Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt25
Sanctum Jesu Christi Evangelium secundum Mattæum
Das heilige Evangelium Jesu Christi nach Matthäus - Kap. 25
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1.Tunc simile erit regnum cœlorum decem virginibus: quæ accipientes lampades suas exierunt obviam sponso, et sponsæ. 10. Dum autem irent emere, venit sponsus: et quæ paratæ errant, intraverunt cum eo ad nuptias, et clausa est janua. 22. Accessit autem et qui duo talenta acceperat, et ait: Domine, duo talenta tradidisti mihi, ecce alia duo lucratus sum. 25. Et timens abii, et abscondi talentum tuum in terra, ecce habes quod tuum est,
33. Et statuet oves quidem a dextris suis, hœdos autem sinistris. 35. Esurivi enim, et debistis mihi manducare: sitivi, et dedistis mihi bibere: hospes eram, et collegistis me: 36. Nudus, et cooperuistis me: infirmus, et visitastis me: in carcere eram, et venistis ad me. 37. Tunc respondebunt ei justi, dicentes: Domine, quando te vidimus esurientem, et pavimus te: sitientem. Et dedimus tibi potum? 40. Et respondens rex, dicet illis: Amen dico vobis, quamdiu fecistis uni ex his fratribus meis minimis, mihi fecistis.
42. Esurivi enim, et non dedistis mihi manducare: sitivi, et non dedistis mihi potum: |
1. Dann1 wird das Himmelreich gleich sein2 zehn3 Jungfrauen, welche ihre Lampen nahmen und ausgingen,4 dem Bräutigam5 und der Braut6 entgegen.7 |
Fußnote
Kap. 25 (1) Wenn Christus wiederkommt. - (2) Es wird etwas Ähnliches geschehen wie im folgenden Gleichnis. - (3) Zehn ist die Zahl der Allgemeinheit. Diese Zahl wurde von den Juden gewählt, um eine nicht genau zu bestimmende Menge anzudeuten. Alle Christen sind hier vorbedeutet. (Bed., Pasch., Aug., Greg.) – (4) Bei den Juden pflegte das Hochzeitsmahl im Hause des Bräutigams gehalten zu werden, - hier nach der älteren Sitte, im Hause der Braut. Vergl. [Rich 14,10]. Auch pflegten die Jungfrauen nicht dem Bräutigam entgegen zu gehen. Der Heiland deutet durch die Veränderung in der Darstellung an, dass er von einem Bräutigam anderer Art spricht, dem größere Ehrenbezeugungen zu erweisen sind. Christus kommt, um sich die Kirche zu verloben und diejenigen Seelen, welche ihm mit brennenden Lampen, d. i. mit der heiligmachenden Gnade und guten Werken, entgegenkommen, in die himmlische Hochzeit einzuführen. - (5) Die Gläubigen werden in der Taufe und der Buße mit der heiligmachenden Gnade beschenkt, um mit ihrem Glanze geschmückt dem Heilande entgegen zu gehen und seine Ankunft zu erwarten. Tragen sie dieses Himmelslicht in sich, so werden sie zur Hochzeit des Lammes zugelassen; ist dasselbe in letzter Stunde in ihnen erloschen, so müssen sie vom Herrn hören: Ich kenne euch nicht. - (6) Dieser Zusatz fehlt in vielen Handschriften und passt in der Tat nicht zum Bilde. Die Jungfrauen bildeten nämlich die Begleitung der Braut, konnten ihr also nicht entgegengehen. Sie bedeuten alle Gläubigen, also die Kirche, welche die Braut Christi ist. Siehe [2Kor 11,2]. - (7) Dass die Jungfrauen dem Bräutigam entgegen kommen, zeigt, dass alle mehr bereit sein müssen, als wenn die den Bräutigam im Hause erwarten dürften. - (8) Je nachdem sie für die Zukunft Sorge tragen. - (9) Außer dem Öl in der Lampe. - (10) Sie erwägen, dass die Stunde der Ankunft des Bräutigams ungewiss ist. Das Öl nährt die Flamme; so muss der Mensch auch alles tun, was erforderlich ist, damit er die göttliche Gnade bewahre oder wiedergewinne, muss Tugenden üben und gute Werke tun. (Hil., Hier., Oris.) - (11) Wie [Mt 24,48]. - (12) Der Schlaf erklärt, warum die törichten Jungfrauen nicht eher bemerken, dass es ihnen an Öl gebricht. Wenn der Schlaf für die Erzählung eine besondere Bedeutung hat, so soll er vielleicht andeuten, dass niemand allezeit an die Ankunft Christi denkt. - (13) So dachten sich die Juden die Ankunft des Messias nach dem Bilde der letzten Nacht in Ägypten. Bedeutung: Zu einer Zeit, da man es nicht weiß, noch erwartet (Aug., Theoph.). - (14) Von solchen, die den Hochzeitszug kommen sahen. - (15) An jenem Tage kann niemand dem anderen helfen (Hier., Chrys.). - (16) Nicht lassen sich mehr gute Werke tun, sondern über das verflossene Leben muss Rechenschaft abgelegt werden (Hier.). Vergl. [Joh 9,4]. - (17) Die Hochzeit, von der [Offenb 19,7.9] die Rede ist. - (18) Die Zeit der Gnade ist vorüber. - (19) Gott kennt nur die (und neigt sich nur denen mit Wohlgefallen zu), welche das Licht der heiligmachenden Gnade besitzen, und ihm dadurch ähnlich und Christi Freunde sind. - (20) Die Zeit der Wiederkunft Christi zum allgemeinen Gerichte, aber auch diejenige seiner Ankunft zum besonderen. Ein ähnliches Gleichnis [Lk 19,12-26]. - (21) Christus bei seiner Himmelfahrt. - (22) Die Apostel, Bischöfe und Priester, jeder Christ. Die Talente bezeichnen mithin alles, was jemand hat, Kräfte des Geistes, irdischen Besitz u. a. - (23) Ein reicher Herr. Wie viel ein Talent ausmacht, siehe 18, Anm. 46. Ein jeder soll für seinen Herrn Gewinn suchen. - (24) Dies gehört zur Ausschmückung des Gleichnisses, nicht zur Belehrung. Die verschiedene Zahl der Talente weist auf die Freiheit hin, welche Gott bei der Verteilung seiner Gaben und Gnaden sich wahrt. Vergl. [Mt 20,13.14]. - (25) Die Zeitdauer der Abwesenheit ist der Zeitraum, den uns Gott für dieses Leben zumisst. (Hil.) - (26) Manche Handschriften und mehrere Väter ziehen dies Wort zum nächsten Verse. Der Sinn ist dann: Die Knechte machten sich mit Eifer an die Ausführung des ihnen zuteil gewordenen Auftrages. Zwei benutzen die Gaben ihres Herrn gut, und ihre Bemühungen fehlt der Erfolg nicht. Aber nur mit den erhaltenen Talenten erwerben sie neuen Gewinn, weil wir aus uns allein nichts vermögen zu Gottes Ehre und zu unserem und anderer Seelenheile. Der dritte Knecht ist das Bild derer, welche die Gnade Gottes umsonst empfangen [2Kor 6,1], welche sie weder selbst benutzen, noch anderen von den Erhaltenen mitteilen (Hil.), oder nie Herz und Sinn über die Dinge dieser Welt hinaus auf Höheres richten (Greg., Theoph.). - (27) Wie [Mt 24,48] und [Mt 25,5]. Sie haben viel empfangen und es ist ihnen viel Zeit gelassen worden, ihren Eifer und ihre Treue zu zeigen. Wer mehr empfangen, wird auch mehr zu verantworten haben (Greg.). - (28) Der Knecht erwähnt nicht den Gewinn zuerst, sondern das, was er empfangen. Nicht seiner Arbeit schreibt er das Erreichte vor allem zu, sondern der Wohltat seines Herrn, den anvertrauten Talenten, ohne die er nichts erreicht hätte. Die Frucht muss zudem im Verhältnis zur Aussaat stehen. - (29) Der Heiland geht von dem Gleichnisse zur Anwendung über. Deshalb nennt er fünf Talente weniges, denn alles Irdische ist nichts im Vergleich zu dem ewigen Lohne. [1Kor 2,9]. - (30) Die Freude, welche der Herr genießt, soll auch dir zuteil werden. Wenn wir uns über etwas freuen, was weniger ist als unser Herz, tritt die Freude in dieses ein (Thom.). - (31) Wie er mit nicht geringerer Zuversicht kommt als der erste, so ist auch sein Lob und sein Lohn nicht geringer. Beide Knechte werden wegen der Treue gelobt, nicht wegen der Größe des anvertrauten Gutes. Anders [Lk 19,16], wo die Ungleichheit des Verdienstes dargestellt wird. - (32) Er hat ein böses Gewissen und beginnt deshalb mit Vorwürfen und Klagen über die Härte seines Herrn, anstatt reumütig seine Schuld zu bekennen und um Verzeihung zu bitten (Hier., Bed.). - (33) Ich fürchtete, es könnte, wenn ich damit Handel triebe, durch einen Zufall verloren gehen und ich dafür von dir hart behandelt werden. - (34) Mehr kannst du nicht verlangen, nämlich, dass ich dir das deinige noch vermehre. Gibt es nicht auch kleinherzige Christen, die aus Furcht, Gott werde über alles Gute, das sie tun, einst Rechenschaft fordern, das Gute unterlassen? - (35) Du trägst kein Bedenken, deinen Herrn anzuklagen, um dich zu entschuldigen? - (36) Das ist die Ursache, warum du nur ein Talent bringst. - (37) Hier ist ein Fragezeichen zu setzen, denn der Herr will nicht sagen: Ich bin so hart, wie du mich geschildert, sondern will ihm zeigen, dass er sich durch seine Anklage selbst das Urteil spricht: Die Furcht, welche du vorgibst, ist nur ein Deckmantel für deine Trägheit. Du hattest ein sicheres und leichtes Mittel, das Geld fruchttragend anzulegen. - (38) Die Unterlassung des Guten und die Nachlässigkeit im rechten Gebrauche der Gaben Gottes verdient diesen Tadel. - (39) Erste Strafe: Dieselbe hat bei manchen Gaben Gottes, z. B. den Gnaden des Beistandes, statt. - (40) So pflegen die Menschen zu handeln. In der Anwendung ist indes nur Ähnlichkeit, nicht Gleichheit, als ob Gott nämlich die einem Trägen entzogene Gnade einem Eifrigen gäbe. - (41) Da im Gerichte niemand etwas empfängt, findet dieser Satz nicht auf das Gericht, sondern auf das Leben seine Anwendung. Wer mit Gottes Gnaden mitwirkt, erhält hier größere Gnaden und reicheren Trost, während der lässige Christ ohne Freude dahinlebt und die Gnade verliert. - (42) Zweite Strafe: Bei dieser geht der Heiland vom Gleichnis zur Anwendung über. Siehe über dieselbe[Mt 8,12, Mt 13,42, Mt 22,13, Mt 24,51]. Der faule Knecht wird verdammt, weil er nichts Gutes getan hat. Wohl ist es eine schwere Last zu predigen, zu belehren, zu strafen, zu erbauen, jür jeden zu eifern, und wer möchte solche Anstrengungen nicht fliehen? Doch das Evangelium bedroht die Säumigen mit Strafe (Aug.). Aber auch von den Gläubigen wird, was sie von den Hirten vernahmen, mit Gewinn zurückgefordert (Greg.). Wenn der Knecht so hart gestraft wird, der das Geld seines Herrn immerhin bewahrt hat, was haben da diejenigen zu erwarten, welche es verschleudern? (Aug.) Der böse Knecht hat nur ein Talent empfangen und verbirgt es, als ob es der Mühe nicht wert wäre, daraus Gewinn zu ziehen, aber er ward schwer gestraft; ein unscheinbares (er verbarg es B. 26), also darf niemand deshalb untätig bleiben, weil die ihm verliehenen Gaben minder glänzend sind. Wer aber mehr empfangen und dennoch seinem Herrn keinen Gewinn darbringt, was erwartet diesen? - (43) Siehe [Joh 5,27]. - (44) Vergl. [Mt 16,27]. Die Mahnung zur Wachsamkeit erhält durch die Beschreibung der Art seiner Wiederkunft neues Gewicht. Zudem war es notwendig, die Jünger, welche Zeugen so vieler Verfolgungen gewesen sind und nach zwei Tagen noch Schrecklicheres erleben sollen, durch den Hinweis auf seine Verherrlichung beim Weltgerichte im Gleuben und in der Hoffnung zu bestärken (Hier.). - (45) Als der seiner Majestät gebührende Hofstaat und um zu erklären, wie viel sie selbst in seinem Auftrage für das Heil der Menschen getan. - (46) Wohl eine leuchtende Wolke. - (47) Alle ohne Ausnahme (Chrys., Bed., Thom.). Wie Christus für alle Völker gestorben ist, so ist er auch als Richter über alle gesetzt. Der Heiland sagt: Völker, nicht Menschen, weil seine Majestät so erhabener erscheint. - (48) Er wird sie leicht und irrtumslos voneinander scheiden und trennen. - (49) Vergl. [Ez 34,17]. Die rechte Seite ist die Ehrenvolle. Die Guten sind sanfte, unschuldige und gehorsame Schafe, Christus ist ihr Hirt; die Bösen sind mit unfruchtbaren Böcken verglichen wegen ihres Mangels an guten Werken (Chrys., Theoph., Hil.) und wegen ihrer Begierlichkeit und anderer häßlicher Eigenschaften (Hier., Euth.). Den Ort, wo das Gericht stattfinden wird, offenbart Christus nicht. - (50) Zuvor hat sich der Heiland Menschensohn und Hirt genannt, jetzt nennt er sich König, da das Gericht dem Könige zugehört und es des Königs Recht ist, in sein Reich aufzunehmen oder von demselben auszuschliessen. - (51) Wegen der unendlichen Segensfülle, die ihnen vom Vater zuteil werden soll. - (52) Als euer euch gebührendes Eigentum (Chrys.), dass euch von mir erworben [Roem 8,17], von Ewigkeit her bestimmt und seit der Erschaffung bereitet ist. - (53) Schlecht gekleidet, eines geziemenden Kleides bedürftig. - (54) Der Heiland gibt, wie es in Beispielen geschieht, nur eine Klasse von guten Werken an. Er wählt die Werke der Liebe, weil seine wahren Jünger an dieser Tugend erkannt werden sollen (Chrys.). Da der Mensch ferner schon von Natur geneigt ist, anderen im Elende zu helfen, sind diese Worte von minderer Bedeutung für die Verheißung der Belohnung; was also wird für heroische Tugenden als Lohn zuteil werden? - (55) Man braucht nicht anzunehmen, dass die Gerechten wirklich diese Fragen stellen werden, denn sie wissen, dass der Heiland alle Werke der Nächstenliebe als ihm erwiesen ansehen will. Vergl. [Dan 7,13, Mt 10,40, Apg 9,4] Pasch. Nach dem heil. Aug. und Thom. Lässt Gott alle, die vor seinem Gerichte stehen, in einem Augenblick alles erkennen, was sie selbst und andere angeht, so dass das ganze Gericht im Herzen und Gewissen stattfindet. Dieses Erleuchten von Seiten Gottes und das Erkennen von Seiten der Gerechten stellt der Heiland in der Form von Rede und Gegenrede lebhaft vor Augen. - (56) Arme, bei den Menschen Verachtete (Chrys., Hil.). – (57) So schon [Mt 10,40]. Alle Gläubigen sind Glieder Christi [1Kor 16,15], seine Brüder und Schwestern [Mt 12,50] Thom. - (58) Die Strafe des Verlustes. Alles Gute wird ihnen genommen und mit dem Fluche der Verdammnis belastet gehen sie in die Strafe der Sinne ein. Beide Strafen werden verhängt, weil sie die Liebe gegen den Nächsten nicht geübt haben. Wie kann Christus die als die Seinen anerkennen, welche die diese unterscheidende Tugend nicht besaßen? Und wie konnten die Gott lieben, die den Bruder nicht geliebt haben? Welcher Gegensatz zu B. 34 in allen Teilen des Urteils!. - (59) Kein von dieser Erde hergenommener Begriff vermag uns ein treueres Bild der Leiden, welche die Verdammten erdulden, zu geben als der Ausdruck Feuer. Es ist zwar ein anderes Feuer als das irdische, aber ein ebenso wahres wie dieses (H.H. Väter.). – (60) Hier ist eine Abweichung von dem Gegensatze zu B. 34 zu bemerken. Ihr waret geschaffen, einst selig zu werden. Durch die Sünde habt ihr euch dem Teufel zugesellt und seid der ihm bestimmten Strafe verfallen (Orig., Pasch.). Deshalb gibt auch der Herr nicht hinzu, von wem sie verflucht sind: Nicht von Gott, sondern durch ihre eigenen Taten (Chrys.). – (61) Alles fordert die Verdammnis: Die Leichtigkeit des guten Werkes, die Lage des Bedürftigen, das natürliche Mitleid, die Größe der verheißenen Belohnung und der angedrohten Strafe, die Würde dessen, der die Wohltat als ihm erwiesen ansehen wollte, Gott (Chrys.). – (62) Die Gerechten wiederholen die Worte des Richters eines nach dem anderen, die Bösen fassen dieselben beschämt kurz zusammen. Christus lehrt uns, dass alle Werke und die Ursachen der Seligkeit und der Verdammnis offenbar werden. Sicherlich wird der Herr den Verdammten nicht gestatten, lange mit ihm zu rechten, zumal sie bereits im besonderen Gerichte die Ursache ihrer Verdammnis erfahren haben. Das Bild soll uns also mahnen, dass wir jetzt so leben, dass wir einst nicht das Urteil der Verdammnis hören. – (63) In die ewige, selige Unsterblichkeit. Der Ausdruck: „ewig“ bedeutet endlose Dauer, denn bei [Lk 1,33] heißt das Reich Jesu ein Reich ohne Ende, und nach [Joh 11,26] werden die Gerechten niemals sterben. In derselben Bedeutung muss „ewig“ auch im ersten Versgliede genommen werden; einmal weil sich die Ausdrücke in beiden Versgliedern aufeinander beziehen; dann weil nach [Mt 3,12, Apg 20,10, Joh 3,36] die Strafe der Gottlosen nicht minder endlos genannt ist. Wie könnten die Verdammten auch je sich bekehren, da ihnen die Gnade Gottes für immer entzogen ist, nachdem sie dieselbe in der Zeit des Lebens, in welcher sie ihnen allein gegeben worden ist, nicht zu ihrem Heile angewandt haben? So wenig die Finsternis je Licht werden kann, oder das Feuer aus einer Schlacke je Silber oder Gold hervorrufen kann, ebenso wenig vermag die Hölle je dem Himmel sich zu nähern. Alle heiligen Väter haben diese Endlosigkeit der Strafen gelehrt, und die unfehlbare Kirche hat den Irrtum, dass die Strafen der Teufel und Verdammten einmal ein Ende haben, verdammt. (II. Konzil von Konstantinopel Kan. 12) Hasse, o Mensch! Nicht diese Strafe, denn sie ist gerecht; hasse die Sünde. Wer nur die Strafe verabscheut, verfällt in Sünde und Strafe. Durch Unglauben entrückelst du dir zwar das Andenken der Hölle, aber nicht die Hölle selbst; du verbindest dir die Augen, um den Abgrund nicht zu sehen, aber desto gewisser fällst du hinein. Die Hölle mit gläubigen Augen schon von ferne schauen, schreckt dich vom Wege weg, der zur Hölle führt. Außerhalb der Höllenpforte kann man noch umkehren, aber aus der Hölle ist keine Erlösung; die Türe ist ewig geschlossen und mit der Ewigkeit verriegelt. Wie ein zweiter Moses, Stifter und Gesetzgeber des Neuen Bundes, beschließt Christus seine öffentliche Lehrtätigkeit mit Verheißung und Drohung. [5Mos 30,15.19].
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