Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Mt20
Sanctum Jesu Christi Evangelium secundum Mattæum
Das heilige Evangelium Jesu Christi nach Matthäus - Kap. 20
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1. Simile est regnum cœlorum homini patrifamilias, qui exiit primo mane conducere operarios in vineam suam. 4. Et dixit illis: Ite et vos in vineam meam, et quod justum fuerit dabo vobis. 13. At ille respondens uni eorum, dixit: Amice non facio tibi injuriam: nonne ex denario convenisti mecum? 14. Tolle quod tuum est, et vade: volo autem et huic novissimo dare sicut et tibi. 19. Et tradent eum Gentibus ad illudendum, et flagellandum. Et crucifigendum, et tertia die resurget 20. Tunc accessit ad eum mater filiorum Zebedæi cum filiis suis, adorans et petens aliquid ab eo. 21. Qui dixit ei: Quid vis? Ait illi: Dic ut sedeant hi duo filii mei, unus ad dexteram tuam, et unus ad sinistram in regno tuo. 22. Respondens autem Jesus, dixit: Nescitis quid petatis. Potestis bibere calicem, quem ego bibiturus sum? Dicunt ei: Possumus. 29. Et egredientibus illis ab Jericho, secuta est eum turba multa, 33. Dicunt illi: Domine, ut aperiantur oculi nostri.
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1. Das Himmelreich ist gleich einem Hausvater,1 der am frühen Morgen ausging, um Arbeiter in seinen Weinberg zu dingen.
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Fußnote
Kap. 20 (1) Damit ein gutes Werk bei Gott Anerkennung finde und auf Belohnung Anspruch habe, muss es durch die Gnade geadelt sein. Das Gleichnis ist eine Erklärung zu [Mt 19,30]. - (2) Ein Denar (siehe 17, Anm. 33) war damals der gewöhnliche Tageslohn. - (3) Der Familienvater geht zur dritten, sechsten, neunten, elften Stunde nach Sonnenaufgang aus. – (4) Der Hausvater ist Gott, der Weinberg das Reich Gottes. Der alte Bund wird bereits [5Mos 32,32, Jes 5,2, Jer 2,21, Ez 15,2, Hos 10,1] mit einem Weinberge verglichen. Die verschiedenen Stunden bedeuten das verschiedene Alter, in welchem die einzelnen Menschen berufen werden. (Chry., Basil., Euth., Aug.) Kein Sünder darf verzweifeln, noch im letzten Augenblicke gewann der gute Schächer den Himmel. Der Denar ist das ewige Leben. Der Abend ist also das Ende des Lebens. Diejenigen, welche nur eine Stunde gearbeitet haben, haben auf den gleichen Lohn Anspruch wie die, welche die Last und Hitze des Tages getragen haben, da nicht die Zeitdauer der Arbeit über ihren Wert entscheidet, sondern die von Gott frei in größerem oder geringerem Maße verliehene Gnade und die Mitwirkung mit derselben (Hier., Pasch.). Das Murren ist im Gleichnisse eingefügt, um zur Antwort des Hausvaters Gelegenheit zu bieten (Chrys., Theoph.). - (5) Sie werden gleich im Lohne, ob sie auch zu verschiedenen Zeiten berufen wurden. Auch können die ersten in der Erlangung der Seligkeit die letzten werden; so ging der bußfertige Schächer vor Petrus in den Himmel ein. (Greg.) - (6) Viele erhalten die gewöhnlichen Gnaden, mit denen sie nicht gebührend mitwirken, wenige außergewöhnliche, mit denen sie treu mitwirken. Bei den Berufenen waltet die Gerechtigkeit, bei den Auserwählten die Gnade vor. - (7) Die Stadt lag höher. - (8) Der Heiland wollte nicht, dass seine Worte dem Volke kund wurden, denn wenn sie schon die Apostel in Verwirrung bringen, wie viel mehr hätten sie diese Wirkung auf das Volk ausgeübt. - (9) Der Heiland spricht wieder von seinem Leiden, wie [Mt 16,21, Mt 17,21]. - (10) Dies ist die Zeit, die ich vorausgesagt habe. Der Heiland zeigt, dass er sein Leiden vollkommen frei erwählt und bereitet seine Jünger auf die bevorstehende Prüfung vor. (Chrys.) - (11) Wer nicht Jude war, wurde Heide genannt. - (12) Vorher hatte der Heiland nur allgemein gesagt, dass er leiden werde. - (13) Der Ankündigung seines Leidens fügt der Heiland stets die Voraussagung seiner Verherrlichung bei. - (14) Salome [Mt 27,56, Mk 15,40]. Sie gehörte zu den Frauen, welche dem Heiland dienten. Sie naht dem Herrn mit größter Ehrfurcht. - (15) Sie soll offenbaren, was sie will. - (16) Die beiden Jünger waren schon vielfach den anderen vorgezogen worden. So waren sie mit Petrus bei der Auferweckung der Tochter des Jairus zugegen gewesen [Mk 5,37], ebenso bei der Verklärung des Herrn. Sie fürchten vielleicht, dass ihnen der heil. Petrus vorgezogen wird (Pasch., Thom.). Der Heiland hatte diese Reise als seine letzte nach Jerusalem bezeichnet (V. 18); dort musste sein Reich aufgerichtet werden und so schien es hohe Zeit, sich einen hohen Platz zu sichern. Die beiden Apostel haben noch nicht die rechte Erkenntnis von der Beschaffenheit dieses Reiches (Chrys., Theoph.) und lassen ihre Mutter für sich eintreten (Hier., Aug., Greg.). - (17) Der Heiland trägt die Unvollkommenheit seiner Jünger mit Geduld und rügt nur ihren Mangel an Erkenntnis, dass sie nicht wissen, dass Christi Reich kein irdisches ist und dass die Würden in demselben nicht anders als nach Anordnung Gottes verteilt werden. - (18) Mein Leiden. Das Bild des Kelches ist in der heil. Schrift sehr häufig. Der Familienvater pflegte bei Tische einem jeden seinen Teil zuzuweisen. Wer im Reiche Christi zu Ehren gelangen will, muss zuvor sich selbst prüfen, ob er bereit ist, Kreuz und Schmach auf sich zu nehmen, ja selbst den Tod für den Herrn zu leiden. Da der Mensch dies aber aus eigenen Kräften nicht vermag, muss Gottes Gnade ihn unterstützen, damit er Anteil an der Herrlichkeit des Heilandes erhalte. - (19) Aus übergroßer Begier, ihr Ziel zu erreichen, erklären sie sich bereit in der Hoffnung, die nötigsten Kräfte zu besitzen. Jesus lobt ihre Bereitwilligkeit und verheißt ihnen das Martyrium (Orig., Chrys., Hier.). In der Tat ward Jakobus von Herodes mit dem Schwerte getötet [Apg 12,2], der heil. Johannes von den Juden gegeißelt [Apg 5,40.41] und in Rom in siedendes Öl geworfen. Wenn aber die Apostel auch an dem Leiden Christi ihren Anteil erhalten sollen, werden sie deshalb noch nicht die ersten Sitze einnehmen. Wie der Heiland im vorhergehenden Gleichnisse gezeigt hat, dass der Lohn besonders von der Gnade abhängt, so deutet er hier an, dass Gott die vorzüglicheren Gnaden nach seiner freien Wahl verleiht. - (20) Dies Wort fehlt im Griech. Und in der Tat ist der Ausspruch ein ganz allgemeiner. - (21) Die Werke der Macht und Vorsehung pflegen dem Vater zugeschrieben zu werden. Vergl. [Mt 6,44, Mt 17,11.16]. So hatte der Herr auch die Offenbarung der Wahrheit dem Vater zugeschrieben [Mt 11,25, Mt 16,17], Christus redet hier von sich, so weit er in seiner menschlichen Natur das ihm vom Vater aufgetragene Werk vollbringt (Aug.). Anders [Joh 17,10, Lk 22,29.30]. Der Gegensatz im Texte bezieht sich also in seiner strengsten Fassung nicht auf die Geber, sondern auf die Empfänger. Vergl. [Lk 22,29] - (22) Die anderen Jünger fürchten wohl, dass Jakobus und Johannes das zuteil werde, was sie für sich selbst erhoffen (Chrys., Theoph.). So hat also die [Mt 18,2] ihnen zuteil gewordene Belehrung ihr Herz noch nicht durchdrungen! Christus zeigt ihnen, dass Bitte und Streit nutzlos sind, da zu höherem Range im Himmel nur die Demut führt (Hier.). Damit sie nun diesen Weg wirklich beschreiten, stellt er ihnen sein Vorbild vor Augen. (V. 28) - (23) Mit Härte. - (24) Ihre Gewalt missbrauchend. - (25) In die Welt, zur öffentlichen Lehrtätigkeit, zu Kreuz und Leiden. - (26) Christus hat uns von dem göttlichen Zorne und dem ewigen Tode losgekauft [1Petr 1,18.19]. - (27) Genügend für alle, fruchtreich für viele (Thom.). Nicht alle, für die Christus gestorben, erlangen die Seligkeit in der Tat. - (28) Die Blinden erkennen und bekennen den Herrn als Messias und geben dem Volke gleichsam das Beispiel, wie es den Heiland bei seinem Einzuge in Jerusalem ehren und begrüßen soll. Ob die hier erzählte Heilung dieselbe ist, von der [Lk 18,35 und Mk 10,46] berichtet wird, steht unter den Auslegern nicht fest. Christus kommt auf der [Mt 19,1] erwähnten Reise in die Stadt Jericho, 60 Stadien (4 Stunden) von Jerusalem. Die Osterzeit war nahe und alle zu der Hauptstadt führenden Wege voller Pilger. Zudem reist Jesus von zahlreichem Gefolge begleitet. - (29) Ihr Eifer soll allen kund werden, deshalb gestattet Jesus, dass ihnen Stillschweigen geboten wird (Chrys.). Manche vermeinten wohl, es sei gegen die Ehre des Herrn, wenn Bettler ihm lästig fielen, andere geboten ihnen aus anderen Gründen Stillschweigen. - (30) Weder ihre Armut noch ihre Blindheit noch auch der Tadel der Menschen hemmt ihren Eifer, sie rufen noch lauter. Ihr Beispiel lehrt uns, nicht abzulassen vom Gebete, wenn Gott die Erhörung desselben verschiebt. (Chrys.) - (31) Wenn die Blinden ihr Gebrechen kundtun und um Heilung bitten, vermag niemand das Wunder in Zweifel zu ziehen oder die Absicht des Heilandes zu verdächtigen. - (32) Auch unser Gebet soll die Kundgebung unseres Begehrens und unserer Bedürftigkeit vor Gott sein. Dass der Heiland die Blinden berührte, war das Werk seiner heiligen Menschheit, dass sie sehend wurden, der Gottheit (Thom.). Vergl. [Mt 8,3]. - Weitere Kapitel: 01 | 02 | 03 | 04 | 05 | 06 | 07 | 08 | 09 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 |
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