Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:JSir31

Aus Vulgata
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ecclesiasticus. Caput XXXI.

Ekklesiastikus. Das Buch Jesus Sirach. Kapitel 31


Der Reichtum. (V. 11) Gastmähler. [JSir 32,17]

1. Vigilia honestatis tabefaciet carnes, et cogitatus illius auferet somnum.

2. Cogitatus præscientiæ avertit sensum, et infirmitas gravis sobriam facit animam.
3. Laboravit dives in congregatione substantiæ, et in requie sua replebitur bonis suis.
4. Laborvit pauper in diminutione victus, et in fine inops fit.
5. Qui aurum diligit, non justificabitur: et qui insequitur consumptionem, replebitur ex ea.
6. Multi dati sunt in auri casus, et facta est in specie ipsius perditio illorum.
7. Lignum offensionis est aurum sacrifivantium: væ illis,, qui sectantur illud, et omnis inprudens deperiet in illo.

8. Beatus dives, qui inventus est sine macula: et qui post aurum non abiit, nec speravit in pecunia, et thesauris.

9. Quis est hic, et laudabimus eum? fecit enim mirabilia in vita sua.

10. Qui probatus est in illo, et perfectus est, erit illi gloria æterna: qui potuit transgredi, et non est transgressus: facere mala, et non fecit:

11. Ideo stabilita sunt bona illius in Domino, et eleemosynas illius enarrabit omnis Ecclesia sanctorum.

12. Supra mensam magnam sedisti? non aperias super illam faucem tuam prior.
13. Non dicas sic: Multa sunt, quæ super illam sunt:
14. Memento quoniam malus est oculus nequam.
15. Nequius oculo quid creatum est? ideo ab omni facie sua lacrimabitur: cum viderit.
16. Ne extendas manum tuam prior, et invidia contaminatus erubescas.

17. Ne comprimaris in convivio.

18. Intellige quæ sunt proximi tui ex teipso:
19. Utere quasi homo frugi his, quæ tibi apponuntur: ne, cum manducas multum, odio habearis.
20. Cessa prior causa disciplinæ: et noli nimius esse, ne forte offendas.

21. Et si in medio multorum sedisti, prior illis ne extendas manum tuam, nec prior poscas bibere.
22. Quam sufficiens est homini erudito vinum exiguum, et in dormiendo non laborabis ab illo, et non senties dolorem.
23. Vigilia, cholera, et tortura viro infrunito:
24. Somnus sanitatis in homine parco: dormiet usque mane, et anima illius cum ipso delectabitur.
25. Et si coactus fueris in edendo multum surge e medio, evome: et refrigerabit te, et non adduces corpori tuo infirmitatem.
26. Audi me fili, et ne spernas me: et in novissimo invenies verba mea.

27. In omnibus operibus tuis esto velox, et omnis infirmitas non occurret tibi.
28. Splendidum in panibus benedicent labia multorum, et testimonium veritarum est.
29. Nequissimo in pane murmurabit civitas, et testamonium nequitiæ illius verum est.
30. Diligentes in vino noli provocare: multos enim exterminavit vinum.

31. Ignis probat ferrum durum: sic vinum corda superborum arguet ebrietate potatum.

32. Æqua vita hominibus vinum in sobrietate: si bibas illud moderate, eris sobrius.
33. Quæ vita est ei, qui minuitur vino?
34. Quid defraudat vitam? Mors.
35. Vinum in jucunditatem creatum est, et non in ebrietatem, ab initio.

36. Exsultatio animæ et cordis vinum moderate potatum.
37. Sanitas est animæ et corpori sobrius potus.
38. Vinum multum potatum irritationem, et iram, et ruinas multas facit.
39. Amaritudo animæ vinum multum potatum.
40. Ebrietatis animositas imprudentis offensio, minorans virtutem, et faciens vulnera.

41. In convivio vini non arguas proximum: et non despicias eum in jucunditate illius:
42. Verba improperii non dicas illi: et non premas illum in repetendo.


1. Wachen um Reichtums willen verzehrt den Leib und Sorge um denselben verscheucht den Schlaf.1
2. Die Sorge um künftige Dinge verkehrt den Sinn und eine schwere Krankheit macht den Geist nüchtern.2
3. Ein Reicher müht sich ab und sammelt Vermögen; und wenn er ruht, erfüllt er sich mit seinen Gütern.
4. Ein Armer müht sich ab bei geringem Unterhalt3 und er wird zuletzt ein Bettler.4
5. Wer das Gold liebt, bleibt nicht ohne Verschuldung und wer dem Verderben5 nachstrebt, wird es in Fülle erlangen.
6. Schon viele sind des Goldes wegen zu Falle6 gekommen und sein Glanz ward ihr Verderben.7 [JSir 8,3]
7. Ein Balken des Anstoßes ist das Gold für die, welche ihm opfern;8 wehe denen, welche ihm nachstreben,9 und jeder10 Unverständige geht dadurch zugrunde.
8. Glückselig der Reiche,11 der unsträflich erfunden ward, der dem Golde nicht nachging und12 seine Hoffnung nicht auf Geld und Schätze setzte.
9. Wer ist ein solcher, dass wir ihn preisen? Denn Wunderbares hat er in seinem Leben getan.13
10. Wer14 ist darin erprobt15 und vollkommen erfunden? Einem solchen wird ewiger Ruhm zuteil. Wer konnte sündigen und hat nicht gesündigt, Böses tun und hat es nicht getan?
11. Darum bleibt sein Wohlstand gesichert durch den Herrn16 und seine Almosen17 wird die ganze Gemeinde der Heiligen18 verkünden.
12. Wenn du an reichem Tische sitzest, so öffne nicht als erster19 deinen Mund danach.20
13. Sprich nicht:21 Es ist viel aufgesetzt.

14. Bedenke, dass ein neidisches Auge vom Übel ist.
15. Was ist Schlimmeres erschaffen als das Auge? Darum vergießt es Tränen über alles, was es sieht.
16. Strecke deine Hand nicht zuerst22 aus, dass der Neid dich nicht beflecke und du erröten müssest.23
17. Überlade dich nicht bei einem Gastmahle.24
18. Lerne an dir selbst, was deinem Nächsten gebührt.25
19. Genieße wie ein mäßiger Mensch26 das, was dir vorgesetzt wird, damit man dich nicht ungern sehe, wenn du zuviel issest.27
20. Höre als erster auf, der guten Zucht wegen, und sei nicht unersättlich, damit du nicht Anstoß gebest.
21. Wenn du im Kreise vieler zu Tische sitzest, so strecke deine Hand nicht eher aus als sie28 und verlange nicht zuerst zu trinken.
22. Wie leicht begnügt sich der Gutgesittete mit wenigem Weine!29 Dafür wirst du im Schlafe von demselben30 nicht beschwert und keinen Schmerz empfinden.
23. Schlaflosigkeit, Erbrechen und Leibschmerzen treffen den Unmäßigen.
24. Eines gesunden Schlafes genießt der Mäßige, er schläft31 bis zum Morgen und seine Seele labt sich in ihm.32
25. Wenn du mit Speise überlastet bist, so stehe mitten während des Essens auf und brich es aus;33 das wird dich erleichtern und du wirst deinem Körper keine Krankheit zuziehen.
26. Höre auf mich, mein Sohn! Und missachte mich nicht,34 in der Folge wirst du meine Worte wahr finden.35
27. Sei eifrig in allem, was du tust, so wird dich keine Schwachheit überraschen.
28. Wer mit Speisen freigebig ist, den loben viele Lippen und das Zeugnis, das man seiner Trefflichkeit gibt, ist zuverlässig.
29. Wer aber kargt mit Speisen, über den murrt die Stadt und das Zeugnis von seiner Kargheit ist wahr.36
30. Fordere die nicht zum Trinken auf,37 welche den Wein lieben;38 denn der Wein hat schon viele zugrunde gerichtet. [Ju 13,4]
31. Das Feuer erprobt die Härte des Eisens, so verrät der Wein, wenn er bis zur Trunkenheit genossen wird, die Herzen der Übermütigen.39
32. Wird der Wein mäßig getrunken, so gibt er den Menschen ruhiges Leben; wenn du ihn mit Maß trinkst, bleibst du nüchtern.40
33. Was ist das Leben für den, dem der Wein fehlt?
34. Was beraubt des Lebens? Der Tod.41
35. Der Wein ist vom Anfang an42 zur Freude geschaffen und nicht zur Berauschung. [Ps 103,15, Spr 31,4]
36. Mäßig getrunken, erfreut der Wein Herz und Gemüt.
37. Ein mäßiger Trank ist gesund für Seele und Leib.43
38. Der Wein verursacht, unmäßig getrunken, Streit, Zorn und viele Unfälle.
39. Unmäßig getrunken, bringt der Wein der Seele Bitterkeit.
40. Kühnheit und Trunkenheit sind Ursache des Anstoßes für den Toren, der Wein vermindert seine Kraft und bringt ihm Wunden bei.44
41. Beim Weingelage mache deinem Nächsten keine Vorwürfe45 und begegne ihm nicht verächtlich, wenn er heiter ist.46
42. Stoße kein beschimpfendes Wort gegen ihn aus und bedränge ihn nicht mit Zurückforderungen.


Fußnote

Kap. 31 (1) Und macht so den Leib schwach. - (2) Hebr.: Die Sorge um die Nahrung vertreibt den Schlaf und schwere Krankheit vertreibt denselben. – Der griech. Text bietet nach [JSir 30,24] den Abschnitt, den die Vulgata 33,16 – 36,13 bietet, worauf im Griechischen der Text der Vulgata 30,25 – 33,16 folgen. Die Ordnung des lateinischen Textes, dem die des hebräischen zur Seite steht, entspricht allein dem Zusammenhange; der griechische Text ist durch eine Handschrift verstört, der alle Abschreiber gefolgt sind. - (3) Der geringe Unterhalt ist Ziel seiner Mühen. - (4) Griech.: und wenn er ruht, wird er dürftig. Vergl. xx. Ist also das Los des Reichen zu preisen? Die Antwort hierauf folgt V. 5-7: die Gier nach Gold wird leicht zu mächtig und verführt zu Ungerechtigkeit usw. - (5) Richtiger nach dem Hebr.: Wer dem Golde nachtrachtet (dem trügerischen Reichtum dieser Erde), wird durch dasselbe in die Irre geführt. – Vergl. [Spr 28,20]. - (6) In Verderben. - (7) Griech.: und ihr Verderben war vor ihnen, erreichte sie alsbald. - (8) Es gleichsam mit göttlicher Verehrung verfolgen. Vergl. [Kol 3,5]. - (9) Zusatz der Vulgata. - (10) Und nur Unverständige. - (11) Da der Reichtum Ursache so vieler Sünden und des Verderbens ist, ist der Reiche glückselig zu preisen, der mitten im Überfluss und den Anreizungen zur Sünde unbefleckt erfunden wird, da er ohne Gier nach Reichtümern lebt. - (12) Zusatz der Vulgata, um zu erklären, was das ist: dem Gold nachgehen, - oder zur Bezeichnung des Lasters des Habgierigen: auf Reichtum seine Hoffnung setzen. Vergl. [1Tim 6,17]. - (13) Dies ist bei den Menschen schwer, bei Gott möglich. Vergl. [Mt 19,26]. Hebr.: inmitten seines Volkes, inmitten solcher, die anders handeln. - (14) Im Griech. und Hebr. Wird in Frageform fortgefahren. - (15) Wer in der Versuchung zum Bösen, welche das Gold zu verursachen pflegt, bewährt erfunden ist. - (16) Durch den Herrn: Zusatz der Vulgata. - (17) Er gebraucht seinen Reichtum gut. - (18) Griech.: die Gemeinde. - (19) Nur in der Vulgata. Besser auch wegzulassen, da es keinem Tischgenossen ziemt, Gier zu zeigen. - (20) Nach dem Hebr. und Syr. geht die Mahnung an die Jünglinge. - (21) Deine Gier zu entschuldigen. – Mit der Gier ist Neid verbunden, dass andere die vorgelegten Speisen verzehren. Daher V. 14: Neidisches Auge. - (22) Zuerst und: dass der Neid usw. sind Zusätze der Vulgata. Wenn ein anderer schon auf die Speise schaut und du die Hand ausstreckst, kann es leicht geschehen, dass eure Hände sich in der Schüssel stoßen, was ungehörig ist. - (23) Griech.: Dränge dich nicht zusammen mit ihm in der Schüssel. - (24) Fehlt im Griech. - (25) Das Griech. und Hebr. fügt bei: und denke bei allem nach, was du tust. - (26) Griech.: wie ein Mensch, wie es einem Menschen geziemt. - (27) Griech.: und schmatze nicht, damit du nicht gehasst werdest. - (28) Das Folgende ist Zusatz der Vulgata. - (29) Die Beschränkung des Gebotes auf den Wein, den die Vulgata hier hat, passt nicht in den Zusammenhang. Vom Weine ist erst V. 30ff die Rede. - (30) Passt nicht. Griech.: Wie gern lässt der wohlerzogene Mensch sich an wenigem genügen und leidet (demgemäß) nicht Atemnot auf seinem Lager. - (31) Ruhig. - (32) Griech.: ist seiner Seele (Sinne, Fähigkeiten) Herr, bald bereit, seinen Geschäften nachzugehen. - (33) Besser nach dem Griech.: und du wirst Ruhe finden. - (34) Siehe meine Weisungen nicht als Kleinigkeiten an. - (35) Durch die Erfahrung belehrt. - (36) Vorschriften, was bei der Einladung anderer zu tun, was zu meiden ist. - (37) Nunmehr redet der Weise von dem anderen Teile des Gastmahles, dem Weine. - (38) Griech.: Sei nicht ein Held im Weintrinken. - (39) Griech.: Der Ofen erprobt das Eisen beim Eintauchen (in das Wasser), ob es mehr oder weniger hart ist, so der Wein die Herzen beim Streite der Übermütigen. – Wo Bosheit ist, bringt der Wein sie zu Tage. - (40) Anders das Griech., nach dem der, weher keinen Wein hat, einen Vorteil des Lebens entbehrt. - (41) Diesen Zusatz hat jemand in der Vulgata gemacht, um zu Vers 32 eine Steigerung beizufügen. - (42) So ist es Gottes Wille gewesen bei der Schöpfung. - (43) Zusatz der Vulgata. - (44) Griech.: Trunkenheit mehrt den Grimm des Toren bis zum Anstoß, schwächt seine Kraft und fügt ihm Wunden zu. - (45) Ein Weingelage ist dazu keine passende Gelegenheit; sei auch kein grämlicher Richter, wenn jemand bei solchem fröhlich ist. - (46) Dies ist keine dazu geeignete Zeit. – Der Wein ist zur Mehrung der Fröhlichkeit gegeben. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30 | 32 | 33 | 34 | 35 | 36 | 37 | 38 | 39 | 40 | 41 | 42 | 43 | 44 | 45 | 46 | 47 | 48 | 49 | 50 | 51 |

Diese Kategorie enthält zurzeit keine Seiten oder Medien.