Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt17
Sanctum Jesu Christi Evangelium secundum Mattæum
Das heilige Evangelium Jesu Christi nach Matthäus - Kap. 17
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1. Et post dies sex assumpsit Jesus Petrum, et Jacobum, et Joannem fratrem ejus, et ducit illos in montem excelsum seorsum. 8. Levantes autem oculos suos, neminem viderunt, nisi solum Jesum. 12. Dico autem vobis, quia Elias jam venit, et non cognoverunt eum, sed fecerunt in eo quæcumque voluerunt. Sic et Filius hominis passurus est ab eis. 14. Et cum venisset ad turbam, accessit ad eum homo genibus provolutus ante eum, dicens: Domine, miserere filio meo, quia lunaticus est, et male patitur: nam sæpe cadit in ignem, et crebro in aquam. 15. Et obtuli eum discipulis tuis, et non potuerunt curare eum. 17. Et increpavit illum Jesus, et exiit ab eo dæmonium, et curatus est puer ex illa hora. 20. Hoc autem genus non ejicitur nisi per orationem, et jejunium.
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1. Nach sechs Tagen1 nahm Jesus den Petrus, Jakobus und Johannes, Bruder desselben,2 zu sich, und führte3 sie allein auf einen hohen Berg.4 [Mk 9,1, Lk 9,28] |
Fußnote
Kap. 17 (1) Bald nach der ersten Ankündigung seines Leidens, damit die Apostel an Christi Kreuz nicht Anstoß nehmen. Nach Lukas, welcher den Tag, auf welchen die Kapitel 16 erzählten Ereignisse trafen, und der Tag des Aufsteigens auf den Berg zuzählt, sind es acht Tage. - (2) Diese drei Apostel ehrt Christus vor allen. Ihnen gab er besondere Namen, sie ließ er als Zeugen zu bei der Auferweckung der Tochter des Jairus und bei seinem Leiden im Garten Gethsemani. Petrus hatte seine Gottheit bekannt und war das Haupt der Apostel; Jakobus sollte einst der erste Märtyrer sein; der heil. Johanes war dem Herrn besonders lieb wegen seiner Jungfräulichkeit. - (3) Nach [Lk 9,28.37] scheint die Verklärung in der Nacht stattgehabt zu haben. – (4) Nach der Überlieferung war es der Tabor. - (5) Die Gestalt blieb unverändert, aber alle Linien nahmen die Farbe des herrlichen Lichtes an. (Chr.) - (6) Griech: Wie Licht. Der Glanz ist das Sinnbild der himmlischen Herrlichkeit und göttlichen Majestät. Wohl hätte Christi heiliger Leib immer verherrlicht sein sollen, da seine Seele mit Gott in seliger Anschauung verbunden und seine h. Menschheit mit der Gottheit in einer Person vereinigt war, indes der Herr ließ dies, weil er in Knechtsgestalt erscheinen wollte, nicht zu. Die Verklärung des Herrn ist ein Vorbild der Klarheit, welche einst die in Gott versenkte Seele im Himmel dem Leibe mitteilt. Die Apostel sollen erkennen, dass der Heiland sich ganz freiwillig dem Leiden unterwirft. Welchen Eindruck sie von diesem Ereignisse mit sich nahmen, siehe [2Petr 1,16-18]. - (7) Was der Herr den Pharisäern und Sadduzäern um ihres hartnäckigen Unglaubens willen versagt hat, ein Zeichen vom Himmel, gewährt er den Aposteln. Wie die Verklärung die Gottheit Christi bewies, welche der heil. Petrus vor wenigen Tagen bekannt, so traten Moses und Elias als Zeugen für seine messianische Würde auf. Sie vertreten das Gesetz und die Propheten, welche den Messias vorherverkündet und auf ihn vorbereitet haben. Moses Gegenwart bezeugt, dass Christus nicht gekommen ist, das Gesetz aufzulösen, sondern zu erfüllen; Elias, des Eiferes für die Ehre Gottes, dass alle Erhabenheit des A. B. auf Christi Verkündigung abzielt. Elias kommt von de Orte, an den Gott ihn versetzt hat, Moses aus der Vorhölle; Elias, der noch nicht gestorben ist, erscheint im eigenen Leibe, Moses in einem Scheinleibe, wie die Engel (Thom.). Wie die Apostel sie erkannten, gibt das Evangelium nicht an. Worüber Christus mit ihnen sprach, sagt [Lk 9,31]: über sein Leiden. Was die Apostel vor wenigen Tagen vom Heilande gehört und was ihnen des Herrn so unwürdig schien, wiederholen jetzt die Männer Gottes. Vergl. [Lk 22,44] So lernen die Jünger, was Christi Leiden bei Gott gilt. - (8) Petrus sieht, dass die Vertreter des A. B. Jesus verlassen wollen. Wenn der heilige Apostel von der Verklärung Christi so beseligt wird, dass er auf immer eine Süßigkeit, die sie gewährt, genießen möchte, wie unbeschreiblich groß wird da die Seligkeit des Himmels sein! - (9) Durch die Wolke pflegte Gott im A. T. seine Gegenwart kundzugeben. [2Mos 16,10, 2Sam 8,10 u. a. Q.]. Diese Wolke ist glanzumstrahlt und entzieht den Heiland, Moses und Elias den Augen der Apostel. Von neuem wird durch ein göttliches Zeugnis das Bekenntnis des heiligen Petrus [Mt 16,16] bestätigt. Vergl. [2Petr 1,17]. Über die Worte siehe [Mt 3,17]. - (10) Besonders in dem, was er euch über sein Leiden und seine Auferstehung gesagt hat [Mt 16,24-26]. Was Gott einst betreffs der Propheten vorgeschrieben [5Mos 18,15], befiehlt er jetzt hinsichtlich des Hauptes der Propheten Vergl. [Apg 3,22] - (11) Himmlische Erscheinungen pflegen die Menschen mit Schrecken zu erfüllen. Siehe [Jes 6,5, Ez 2,1, Dan 7,15, Dan 10,8, Lk 1,29] - (12) Wie Christus [Mt 16,20] es den Aposteln untersagte zu verkünden, dass er Gottes Sohn ist, so ergeht hier ein gleiches Verbot, bis das Werk der Erlösung vollbracht, die Kirche gegründet und damit die Zeit gekommen ist, alle Geheimnisse des Lebens Christi öffentlich zu verkünden. - (13) Die Apostel haben die Worte Christi: von den Toten auferstehen, wohl dahin verstanden, dass Jesus in seiner Herrlichkeit kommen wird, und nahmen an, dass diese Ankunft des Herrn bald bevorstehe. Soll Elias dem Volke predigen, weshalb verließ er den Herrn so bald? Und wenn er nicht kommt, warum lehren die Schriftgelehrten denn seine Ankunft? - (14) Der Heiland belehrt die Apostel über seine erste und zweite Ankunft. - (15) Wird alles Verkehrte bessern [Mal 4,5.6] und die Juden zu Gott zurückführen. [Roem 11,25] Wie [Mal 3,1 und Mal 4,5] von einem doppelten Tage des Herrn und von zwei Vorläufern spricht, so auch der Heiland, indem er sagt, Elias werde kommen, und das Vorbild des Elias sei schon gekommen und habe die erste Ankunft des Messias verkündet (Chrys., Aug.) Über das Verhalten der Pharisäer gegen den ersten Vorboten Christi siehe [Mt 11,16]. - (16) Der Tod des heil. Johannes ist eine Vorbedeutung des Todes Christi. Siehe [Mt 14,1]. - (17) Nach dem V. 12 gesagten. - (18) Am anderen Tage nach [Lk 9,37]. Auf dem Gipfel des Berges hat Christus seine Herrlichkeit geoffenbart, am Fuße übt der böse Geist seine Herrschaft aus über einen armen Knaben und weicht nicht einmal den Jüngern Christi. - (19) Welche Demut und welch großer Eifer! - (20) Ein Epileptiker, der zugleich besessen ist. Der böse Geist mehrt den Einfluß der Krankheit. - (21) Die neun Jünger, welche Christus am Fuße des Berges zurückgelassen. Er wusste also, dass die Jünger des Herrn mehrfach Krankenheilungen vorgenommen. Wie [Mt 10,8]. - (22) Die Pharisäer benutzen die Gelegenheit, gegen den Heiland zu reden. [Mk 9,13] Jesus tadelt das Volk, den Vater und die Apostel. (Pasch.) Das Volk, weil es nach so vielen Wundern noch den Verleumdern sein Ohr leiht, den Vater, weil sein Glaube nicht groß genug ist, die Jünger, weil auch in ihr Herz des Herrn Worte noch nicht tief genug eingedrungen sind. Der Heiland zeigt durch diesen Verweis, wie sehr ihm ihr Heil am Herzen liegt. Alsdann vollbringt er die Heilung, um alle zum vollkommenen Glauben zu führen. - (23) Den bösen Geist. [Mk 9,24, Lk 9,43] - (24) Sie sind beschämt, die Demütigung macht sie geeignet, die Mahnung des Heilandes in ihr Herz aufzunehmen. - (25) Wegen der Schwäche eures Glaubens. Der böse Geist hatte wohl derart getobt, dass sie sich fürchteten, wagt er doch auch in Christi Gegenwart zu wüten - (26) Ein kleines Samenkorn. Vergl. [1Kor 1,25], Wenn der Glaube auch so klein ist wie dieses, vermag er doch das Größte, vermag er selbst Berge zu versetzen. (Hil., Chrys) Aus dem Glauben, der sich auf Gottes Allmacht und Wahrhaftigkeit stützt, muss das Vertrauen hervorwachsen, dass Gott im gegebenen Falle selbst ein Wunder wirken werde. Den Weg zu diesem Vertrauen zeigt der Heiland im folgenden Verse. - (27) Christus steht zu den Füßen eines hohen Berges. So macht sein Wort noch mehr Eindruck. Die Redeweise ist wohl eine sprichwörtliche. Der Berg bedeutet jedes große Hindernis, wie [Sach 4,7]. - (28) Die schlimmste Art. So wollte es Gott, aber die Bosheit dieser Teufel erforderte ein solches Mittel oder die Herzensbeschaffenheit des Besessenen war eine ungeeignete. [Apg 16,18] werden andere böse Geister durch das bloße Geheiß ausgetrieben. Ebenso [Lk 10,17] u. a. Durch das Gebet wird das Herz mit Gott verbunden, erkennt ihn besser und gewinnt höheres Vertrauen. Dem Gebete hat Gott zudem Erhörung verheißen [Mt 7,7-11], und gut ist das Gebet mit Fasten. [Tob 12,8, Dan 9,3] Der Glaube ist oft länger zu üben und durch die Bußwerke gleichsam zu stärken, wie auch das Gebet anhalten muss. - (29) Als guter Lehrer will der Heiland die Apostel immer mehr an den Gedanken gewöhnen, dass er leiden müsse, aber zugleich den Anstoß des Kreuzes beseitigen. [Mt 16,22] - (30) Der Sohn Gottes wird der Willkür der sterblichen Menschen überliefert werden. - (31) Die Betrübnis ist ein Fortschritt gegen [Mt 16,22]. Die Jünger verstanden nicht, wie das, was sie von dem Herrn glaubten, mit seinem Leiden zu vereinbaren war. - (32) An die Ankündigung des Todes wird als Gegengewicht die Offenbarung seiner erhabenen Würde angefügt. (33) Eine Doppeldrachme = eine halbe Sikel (1,25 Mark). Jeder über 20 Jahre alte Israelit musste [Neh 10,33 ein Drittel], später einen halben Sikel als Tempelsteuer, als Abgabe an Gott entrichten. Die Einnehmer wenden sich an Petrus, weil sie vor dem Herrn zu große Ehrfurcht haben, um von ihm den Zoll einzufordern. Ob sie die Frage stellen, um Christus zu versuchen oder aber um auf freundlichere Weise die Abgabe einzuziehen, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Da Christus ihnen keinen Anstoß geben will, ist das Letztere wahrscheinlicher. - (34) Durch die Form der Frage ist angedeutet, dass der heil. Petrus voreilig gehandelt hat. Der Apostel ersieht aus der Frage, dass Christus alles weiß, was gesprochen wurde. Jesus umfasst alles, um dem heil. Petrus das in´s Gedächtnis zurückzurufen, was dieser vor einigen Tagen von ihm bekannt [Mt 16,16] und in seiner Antwort außer acht gelassen hat. - (35) Also bin auch noch vielmehr ich, Sohn des ewigen Königs, frei von der Tempelabgabe (Chrys., Hil., Hier.). Da der Herr indes seine Würde noch nicht öffentlich verkünden will, zahlt er die Abgabe, damit es nicht den Anschein habe, als ob er die alte Gewohnheit gering schätze und den Tempel verachte. - (36) Die Mehrzahl bedeutet wohl, dass der Heiland auch den heil. Petrus in die Befreiung einschließt, weil es für ihn, den Grundstein des neutestamentlichen Reiches, nicht geziemend war, die Steuer des A. T. zu zahlen, das ja nur der Schatten des Neuen ist. Das Verhalten Christi lehrt, dass es nicht angezeigt ist, zu jeder Zeit von seinem Rechte Gebrauch zu machen ohne Rücksicht auf etwa entstehendes Ärgernis. - (37) Der Heiland zahlt die Abgabe, aber durch die Art, wie er sie gibt, zeigt er, wer er ist. - (38) Ein Sikel oder vier Drachmen also etwa 270 Pfen. - (39) Petri Gehorsam ist ein Bekenntnis seines Glaubens an Christi Gottheit. Diesen Glauben zu festigen, tut Christus ein Wunder, da das Geld sonst nicht zur Hand ist. Petrus ist wieder der Bevorzugte. (Chrys.) Beachte Christi Armut, milde Fürsorge, Sanftmut in der Zurechtweisung. (Thom) - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 |
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