Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:JSir39

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Ecclesiasticus. Caput XXXIX.

Ekklesiastikus. Das Buch Jesus Sirach. Kapitel 39


Streben nach Weisheit. (V. 15) Betrachtung der Werke Gottes in Rücksicht auf die Guten und die Bösen. [JSir 42,14]

1. Sapientiam omnium antiquorum exquiret sapiens, et in prophetis vacabit.
2. Narrationem virorum nominatorum conservabit, et in versutias parabolarum simul introibit.
3. Occulta proverbiorum exquiret, et in absconditis parabolarum conversabitur.
4. In medio magnatorum ministrabit, et in conspectu præsidis apparebit.
5. In terram alienigenarum gentium pertransiet: bona enim et mala in hominibus tentabit.
6. Cor suum tradet ad vigilandum diluculo ad Dominum, qui fecit illum, et in conspectu Altissimi deprecabitur.
7. Aperiet os suum in oratione, et pro delictis suis deprecabitur.
8. Si enim Dominus magnus voluerit, spiritu intelligentiæ replebit illum:

9. Et ipse tamquam imbres mittet eloquia sapientiæ suæ, et in oratione confitebur Domino:
10. Et ipse diriget consilium ejus, et disciplinam, et in absconditis suis consiliabitur.
11. Ipse palam faciet disciplinam doctrinæ suæ, et in lege testamenti Domini gloriabitur.
12. Collaudabunt multi sapientiam ejus, et usque in sæculum non delebitur.
13. Non recedet memoria ejus, et nomen ejus requiretur a generatione in generationem.
14. Sapientiam ejus enarrabunt gentes, et laudem ejus enuntiabit ecclesia.
15. Si permanserit, nomen derelinquet plus quam mille: et si requieverit, proderit illi.

16. Adhuc consiliabor, ut enarrem: ut furore enim repletus sum.
17. In voce dicit: Obaudite me divini fructus, et quasi rosa plantata super rivos aquarum fructificate.
18. Quasi Libanus odorem suavitatis habete.
19. Florete flores, quasi lilium, et date odorem, et frondete in gratiam, et collaudate canticum, et benedicite Dominum in operibus suis.
20. Date nomini ejus magnificentiam, et confitemini illi in voce labiorum vestrorum, et in canticis labiorum, et citharis, et sic dicetis in confessione:
21. Opera Domini universa bona valde.
22. In verbo ejus stetit aqua sicut congeries: et in sermone oris illius sicut exceptoria aquarum.
23. Quoniam in præcepto ipsius placor fit, et non est minoratio in salute ipsius.
24. Opera omnis carnis coram illo, et non est quidquam absconditum ab oculis ejus.
25. A sæculo usque in sæculum respicit, et nihil est mirabile in conspectu ejus.
26. Non est dicere: Quid est hoc, aut quid est istud? omnia enim in tempore suo quærentur.
27. Benedictio illius quasi fluvius inundavit.
28. Quomodo cataclysmus aridam inebriavit, sic ira ipsius gentes, quæ non exquisierunt eum, hereditabit.

29. Quomodo convertit aquas in siccitatem, et siccata est terra: et viæ illius viis illorum directæ sunt: sic peccatoribus offensiones in ira ejus.

30. Bona bonis creata sunt ab initio, sic nequissimis bona et mala.

31. Initium necessariæ rei vitæ hominum, aqua, ignis, et ferrum, sal, lac et panis similagineus, et mel, et botrus uvæ, et oleum, et vestimentum.
32. Hæc omnia sanctis in bona, sic et impiis et peccatoribus in mala convertentur.
33. Sunt spiritus, qui ad vindictam creati sunt, et in furore suo confirmaverunt tormenta sua:
34. In tempore consummationis effundent virtutem: et furorum ejus, qui fecit illos, placabunt.
35. Ignis, grando, fames, et mors omnia hæc ad vindictam creata sunt:
36. Bestiarum dentes, et scorpii, et serpentes, et romphæa vindicans in exterminium impios.

37. In mandatis ejus epulabuntur, et super terram in necessitatem præterient verbum.
38. Propterea ab initio confirmatus sum, et consiliatus sum, et cogitavi, et scripta dimisi.
39. Omnia opera Domini bona, et omne opus hora sua subministrabit.

40. Non est dicere: Hoc illo nequius est: omnia enim in tempore suo comprobabuntur.
41. Et nunc in omni corde et ore collaudate, et benedicite nomen Domini.


1. Der Weise erforscht die Weisheit aller Alten1 und beschäftigt sich mit den Propheten.
2. Er behält die Erzählungen berühmter Männer und dringt zugleich in den Sinn ihrer Gleichnisreden ein.
3. Er erforscht die Geheimnisse der Sprüche und dringt in die Verborgenheiten der Gleichnisreden ein.
4. Inmitten von Großen verrichtet er Dienst2 und erscheint vor des Herrschers Angesicht.
5. Er durchzieht die Länder fremder Völker, denn Gutes und Böses unter den Menschen sucht er zu erfahren.3
6. Er richtet sein Herz vom frühen Morgen an eifrig zu dem Herrn, seinem Schöpfer, und vor dem Allerhöchsten fleht er.4
7. Er öffnet seinen Mund im Gebete und fleht für seine Sünden.5
8. Denn wenn es dem Herrn, dem Höchsten, gefällt, erfüllt er ihn mit dem Geiste der Einsicht.6
9. Dann7 sendet er die Aussprüche seiner Weisheit wie Regengüsse aus und preist im Gebete den Herrn.8
10. Dieser aber lenkt seine Einsicht und seinen Willen und er sinnt nach über Seine Geheimnisse.9
11. Er macht die Zucht seiner Lehre kund und rühmt sich des Bundesgesetzes des Herrn.10
12. Viele werden seine Weisheit preisen und in Ewigkeit wird er nicht vergessen werden.
13. Sein Andenken erlischt nicht und sein Name wird leben von Geschlecht zu Geschlecht.11
14. Seine Weisheit rühmen die Völker und sein Lob verkündet die Gemeinde.12
15. Bleibt er am Leben, so hinterlässt er einen größeren Namen als Tausende, und geht er zur Ruhe, so wird ihm auch dies zum Gewinne13 gereichen.
16. Nochmals will ich einsichtsvoll reden, denn der Begeisterung bin ich voll.14
17. Laut spricht er:15 Höret auf mich, ihr Kinder Gottes! und bringet Frucht16 gleich der Rose, die an Wasserbächen gepflanzt ist.
18. Duftet Wohlgeruch wie der Weihrauch.17
19. Treibet Blüten wie die Lilie, duftet Wohlgeruch und grünet zum Ergötzen,18 stimmt ein Loblied an19 und preiset den Herrn ob seiner Werke.
20. Verherrlichet seinen Namen und preiset ihn mit der Stimme eurer Lippen, mit Lobgesängen der Lippen und mit Zithern, und sprechet im Lobpreise also:
21. Alle Werke des Herrn sind sehr gut.20 [1Mos 1,31; Mk 7,37]
22. Auf sein Wort hin21 stand das Wasser wie ein Damm22 und durch das Wort seines Mundes wie Wasserbehältnisse.
23. Er gebeut und es geschieht, was ihm gefällt, und nichts kann hindernd entgegenstehen, wenn er helfen will.23
24. Das Tun aller Menschen liegt vor ihm offen da und vor seinen Augen ist nichts verborgen.24
25. Von Ewigkeit zu Ewigkeit reicht sein Blick und nichts ist wunderbar vor seinem Angesichte.25
26. Man darf nicht sagen:26 Was ist dies oder was ist jenes? Denn alles wird zu seiner Zeit erforscht.27
27. Sein Segen fließt reichlich wie ein Strom.28
28. Wie die Flut29 den dürren Erdboden tränkt, so wird sein Zorn über jene Völker kommen, die ihn nicht suchen.30 [1Mos 7,11]
29. Wie er Wasser in Trockenheit wandelte und die Erde trocken war, so dass ihre Pfade eben waren und für sie zum Wege dienten, so leiden die Sünder Anstoß durch seinen Zorn. [2Mos 14,21]
30. Gutes ist für die Guten von Anfang an bestimmt,31 so auch für die Bösen Gutes und Böses.32
31. Die Hauptbedürfnisse immenschlichen Leben sind:33 Wasser, Feuer, Eisen, Salz, Mich, Weizenbrot, Honig, Traubensaft, Öl und Kleidung. [JSir 29,28]
32. Dies alles gereicht den Frommen zum Guten, den Gottlosen und Sündern aber zum Bösen.
33. Es gibt Sturmwinde,34 die zur Rache geschaffen sind35 und in ihrem Grimme verstärken sie ihre Geißeln.36
34. Zur Zeit des Verderbens37 lassen sie ihre Kraft aus und besänftigen den Grimm ihres Schöpfers.38
35. Feuer, Hagel,39 Hungersnot40 und Tod,41 dies alles ist zur Rache geschaffen;42
36. die Zähne der wilden Tiere,43 Skorpione, Schlangen44 und das Schwert, welches an den Gottlosen Rache übt, zum Untergange.45
37. Sie frohlocken über seine Befehle46 und stehen, wo er auf Erden ihrer bedarf, bereit und übertreten, wenn ihre Zeit da ist, den Befehl nicht.47
38. Darum48 war ich von Anfang an fest in meiner Überzeugung, ich erwog und dachte nach und legte es in Schrift nieder:
39. Alle Werke des Herrn sind gut und jedes Werk gibt Hilfe zur rechten Zeit. [1Mos 1,31, Mk 7,37]
40. Man kann nicht sagen: Dies ist schlechter als jenes,49 denn alles bewährt sich wohl zu seiner Zeit.50
41. Lobet also nun51 mit ganzem Herzen und Munde und preiset den Namen des Herrn!


Fußnote

Kap. 39 (1) Diese soll ja al seine Art Erbschaft an die Späteren übergehen. Vergl. [Job 12,12]. Wer diese Alten sind, wird im Folgenden erklärt. An erster Stelle stehen die Propheten. - (2) Die Erfahrung bietet sich und wird gelernt an den Höfen der Fürsten, den diese haben viele Weise und Ratgeber, und in Gerichten. - (3) Jedes Volk hat etwas Gutes in Sinn und Sitten, dies sucht er zu erforschen, vor dem Bösen sich hütend. - (4) Drittes Mittel, die Weisheit zu erwerben. Vergl. [Jak 1,5]. - (5) Insofern diese ihn der Erhörung unwürdig machen könnten. - (6) Die Wiederholung zeigt, wie wichtig dies Mittel ist. - (7) Wie reichlich gibt Gott dem Bittenden! - (8) Der erste Erfolg und Beweis der Weisheit ist, dass sie Gott preist für seine Wohltaten. - (9) Denn Gott offenbart sie ihm. [Ps 50,8] - (10) Eine weitere Frucht der Weisheit ist der Nutzen für den Nächsten. Der Weise hat Gottes Gesetz und Offenbarung schätzen gelernt und zeigt allen dessen Wohltat. - (11) Früchte, welche auf den Weisen selbst zurückfließen. - (12) Das auserwählte Volk. - (13) Wird er noch größeren Ruhm erlangen. Griech. wohl: so fließt ihm (noch reicheres) Lob zu. - (14) Griech.: wie der Vollmond bin ich voll – von Weisheitssprüchen und Lehren. - (15) Fehlt im Griech. - (16) Griech.: wachset auf. - (17) Griech.: Und wie Weihrauch duftet Wohlgeruch. – Vulg.: Wie der Weihrauch süßen Geruches vor dem Herrn. - (18) Wie dies geschehen kann, sagt der Rest des Verses. - (19) Kein gewöhnliches, sondern das erhabenste Lob erschalle. - (20) Das Griechische fügt bei: Und alles, was er gebeut, zu seiner Zeit geschieht es. - (21) Zuerst sind die Werke seiner Allmacht zu bewundern. - (22) Wohl Anspielung an [1Mos 1,6-10]. - (23) Allgemeine Schilderung der Allmacht Gottes. - (24) Was je in Zeit und Ewigkeit geschieht. - (25) Weil nichts geschieht, als was er will und zulässt. Ihm ist nichts neu und unerwartet oder seinem Willen entgegen. - (26) Alles ist gut (V. 21), aber nicht alles erkennen wir. Darum darf niemand verächtlich sprechen: Was ist das? Oder: wozu soll das nützlich sein? - (27) Und als zu irgend etwas dienend erkannt. - (28) Hebr.: wie der Nil. - (29) Hebr.: der Fluss, der Euphrat. - (30) Griech. Hebr.: Wie er wasserreiche Orte in Salzland verwandelt. (Sodoma und Gomorrha). - (31) Durch Gottes Anordnung werden alle Güter zuteil, und wer Gott verehrt, dem wird (nach der Ökonomie des Alten Testamentes) es wohl gehen. Im Übrigen dient denen, die Gott lieben, alles zum Guten. - (32) So lautet der Satz auch im Hebr. Den Bösen wird der Gebrauch der geschaffenen Dinge, die an sich gut und nützlich sind, nicht entzogen. Eine andere Frage ist es, ob dieser Gebrauch ihnen zuletzt zum Guten dient. Die Antwort hierauf gibt V. 32. - (33) Beispiele der Dinge, welche Gott Guten und Bösen in gleicher Weise gewährt, doch nicht mit gleichem Erfolge. - (34) Außer den Dingen, welchen Guten und Bösen gemeinsam sind, welche die Guten gut, die Schlechten schlecht gebrauchen, sind andere, deren sich Gott bedient, die Gottlosen zu strafen. - (35) Indem Gott sie sendet. - (36) Ihren Grimm. - (37) Wenn der Böse untergehen soll. - (38) Durch Vollstreckung seiner Rache. Vergl. [Ez 5,13]. - (39) Vergl. [2Mos 9,18.24; Jos 10,11; Ps 17,13; Ps 77,47; Weish 5,23; Weish 16,16] - (40) [5Mos 28,20; 2Sam 24,13; Spr 10,3] - (41) Hebr.: Pestilenz: [3Mos 26,25; 4Mos 14,12; 5Mos 28,21; Jer 29,18; Ez 7,15] - (42) Von Gott gesendet, was nicht geschähe, wollte er nicht Gericht halten. - (43) [1Koe 13,24; 1Koe 20,36; 2Koe 2,24] - (44) [4Mos 21,6; Ju 8,25] - (45) [2Mos 22,24; 3Mos 26,25.33; 5Mos 32,25] - (46) Um Rache zu nehmen. - (47) Erfüllen ihn genau. - (48) Weil alle Werke Gottes seiner Macht und Güte gegen die Guten, seiner Gerechtigkeit gegen die Bösen dienen. - (49) Je nachdem man den Nutzen einer Sache kennt, einer anderen nicht. - (50) In seinem Nutzen. - (51) Nach Erwägung alles dessen. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 31 | 32 | 33 | 34 | 35 | 36 | 37 | 38 | 40 | 41 | 42 | 43 | 44 | 45 | 46 | 47 | 48 | 49 | 50 | 51 |

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