Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:JSir27

Aus Vulgata
Version vom 12. Februar 2014, 18:27 Uhr von Sr.theresia (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „=Ecclesiasticus. Caput XXVII.= =Ekklesiastikus. Das Buch Jesus Sirach. Kapitel 27= {| border="1" cellpadding="20" cellspacing="0" |colspan="2"| <center> Ver…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ecclesiasticus. Caput XXVII.

Ekklesiastikus. Das Buch Jesus Sirach. Kapitel 27


Verschiedene Sünden und ihre Folgen. [JSir 28,30]

1.Propter inopiam multi deliquerunt et qui quærit locupletari, avertit oculum suum.
2. Sicut in medio compaginis lapidum palus figitur, sic et inter medium venditionis et emptionis angustiabitur peccatum.
3. Conteretur cum delinquente delictum.
4. Si non in timore Domini tenueris te instanter, cito subvertetur domus tua.

5. Sicut in percussura cribri remanebit pulvis, sic aporia hominis in cogitatu illius.
6. Vas figuli probat fornax, et homines justos tentario tribulationis.

7. Sicut rusticatio de ligno ostendit fructum illius, sic verbum ex cogitatu cordis hominis.
8. Ante sermonem non laudes virum: hæc enim tentatio est hominum.

9. Si sequaris justitiam, apprehendes illam: et indues quasi poderem honoris, et inhabitabis cum ea, et poteget te in sempiternum, et in die agnitionis invenies firmamentum.

10. Volatilia ad sibi similia conveniunt: et veritas ad eos, qui operantur illam, revertetur.
11. Leo venationi insidiatur semper: sic peccata operantibus iniquitates.

12. Homo sanctus in sapientia manet sicut sol: nam stultas sicut luna mutatur.
13. In medio insensatorum serva verbum tempori: in medio autem cogitantium assiduus esto.
14. Narratio peccantium odiosa, et risus illorum in deliciis peccati.

15. Loquela multum jurans, horripilationem capiti statuet: et irreverantia ipsius obturatio aurium.

16. Effusio sanguinis in rixa superborum: et maledictio illorum auditus gravis.
17. Qui denudat arcana amici, fidem perdit, et non inveniet amicum ad animum suum.
18. Dilige proximum, et conjungere fide cum illo.
19. Quod si denudaveris absconsa illius, non persequeris poste um.

20. Sicut enim homo, qui perdit amicum suum, sic et qui perdit amicitiam proximi sui.

21. Et sicut qui dimittit avem de manu sua, sic dereliquisti proximum tuum, et non eum capies:

22. Non illum sequaris, quoniam longe abest: effugit enim quasi caprea de laqueo: quoniam vulnerata est anima ejus.

23. Ultra eum non poteris colligare: et maledicti est concordatio:

24. Denudare autem amici mysteria, desperatio est animæ infelicis.

25. Annuens oculo fabricat iniqua, et nemo eum abjiciet.

26. In conspectu oculorum tuorum condulcabit os suum, et super sermones tuos admirabitur: novissime autem pervertet os suum, et in verbis tuis dabit scandalum.
27. Multa odivi, et non coæquavi ei, et Dominus odiet illum.

28. Qui in altum mittit lapidem, super caput ejus cadet: et plaga dolosa dolosi dividet vulnera.

29. Et qui foveam fodit, incidet in eam: et qui statuit lapidem proximo, offendet in eo: et qui laqueum alii ponit, peribit in illo.

30. Facienti nequissimum consilium, super ipsum devolvetur, et non agnoscet unde adveniat illi.
31. Illusio, et improperium superborum, et vindicta sicut leo insidiabitur illi.

32. Laqueo peribunt qui oblectantur casu justorum: dolor autem consumet illos antequam moriantur.

33. Ira et furor, utraque exsecrabilia sunt, et vir peccator continens erit illorum.


1.Aus Mangel1 sündigen viele und wer reich zu werden sucht, wendet sein Auge2 ab.3
2. Wie zwischen den Spalten der Steine ein Pflock eingetrieben wird, so4 drängt sich zwischen Kauf und Verkauf die Sünde ein.

3. Mit dem Sünder wird die Frucht der Sünde vertilgt.5
4. Hältst du dich nicht mit Eifer fest an der Zucht des Herrn, so wird dein Haus bald den Untergang finden.6
5. Wie7 beim Rütteln eines Siebes der Staub zurückbleibt, so das Unvermögen8 eines Menschen bei seinem Sinnen.
6. Die Gefäße des Töpfers bewährt der Ofen9 und gerechte Menschen die Prüfung der Trübsal.10
7. Wie die Pflege11 eines Baumes aus dessen Frucht kund wird, so12 das Wort aus den Gedanken des Menschenherzens.
8. Lobe keinen Menschen, ehe du seine Rede gehört,13 denn sie ist der Prüfstein der Menschen.
9. Wenn du der Gerechtigkeit nachstrebst, so wirst du sie erlangen und sie wie ein Ehrenkleid anlegen.14 Du wirst bei ihr wohnen und sie wird dich immerdar schützen und am Tage des Gerichtes wirst du Sicherheit finden.
10. Die Vögel halten sich zu ihresgleichen, so kommt auch die Wahrheit zu denen, welche sie üben.15
11. Der Löwe16 lauert immer auf Raub, so die Sünden auf die, welche Unrecht tun.
12. Ein heiliger Mensch bleibt in der Weisheit, gleich der Sonne;17 aber der Tor ist veränderlich18 wie der Mond.
13. Im Kreise der Unverständigen spare dein Wort, bis es Zeit ist;19 doch im Kreise der Verständigen weile gern.
14. Die Rede der Sünder20 ist abscheulich21 und ihr Lachen ertönt bei sündhafter Schwelgerei.
15. Die rede eines, der viel schwört,22 macht die Haare des Hauptes sich sträuben und seine Unverschämtheit macht, dass man sich die Ohren verstopft.23
16. Blutvergießen entsteht aus dem Gezänke der Übermütigen und ihr Lästern ist widrig anzuhören.
17. Wer des Freundes Geheimnisse verrät, verliert das Vertrauen und findet keinen Freund mehr nach seinem Wunsche.
18. Liebe deinen Nächsten und bleibe ihm treu verbunden.24
19. Hast du aber seine Geheimnisse verraten, so wirst du ihn nicht wieder gewinnen.
20. Denn gleich einem Menschen, der seinen Freund25 vernichtet, so ist der, welcher die Freundschaft seines Nächsten vernichtet.26
21. Und gleich dem, der einen Vogel aus seiner Hand lässt, so hast du deinen Nächsten verscherzt und wirst ihn nicht wieder fangen.
22. Folge ihm nicht nach, denn er hält sich von dir fern; er ist entflohen wie eine Gazelle aus der Schlinge, weil seine Seele verwundet ist.
23. Du wirst ihn nicht mehr verbinden können,27 bei Schmähungen ist eine Wiederversöhnung möglich;
24. aber wer des Freundes Geheimnisse verrät, macht eine Seele unglücklich und verzweifelt.28
25. Wer mit den Augen winkt,29 sinnt auf Böses; doch niemand macht sich von einem solchen frei.30
26. Vor deinen Augen macht er seine Rede süß und bewundert deine Worte, danach31 aber verkehrt er seine Sprache32 und macht, dass deine Worte anstößig erscheinen.
27. Vielerlei hasse ich, aber nichts so sehr wie einen solchen, und33 auch der Herr hasst ihn.34
28. Wer einen Stein in die Höhe wirft, dem fällt er auf den Kopf, und ein heimtückischer Streit schlägt dem Heimtückischen Wunden.35
29. Wer eine Grube gräbt, fällt selbst in dieselbe;36 wer seinem Nächsten einen Stein legt,37 stößt selbst daran; und wer einem anderen eine Schlinge legt, geht selbst in ihr zugrunde.
30. Wer mit einem bösen Anschlage umgeht, auf den fällt derselbe zurück, ohne dass er weiß, woher es ihm zustößt.
31. Wohl treiben die Übermütigen Hohn und Spott, doch38 die Rache lauert ihnen auf wie ein Löwe.
32. In der eigenen Schlinge kommen die um, welche sich über den Fall der Gerechten freuen; und Schmerz zehrt sie auf, noch bevor sie sterben.
33. Zorn39 und Wut sind beide verabscheuungswürdig, aber der Sünder hegt sie.


Fußnote

Kapitel 27 (1) Griech.: Wegen dessen, was gleichgültig ist: den Reichtum nannten die Stoiker so. Vergl. [JSir 7,20]. - (2) Vom Rechten und Guten, von Gott. - (3) Vergl. [1Tim 6,9]. - (4) Mit gleicher Gewalt und Festigkeit. Käufer und Verkäufer suchen sich zu übervorteilen. - (5) Aus einer anderen Übersetzung am Rand beigefügt und später in den Text gebracht. - (6) Was sichert den Besitz? Wahre Frömmigkeit. Vergl. [3Mos 26, 5Mos 28]. - (7) Anzeichen, an denen ein Mensch erkannt wird. (V. 5-8) - (8) Was immer den Menschen verlegen und ängstlich macht: Nach allem Sinnen bleibt nur Ängstlichkeit. Griech.: Unrat, Fehlerhaftes. - (9) Wenn sie nicht zerspringen, sind sie gut gearbeitet. - (10) Die wahrhaft Gerechten werden durch dieselbe nicht gebrochen. – Griech.: Eines Menschen Prüfung erfolgt durch seine Rede: Im Zwiegespräch offenbart sich der Charakter. - (11) Sorgsame oder nachlässige Pflege. - (12) So zeigt das aus den Gedanken des Herzes hervorgehende Wort den Charakter des Menschen. Griech.: so das Wort die Gedanken des menschlichen Herzens. - (13) Und ihn so als gerecht erfunden. - (14) Das Folgende fehlt im Griech. Der erste Teil von V. 9 wird in V. 10 weiter erklärt. - (15) Vergl. [Joh 3,21]. - (16) Wie der Löwe den anderen Tieren auflauert und unter ihnen Verwüstung anrichtet, so die Sünde. Vergl. [1Mos 4,7]. - (17) Griech.: Das Gespräch eines Frommen ist allezeit Weisheit. Vulg.: Der Heilige bleibt beständig dabei, Weisheit vorzubringen, er bringt vor, was anderen Nutzen schafft, und lässt seine Meinung nicht nach der Verschiedenheit der Zeiten oder Personen im Stich, bald weise, bald töricht redend. Den Zusatz: wie die Sonne, hat der Übersetzer gemacht, um gegen den Mond ein Gegenbild zu schaffen. Der Weise ist beständig wie die Sonne. - (18) Auch im Reden bald lobend, bald tadelnd nach dem Ansehen anderer. - (19) Griech.: Um zu den Unverständigen zu gehen, nimm die Zeit wahr. - (20) Grund, warum man sich von der Gemeinschaft der Toren fernhalten soll (bis V. 16). - (21) Weil sie töricht reden. Vergl. auch [Spr 2,14]. - (22) Weil Gottes Name gemissbraucht wird. - (23) Griech.: und ihr Gezänk, dass man sich die Ohren verstopft. - (24) Dies ist das Mittel, Freundschaft zu bewahren. - (25) Schreibfehler der Vulgata, vielmehr: seinen Feind. - (26) Wie jemand ohne Hoffnung den Feind zum Freunde machen zu können, seinen Feind vernichtet, so hast du die Freundschaft mit deinem Nächsten durch die Offenbarung des Geheimnisses vernichtet. - (27) Die Vulgata gibt den Grund an, warum man den Freund nicht zurückgewinnt: seine Wunde lässt sich nicht mehr verbinden. Griech.: denn eine Wunde lässt sich verbinden. - (28) Griech.: dessen Hoffnung ist dahin. Die Vulgata nennt den unglücklich, der einen Freund verliert, denn ein Freund ist ein Schatz. [JSir 6,14] - (29) Wer Freundschaft gegen jemand heuchelt, um ihm desto sicherer zu schaden. - (30) Eben weil derselbe heuchelt. - (31) In deiner Abwesenheit. - (32) Redet über dich böse (Gegensatz: macht Rede süß). - (33) Ich nicht allein, sondern auch der Herr. - (34) Darum darf er sich nicht freuen, denn das Böse, das er anderen bereitet, fällt auf ihn zurück. - (35) Vergl. [Ps 7,17]. - (36) Vergl. [Spr 26,27]. - (37) Damit er über denselben falle. - (38) Doch mögen sie nicht wähnen, dass ihre Anschläge gelingen werden. - (39) V. 33 gehört dem Sinne nach bereits zum nächsten Kapitel: Griech.: Groll und Zorn, auch das sind Greuel. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 28 | 29 | 30 | 31 | 32 | 33 | 34 | 35 | 36 | 37 | 38 | 39 | 40 | 41 | 42 | 43 | 44 | 45 | 46 | 47 | 48 | 49 | 50 | 51 |

Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.