Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Rich14: Unterschied zwischen den Versionen
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4. Aber seine Eltern wussten nicht, dass die Sache von dem Herrn kam und<sup>5</sup> dass er einen Anlass wider die Philister suchte; denn zu jener Zeit herrschten die Philister über Israel. <br/> | 4. Aber seine Eltern wussten nicht, dass die Sache von dem Herrn kam und<sup>5</sup> dass er einen Anlass wider die Philister suchte; denn zu jener Zeit herrschten die Philister über Israel. <br/> | ||
5. Samson ging nun mit seinem Vater und mit seiner Mutter nach Thamnatha hinab.<sup>6</sup> Als sie zu den Weinbergen der Stadt kamen, zeigte sich ein junger Löwe, grimmig und brüllend, und ging auf ihn zu. <br/> | 5. Samson ging nun mit seinem Vater und mit seiner Mutter nach Thamnatha hinab.<sup>6</sup> Als sie zu den Weinbergen der Stadt kamen, zeigte sich ein junger Löwe, grimmig und brüllend, und ging auf ihn zu. <br/> | ||
6. | 6. Da kam der Geist des Herrn<sup>7</sup> über Samson, und er zerriss den Löwen, als ob er ein Böckchen in Stücke risse, ohne dass er etwas in seiner Hand hatte;<sup>8</sup> seinem Vater und seiner Mutter aber wollte er nichts davon sagen.<sup>9</sup> <br/> | ||
7. Und er ging hinab und redete mit dem Weibe, die seinen Augen gefallen hatte. <br/> | 7. Und er ging hinab und redete mit dem Weibe, die seinen Augen gefallen hatte. <br/> | ||
8. Als er nun nach einiger Zeit wieder dahin kam, um sie zum Weibe zu nehmen, bog er vom Wege ab, um die Leiche des Löwen zu sehen, und siehe, da war ein Bienenschwarm in dem Rachen des Löwen und Honigseim. <br/> | 8. Als er nun nach einiger Zeit wieder dahin kam, um sie zum Weibe zu nehmen, bog er vom Wege ab, um die Leiche des Löwen zu sehen, und siehe, da war ein Bienenschwarm in dem Rachen des Löwen und Honigseim. <br/> | ||
9. Diese nahm er in die Hand und aß davon auf dem Wege; und als er zu seinem Vater und zu seiner Mutter kam, gab er ihnen einen Teil, und sie aßen auch davon; er wollte ihnen aber nicht sagen,<sup>10</sup> dass er den Honig aus dem Leichname des Löwen genommen hatte. <br/> | 9. Diese nahm er in die Hand und aß davon auf dem Wege; und als er zu seinem Vater und zu seiner Mutter kam, gab er ihnen einen Teil, und sie aßen auch davon; er wollte ihnen aber nicht sagen,<sup>10</sup> dass er den Honig aus dem Leichname des Löwen genommen hatte. <br/> | ||
10. Darauf ging sein Vater<sup>11</sup> zu dem Weibe hinab und bereitete seinem | 10. Darauf ging sein Vater<sup>11</sup> zu dem Weibe hinab und bereitete seinem Sohne Samson ein Mahl;<sup>12</sup> so nämlich pflegten die jungen Männer zu tun.<sup>13</sup> <br/> | ||
11. Als ihn nun die Bürger des Ortes sahen, gaben sie ihm dreißig Genossen,<sup>14</sup> die bei ihm sein sollten. <br/> | 11. Als ihn nun die Bürger des Ortes sahen, gaben sie ihm dreißig Genossen,<sup>14</sup> die bei ihm sein sollten. <br/> | ||
12. Zu diesen sprach Samson: Ich will euch ein Rätsel aufgeben; wenn ihr mir dasselbe innerhalb der sieben Tage des Mahles löset, will ich euch dreißig Unterkleider und ebenso viele Gewänder geben; <br/> | 12. Zu diesen sprach Samson: Ich will euch ein Rätsel aufgeben; wenn ihr mir dasselbe innerhalb der sieben Tage des Mahles löset, will ich euch dreißig Unterkleider und ebenso viele Gewänder geben; <br/> | ||
13. wo ihr es aber nicht lösen könnt, so sollt ihr mir dreißig Unterkleider und | 13. wo ihr es aber nicht lösen könnt, so sollt ihr mir dreißig Unterkleider und ebensoviele Gewänder geben. Sie antworteten ihm: Gib dein Rätsel auf, dass wir es hören. <br/> | ||
14. Da sprach er zu ihnen: Vom Fresser ging Speise aus, und vom Starken Süßigkeit. Sie konnten aber das Rätsel drei Tage lang nicht lösen. <br/> | 14. Da sprach er zu ihnen: Vom Fresser ging Speise aus, und vom Starken Süßigkeit. Sie konnten aber das Rätsel drei Tage lang nicht lösen. <br/> | ||
15. Als nun der siebte Tag<sup>15</sup> herankam, sprachen sie zu dem Weibe Samsons: Schmeichle deinem Manne und berede ihn, dass er dir angibt, was das Rätsel bedeutet. Willst du das aber nicht tun, so werden wir dich und das Haus deines Vaters verbrennen. Oder habt ihr uns deshalb zur Hochzeit geladen, um uns zu berauben?<sup>16</sup> <br/> | 15. Als nun der siebte Tag<sup>15</sup> herankam, sprachen sie zu dem Weibe Samsons: Schmeichle deinem Manne und berede ihn, dass er dir angibt, was das Rätsel bedeutet. Willst du das aber nicht tun, so werden wir dich und das Haus deines Vaters verbrennen. Oder habt ihr uns deshalb zur Hochzeit geladen, um uns zu berauben?<sup>16</sup> <br/> | ||
16. Da weinte sie vor Samson und klagte und sprach: Du bist mir<sup>17</sup> gram und hast mich nicht lieb; darum willst du mir das Rätsel, welches du den Söhnen meines Volkes aufgegeben hast, nicht lösen. Er aber antwortete: Meinem Vater und meiner Mutter habe ich es nicht sagen wollen, und dir sollte ich es kundtun können?<sup>18</sup> <br/> | 16. Da weinte sie vor Samson und klagte und sprach: Du bist mir<sup>17</sup> gram und hast mich nicht lieb; darum willst du mir das Rätsel, welches du den Söhnen meines Volkes aufgegeben hast, nicht lösen. Er aber antwortete: Meinem Vater und meiner Mutter habe ich es nicht sagen wollen, und dir sollte ich es kundtun können?<sup>18</sup> <br/> | ||
17. Da weinte sie die sieben Tage des Mahls vor ihm; endlich am siebten Tag, | 17. Da weinte sie die sieben Tage des Mahls vor ihm; endlich am siebten Tag, da sie ihm allzu lästig ward, sagte er ihr die Lösung. Sofort teilte sie dieselbe ihren Mitbürgern mit. <br/> | ||
18. Diese sagten am siebten Tage, noch ehe die Sonne unterging, zu ihm: | 18. Diese sagten am siebten Tage, noch ehe die Sonne unterging, zu ihm: Was ist süßer als Honig, und was ist stärker als der Löwe? Er antwortete ihnen: Hättet ihr nicht mit meinem Kalbe gepflügt,<sup>19</sup> so hättet ihr mein Rätsel nicht erraten! <br/> | ||
19. Da kam der Geist des Herrn über ihn,<sup>20</sup> und er ging nach Askalon hinab und erschlug daselbst dreißig Männer;<sup>21</sup> diesen nahm er die Kleider<sup>22</sup> und gab sie<sup>23</sup> denen, welche das Rätsel gelöst hatten. Hierauf ging er in großem Zorne<sup>24</sup> hinauf in das Haus seines Vaters; <br/> | 19. Da kam der Geist des Herrn über ihn,<sup>20</sup> und er ging nach Askalon hinab und erschlug daselbst dreißig Männer;<sup>21</sup> diesen nahm er die Kleider<sup>22</sup> und gab sie<sup>23</sup> denen, welche das Rätsel gelöst hatten. Hierauf ging er in großem Zorne<sup>24</sup> hinauf in das Haus seines Vaters; <br/> | ||
20. sein Weib aber nahm sich einen von seinen Freunden und Hochzeitsgenossen zum Manne.<sup>25</sup> <br/> | 20. sein Weib aber nahm sich einen von seinen Freunden und Hochzeitsgenossen zum Manne.<sup>25</sup> <br/> |
Aktuelle Version vom 5. April 2023, 09:27 Uhr
Liber Judicum, Hebraice Sophetim. Caput XIV.
Das Buch der Richter Kap. 14
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1. Descendit ergo Samson in Thamnatha: vidensque ibi mulierem de filiabus Philisthiim,
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Fußnote
Kap. 14 (1) Eine Ursache, weshalb die Israeliten zu den Philistern gingen, siehe [1Sam 13,20ff]. - (2) Aus Dankbarkeit für die ihm ohne sein Verdienst von Gott zu teil gewordene Wohltat hatte Samson sich nicht allein von bestimmten Speisen enthalten, sondern noch mehr durch das Fernhalten von aller Sünde auszeichnen sollen. Indes hatte Gott die Heiligkeit des Lebens nicht zur Bedingung der Erwählung gemacht, weshalb Samson auch durch Sünden nicht seine außernatürliche Stärke verlieren durfte, zumal Gott ihn durch die Entziehung der Gnade strafen konnte, welche ihn in stand setzte, sein Nasiräat treu zu beobachten und so des Beistandes Gottes sicher zu sein. Wenn [Hebr 11,32ff], sein Glaube und seine Gerechtigkeit gelobt wird, so zeigt sich sein Glaube, wenngleich derselbe noch ohne die Rechtfertigung ist, zwar schon in dem Mute, mit dem er zahlreiche Feinde angreift, doch voll und ganz erst, so dass er die Menge der Sünden bedeckte und mit der Gerechtigkeit verbunden war, erst im Gebete vor seinem Tode. In dem Buhlen mit den Töchtern der Heiden offenbart sich seine Schwäche, ein Spiegelbild des natürlichen Charakters seines Volkes, das beständig zu den Heiden neigte. - (3) Sündigte Samson damit? Nicht gegen [2Mos 34,16] oder [5Mos 7,2], da die an diesen Stellen erlassenen Verbote nur die Ehen mit Chananitern betreffen. Der Geist Gottes [Rich 13,25] bewegt ihn dazu und Samson ist sich dessen bewusst. - (4) Hebr.: gehst. - (5) Zu streichen. - (6) Zur Verlobung. (V. 7) - (7) Der Geist der Stärke. - (8) Die Philister ließen den Israeliten keine Waffen. [1Sam 13,20] - (9) Er war also von dem Wege, den seine Eltern gingen, abgewichen. - (10) Hebr.: Er teilte ihnen aber nicht mit. - (11) Dem Vater kam die Hauptrolle zu, darum wird er allein genannt. - (12) Hebr.: Und Samson bereitete dort ein Mahl; jedenfalls auf Kosten seines Vaters. - (13) Zur Zeit des Verfassers war also die Gewohnheit eine andere: das Mahl fand nicht mehr im Hause der Braut statt. Durch die von den Philistern geübte Gewohnheit wurden die Hebräer, welche Philisterinnen nahmen, bewogen, zu den Philistern zu ziehen, so dass ihre Kinder oft bereits zu deren Volk gehörten. - (14) Ehrenhalber. So entsagte der Bräutigam gleichsam seinem Volke. Die Genossen des Bräutigams heißen [Mt 9,15] die Söhne des Bräutigams. - (15) So Hebr. Chald., die Sept. liest: Der vierte Tag. Indes die Schwierigkeit löst sich besser so, dass die folgenden Worte V. 15, V. 16 als Paranthese gefasst worden sind und V. 17b auf den siebten Tag zurückkommt. - (16) Durch Einschüchterung und durch Appell an das Ehrgefühl suchen sie zum Ziele zu kommen. - (17) Hebr.: Nur Abneigung hast du für mich, nicht Liebe. - (18) Die Eltern haben wohl nach der Lösung des Rätsels nicht gefragt. Samson ist bereits schwankend. - (19) Mein Weib dazu missbrauchend, um mir das Geheimnis zu entlocken. - (20) Der Geist des Herrn leitete ihn nicht, als er sein Rätsel selbst verriet. - (21) Die beständigen Unterdrückungen seines Volkes gaben ihm dazu nicht ungerechten weiteren Anlass. - (22) Hebr.: Und nahm ihre Rüstungen. - (23) Die Kleider. Es waren wohl Landleute, die er nacheinander tötete, so dass das Gerücht davon sich nicht alsobald verbreitete. Vergl. [1Sam 27]. - (24) Über sein Weib und seine Genossen. - (25) Hebr.: Wurde das Weib Simsons seinem Genossen zu eigen, den er sich selbst beigesellt hatte – dem Brautführer. (Sept.)
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