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8. Attuleruntque ad eam satrapæ Philisthinorum septem funes, ut dixerat: quibus vinxit eum, <br/>
8. Attuleruntque ad eam satrapæ Philisthinorum septem funes, ut dixerat: quibus vinxit eum, <br/>
9. Latentibus apud se insidiis, et in cubiculo finem rei exspectantibus, clamavitque ad eum: Philisthiim super te Samson. Qui rupit vincula, quo modo si rumpat quis filum de struppæ tortum putamine, cum odorem ignis acceperit: et non est cognitum in quo esset fortitudo ejus. <br/>
9. Latentibus apud se insidiis, et in cubiculo finem rei exspectantibus, clamavitque ad eum: Philisthiim super te Samson. Qui rupit vincula, quo modo si rumpat quis filum de stuppæ tortum putamine, cum odorem ignis acceperit: et non est cognitum in quo esset fortitudo ejus. <br/>


10. Dixitque ad eum Dalila: Ecce illusisti mihi, et falsum locutus es: saltem nunc indica mihi quo ligari debeas. <br/>
10. Dixitque ad eum Dalila: Ecce illusisti mihi, et falsum locutus es: saltem nunc indica mihi quo ligari debeas. <br/>
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11. Er antwortete ihr: Wenn ich mit neuen Stricken gebunden werde, die noch niemals gebraucht worden sind, so werde ich schwach und andern Menschen gleich sein.<sup>12</sup> <br/>
11. Er antwortete ihr: Wenn ich mit neuen Stricken gebunden werde, die noch niemals gebraucht worden sind, so werde ich schwach und andern Menschen gleich sein.<sup>12</sup> <br/>
12. Da band ihn Dalila wieder mit solchen und rief: Philister über dir, Samson! In der Kammer aber war ein Hinterhalt bereitet. Da zerriss er die Bande wie Webfäden. <br/>
12. Da band ihn Dalila wieder mit solchen und rief: Philister über dir, Samson! In der Kammer aber war ein Hinterhalt bereitet. Da zerriss er die Bande wie Webfäden. <br/>
13. Dalila sprach abermals zu ihm: Wie lange täuschest du mich und redest Falsches? Zeige mir, womit du gebunden werden musst! Samson antwortete ihr: Wenn du die sieben Locken meines Hauptes mit einem Flechtbande verpflichtst und um einen Nagel windest und diesen in die Erde schlägst,<sup>13</sup> so werde ich schwach sein.<sup>14</sup> <br/>
13. Dalila sprach abermals zu ihm: Wie lange täuschest du mich und redest Falsches? Zeige mir, womit du gebunden werden musst! Samson antwortete ihr: Wenn du die sieben Locken meines Hauptes mit einem Flechtbande verflichtst und um einen Nagel windest und diesen in die Erde schlägst,<sup>13</sup> so werde ich schwach sein.<sup>14</sup> <br/>
14. Als Dalila dies getan, rief sie ihm zu: Philister über dir, Samson! Da wachte er aus dem Schlafe auf und zog den Nagel samt den Locken und dem Flechtbande heraus.<sup>15</sup> <br/>
14. Als Dalila dies getan, rief sie ihm zu: Philister über dir, Samson! Da wachte er aus dem Schlafe auf und zog den Nagel samt den Locken und dem Flechtbande heraus.<sup>15</sup> <br/>
15. Dalila aber sprach zu ihm: Wie kannst du sagen, dass du mich liebst, da doch dein Herz nicht mit mir ist? Dreimal hast du mich belogen und hast mir nicht sagen wollen, worauf deine so große Stärke beruht. <br/>
15. Dalila aber sprach zu ihm: Wie kannst du sagen, dass du mich liebst, da doch dein Herz nicht mit mir ist? Dreimal hast du mich belogen und hast mir nicht sagen wollen, worauf deine so große Stärke beruht. <br/>
16. Als sie ihm nun lästig war und viele Tage hindurch beständig in ihm drang, ohne ihm Ruhe zu lassen, ward seine Seele schwach und bis zum Tode matt. <br/>
16. Als sie ihm nun lästig war und viele Tage hindurch beständig in ihn drang, ohne ihm Ruhe zu lassen, ward seine Seele schwach und bis zum Tode matt. <br/>
17. Und er entdeckte ihr die volle Wahrheit und sprach zu ihr: Niemals ist ein Schermesser über mein Haupt gekommen, weil ich ein Nazaräer, das ist ein Gottgeweihter, vom Mutterleibe an bin; wenn mein Haupt geschoren wird, so wird meine Stärke von mir weichen und ich werde schwach werden und wie andere Menschen sein.<sup>16</sup> <br/>
17. Und er entdeckte ihr die volle Wahrheit und sprach zu ihr: Niemals ist ein Schermesser über mein Haupt gekommen, weil ich ein Nazaräer, das ist ein Gottgeweihter, vom Mutterleibe an bin; wenn mein Haupt geschoren wird, so wird meine Stärke von mir weichen und ich werde schwach werden und wie andere Menschen sein.<sup>16</sup> <br/>
18. Da sie nun sah,<sup>17</sup> dass er ihr sein ganzes Herz entdeckt hatte, sandte sie zu den Fürsten der Philister und entbot ihnen: Kommet noch einmal herauf; denn nun hat er mir sein Herz eröffnet! Da kamen sie herauf und nahmen das Geld mit sich, das sie versprochen hatten. <br/>
18. Da sie nun sah,<sup>17</sup> dass er ihr sein ganzes Herz entdeckt hatte, sandte sie zu den Fürsten der Philister und entbot ihnen: Kommet noch einmal herauf; denn nun hat er mir sein Herz eröffnet! Da kamen sie herauf und nahmen das Geld mit sich, das sie versprochen hatten. <br/>
19. Sie aber ließ ihn auf ihren Knien einschlafen und sein Haupt in ihren Schoß legen. Dann rief sie einen Scherer, der schor die sieben Locken seines Hauptes ab, und sie fing an,<sup>18</sup> sich von ihm loszumachen und ihn von sich zu stoßen; denn alsbald war die Stärke von ihm gewichen. <br/>
19. Sie aber ließ ihn auf ihren Knien einschlafen und sein Haupt in ihren Schoß legen. Dann rief sie einen Scherer, der schor die sieben Locken seines Hauptes ab, und sie fing an,<sup>18</sup> sich von ihm loszumachen und ihn von sich zu stoßen; denn alsbald war die Stärke von ihm gewichen. <br/>
20. Als sie nun rief: Philister über dir, Samson! erhob er sich vom Schlafe und sprach in seinem Herzen: Ich werde davongehen,<sup>19</sup> wie ich zuvor getan, und mich losreißen; denn er wusste nicht, dass der Herr von ihm gewichen war. <br/>
20. Als sie nun rief: Philister über dir, Samson! erhob er sich vom Schlafe und sprach in seinem Herzen: Ich werde davongehen,<sup>19</sup> wie ich zuvor getan, und mich losreißen; denn er wusste nicht, dass der Herr von ihm gewichen war. <br/>
21. da ergriffen ihn die Philister und stachen ihm alsbald die Augen aus und führten ihn, mit Ketten gefesselt, nach Gaza,<sup>20</sup> schlossen ihn in das Gefängnis ein, und ließen ihn in demselben die Mühle drehen.<sup>21</sup> <br/>
21. Da ergriffen ihn die Philister und stachen ihm alsbald die Augen aus und führten ihn, mit Ketten gefesselt, nach Gaza,<sup>20</sup> schlossen ihn in das Gefängnis ein, und ließen ihn in demselben die Mühle drehen.<sup>21</sup> <br/>
22. Als nun seine Haare bereits angefangen hatten wieder zu wachsen, <br/>
22. Als nun seine Haare bereits angefangen hatten wieder zu wachsen, <br/>
23. versammelten sich die Fürsten der Philister, um Dagon, ihrem Gotte,<sup>22</sup> große Opfer zu bringen und einen Freudenschmaus zu halten; denn sie sagten: Unser Gott hat unsern Feind Samson in unsere Hand gegeben!<sup>23</sup> <br/>
23. versammelten sich die Fürsten der Philister, um Dagon, ihrem Gotte,<sup>22</sup> große Opfer zu bringen und einen Freudenschmaus zu halten; denn sie sagten: Unser Gott hat unsern Feind Samson in unsere Hand gegeben!<sup>23</sup> <br/>
24. Als das Volk dies sah, pries es gleichfalls seinen Gott und sagte dasselbe: Unser Gott hat unsern Feind, der unser Land verwüstet und sehr viele erschlagen hat, in unsere Hand gegeben. <br/>
24. Als das Volk dies sah, pries es gleichfalls seinen Gott und sagte dasselbe: Unser Gott hat unsern Feind, der unser Land verwüstet und sehr viele erschlagen hat, in unsere Hand gegeben. <br/>
25. da sie nun beim Schmause guter Dinge waren und das Mahl schon verzehrt hatten,<sup>24</sup> ließen sie Samson rufen, dass er vor ihnen spiele.<sup>25</sup> Er ward aus dem Gefängnisse herbeigeführt und spielte vor ihnen; sie hatten ihn aber zwischen die zwei Säulen gestellt. <br/>
25. Da sie nun beim Schmause guter Dinge waren und das Mahl schon verzehrt hatten,<sup>24</sup> ließen sie Samson rufen, dass er vor ihnen spiele.<sup>25</sup> Er ward aus dem Gefängnisse herbeigeführt und spielte vor ihnen; sie hatten ihn aber zwischen die zwei Säulen gestellt. <br/>
26. Da sprach er zu dem Knaben, der ihn<sup>26</sup> führte: Lass mich die Säulen tasten, auf denen das ganze Haus ruht,<sup>27</sup> damit ich mich an dieselben lehne und ein wenig ausruhe. <br/>
26. Da sprach er zu dem Knaben, der ihn<sup>26</sup> führte: Lass mich die Säulen tasten, auf denen das ganze Haus ruht,<sup>27</sup> damit ich mich an dieselben lehne und ein wenig ausruhe. <br/>
27. Das Haus aber war voll von Männern und Frauen, und auch alle Fürsten der Philister waren daselbst, und auf dem Dache und dem Söller sahen bei dreitausend beiderlei Geschlechtes zu, wie Samson spielte. <br/>
27. Das Haus aber war voll von Männern und Frauen, und auch alle Fürsten der Philister waren daselbst, und auf dem Dache und dem Söller sahen bei dreitausend beiderlei Geschlechtes zu, wie Samson spielte. <br/>
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===Fußnote===
===Fußnote===
Kap. 16 ('''1''') Da von dem Antrieb des göttlichen Geistes nichts gesagt wird, scheint eine gewisse Überhebung Samsons Herz erfüllt zu haben. - ('''2''') Der zufälligen Gelegenheit nachgebend. - ('''3''') Niemand wagt ihn in der Nähe anzugreifen. Die Wächter sollen wohl von oben herab ihre Geschosse auf ihn absenden. - ('''4''') Die Dunkelheit gestattet den Wächtern weder klar zu erkennen, was geschieht, noch auch Samson zu verfolgen. Dieser warf wohl auf den nächsten Hügel das Stadttor nieder. - ('''5''') Eine Philisterin, wie das Vertrauen der Fürsten und ihr Verhalten gegen Samson zeigt; eine Buhlerin, da sonst sich nicht zu wiederholten Malen die Philister bei ihr hätten verstecken können. - ('''6''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jos13|Jos 13,3]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Sam06|1Sam 6,16]]'']. - ('''7''') Dasselbe Wort übersetzt die Vulgata [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Rich14|Rich 14,15]]'']: Schmeichle. - ('''8''') Über 80 Kilogramm Silber, über 203650 M. Es ist indes nicht unwahrscheinlich (vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Rich17|Rich 17,2]]'']), dass tausend und hundert bedeutet: Tausend und mehr, was freilich die Summe nicht bedeutend mindert. Die gelinde Strafe für Samson, welche die Philister in allgemein gehaltenen Ausdrücke in Aussicht stellten, sollte das Weib noch geneigter machen. - ('''9''') Die Thamnatäerin hatte Samson aus Furcht oder aus Liebe zum Vaterlande verraten, Dalila verriet ihn aus Habsucht. - ('''10''') Samson wehrt sie durch eine Lüge ab, der er durch Beifügung gewisser Umstände den Anschein der Wahrheit zu geben weiß. - ('''11''') Da Samson im Schlafe gefesselt wird, hat er, der die Gebote Gottes geringschätzt, vielleicht auch das Gebot des Nasiräats übertreten und sich berauscht? - ('''12''') Dalila kannte wohl das [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Rich15|Rich 15,13]]''] erzählte Ereignis nicht. - ('''13''') Der hebr. Text ist hier und V. 14 mangelhaft. Die Sept. hat ihn vollständig bewahrt, die Vulgata ergänzt. - ('''14''') Sept.: wie ein anderer Mensch. - ('''15''') Diese drei Antworten sind nicht ganz willkürlich gewählt, sondern sind ebenso viele Rätsel, welche die Wahrheit umhüllen. Die Stärke Samsons war an die Bewahrung seines Haares geknüpft. Die Haare waren in Locken (Stricke) gedreht und noch unberührt, neu; an den Haaren musste Samson gefesselt, d. i. derselben beraubt werden. In der ersten Antwort spricht Samson von neuen Stricken, und zwar von sieben, in der zweiten beschreibt er die Stricke noch deutlicher, in der dritten offenbart er, dass das Geheimnis mit seinen Haaren verbunden ist. - ('''16''') Die Haare waren für Samson das Zeichen der umsonst gegebenen Gnade des Bündnisses zwischen ihm und Gott. Gott hatte sich gleichsam verpflichtet, nicht zuzulassen, dass er das Haar ohne seine Schuld verlor, doch als Samson das Geheimnis preisgab, ließ Gottes Vorsehung es zu, dass ihn die Strafe für seine vorherbegangenen Sünden und Begierlichkeiten ereilte, wenngleich Gott auch diese wieder zum Verderben der Philister wendete. - ('''17''') Aus der Weise und seiner Miene. - ('''18''') Tat dies zum ersten Male. - ('''19''') Zum Kampfe. - ('''20''') Nach dem Hebr. wird er erst in Gaza gefesselt. - ('''21''') Dies war die Arbeit der Frauen und Sklaven. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos11|2Mos 11,5]]'']. - ('''22''') Siehe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Sam05|1Sam 5,2]]'']. - ('''23''') Dies also ist besonders die Ursache des Festes. - ('''24''') Hebr.: Da nun ihr Herz guter Dinge geworden war. - ('''25''') Vielleicht ist der Sinn des Verfassers: ihn zu verspotten. (Vergl. Sept.) - ('''26''') An der Hand. - ('''27''') Es war wohl eine Säulenhalle, die beim Falle andere Teile des Hauses mit sich riss. - ('''28''') Buße und Gebet haben Samson bekehrt. Er ruft demütig wie der Schächer [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk23|Lk 23,42]]''], und betet mit Zuversicht. Wie furchtbar mussten die Philister erschrecken, als sie den eben noch ungestraft Verhöhnten und sich müde an die Säule Lehnenden sich aufrichten sehen und laut im Hause des Götzen selbst den Namen des feindlichen Gottes hören! Wie suchen sie sich ´durch die Flucht zu retten, doch vergeblich, schon werden sie unter den Trümmern des Tempels begraben! - ('''29''') Hebr.: Mein Herr, o Jahve, gedenke doch meiner und stärke mich nur dieses Mal, o Gott usw. - ('''30''') Es heißt nicht, dass alle V. 27 erwähnten 3000 getötet seien, es genügt dies von den Männern und Frauen zu verstehen, welche mit den Fürsten in der Säulenhalle waren. Er tötete sterbend mehr, als sonst ein einziges Mal im Leben. - ('''31''') Die Philister überließen ihnen denselben. - ('''32''') Ob Manue schon tot war, wird damit nicht gesagt.  
Kap. 16 ('''1''') Da von dem Antrieb des göttlichen Geistes nichts gesagt wird, scheint eine gewisse Überhebung Samsons Herz erfüllt zu haben. - ('''2''') Der zufälligen Gelegenheit nachgebend. - ('''3''') Niemand wagt ihn in der Nähe anzugreifen. Die Wächter sollen wohl von oben herab ihre Geschosse auf ihn absenden. - ('''4''') Die Dunkelheit gestattet den Wächtern weder klar zu erkennen, was geschieht, noch auch Samson zu verfolgen. Dieser warf wohl auf den nächsten Hügel das Stadttor nieder. - ('''5''') Eine Philisterin, wie das Vertrauen der Fürsten und ihr Verhalten gegen Samson zeigt; eine Buhlerin, da sonst sich nicht zu wiederholten Malen die Philister bei ihr hätten verstecken können. - ('''6''') Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Jos13|Jos 13,3]]''] und [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Sam06|1Sam 6,16]]'']. - ('''7''') Dasselbe Wort übersetzt die Vulgata [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Rich14|Rich 14,15]]'']: Schmeichle. - ('''8''') Über 80 Kilogramm Silber, über 203650 M. Es ist indes nicht unwahrscheinlich (vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Rich17|Rich 17,2]]'']), dass tausend und hundert bedeutet: Tausend und mehr, was freilich die Summe nicht bedeutend mindert. Die gelinde Strafe für Samson, welche die Philister in allgemein gehaltenen Ausdrücke in Aussicht stellten, sollte das Weib noch geneigter machen. - ('''9''') Die Thamnatäerin hatte Samson aus Furcht oder aus Liebe zum Vaterlande verraten, Dalila verriet ihn aus Habsucht. - ('''10''') Samson wehrt sie durch eine Lüge ab, der er durch Beifügung gewisser Umstände den Anschein der Wahrheit zu geben weiß. - ('''11''') Da Samson im Schlafe gefesselt wird, hat er, der die Gebote Gottes geringschätzt, vielleicht auch das Gebot des Nasiräats übertreten und sich berauscht? - ('''12''') Dalila kannte wohl das [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:Rich15|Rich 15,13]]''] erzählte Ereignis nicht. - ('''13''') Der hebr. Text ist hier und V. 14 mangelhaft. Die Sept. hat ihn vollständig bewahrt, die Vulgata ergänzt. - ('''14''') Sept.: wie ein anderer Mensch. - ('''15''') Diese drei Antworten sind nicht ganz willkürlich gewählt, sondern sind ebenso viele Rätsel, welche die Wahrheit umhüllen. Die Stärke Samsons war an die Bewahrung seines Haares geknüpft. Die Haare waren in Locken (Stricke) gedreht und noch unberührt, neu; an den Haaren musste Samson gefesselt, d. i. derselben beraubt werden. In der ersten Antwort spricht Samson von neuen Stricken, und zwar von sieben, in der zweiten beschreibt er die Stricke noch deutlicher, in der dritten offenbart er, dass das Geheimnis mit seinen Haaren verbunden ist. - ('''16''') Die Haare waren für Samson das Zeichen der umsonst gegebenen Gnade des Bündnisses zwischen ihm und Gott. Gott hatte sich gleichsam verpflichtet, nicht zuzulassen, dass er das Haar ohne seine Schuld verlor, doch als Samson das Geheimnis preisgab, ließ Gottes Vorsehung es zu, dass ihn die Strafe für seine vorherbegangenen Sünden und Begierlichkeiten ereilte, wenngleich Gott auch diese wieder zum Verderben der Philister wendete. - ('''17''') Aus der Weise und seiner Miene. - ('''18''') Tat dies zum ersten Male. - ('''19''') Zum Kampfe. - ('''20''') Nach dem Hebr. wird er erst in Gaza gefesselt. - ('''21''') Dies war die Arbeit der Frauen und Sklaven. Vergl. [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:2Mos11|2Mos 11,5]]'']. - ('''22''') Siehe [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:AT:1Sam05|1Sam 5,2]]'']. - ('''23''') Dies also ist besonders die Ursache des Festes. - ('''24''') Hebr.: Da nun ihr Herz guter Dinge geworden war. - ('''25''') Vielleicht ist der Sinn des Verfassers: ihn zu verspotten. (Vergl. Sept.) - ('''26''') An der Hand. - ('''27''') Es war wohl eine Säulenhalle, die beim Falle andere Teile des Hauses mit sich riss. - ('''28''') Buße und Gebet haben Samson bekehrt. Er ruft demütig wie der Schächer [''[[:Kategorie:BIBLIA SACRA:NT:Lk23|Lk 23,42]]''], und betet mit Zuversicht. Wie furchtbar mussten die Philister erschrecken, als sie den eben noch ungestraft Verhöhnten und sich müde an die Säule Lehnenden sich aufrichten sehen und laut im Hause des Götzen selbst den Namen des feindlichen Gottes hören! Wie suchen sie sich durch die Flucht zu retten, doch vergeblich, schon werden sie unter den Trümmern des Tempels begraben! - ('''29''') Hebr.: Mein Herr, o Jahve, gedenke doch meiner und stärke mich nur dieses Mal, o Gott usw. - ('''30''') Es heißt nicht, dass alle V. 27 erwähnten 3000 getötet seien, es genügt dies von den Männern und Frauen zu verstehen, welche mit den Fürsten in der Säulenhalle waren. Er tötete sterbend mehr, als sonst ein einziges Mal im Leben. - ('''31''') Die Philister überließen ihnen denselben. - ('''32''') Ob Manue schon tot war, wird damit nicht gesagt.  


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Aktuelle Version vom 24. April 2023, 13:48 Uhr

Liber Judicum, Hebraice Sophetim. Caput XVI.

Das Buch der Richter Kap. 16


D. In Gaza von den Philistern eingeschlossen, trägt Samson das Stadttor mit sich fort. (V. 3) Von einem chananäischen Weibe Dalila mit List betrogen, wird er seines Haupthaares beraubt und in die Hände der Feinde überliefert, die ihm die Augen ausstechen und ihn verhöhnen. (V. 21) Nachdem sein Haar wieder gewachsen ist und er seine frühere Kraft zurückerhalten hat, begräbt er 3000 Philister mit sich in den Ruinen des Tempels Dagons.

1. Abiit quoque in Gazam, et vidit ibi mulierem meretricem, ingressusque est ad eam.
2. Quod cum audissent Philisthiim, et percrebruisset apud eos, intrasse urbem Samson, circumdederunt eum, positis in porta civitatis custodibus: et ibi tota nocte cum silentio præstolantes, ut facto mane exeuntem occiderent.

3. Dormivit autem Samson usque ad medium noctis: et inde consurgens apprehendit ambas portæ fores cum postibus suis et sera, impositasque humeris suis portavit ad verticem montis, qui respicit Hebron.
4. Post hæc amavit mulierem, quæ habitabat in valle Sorec, et vocabatur Dalila.
5. Veneruntque ad eam principes Philisthinorum, atque dixerunt: Decipe eum, et disce ab illo, in quo habeat tantam fortitudinem, et quo modo eum superare valeamus, et vinctum affligere: quod si feceris: dabimus tibi singuli mille et centum argenteos.
6. Locuta est ergo Dalila ad Samson: Dic mihi, obsecro, in quo sit tua maxima fortitudo, et quid sit quo ligatus erumpere nequeas?
7. Cui respondit Samson: Si septem nerviceis funibus necdum siccis, et adhuc humentibus ligatus fuero, infirmus ero ut ceteri homines.

8. Attuleruntque ad eam satrapæ Philisthinorum septem funes, ut dixerat: quibus vinxit eum,
9. Latentibus apud se insidiis, et in cubiculo finem rei exspectantibus, clamavitque ad eum: Philisthiim super te Samson. Qui rupit vincula, quo modo si rumpat quis filum de stuppæ tortum putamine, cum odorem ignis acceperit: et non est cognitum in quo esset fortitudo ejus.

10. Dixitque ad eum Dalila: Ecce illusisti mihi, et falsum locutus es: saltem nunc indica mihi quo ligari debeas.

11. Cui ille respondit: Si ligatus fuero novis funibus, qui nunquam fuerunt in opere, infirmus ero, et aliorum hominum similis.
12. Quibus rursum Dalila vinxit eum, et clamavit: Philisthiim super te Samson, in cubiculo insidiis præparatis. Qui ita rupit vincula quasi fila telarum.
13. Dixitque Dalila rursum ad eum: Usquequo decipis me, et falsum loqueris? ostende quo vinciri debeas. Cui respondit Samson: Si septem crines capitis mei cum licio plexueris, et clavum his circumligatum terræ fixeris, infirmus ero.

14. Quod cum fecisset Dalila, dixit ad eum: Philisthiim super te Samson. Qui consurgens de somno extraxit clavum cum crinibus et licio.

15. Dixitque ad eum Dalila: Quo modo dicis quod amas me, cum animus tuus non sit mecum? Per tres vices mentitus es mihi, et noluisti dicere in quo sit maxima fortitudo tua.
16. Cumque molesta esset ei, et per multos dies jugiter adhæreret, spatium ad quietem non tribuens defecit anima ejus, et ad mortem usque lassata est.
17. Tunc aperiens veritatem rei, dixit ad eam: Ferrum nunquam ascendit super caput meum, quia nazaræus, id est, consecratus Deo sum de utero matris meæ: si rasum fuerit caput meum, recedet a me fortitudo mea, et deficiam, eroque sicut ceteri homines.

18. Vidensque illa quod confessus ei esset omnem animum suum, misit ad principes Philisthinorum ac mandavit: Ascendite adhuc semel, quia nunc mihi aperuit cor suum. Qui ascenderunt assumpta pecunia, quam promiserant.

19. At illa dormire eum fecit super genua sua, et in sinu suo reclinare caput. Vocavitque tonsorem, et rasit septem crines ejus, et cœpit abigere eum, et a se repellere: statim enim ab eo fortitudo discessit:

20. Dixitque: Philisthiim super te Samson. Qui de somno consurgens, dixit in animo suo: Egrediar sicut ante feci, et me excutiam, nesciens quod recessisset ab eo Dominus.

21. Quem cum apprehendissent Philisthiim statim eruerunt oculos ejus, et duxerunt Gazam vinctum catenis, et clausum in carcere molere fecerunt.

22. Jamque capilli ejus renasci cœperant,
23. Et principes Philisthinorum convenerunt in unum ut immolarent hostias magnificas Dagon deo suo, et epularentur, dicentes: Tradidit deus noster inimicum nostrum Samson in manus nostras.
24. Quod etiam populus videns, laudabat deum suum, eademque dicebat: Tradidit Deus noster adversarium nostrum in manus nostras, qui delevit terram nostram, et occidit plurimos.
25. Lætantesque per convivia, sumptis jam epulis, præceperunt ut vocaretur Samson, et ante eos luderet. Qui adductus de carcere ludebat ante eos, feceruntque eum stare inter duas columnas.

26. Qui dixit puero regenti gressus suos: Dimitte me, ut tangam columnas, quibus omnis imminet domus, et recliner super eas, et paululum requiescam.
27. Domus autem erat plena virorum ac mulierum, et erant ibi omnes principes Philisthinorum, ac de tecto et solario circiter tria millia utriusque sexus spectantes ludentem Samson.

28. At ille invocato Domino ait: Domine Deus, memento mei, et redde mihi nunc fortitudinem pristinam Deus meus, ut ulciscar me de hostibus meis, et pro amissione duorum luminum unam ultionem recipiam.
29. Et apprehendens ambas columnas, quibus innitebatur domus, alteramque earum dextera, et alteram læva tenens,

30. Ait: Moriatur anima mea cum Philisthiim: concussisque fortiter columnis, cecidit domus super omnes principes, et ceteram multitudinem, quæ ibi erat: multoque plures interfecit moriens, quam ante vivus occiderat.

31. Descendentes autem fratres ejus et universa cognatio tulerunt corpus ejus, et sepelierunt inter Saraa et Esthaol in sepulcro patris sui Manue: judicavitque Israel viginti annis.



1. Einst ging1 Samson nach Gaza und sah daselbst eine Buhlerin und ging zu ihr.2
2. Als dies die Philister hörten und es bei ihnen kund ward, dass Samson in die Stadt gekommen sei, schlossen sie ihn ein, indem sie Wächter am Stadttore aufstellten,3 und die ganze Nacht warteten sie still, um ihn am Morgen, wenn er herausginge, zu töten.
3. Samson aber schlief bis Mitternacht; alsdann stand er auf, nahm die beiden Flügel des Stadttores mit ihren Pfosten und dem Querbalken, legte sie auf seine Schultern und trug sie auf den Gipfel des Berges,4 der gegen Hebron hin liegt.
4. Hiernach gewann er ein Weib5 lieb, welches im Tale Sorek wohnte und Dalila hieß.
5. Da kamen die Obersten der Philister6 zu ihr und sprachen: Überliste ihn7 und erfahre von ihm, worauf seine so große Stärke beruht und wie wir ihn überwältigen und binden und züchtigen können. Wenn du dies tust, wollen wir dir ein jeder elfhundert Silberlinge8 geben.9
6. Deshalb sprach Dalila zu Samson: Sage mir doch, ich bitte, worauf deine große Stärke beruht und womit man dich binden müsste, dass du nicht entkommen könntest?
7. Samson antwortete ihr: Wenn ich mit sieben Stricken aus Sehnen, die noch nicht trocken und noch feucht sind, gebunden werde, so werde ich schwach sein, wie andere Menschen.10
8. Da brachten die Fürsten der Philister sieben solche Stricke zu ihr, wie er gesagt hatte, und sie band ihn damit.
9. Es lagerten aber bei ihr einige im Hinterhalte verborgen und lauerten in der Kammer auf den Ausgang der Sache. Da rief sie ihm zu: Philister über dir, Samson! Er aber zerriss die Bande, wie man einen aus Wergabfall gedrehten Faden zerreißt, wenn er dem Feuer nahe kommt; und es ward nicht kund, worauf seine Stärke beruhte.11
10. Da sprach Dalila zu ihm: Siehe, du hast mich getäuscht und mir Falsches gesagt; so zeige mir doch jetzt wenigstens an, womit du gefesselt werden musst!
11. Er antwortete ihr: Wenn ich mit neuen Stricken gebunden werde, die noch niemals gebraucht worden sind, so werde ich schwach und andern Menschen gleich sein.12
12. Da band ihn Dalila wieder mit solchen und rief: Philister über dir, Samson! In der Kammer aber war ein Hinterhalt bereitet. Da zerriss er die Bande wie Webfäden.
13. Dalila sprach abermals zu ihm: Wie lange täuschest du mich und redest Falsches? Zeige mir, womit du gebunden werden musst! Samson antwortete ihr: Wenn du die sieben Locken meines Hauptes mit einem Flechtbande verflichtst und um einen Nagel windest und diesen in die Erde schlägst,13 so werde ich schwach sein.14
14. Als Dalila dies getan, rief sie ihm zu: Philister über dir, Samson! Da wachte er aus dem Schlafe auf und zog den Nagel samt den Locken und dem Flechtbande heraus.15
15. Dalila aber sprach zu ihm: Wie kannst du sagen, dass du mich liebst, da doch dein Herz nicht mit mir ist? Dreimal hast du mich belogen und hast mir nicht sagen wollen, worauf deine so große Stärke beruht.
16. Als sie ihm nun lästig war und viele Tage hindurch beständig in ihn drang, ohne ihm Ruhe zu lassen, ward seine Seele schwach und bis zum Tode matt.
17. Und er entdeckte ihr die volle Wahrheit und sprach zu ihr: Niemals ist ein Schermesser über mein Haupt gekommen, weil ich ein Nazaräer, das ist ein Gottgeweihter, vom Mutterleibe an bin; wenn mein Haupt geschoren wird, so wird meine Stärke von mir weichen und ich werde schwach werden und wie andere Menschen sein.16
18. Da sie nun sah,17 dass er ihr sein ganzes Herz entdeckt hatte, sandte sie zu den Fürsten der Philister und entbot ihnen: Kommet noch einmal herauf; denn nun hat er mir sein Herz eröffnet! Da kamen sie herauf und nahmen das Geld mit sich, das sie versprochen hatten.
19. Sie aber ließ ihn auf ihren Knien einschlafen und sein Haupt in ihren Schoß legen. Dann rief sie einen Scherer, der schor die sieben Locken seines Hauptes ab, und sie fing an,18 sich von ihm loszumachen und ihn von sich zu stoßen; denn alsbald war die Stärke von ihm gewichen.
20. Als sie nun rief: Philister über dir, Samson! erhob er sich vom Schlafe und sprach in seinem Herzen: Ich werde davongehen,19 wie ich zuvor getan, und mich losreißen; denn er wusste nicht, dass der Herr von ihm gewichen war.
21. Da ergriffen ihn die Philister und stachen ihm alsbald die Augen aus und führten ihn, mit Ketten gefesselt, nach Gaza,20 schlossen ihn in das Gefängnis ein, und ließen ihn in demselben die Mühle drehen.21
22. Als nun seine Haare bereits angefangen hatten wieder zu wachsen,
23. versammelten sich die Fürsten der Philister, um Dagon, ihrem Gotte,22 große Opfer zu bringen und einen Freudenschmaus zu halten; denn sie sagten: Unser Gott hat unsern Feind Samson in unsere Hand gegeben!23
24. Als das Volk dies sah, pries es gleichfalls seinen Gott und sagte dasselbe: Unser Gott hat unsern Feind, der unser Land verwüstet und sehr viele erschlagen hat, in unsere Hand gegeben.
25. Da sie nun beim Schmause guter Dinge waren und das Mahl schon verzehrt hatten,24 ließen sie Samson rufen, dass er vor ihnen spiele.25 Er ward aus dem Gefängnisse herbeigeführt und spielte vor ihnen; sie hatten ihn aber zwischen die zwei Säulen gestellt.
26. Da sprach er zu dem Knaben, der ihn26 führte: Lass mich die Säulen tasten, auf denen das ganze Haus ruht,27 damit ich mich an dieselben lehne und ein wenig ausruhe.
27. Das Haus aber war voll von Männern und Frauen, und auch alle Fürsten der Philister waren daselbst, und auf dem Dache und dem Söller sahen bei dreitausend beiderlei Geschlechtes zu, wie Samson spielte.
28. Er aber rief zu dem Herrn und sprach: Herr, Gott! gedenke meiner28 und gib mir jetzt meine vorige Stärke wieder, mein Gott, dass ich mich an meinen Feinden räche und eine Rache nehme für den Verlust beider Augen.29
29. Hierauf fasste er die beiden Säulen, auf denen das Haus ruhte, und die eine derselben mit der rechten, die andere mit der linken Hand haltend,
30. sprach er: Es ende mein Leben mit den Philistern! Dann erschütterte er die Säulen mit Macht, und das Haus stürzte über allen Fürsten und dem übrigen Volke, welches daselbst war, zusammen, und so tötete er viel mehr bei seinem Tode, als er vordem im Leben getötet hatte.30
31. Da kamen seine Brüder und seine ganze Verwandtschaft herauf und nahmen31 seinen Leichnam und begruben ihn zwischen Saraa und Esthaol im Grabe seines Vaters Manue;32 er hatte aber Israel zwanzig Jahre gerichtet.

Fußnote

Kap. 16 (1) Da von dem Antrieb des göttlichen Geistes nichts gesagt wird, scheint eine gewisse Überhebung Samsons Herz erfüllt zu haben. - (2) Der zufälligen Gelegenheit nachgebend. - (3) Niemand wagt ihn in der Nähe anzugreifen. Die Wächter sollen wohl von oben herab ihre Geschosse auf ihn absenden. - (4) Die Dunkelheit gestattet den Wächtern weder klar zu erkennen, was geschieht, noch auch Samson zu verfolgen. Dieser warf wohl auf den nächsten Hügel das Stadttor nieder. - (5) Eine Philisterin, wie das Vertrauen der Fürsten und ihr Verhalten gegen Samson zeigt; eine Buhlerin, da sonst sich nicht zu wiederholten Malen die Philister bei ihr hätten verstecken können. - (6) Vergl. [Jos 13,3] und [1Sam 6,16]. - (7) Dasselbe Wort übersetzt die Vulgata [Rich 14,15]: Schmeichle. - (8) Über 80 Kilogramm Silber, über 203650 M. Es ist indes nicht unwahrscheinlich (vergl. [Rich 17,2]), dass tausend und hundert bedeutet: Tausend und mehr, was freilich die Summe nicht bedeutend mindert. Die gelinde Strafe für Samson, welche die Philister in allgemein gehaltenen Ausdrücke in Aussicht stellten, sollte das Weib noch geneigter machen. - (9) Die Thamnatäerin hatte Samson aus Furcht oder aus Liebe zum Vaterlande verraten, Dalila verriet ihn aus Habsucht. - (10) Samson wehrt sie durch eine Lüge ab, der er durch Beifügung gewisser Umstände den Anschein der Wahrheit zu geben weiß. - (11) Da Samson im Schlafe gefesselt wird, hat er, der die Gebote Gottes geringschätzt, vielleicht auch das Gebot des Nasiräats übertreten und sich berauscht? - (12) Dalila kannte wohl das [Rich 15,13] erzählte Ereignis nicht. - (13) Der hebr. Text ist hier und V. 14 mangelhaft. Die Sept. hat ihn vollständig bewahrt, die Vulgata ergänzt. - (14) Sept.: wie ein anderer Mensch. - (15) Diese drei Antworten sind nicht ganz willkürlich gewählt, sondern sind ebenso viele Rätsel, welche die Wahrheit umhüllen. Die Stärke Samsons war an die Bewahrung seines Haares geknüpft. Die Haare waren in Locken (Stricke) gedreht und noch unberührt, neu; an den Haaren musste Samson gefesselt, d. i. derselben beraubt werden. In der ersten Antwort spricht Samson von neuen Stricken, und zwar von sieben, in der zweiten beschreibt er die Stricke noch deutlicher, in der dritten offenbart er, dass das Geheimnis mit seinen Haaren verbunden ist. - (16) Die Haare waren für Samson das Zeichen der umsonst gegebenen Gnade des Bündnisses zwischen ihm und Gott. Gott hatte sich gleichsam verpflichtet, nicht zuzulassen, dass er das Haar ohne seine Schuld verlor, doch als Samson das Geheimnis preisgab, ließ Gottes Vorsehung es zu, dass ihn die Strafe für seine vorherbegangenen Sünden und Begierlichkeiten ereilte, wenngleich Gott auch diese wieder zum Verderben der Philister wendete. - (17) Aus der Weise und seiner Miene. - (18) Tat dies zum ersten Male. - (19) Zum Kampfe. - (20) Nach dem Hebr. wird er erst in Gaza gefesselt. - (21) Dies war die Arbeit der Frauen und Sklaven. Vergl. [2Mos 11,5]. - (22) Siehe [1Sam 5,2]. - (23) Dies also ist besonders die Ursache des Festes. - (24) Hebr.: Da nun ihr Herz guter Dinge geworden war. - (25) Vielleicht ist der Sinn des Verfassers: ihn zu verspotten. (Vergl. Sept.) - (26) An der Hand. - (27) Es war wohl eine Säulenhalle, die beim Falle andere Teile des Hauses mit sich riss. - (28) Buße und Gebet haben Samson bekehrt. Er ruft demütig wie der Schächer [Lk 23,42], und betet mit Zuversicht. Wie furchtbar mussten die Philister erschrecken, als sie den eben noch ungestraft Verhöhnten und sich müde an die Säule Lehnenden sich aufrichten sehen und laut im Hause des Götzen selbst den Namen des feindlichen Gottes hören! Wie suchen sie sich durch die Flucht zu retten, doch vergeblich, schon werden sie unter den Trümmern des Tempels begraben! - (29) Hebr.: Mein Herr, o Jahve, gedenke doch meiner und stärke mich nur dieses Mal, o Gott usw. - (30) Es heißt nicht, dass alle V. 27 erwähnten 3000 getötet seien, es genügt dies von den Männern und Frauen zu verstehen, welche mit den Fürsten in der Säulenhalle waren. Er tötete sterbend mehr, als sonst ein einziges Mal im Leben. - (31) Die Philister überließen ihnen denselben. - (32) Ob Manue schon tot war, wird damit nicht gesagt.

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