Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk16: Unterschied zwischen den Versionen

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Kap. 16 ('''1''') Das Ziel des Gleichnisses zeigt V. 9. - ('''2''') Die an ihn glaubten, aber nicht wie die Apostel alles verlassen hatten. - ('''3''') Wohl mit Recht. (V. 3) - ('''4''') Bisher in Amt und Würden. - ('''5''') Zwei werden des Beispiels halber angeführt. - ('''6''') Hebr. Bath = 432 Eier, nach einigen 39,5 Liter, nach anderen nur 20,12. - ('''7''') Einen anderen Schuldschein. - ('''8''') Kor, von denen jeder 10 Bath hält. - ('''9''') Diesem erlässt er weniger. Ähnlich verfährt er wohl mit den übrigen Schuldnern. - ('''10''') Indem er das Ansehen, das er bald verlieren soll, dazu benutzt, für seine Zukunft Sorge zu tragen. – ('''11''') Wenn sie unter sich sind. Sie wissen besser für das jetzige Leben Fürsorge zu treffen, als die Kinder des Lichtes für das zukünftige (Bon., Euth., Theoph.). – ('''12''') Der Reichtum enthält die Gefahr der Ungerechtigkeit. – ('''13''') Vergl. V. 4. Diese Stelle zeigt, dass wir Verdienste sammeln können und sollen, und dass die Heiligen für uns bitten. Viele Lehren für das geistige Leben lassen sich aus dem Gleichnisse ziehen. - ('''14''') Wer zeitliche Güter schlecht anwendet, beraubt sich vieler Gnaden Gottes, welche er sonst erhalten würde. - ('''15''') Würdig, mehr zu erhalten. - ('''16''') Ihr habt ihn nicht nach Gottes Willen gebraucht. - ('''17''') Die zeitlichen Güter werden nicht mit uns geboren und bleiben nicht bei uns im Tode (Cyr., Ambr., Bon., Theoph.); wir sind nicht ihre Herren, sondern ihre Verwalter. - ('''18''') Die geistlichen Güter, welche Gott euch bietet. - ('''19''') Mit Geschrei hinderten sie die Wirkung der Belehrung bei dem Volke. - ('''20''') Mit ihrer Bosheit. - ('''21''') Bewundert und geschätzt ist. - ('''22''') Ihr Pharisäer verachtet zwar die Verkündigung, andere aber benutzen sie und bemühen sich aus allen Kräften, in das Reich einzugehen. Nach anderen: Alle von denen und gegen die der Herr hier redet, greifen es feindselig an. - ('''23''') Wären sie Hüter des Gesetzes, sie ständen auf Seiten Christi, der dem Gesetze sein Ansehen und seine Dauer sichert, da er zur wahren Vollkommenheit fortführt. - ('''24''') Keine Erfüllung finden. Dieser Grundsatz gilt in dem Reiche, das Jesus verkündet, und jene angeblichen Liebhaber des Gesetzes sind seine schlimmsten Feinde. Vergl. auch [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt05|Mt 5,18]]'']. - ('''25''') So zeigt der Heiland, dass er wahre Heiligkeit fordert, und tadelt die Sinnlichkeit vieler Pharisäer, welche häufig ihre Ehe lösten. - ('''26''') Beweis, dass niemand dem Mammon und Gott zugleich dienen kann. Das Gleichnis wendet sich auch gegen die Pharisäer. Hingegen: Selig die Armen. Purpur war die Kleidung der Könige und Fürsten, seine Leinwand der Stoff der reichesten Kleider. Der Reiche führt ein ganz sinnliches Leben ( wie V. 20 zeigt), verbunden mit unmenschlicher Grausamkeit. - ('''27''') Dasselbe wie Eleazar, Gott ist Hilfe. Die Wunden sind gleichsam sein Kleid. - ('''28''') Eine neue Belästigung (Theoph., Euth.). Andere anders. - ('''29''') Siehe da den Lohn der geduldig ertragenen Armut. - ('''30''') So muss dein Herz sich erbarmen. - ('''31''') Wie anders als einst im Leben! Nur um einen Tropfen Wasser wagt er zu bitten. - ('''32''') Außer der Anrede verrät nichts Mitleid. - ('''33''') Griech.: Deine Güter. In ihnen suchtest du dein Glück, Gott vergessend. - ('''34''') Erster Grund, weshalb aller Trost verweigert werden muss. Der zweite liegt in der Unmöglichkeit, solchen zu gewähren. - ('''35''') Nach unwiderruflicher Bestimmung. - ('''36''') Unveränderlich, ewig bleibt die Scheidung zwischen Seligen und Verdammten. - ('''37''') Da er für sich nichts erlangt, bittet er für andere. - ('''38''') Aus welcher Absicht der Reiche so redet, sagt der Heiland nicht. Was Jesus selbst uns durch das Gespräch lehrt, zeigt V. 31. - ('''39''') Diese belehren sie über Gottes Gerechtigkeit und die Notwendigkeit der Buße. - ('''40''') Griech.: Sie werden sich überreden lassen, nämlich Buße zu tun. - ('''41''') Ein Beispiel hierfür sind die Pharisäer, denen der Heiland den von den Toten auferweckten Lazarus in der Tat sandte (daher wohl im Gleichnisse die Wahl des Namens), und die Jesus mit ihm töten wollten (Theoph., Euth.). Im Gleichnisse ist das, was eine Lehre enthält, von dem, was nur zur Einkleidung dient, wohl zu unterscheiden.
Kap. 16 ('''1''') Das Ziel des Gleichnisses zeigt V. 9. - ('''2''') Die an ihn glaubten, aber nicht wie die Apostel alles verlassen hatten. - ('''3''') Wohl mit Recht. (V. 3) - ('''4''') Bisher in Amt und Würden. - ('''5''') Zwei werden des Beispiels halber angeführt. - ('''6''') Hebr. Bath = 432 Eier, nach einigen 39,5 Liter, nach anderen nur 20,12. - ('''7''') Einen anderen Schuldschein. - ('''8''') Kor, von denen jeder 10 Bath hält. - ('''9''') Diesem erlässt er weniger. Ähnlich verfährt er wohl mit den übrigen Schuldnern. - ('''10''') Indem er das Ansehen, das er bald verlieren soll, dazu benutzt, für seine Zukunft Sorge zu tragen. – ('''11''') Wenn sie unter sich sind. Sie wissen besser für das jetzige Leben Fürsorge zu treffen, als die Kinder des Lichtes für das zukünftige (Bon., Euth., Theoph.). – ('''12''') Der Reichtum enthält die Gefahr der Ungerechtigkeit. – ('''13''') Vergl. V. 4. Diese Stelle zeigt, dass wir Verdienste sammeln können und sollen, und dass die Heiligen für uns bitten. Viele Lehren für das geistige Leben lassen sich aus dem Gleichnisse ziehen. - ('''14''') Wer zeitliche Güter schlecht anwendet, beraubt sich vieler Gnaden Gottes, welche er sonst erhalten würde. - ('''15''') Würdig, mehr zu erhalten. - ('''16''') Ihr habt ihn nicht nach Gottes Willen gebraucht. - ('''17''') Die zeitlichen Güter werden nicht mit uns geboren und bleiben nicht bei uns im Tode (Cyr., Ambr., Bon., Theoph.); wir sind nicht ihre Herren, sondern ihre Verwalter. - ('''18''') Die geistlichen Güter, welche Gott euch bietet. - ('''19''') Mit Geschrei hinderten sie die Wirkung der Belehrung bei dem Volke. - ('''20''') Mit ihrer Bosheit. - ('''21''') Bewundert und geschätzt ist. - ('''22''') Ihr Pharisäer verachtet zwar die Verkündigung, andere aber benutzen sie und bemühen sich aus allen Kräften, in das Reich einzugehen. Nach anderen: Alle von denen und gegen die der Herr hier redet, greifen es feindselig an. - ('''23''') Wären sie Hüter des Gesetzes, sie ständen auf Seiten Christi, der dem Gesetze sein Ansehen und seine Dauer sichert, da er zur wahren Vollkommenheit fortführt. - ('''24''') Keine Erfüllung finden. Dieser Grundsatz gilt in dem Reiche, das Jesus verkündet, und jene angeblichen Liebhaber des Gesetzes sind seine schlimmsten Feinde. Vergl. auch [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt05|Mt 5,18]]'']. - ('''25''') So zeigt der Heiland, dass er wahre Heiligkeit fordert, und tadelt die Sinnlichkeit vieler Pharisäer, welche häufig ihre Ehe lösten. - ('''26''') Beweis, dass niemand dem Mammon und Gott zugleich dienen kann. Das Gleichnis wendet sich auch gegen die Pharisäer. Hingegen: Selig die Armen. Purpur war die Kleidung der Könige und Fürsten, seine Leinwand der Stoff der reichesten Kleider. Der Reiche führt ein ganz sinnliches Leben (wie V. 20 zeigt), verbunden mit unmenschlicher Grausamkeit. - ('''27''') Dasselbe wie Eleazar, Gott ist Hilfe. Die Wunden sind gleichsam sein Kleid. - ('''28''') Eine neue Belästigung (Theoph., Euth.). Andere anders. - ('''29''') Siehe da den Lohn der geduldig ertragenen Armut. - ('''30''') So muss dein Herz sich erbarmen. - ('''31''') Wie anders als einst im Leben! Nur um einen Tropfen Wasser wagt er zu bitten. - ('''32''') Außer der Anrede verrät nichts Mitleid. - ('''33''') Griech.: Deine Güter. In ihnen suchtest du dein Glück, Gott vergessend. - ('''34''') Erster Grund, weshalb aller Trost verweigert werden muss. Der zweite liegt in der Unmöglichkeit, solchen zu gewähren. - ('''35''') Nach unwiderruflicher Bestimmung. - ('''36''') Unveränderlich, ewig bleibt die Scheidung zwischen Seligen und Verdammten. - ('''37''') Da er für sich nichts erlangt, bittet er für andere. - ('''38''') Aus welcher Absicht der Reiche so redet, sagt der Heiland nicht. Was Jesus selbst uns durch das Gespräch lehrt, zeigt V. 31. - ('''39''') Diese belehren sie über Gottes Gerechtigkeit und die Notwendigkeit der Buße. - ('''40''') Griech.: Sie werden sich überreden lassen, nämlich Buße zu tun. - ('''41''') Ein Beispiel hierfür sind die Pharisäer, denen der Heiland den von den Toten auferweckten Lazarus in der Tat sandte (daher wohl im Gleichnisse die Wahl des Namens), und die Jesus mit ihm töten wollten (Theoph., Euth.). Im Gleichnisse ist das, was eine Lehre enthält, von dem, was nur zur Einkleidung dient, wohl zu unterscheiden.


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Version vom 2. September 2019, 10:39 Uhr

Sanctum Jesu Christi Evangelium secundum Lucam

Das heilige Evangelium Jesu Christi nach Lukas - Kap. 16

Gleichnis vom ungerechten Verwalter. (V. 13) Das Verbot der Ehetrennung. (V. 18) Gleichnis vom reichen Mann und armen Lazarus.

1. Dicebat autem et ad discipulos suos: Homo quidam erat dives, qui habebat villicum: et hic diffamatus est apud illum quasi dissipasset bona ipsius.

2. Et vocavit illum, et ait illi: Quid hoc audio de te? redde rationem villicationis tuæ: jam enim non poteris villicare.
3. Ait autem villicus intra se: Quid faciam quia dominus meus aufert a me villicationem? fodere non valeo, mendicare erubesco.
4. Scio quid faciam, ut, cum amotus fuero a villicationo, recipiant me in domos suas.
5. Convocatis itaque singulis debitoribus domini sui, dicebat primo: Quantum debes domino meo?

6. At ille dixit: Centum cados olei. Dixitque illi: Accipe cautionem tuam: et sede cito, scribe quinquaginta.

7. Deinde alii dixit: Tu vero quantum debes? Qui ait: Centum coros tritici. Ait illi: Accipe litteras tuas, et scribe octoginta.

8. Et laudavit Dominus villicum iniquitatis, quia prudenter fecisset: quia prudenter fecisset: quia filii hujus sæculi prudentiores filiis lucis in generatione sua sunt.
9. Et ego vobis dico: facite vobis amicos de mammona iniquitatis: ut, cum defeceritis, recipiant vos in æterna tabernacula.
10. Qui fidelis est in minimo, et in majori fidelis est: et qui in modico iniquus est, et in majori iniquus est.
11. Si ergo in iniquo mammona fideles non fuistis: quod verum est, quis credet vobis?
12. Et si in alieno fideles non fuistis: quod vestrum est, quis dabit vobis?

13. Nemo servus potest duobus dominis servire: aut enim unum odiet, et alterum diliget: aut uni adhærebit, et alterum contemnet: non potestis Deo servire, et mammonæ.

14. Audiebant autem omnia hæc Pharisæi, qui erant avari: et deridebant illum.
15. Et ait illis: Vos estis, qui justificatis vos coram hominibus: Deus autem novit corda vestra: quia quod hominibus altum est, abominatio est ante Deum.
16. Lex, et prophetæ usque ad Joannem: ex eo regnum Dei evangelizatur, et omnis in illud vim facit.


17. Facilius est autem cœlum, et terram præterire, quam de lege unum apicem cadere.
18. Omnis, qui dimittit uxorem suam, et alteram ducit, mœchatur: et qui dimissam a viro ducit, mœchatur.

19. Homo quidam erat dives, qui induebatur purpura, et bysso: et epulabatur quotidie splendide.
20. Et erat quidam mendicus, nomine Lazarus, qui jacebat ad januam ejus, ulceribus plenus.
21. Cupiens saturari de micis, quæ cadebant de mensa divitis, et nemo illi dabat: sed et canes veniebant, et lingebant ulcera ejus.

22. Factum est autem ut moreretur mendicus, et portaretur ab Angelis in sinum Abrahæ. Mortuus est autem et dives, et sepultus est in inferno.
23. Elevans autem oculos suos, cum esset in tormentis, vidit Abraham a longe, et Lazarum in sinu ejus:
24. Et ipse clamans dixit: Pater Abraham, miserere mei, et mitte Lazarum ut intingat extremum digiti sui in aquam ut refrigeret linguam meam, quia crucior in hac flamma.

25. Et dixit illi Abraham: Fili, recordare quia recepisti bona in vita tua, et Lazarus similiter mala: nunc autem hic consolatur, tu vero cruciaris:

26. Et in his omnibus inter nos, et vos chaos magnum firmatum est: ut hi, qui volunt hinc transire ad vos, non possint, neque inde huc transmeare.

27. Et ait: Rogo ergo te pater ut mittas eum in domum patris mei.
28. Habeo enim quinque fratres, ut testetur illis, ne et ipsi veniant in hunc locum tormentorum.
29. Et ait illi Abraham: Habent Moysen, et prophetas: audiant illos.
30. At ille dixit: Non, pater Abraham: sed si quis ex mortuis ierit ad eos, pœnitentiam agent.
31. Ait autem illi: Si Moysen, et prophetas non audiunt, neque si quis ex mortuis resurrexerit, credent.

1. Er sprach aber1 auch zu seinen Jüngern:2 Es war ein reicher Mann, welcher einen Verwalter hatte; und dieser wurde bei ihm angegeben,3 als hätte er seine Güter verschleudert.
2. Er rief ihn also, und sprach zu ihm: Was höre ich da von dir? Gib Rechenschaft von deiner Verwaltung; denn du wirst nicht ferner Verwalter sein können!
3. Der Verwalter aber sprach bei sich: Was soll ich tun, da mein Herr mir die Verwaltung abnimmt? Zu graben habe ich nicht die Kraft, zu betteln schäme ich mich.4
4. Ich weiß, was ich tue, damit, wenn ich von der Verwaltung entfernt bin, sie mich in ihre Häuser aufnehmen.
5. Er rief also die Schuldner seines Herrn einen um den anderen5 zu sich, und sprach zu dem ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig?
6. Dieser aber sprach: Hundert Krüge6 Öl. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setze dich geschwind, und schreibe7 fünfzig!
7. Dann sprach er zu dem andern: Wie viel aber bist du schuldig? Er sprach: Hundert Maß8
Weizen. Und er sagte zu ihm: Nimm deine Beschreibung, und schreibe achtzig!9
8. Und es lobte der Herr den ungerechten Verwalter, dass er klug gehandelt habe;10 denn die Kinder dieser Welt sind in ihrem Geschlechte klüger als die Kinder des Lichtes.11
9. Auch ich sage euch: Machet euch Freunde mittels des ungerechten Reichtumes,12 damit, wenn ihr abscheidet, sie euch in die ewigen Wohnungen aufnehmen.13
10. Wer im Geringsten treu ist,14 ist auch im Größern15 getreu; und wer im Geringen ungerecht ist, ist auch im Größern ungerecht.
11. Wenn ihr also mit dem ungerechten Reichtume nicht getreu gewesen seid,16 wer wird euch das wahre Gut anvertrauen?
12. Und wenn ihr in dem Fremden17 nicht treu gewesen seid, wer wird euch das geben, was euer ist?18
13. Kein Knecht kann zwei Herren dienen; denn er wird entweder den einen hassen und den andern lieben, oder dem einen anhängen, und den andern vernachlässigen; ihr könnet nicht Gott dienen und dem Reichtume. [Mt 6,24]
14. Es hörten aber alles dieses die Pharisäer, welche geldgierig waren; und sie verhöhnten ihn.19
15. Und er sprach zu ihnen: Ihr macht euch wohl vor den Menschen selbst gerecht, aber Gott kennt eure Herzen;20 denn was hoch ist vor den Menschen,21 ist ein Greuel vor Gott.
16. Das Gesetz und die Propheten reichen bis auf Johannes; von da an wird die frohe Botschaft vom Reiche Gottes verkündiget, und jeder wendet Gewalt an, es zu erlangen.22 [Mt 11,12]
17. Es ist aber leichter, dass Himmel und Erde vergehen,23 als dass ein einziges Pünktlein vom Gesetze wegfalle.24 [Mt 5,18]
18. Ein jeder, der sein Weib entlässt, und eine andere heiratet, der bricht die Ehe; und wer eine vom Manne Entlassene heiratet, bricht die Ehe.25
19. Es war ein reicher Mann, der kleidete sich in Purpur und feine Leinwand, und hielt alle Tage herrliche Gelage.26
20. Es war auch ein Armer, mit Namen Lazarus,27 der lag vor dessen Türe voller Geschwüre,
21. und er hätte sich gerne von den Brosamen gesättigt, die von des Reichen Tische fielen, und niemand gab sie ihm; allein auch die Hunde kamen, und leckten seine Geschwüre.28
22. Es geschah aber, dass der Arme starb, und von den Engeln in den Schoß Abrahams getragen wurde.29 Und es starb auch der Reiche, und wurde in die Hölle begraben.
23. Als er nun in den Qualen war, und seine Augen erhob, sah er Abraham von ferne, und Lazarus in seinem Schoße.
24. Und er rief, und sprach: Vater Abraham!30 erbarme dich meiner, und sende den Lazarus, dass er die Spitze seines Fingers in´s Wasser tauche, und meine Zunge abkühle;31 denn ich leide große Pein in dieser Flamme.
25. Abraham aber sprach zu ihm: Gedenke, Sohn!32 dass du Gutes empfangen hast in deinem Leben,33 und Lazarus entgegen Übles; jetzt aber wird dieser getröstet, du hingegen wirst gepeiniget.34
26. Und über dies alles ist zwischen uns und euch eine große Kluft gesetzet,35 dass die, welche von hier zu euch hinübergehen wollen, es nicht können, und die welche, von dort hierher herüberkommen wollen, auch nicht können.36
27. Und er sprach: So bitte ich dich, Vater! dass du ihn in das Haus meines Vaters sendest;37
28. denn ich habe fünf Brüder, dass er ihnen Zeugnis gebe, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen.38
29. Abraham sprach zu ihm: Sie haben Moses und die Propheten, diese sollen sie hören!39
30. Er aber sprach: Nein, Vater Abraham! aber wenn einer von den Toten zu ihnen kommt, so werden sie Buße tun.40
31. Aber er sagte zu ihm: Wenn sie Moses und die Propheten nicht hören, so werden sie auch nicht glauben, wenn jemand von den Toten aufersteht.41

Fußnote

Kap. 16 (1) Das Ziel des Gleichnisses zeigt V. 9. - (2) Die an ihn glaubten, aber nicht wie die Apostel alles verlassen hatten. - (3) Wohl mit Recht. (V. 3) - (4) Bisher in Amt und Würden. - (5) Zwei werden des Beispiels halber angeführt. - (6) Hebr. Bath = 432 Eier, nach einigen 39,5 Liter, nach anderen nur 20,12. - (7) Einen anderen Schuldschein. - (8) Kor, von denen jeder 10 Bath hält. - (9) Diesem erlässt er weniger. Ähnlich verfährt er wohl mit den übrigen Schuldnern. - (10) Indem er das Ansehen, das er bald verlieren soll, dazu benutzt, für seine Zukunft Sorge zu tragen. – (11) Wenn sie unter sich sind. Sie wissen besser für das jetzige Leben Fürsorge zu treffen, als die Kinder des Lichtes für das zukünftige (Bon., Euth., Theoph.). – (12) Der Reichtum enthält die Gefahr der Ungerechtigkeit. – (13) Vergl. V. 4. Diese Stelle zeigt, dass wir Verdienste sammeln können und sollen, und dass die Heiligen für uns bitten. Viele Lehren für das geistige Leben lassen sich aus dem Gleichnisse ziehen. - (14) Wer zeitliche Güter schlecht anwendet, beraubt sich vieler Gnaden Gottes, welche er sonst erhalten würde. - (15) Würdig, mehr zu erhalten. - (16) Ihr habt ihn nicht nach Gottes Willen gebraucht. - (17) Die zeitlichen Güter werden nicht mit uns geboren und bleiben nicht bei uns im Tode (Cyr., Ambr., Bon., Theoph.); wir sind nicht ihre Herren, sondern ihre Verwalter. - (18) Die geistlichen Güter, welche Gott euch bietet. - (19) Mit Geschrei hinderten sie die Wirkung der Belehrung bei dem Volke. - (20) Mit ihrer Bosheit. - (21) Bewundert und geschätzt ist. - (22) Ihr Pharisäer verachtet zwar die Verkündigung, andere aber benutzen sie und bemühen sich aus allen Kräften, in das Reich einzugehen. Nach anderen: Alle von denen und gegen die der Herr hier redet, greifen es feindselig an. - (23) Wären sie Hüter des Gesetzes, sie ständen auf Seiten Christi, der dem Gesetze sein Ansehen und seine Dauer sichert, da er zur wahren Vollkommenheit fortführt. - (24) Keine Erfüllung finden. Dieser Grundsatz gilt in dem Reiche, das Jesus verkündet, und jene angeblichen Liebhaber des Gesetzes sind seine schlimmsten Feinde. Vergl. auch [Mt 5,18]. - (25) So zeigt der Heiland, dass er wahre Heiligkeit fordert, und tadelt die Sinnlichkeit vieler Pharisäer, welche häufig ihre Ehe lösten. - (26) Beweis, dass niemand dem Mammon und Gott zugleich dienen kann. Das Gleichnis wendet sich auch gegen die Pharisäer. Hingegen: Selig die Armen. Purpur war die Kleidung der Könige und Fürsten, seine Leinwand der Stoff der reichesten Kleider. Der Reiche führt ein ganz sinnliches Leben (wie V. 20 zeigt), verbunden mit unmenschlicher Grausamkeit. - (27) Dasselbe wie Eleazar, Gott ist Hilfe. Die Wunden sind gleichsam sein Kleid. - (28) Eine neue Belästigung (Theoph., Euth.). Andere anders. - (29) Siehe da den Lohn der geduldig ertragenen Armut. - (30) So muss dein Herz sich erbarmen. - (31) Wie anders als einst im Leben! Nur um einen Tropfen Wasser wagt er zu bitten. - (32) Außer der Anrede verrät nichts Mitleid. - (33) Griech.: Deine Güter. In ihnen suchtest du dein Glück, Gott vergessend. - (34) Erster Grund, weshalb aller Trost verweigert werden muss. Der zweite liegt in der Unmöglichkeit, solchen zu gewähren. - (35) Nach unwiderruflicher Bestimmung. - (36) Unveränderlich, ewig bleibt die Scheidung zwischen Seligen und Verdammten. - (37) Da er für sich nichts erlangt, bittet er für andere. - (38) Aus welcher Absicht der Reiche so redet, sagt der Heiland nicht. Was Jesus selbst uns durch das Gespräch lehrt, zeigt V. 31. - (39) Diese belehren sie über Gottes Gerechtigkeit und die Notwendigkeit der Buße. - (40) Griech.: Sie werden sich überreden lassen, nämlich Buße zu tun. - (41) Ein Beispiel hierfür sind die Pharisäer, denen der Heiland den von den Toten auferweckten Lazarus in der Tat sandte (daher wohl im Gleichnisse die Wahl des Namens), und die Jesus mit ihm töten wollten (Theoph., Euth.). Im Gleichnisse ist das, was eine Lehre enthält, von dem, was nur zur Einkleidung dient, wohl zu unterscheiden.

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