurückrufend. Durch die Begrüßung und die Entsendung des Frauen gibt Jesus zu erkennen, dass der Fluch, den Eva über die Menschen gebracht, aufgehoben ist. Wie das Weib die erste Ursache des Todes war, soll es auch als an erster Stelle die Herrlichkeit der Auferstehung sehen, kosten und verkünden (Hil., Pasch.). - (23) Weil die Wächter von diesen bei dem Grabe aufgestellt waren. Wie groß war die Verlegenheit des hohen Rates! Was die Soldaten meldeten, war nicht weg zu streiten, eine Verletzung der Pflicht nicht nachzuweisen. Wenn die Kunde von dem Geschehenen sich verbreitete, musste die Auferstehung Christi überall Glauben finden. So offenbaren die Juden denn jetzt den ganzen Abgrund ihrer Bosheit. Wie sie früher die offenbarten Wunder des Herrn dem Teufel zugeschrieben, so wollen sie jetzt das Zeugnis Gottes mit Lügen unterdrücken. Wie sie das Blut des Heilandes, als er noch auf Erden wandelte, gekauft, so wollen sie die Nachricht von seiner Auferstehung durch Geld aus der Welt schaffen (Chrys.). - (24) O unglückselige Arglist, schlafende Zeugen rufst du an? Wahrlich, du selbst bist in Schlaf versunken (Aug.). - (25) Dass ihr geschlafen hättet. - (26) Damit die Soldaten nicht fürchten, die Lüge werde ihnen Schaden bringen, versprechen diejenigen, welche sie an das Grab gestellt und in deren Interesse sie gewacht, für sie einzutreten. Dem Pilatus lag wenig an der Sache, zumal ihn seine Nachgiebigkeit bei der Verurteilung des Herrn reute [Mt 27,65]. Die Hohenpriester aber wussten wohl, warum es nicht geraten war, die Wächter zu verklagen. - (27) Hatte Jesus ihnen einen solchen Auftrag erteilt, so war er schon vor der jetzt zu erzählenden Erscheinung zu den Jüngern gekommen. Also setzt Matthäus mehrere Erscheinungen voraus, die Lukas und Johannes ausdrücklich berichten. - (28) Da nur die Apostel anwesend sind, kann ein Zweifel einzig darüber in ihnen erwachen, ob es der Herr ist. Deshalb wird V. 18 gesagt, dass Jesus hinzutrat. Ähnlich erkennen [Joh 21,7] nicht alle gleichzeitig den Heiland. - (29) Bevor der Heiland die Apostel aussendet, zeigt er ihnen gleichsam seine Vollmachten als Mensch, Erlöser und Sieger. Da das Reich Gottes auf Erden beginnt und im Himmel vollendet wird, erstreckt sich die königliche Gewalt des Herrn über Himmel und Erde, jene Gewalt, von der [Ps 2,8, Dan 7,14, Phil 2,9] berichtet wird. - (30) Griech.: Auf den Namen, so dass sie diesem geweiht und seiner Herrschaft unterworfen werden. Vergl. [1Kor 1,12]. Der Name bedeutet das, was Gott von sich offenbart hat. Durch die Taufe werden wir also der heil. Dreifaltigkeit geweiht, wie sie sich uns offenbart hat, treten in Gemeinschaft mit ihr, soweit sie uns einer solchen würdigt, und unterwerfen uns ihr im Gehorsam gegen alles, was sie von uns fordert. Die äußere Form der Taufe beschreibt Christus nicht, weil dieselbe aus der Taufe Johannes und seiner Jünger bekannt war [Joh 4,2]. Von den Zeiten an war außer der Untertauchung auch die jetzt noch übliche dreimalige Übergießung in Übung (Apostellehre). Die Worte, welche der Herr hier anwendet, sind bei der Taufe notwendig zu sprechen, wie die gesamte Überlieferung bezeugt. - (31) So bestätigt der Heiland, die den Aposteln [Mt 18,18] verliehene gesetzgebende Gewalt und setzt jetzt ein lebendiges Lehramt ein, welches die Gläubigen in allem, was der Herr den Aposteln befohlen, zu leiten und zu lehren hat. Weder Christus selbst hinterließ diese Gebote schriftlich, noch übergaben die Apostel sie den Kirchen schriftlich, sondern sie lehrten die Gläubigen durch Wort und Predigt, was der Heiland ihnen aufgetragen. Die Christen sollen eines sein [Joh 17,21]; wie aber können sie eines sein in Glauben und Sitten, wenn sie nicht wissen, was Christus gelehrt und geboten hat? Wie aber können sie es wissen, wenn nicht in der Kirche ein Lehramt besteht, von dem jeder Irrtum allezeit fern bleibt? Dass Christus will, dass seine Gebote und Anordnungen immer und überall bestehen bleiben und beobachtet werden, folgt aus dem den Aposteln gegebenen Auftrage, ebenso wie aus der Verheißung des Beistandes bis an das Ende der Zeiten. Denn wenn er seinen göttlichen Beistand verheißt, kann niemand vorschützen, es sei unmöglich, das Aufgetragene zu erfüllen. - (32) Also ist die Verheißung Christi nicht den Aposteln allein gegeben, denn diese lebten nur kurze Zeit, sondern auch ihren Nachfolgern. Immerdar also wird die Kirche die Lehre des Heilandes rein und unverfälscht bewahren bis zum Tage des Gerichtes. Wo aber ist diese Kirche? Nur die katholische Kirche rühmt sich dessen, dass sie alles hält, was Christus befohlen. Nimm die katholische Kirche hinweg, so sind Christi Worte nicht mehr wahr, denn keine der vielen Sekten, welche sich christlich nennen, wagt es im Ernste, zu sagen, sie sei allein jene Kirche, welche alles halten lehrt, was Christus aufgetragen hat. Nun aber steht und bleibt Christi Wort und darum auch seine Kirche. – Wie Matthäus am Anfange des Evangeliums in der Geschichte der Weisen aus dem Morgenlande Jesus als den Heiland aller Völker gezeigt hat, so schließt er auch mit der Aussendung der Apostel an alle Völker, damit alle des Heiles teilhaftig werden. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 |
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